Path: Rückzieher nach Datenschutz-Schluderei

Im Oktober 2011 haben wir erstmals über das Soziale iPhone-Netzwerk Path berichtet. Nun gibt es interessante Neuigkeiten.

Vor rund vier Monaten haben wir noch die einfachen und übersichtlichen Privatsphäre-Einstellungen der iPhone-App Path (App Store-Link) gelobt, schließlich konnte man damals nur 50 Freunde oder Familienmitglieder in seine eigene Freundesliste hinzufügen. Doch im Hintergrund passierte mehr…


Der nicht mit den Path-Machern in Verbindung stehende Entwickler Arun Thampi hat eine HTTP-Anfrage entdeckt, die direkt nach der Registrierung auf die Server der Entwickler zugriff. Mit einem bestimmten Kommando wurde eine Datei übertragen, die das komplette Adressbuch des iPhones beinhaltete. Nicht nur einzelne Daten wie Mailadresse, sondern alle Daten.

Wie Path-Geschäftsführer Dave Morin im offiziellen Firmen-Blog mitteilte, würden diese Daten dazu verwendet, um den Nutzer auf bekannte Kontakte im Netzwerk hinzuweisen. Warum dafür nicht eine Mailadresse reicht, die bekanntlich einzigartig ist, wurde dagegen nicht behauptet.

Nach heftiger Kritik aus allen Rohren hat man immerhin schnell gehandelt. Mit dem Update auf Version 2.0.6, die bereits gestern Abend erschienen ist, wird man gefragt, ob man mit der Übertragung seiner Daten einverstanden ist. Natürlich kann man Path auch nutzen, ohne irgendwelche Kontakte zu übertragen. Zudem wurden alle zuvor gesammelten Daten von den Servern des Unternehmens gelöscht.

Eigentlich ist es sehr schade, dass es durch einen „Fehler“ der Entwickler überhaupt erst soweit kommen musste. Denn vom Aufbau und den Funktionen weiß Path durchaus zu überzeugen, denn bis zuletzt lag die Bewertung der Nutzer bei sehr guten viereinhalb Sternen. Aber: Ist jetzt noch genug Vertrauen vorhanden? Immerhin scheinen die Entwickler die berechtigte Kritik durchaus Ernst zu nehmen und bereuen ihren Fehler.

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Kommentare 32 Antworten

  1. Gut geschrieben! Ich benutze Path zwar nicht persönlich, aber Freunde von mir benutzen Path, und haben sich tierisch darüber aufgeregt! 🙁

  2. Die App ist tot. Hoffentlich. Ich werde sie auf keine Fälle nutzen, egal was die noch machen werden.

    Und was hat das jetzt mit Wulff zu tun?
    Auch so eine total sinnentleerte Aktion was gegen den Wulff gemacht wird. Aber solange man nicht mitdenken muss, kann man ja einfach mit drauf einschlagen.

    1. Sorry, aber die Diskussion um das Amt des Bundespräsidenten überlässt du besser Menschen, die verstehen wie man dieses Amt zu führen hat. Was der noch amtierende Kollege da veranstaltet ist unter aller Sau und dem höhsten Amt im Lande mehr als unwürdig.

      1. Da stellt sich jedoch auch die frage, was genau so passiert ist, wie es in den Nachrichten kommt. Klar, es ist bestimmt nicht alles falsch, aber ich glaube, man sollte vorsichtig sein, was man alles glaubt und wie viel Gewicht man auf bestimmte Sachen legt.

  3. Warum dafür eine Mailadresse nicht reicht? Na ja, ich hab‘ so einige Kontakte ohne Mailadresse (oder auch ohne Telefon) bzw. mit mehreren Adressen. Ich kann schon verstehen, warum man hier alle Daten zur Erkennung einer Person heranzieht.
    Im übrigen stößt man hier mal wieder auf das ewige Dilemma: Datenschutz vs. Soziales Netzwerk. Zum einen wollen alle möglichst toll vernetzt sein, zum anderen haben viele Datenklau-Paranoia… Leute, beides zusammen geht eben nicht! ;0)

    1. Das ist Quatsch. Man kann z.B. bei Facebook sein Account hermetisch abriegeln, wenn man die Kontrolle haben will, wer seine „Freunde“ sein dürfen. Ich höre dieses Argument sehr oft, aber es ist zu kurz gedacht, denn es geht ja nicht um meine Daten, sondern um die Daten derer, die sich in unseren Adressbuch befinden. Die freuen sich doch sicher alle ein Loch in den Bauch, wenn das offen ist wie ein Scheunentor. Und wenn wir schonmal dabei sind: Die Kollegen haben gegen das Datenschutzgesetz verstoßen indem sie ohne Einwilligung die Daten ausgelesen haben. Das kann man doch nicht mit so einem fadenscheinigen Argument entschuldigen, oder?

      1. Facebook als Beispiel für Datenschutz ;D Les Dir mal deren AGB’s durch,was die so alles mit deinen Daten machen dürfen,selbst nach Löschung des Acc’s 😉

          1. Selbstverständlich nicht^^ und nein ich bin auch keine Frau und ja was Datenschutz bedeutet ist mir bekannt … Somit sind alle Fragen zu meiner Person geklärt 😉

          2. Och nö, ich würde zu gern wissen, wer dir das Deppenapostroph beigebracht hat. Och bitte, sag es uns. *lächel*

          3. Bist ja n richtig schlaues Bübchen … Wenn einem sonst keine sachlichen Kommentare einfallen,wird man gleich beleidigend … Na denn Texte ma hurtig weiter.Da ich leider für dein kommunikativ hohes Niveau,zu weit runter muss … Zum Thema Datenschutz geb ich Dir vielleicht auch wieder ne Antwort 😉 Ahoi

          4. Sei so gut und versuch nicht, dich über mich zu stellen. Deine Rechschreibung ist deine einzige Visitenkarte, die du im Netz hast. Lies mal bei http://deppenapostroph.de/ nach. Vielleich habe ich dir einen Gefallen getan, den du jetzt noch gar nicht zu würdigen weisst.

            Gern geschehen. *lächel*

            Übrigends gehören zum beleidigen immer zwei. Der, der beleidigt und der, der sich beleidigen lässt.

            alles klar?

          5. Danke für den Hinweis … Und da du so ein cleveres Bürschlein bist,hast du Dir sicherlich auch die Fußnote deiner Seite durchgelesen 😉 Von daher bring dein Wissen sachlich an und dann Passats schon…
            Ps: beziehe mich dabei auf die Fußnote von http://www.moosburg.org/design/apo.html

          6. Das mag in deinen Niveau-Sphären klappen, aber mir legst du dein eigenes faules Ei nicht ins Nest.

            Schlaf gut…;-)

      2. @Plebejer: Lies meinen Text nochmal aufmerksam durch… Ich hatte lediglich geschrieben, dass möglichst gute Vernetzung (mit allen „tollen“ Zusatzfunktionen, wie z.B. Ortung) und absolute Datensicherheit nicht wirklich zusammenpassen (je nachdem muss man Abstriche machen).

        Und ja, ungefragt diese Daten absaugen ist sicher nicht OK (ich hab‘ das auch nicht entschuldigt), aber das in 100 Seiten AGBs zu „verstecken“ finde ich auch nicht viel besser (nur so mal am Rande).

        BTW: Deine Visitenkarte im Internet ist auch WAS du so schreibst und da haben du und Tschetonka ja gerade ordentlich euer Profil geschärft… ;0)

        1. Facebook hin oder her, Seit Zuckerberg ist auch fertig mit Privatsphäre im facebook. Ab nächste Woche kommt die Chronik fūr FB fūr JEDEN!!! Und wenn ich euch wäre wūrde ich nicht zu viele Fotos ins FB Hochladen. In den AGB von FB steht, Die Fotos, die man hochlädt, gehōren Facebook!¡!Also Facebook User aufpassen!!!!!!!!!

  4. Grandios.
    Das heißt, für meinen Appgefahren-Artikel zu Path habe ich jetzt alle meine Kontakte in die weite Welt hinausgetragen…?
    Also DAS nenne ich mal ein Opfer.

  5. Das erinnert mich irgend wie an „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort“ ….. Hier „alle Daten wurden gelöscht, die Entwickler bereuen“.
    Wer’s glaubt.

  6. Schade das Apple dies einfach zulässt!
    Wenn ich richtig informiert bin dürfte das eigentlich auch nicht möglich sein, aber Apple scheint das ganz gerne zu übersehen, ist ja scheinbar nicht die einzige App die so verfährt!

  7. alles scheiß egal, schließlich kommt bald acta daher und nen jahr später ist das internet offline oder keine ist mir auf freiem fuß um sich im netz zu bewegen: http://www. youtube. com/watch?v=9LEhf7pP3Pw oder acta suchen 😉

  8. Mmmh…, eine Gruppe von Programmierern und anderen Experten, die zwar eine gute App erstellen kann, aber von grundlegenden Datenschutzbestimmungen noch nichts weiß?

    Dann ein anderer Programmierer, der in einem fremden Programm zufällig einen Fehler findet, den ein ganzes Projektteam übersehen hat?

    Eine App, die so gut ist, dass sie -bis auf besagten Fehler- intensive Überprüfungen nicht fürchten braucht?

    Ein Fehler dessen Behebung kein großes Unterfangen ist: Die Zustimmung des Nutzers wird nun eingeholt – alles andere bleibt so.

    Klingt doch nach `nem soliden PR-Gag um den öffentlichen Fokus erneut auf diese App zu richten. Dass Firmen von geschickt eingesetzter Negativ-Werbung profitieren können ist wohl schon vorgekommen ;). Und was will man als Softwareschmiede auch machen, wenn Testurteil „Gut“ bei der Menge der täglich vorgestellten Apps einfach nicht mehr ausreicht und das eigene Produkt bereits nach wenigen Tagen aus Augen und Sinn potentieller Käufer gerät?
    Der entstandene Image-Schaden ist doch nur gering denn eigentlich -und darauf kann nun erneut hingewiesen werden- handelt es sich um eine richtig gute App. Und der einzige Fehler ist jetzt auch noch abgestellt.

  9. Bitte teilt den Aufklärungslink gegen den ESM-Vertrag mit euren Freunden, Bekannten auf Facebook (an die Pinnwand des Freundes posten), per Mail und so weiter – die Zeit wird knapp, umso mehr sich darüber informieren, um was es sich bei diesem diktatorischen Ding handelt, umso besser!

    Hier der Link zu dem Video auf YouTube

    http://www.youtube.com/watch?v=d6JKlbbvcu0

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