Kommentar: Apple macht den App Store einfacher – und teurer

Die Preise im App Store wurden in der Nacht erhöht. Ich gebe meinen persönlichen Senf zum Thema ab.

AppStore-40-Milliarden

Zum zweiten Mal in der Geschichte des App Stores wurden die Preise in Deutschland erhöht. Immerhin hat Apple die Änderungen dieses Mal bereits vor Wochen angekündigt und kurze Zeit vorher noch einmal daran erinnert. Immerhin hat man die Preisänderungen nicht wie vor ein paar Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion durchgeführt, bereits damals wurden die Preise um rund elf Prozent erhöht (zum Beispiel von 79 Cent auf 89 Cent). Apple hat sich gegen krumme Preise entschieden, die neuen Preisstufen sind nun absolut überschaubar.


Hintergrund der ganzen Geschichte ist eine Anpassung der Berechnung der Umsatzsteuer, die ab sofort im Land des Kunden fällig wird. In Deutschland sind das 19 Prozent und damit nur 4 Prozent mehr als bisher. Ganz anders dagegen in Ungarn, wo ab sofort 27 Prozent Umsatzsteuer abgeführt werden müssen. Apple nimmt den Entwicklern diese Arbeit ab – und zahlt in den verschiedenen Ländern der EU entsprechend mehr oder weniger Geld an sie aus.

App Store: Lasst uns alle in der Schweiz einkaufen

Das bedeutet für den Nutzer: Während in Deutschland großzügig aufgerundet wurde, darf man sich in Dänemark, Schweden oder auch Polen freuen, dass die Preissteigerung hier auch zu Lasten der Entwickler geht. Komplett raus aus der Nummer sind übrigens unsere Schweizer-Freunde, bei denen die Preise stabil geblieben sind.

Ein Vergleich mit der Schweiz ist übrigens sehr interessant. Dort gibt es schon seit einiger Zeit komplett glatte Preise, also beispielsweise 1,00 Schweizer Franken, 2,00 Schweizer Franken oder 3,00 Schweizer Franken. Die neuen Preisstufen im restlichen EU-Raum liegen nur knapp darunter: 0,99 Euro, 1,99 Euro oder eben 2,99 Euro.

Das führt zu einer netten Geschichte: Zum aktuellen Umrechnungskurs bekommt man für 0,99 Euro genau 1,19 Schweizer Franken. In der Schweiz sind die Apps also rund 20 Prozent günstiger als in Deutschland. Wenn es bei unseren Eidgenossen demnächst mal reduzierte iTunes-Karten geben sollte, müssten wir uns eigentlich alle zusammen für Großeinkäufe auf den Weg in die Schweiz begeben…

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Kommentare 42 Antworten

  1. Hi,
    Könnt Ihr berichten, wann es in der Schweiz iTunes Rabatte gibt?
    Es gibt ja doch einige Appgefahren Leser, die Grenznah wohnen. 🙂
    Fänd‘ ich klasse

  2. …seit gestern Abend gehen einige Updates (bei mir z.B. mobile.de und Volksbank) nicht mehr – „der Artikel den sie kaufen wollen ist nicht mehr verfügbar“ – wenn das die neue Einfachheit ist, herzlichen Dank… Hoffe, dass das nur ein vorübergehender Fehler ist

    1. Stimmt. Hab das gleiche Problem mit VR Banking HD ! Toll gemacht. Die Apple-Eigenen Produkte jedoch lassen sich anstandslos updaten.

    2. Jo. Hab schon zwei App Updates, die sich nicht installieren lassen. Gestern Abend kam noch der Dialog. Heute Morgen wird nach drücken auf Update kurz der Kreis mit dem Quadrat angezeigt und springt wieder auf die Update Schaltfläche. Ist aber nicht zu ersten Mal so. Finde ich ziemlich nervig.

    3. Komischerweise ging es bei meinem iPad über WLAN problemlos, zur gleichen Zeit mit dem iPhone über WLAN tut sich nichts. Gar nichts.

    4. Die nette Firma Apple, die Firma mit der besten Außendarstellung, den treuesten Fans und den höchsten Gewinnmargen des Universums (aber der technischen Kompetenz einer heruntergekommenen Hinterhofklitsche), hat es leider nicht geschafft, (Preis-)Änderungen im App-Store ohne „Kollateralschäden“ vorzunehmen – großes Kino!

      Software und Clouddienste und Qualitätssicherung und all dieses neumodige Zeugs sind halt nicht gerade Apples „Kernkompetenz“… Sondern dünnes Alu! Und kleine Batterien!

      (Ob ich sauer bin, weil gestern alle unsere iDevices und unser MacBook „ausgetickt“ sind, nur weil ich diverse Updates machen wollte? Ach nöö, doch nicht bei der netten Firma Apple…)

      P.S. Ich entschuldige mich natürlich bei allen „Hinterhofklitschen“, die ihr Geschäft gut und auf jeden Fall besser verstehen, als „Big Apple“ – aber sooo schwer ist das ja auch gar nicht…

  3. Unabhängig von irgend welchen Rabattaktionen in der Schweiz.
    Werden iTunes-Karten mit einem Wert von z.B. 20 CHF auch im deutschen App-Store für 20 € (iTunes-€) eingelöst, oder spielt der Umrechnungskurs dort mit ?

  4. Der Schweiz-Vergleich geht noch lustiger:
    Bei meiner aktuellen Umrechnung sind 1 CHF 0.83 €. Berücksichtigt man, dass das Durchschnittseinkommen (Brutto) in der Schweiz ca. Doppelt so hoch wie in Deutschland ist, und zudem der Schweizer viel weniger Steuern zahlt (z.B. spitzensteuersaatz 11.5 im Vergleich zu unseren 42%) kann man vermuten, dass die 1CHF App den Schweizer ungefähr so „schmerzt“ wie uns 20 oder 30 Cent.

    Wo ist das Schweizer Jobportal? Familie: wir ziehen um!

    1. …Milchmädchenrechnung. Hast du ne Ahnung was z.B. Miete, Arzt und Kinderbetreuung in der Schweiz kosten? Wenn ja lässt du die Familie lieber daheim.

      1. Danke, Du bestätigst vollständig meine These!
        Ich war bereits häufiger in der Schweiz und kenne ein paar Leute, die dorthin gezogen sind (meist expatriot). Meiner Erfahrung nach haben 1CHF ungefähr oder gut die Kaufkraft von 0.50 € in Deutschland. Schwankt natürlich stark je nachdem, was gekauft werden soll.

        Das bedeutet also, dass die 1CHF für den typischen Schweizer wohl ungefähr wie eine 50 Cent Ausgabe für einen Deutschen ist.
        …und das bei ca. 1.5 bis 2.5 Fach verfügbarem Nettoeinkommen (schwankt natürlich auch stark).

        Ein mehr als 1.5 Faches Nettoeinkommen braucht man ja auch um einen mit Deutschland vergleichbaren (finanziellen) Lebensstandard zu erreichen.

        Und bitte keine Diskriminierung von Milchmädchen – auch wenn es die hier nicht mehr gibt 😉

    2. Das durchschnittliche Einkommen in der Schweiz im Vergleich zur BRD ist 3x so hoch, dafür weniger Urlaub. Die an der Grenze wohnen kaufen in EU ein und bekommen einen Teil der MwSt. wieder zurück. Ein geborener Schweizer besitzt mehrere Häuser und lacht nur über die 2. Welt EU.

      1. Ja, was für uns die Polnischen Gastarbeiter sind, sind für die Schweizer die Deutschen. Ich habe dazu vor ca. 1 Jahr einen interessanten Report gesehen.

        Lachen deshalb Schweizer über uns? Ich glaube nicht und habe das auch nicht bemerkt. Stolz und Schutz ihrer Lebensverhältnisse sind jedoch klar spürbar.

        Übrigens ist die EU gar nicht so schlecht. Das Durchschnittseinkommen in Norwegen ist sogar etwas höher als das in der Schweiz (aber auch höhere Steuern…netto bleibt also weniger). Auch in Schweden verdient man mehr als in Deutschland.

        Dennoch: Apps sind „saubillig“ für den Schweizer.

        1. Nur dass Norwegen nicht zur EU gehört. Und so viel mehr verdient man in Schweden auch nicht, bzw. lassen höhere Steuern und Lebenshaltungskosten den Vorsprung wieder schrumpfen.

  5. Das der Preis in der Schweiz 20% günstiger ist liegt zu mind. 90 % daran,
    dass der € (4 Jahrestief gegenüber $) extrem schwach ist. Das kann in einem 1/2 Jahr ganz anders aussehen.
    Die Aktion ist für mich leicht verständlich !

    1. Das liegt eher am starken Franken seit Jahren und hat was damit zu tun, dass die nicht in unsere Gemeinschaft wollten. Der Import von Waren ist wahnsinnig günstig geworden, zudem der deutlichst niedrigere Steuersatz. Je stärker nun der Euro am Fallen ist, umso stärker driften beide Währungen ab. Problem für Schweizer Produkte, die exportiert werden sollen.

      1. Du täuscht Dich.
        Der Franken ist direkt an den € gebunden.
        Das heißt ; Starker Franken aber gegenüber dem € schwach bewertet.
        Das funktioniert nur, da die Schweizer Nationalbank mit sehr viel Geld den Franken stützt.
        Auf seine (die des Landes) Kosten…

      1. Na, vermutlich werden die Verkaufszahlen erst mal etwas zurückgehen (Protesthaltung von einigen Käufern). Sollte sich aber nach ein paar wenigen Wochen normalisieren. Unterm Strich lohnt es sich wohl erst etwas später.
        Nur meine Einschätzung. Bin kein Entwickler und kenne keine Preisreaktionsmodelle für den AppStore.

        Oh…war wohl Thema verfehlt/ gar nicht dein Punkt…sorry

    1. Das macht auch keinen Spaß, musst ständig deine Apple ID ab- und wieder anmelden – vermutlich auch für die Updates, höchstens du kannst etwas über die Familienfreigabe drehen… Das könnte funktionieren, aber auch länderübergreifend?

      1. Achwas. Die An- und Abmeldung geht doch ruckzuck. Und wenn ich dann noch bares Geld sparen kann passt es doch. Zumal es im US-Store halt auch apps gibt die im dt. Store geschnitten sind. Weis jmd ob im schweizer Store die Apps auch ungeschnitten sind?

  6. Bei der Gelegenheit hätte man endlich mal mit diesem 99cent Schwachsinn aufhören können, ich zahle lieber 1€, 2€ etc. Ich weiß, wer den Cent nicht ehrt… Aber für mich sind diese Preise der reinste Hohn. Insbesondere wenn man 19.999 € für ein Auto ausgibt. Das soll dann günstiger klingen, in meinen Ohren klingt es einfach nur lächerlich. 😉

    Im Portmonee ist das ganze noch schlimmer. Die Niederlande haben diesen roten „Dreck“ schon abgeschafft. Ich selbst werfe die roten zu Hause immer in die Sparbüchse, möchte nicht auf der Portmonee Seite rechts 1 cm höher sitzen ?

  7. Naja ganz richtig ist eure Rechnung aber ja nicht. Die Erhöhung des Umsatzsteuer-Satzes von 15% auf 19% beträgt nicht 4% sonder 4 Prozentpunkte. In Prozent ist das eine Erhöhung von knapp 27%! Die Erhöhung der App-Preise ist also im untersten Preissegment mit ca. 11% nur ein Teil, der auf die Kunden umgelegt wird. Und die Mehreinnahmen müssen ja schließlich auch wieder versteuert werden…
    Insgesamt aber eine schöner erster Schritt zu mehr Steuergerechtigkeit in der EU! Mit jeder gekauften App tragen wir also dazu bei. ;D

    1. Deine Rechnung ist leider falsch, denn man muß ja auch noch den Nettowert der Ware berücksichtigen, nicht nur die Umsatzsteuer. Oder bezahlst Du überall nur Umsatzsteueranteil des angegebenen Preises? 😉
      Durch die reine Steueranpassung würde sich jede App um rund 3,5% verteuern (Nettopreis*1,19 statt Nettopreis*1,15), und da ist dann noch ein ganzes Stück bis zu den von dir erwähnten 11% im untersten Preissegment.

    2. @eikeb: Höh? OK, nehmen wir mal an, eine App hat vorher 1,79€ gekostet hat (also 1,56€+ 15% Steuer). Hat man nun 19% Steuern, dann sind das 1,86€. Also 7 Cent mehr. Also 3,91% oder ungefähr 4% von den ursprünglichen 1,79€.
      Stattdessen kostet die App jetzt aber 1,99€, das sind 20 Cent mehr, also 11% von den 1,79€.

      Was sich auch sehr schön anhört: die Steigerung beträgt fast 300% von dem Betrag, um den der Preis eigentlich steigen dürfte (11 statt 4%, und das nur bei den billigen Apps, bei den teuren sieht es zum Teil noch viel fürchterlicher aus).

  8. Hab zwar noch eine rabattierte iTunes Karte aber trotzdem habe ich gerade bei REWE mein rabattiertes Budget aufgestockt.
    Das ist meine Reaktion: kein AppStore Kauf auf Kreditkarte mehr – nur noch über rabattierte iTunes Karten.
    Muss bei Rabattaktionen dann eben etwas stärker zuschlagen.

    Außerdem habe ich viele Apps, die ich nicht oder kaum nutze. Das werde ich demnächst stärker vermeiden (bei neuen Apps).

    Wenn ich dann noch stärker auf Appstore Angebote setze und Geduld aufbringe, spare ich unterm Strich sogar einiges.

    Manchmal braucht man einfach solche „Trigger“ wie diese generelle Preiserhöhung von über 10% um genug Handlungsdruck zu erzeugen.

    1. Die Handlung, die dieser Trigger bei mir ausgelöst hat, ist lediglich der immer größer werdende Wunsch, Apple komplett loszuwerden. Das iPad 3 hatte ich, das Air, iPod Touch, iPhone 3GS, 4S, 5, 5S, iPad Mini usw (Hälfte davon übrigens Gewinne) aber dieses ständige „ach, ein bisschen mehr können wir schon noch rausholen“ von Apple egal ob bei der Hardware oder Software geht mir mittlerweile einfach auf den … Ob es nun direkte Preiserhöhungen sind oder versteckte durch Produktanpassungen. Klar macht das jede Firma, aber Apple ist einfach spitze darin, das regelmäßig zu übertreiben und gleichzeitig jubelt ein Großteil der Kundschaft auch noch. Was ist bloß los mit den Leuten?!

  9. CH-Vergleich: Manches stimmt, einiges aber auch nicht. Leider haben wir hier in CH viel weniger iTunes-Rabatt-Aktionen. Unsere Nationalbank fixiert seit der EURO-Krise auf 1 € zu 1.20 CHF, wie lange noch, wird sich zeigen. Die Löhne sind tatsächlich (viel) höher, einige Aufwendungen auch. Die letzte gelesene Studie kam aber zum Schluss, dass die Kaufkraft schlussendlich aber höher sei. Allerdings würde dies niemand glauben, der in einem Tieflohn-Sektor arbeitet und eine teure Wohnung hat, dort trifft das Gegenteil ein. Ebenso dürfte ein Durchschnittseinkommen und 2+ Kinder gleich oder schlechter fahren, als in D. Ein Spitzensteuersatz von 11.5% ist auch bei uns eine Illusion. Würde aber trotzdem nichts aussagen weil noch viele andere Steuern/Abgaben unterschiedlich sind (MWST 8% zu 19%, Krankenkasse, Mineralölsteuer, etc.) Dass jede(r) in CH Geborene mehrere Häuser habe, ist eine Mähr, wir sind ein Volk von Mietern, war immer zu lesen. Dies hat sich in den letzten Jahren stark verändert, weil die (Hypothekar-)Zinsen sehr stark gefallen sind und sich mehr Leute Eigentum [Land und Gebäudekosten (sehr) hoch] leisten können. Auch bei uns ist nicht alles Gold, was glänzt.

    Ich habe aber noch eine Frage. Ich habe immer iTunes-Guthaben und wenn ich den Store wechseln will, heisst es immer, ich müsste zuerst das CH-Guthaben aufbrauchen… (ch wollte auch schon EUR-Karten kaufen …

  10. Na klar Fabian…tolle Idee! Die Großeinkäufe, die du dann in der Schweiz machen würdest, hätte ich gern mal gesehen. Was soll man denn Bitteschön kaufen, bei dem ganzen Aufwand? Euch gehen wirklich langsam die echt interessanten Themen aus, über die es sich zu berichten lohnt. Jede Woche die Phillipslampen, täglich superteure Kopfhörer und über den Tag verteilt, natürlich auch immer wieder mal Bluetoothboxen!!! Wer das wissen will, soll mal die werbeblättchen im Briefkasten lesen! APPGEFAHREN echt! Wenn ihr noch halbwegs gut ausseht, dann bewerbt euch doch direkt bei QVC oder HSE!!!

    1. Hätte es nicht besser ausdrücken können! War früher mal eine wirklich gute Sache,aber man merkt das die App-Betreiber Blut geleckt haben und richtig Asche machen wollen. Die Orginalität,und die Sympathie für Appgefahren bleibt dabei auf der Strecke. Schade!

    1. Kommt bei mir sehr, sehr selten vor. Und dann habe ich mein oben beschriebenes Problem, dass ich den Store nicht wechseln kann, weil ich CHF-(Karten)-Guthaben habe und verlieren würde(?) beim Wechsel in den D-Store. Vielleicht geht das nur schlank mit Kreditkartenzahlungen, ohne Karten-Guthaben. Das wäre dann eine Apple-Einschränkung, die sie beheben sollten, Kursumrechnung wäre ja heute keine Sache mehr.

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