Der Videostreaming-Dienst Netflix ist längst nicht mehr nur im eigenen Hauptgeschäft tätig. Um der eigenen Kundschaft einen Mehrwert für das abgeschlossene Abonnement zu bieten, ist man schon seit einiger Zeit im Gaming-Bereich tätig und hat bereits einige Spiele im App Store veröffentlicht.
Und das Gaming-Geschäft soll offenbar massiv ausgeweitet werden: Wie Netflix gegenüber Investoren bei der letzten Bilanzmitteilung bekanntgegeben hat (via Fortune), will man ab diesem Monat mindestens ein Spiel pro Monat veröffentlichen. Man gab zudem an, dass sich gegenwärtig rund 80 Spiele-Titel in der Entwicklung befänden. Mit diesem Schritt würde Netflix zu einem der produktivsten Game-Publisher der Branche aufsteigen.
Bei Fortune heißt es weiter:
„Laut Gregory K. Peters, Co-CEO, Präsident und Direktor von Netflix, wird es sich bei den meisten Titeln um ‚interaktive, erzählerische Spiele‘ handeln, die auf dem geistigen Eigentum des Unternehmens beruhen. Sie werden unter dem Namen Netflix Stories laufen.
Netflix verfügt bereits über einen Katalog von 100 Spielen, von denen viele dazu dienen, die eigenen Sendungen und Filme zu bewerben. Das Unternehmen verfügt jedoch auch über einen Katalog mit Spielen von Drittanbietern, von denen man es vielleicht nicht erwartet hätte, darunter Titel wie Grand Theft Auto San Andreas, Grand Theft Auto Vice City und World of Goo. Darüber hinaus bieten mehrere Spiele, die mit dem geistigen Eigentum des Unternehmens verknüpft sind, nicht-„interaktive Erzählungen“ an, darunter ein Queen’s Gambit-Schachspiel und Stranger Things-Spiele im Stil der 80er Jahre.
‚Wir haben bis jetzt über 100 Spiele auf den Markt gebracht. Wir haben gesehen, was funktioniert und was nicht funktioniert. Wir verfeinern unser Programm, um mehr von dem zu machen, was funktioniert‘, so Peter.“
Netflix bietet eigene Spiele über Apples App Store und Google Play für Android seit 2021 an und hat den eigenen Gaming-Katalog fortwährend erweitert: Mittlerweile sind mehr als 100 Titel über Netflix Games kostenlos für Personen mit aktivem Netflix-Abo erhältlich. Das Interesse an den Spielen scheint bisher allerdings überschaubar zu sein – viele Netflix-User wissen gar nicht, dass es das Spiele-Angebot überhaupt gibt. Zudem steht die Frage im Raum, warum Netflix die finanziellen Mittel, die man in den Gaming-Bereich investiert, nicht stattdessen in die Entwicklung neuer Filme und Serien steckt. Netflix begründete die Entscheidung bisher mit der vagen Aussage, man wolle eine „andere neue Inhalts-Kategorie“ anbieten.
Gibt es dort eine nette Aufbausimulation?
Frag mich ja, wie sich das rechnet. Wer schließt denn ein Abo wegen der Spiele ab oder bleibt nur wegen der Spiele Abonnent? Die sind höchstens ein Zusatz, aber doch kein Grund.