Einige Fernsehsender scheinen es mit ihren Werbeblöcken dermaßen zu übertreiben, dass Apps wie adno überhaupt erst notwendig geworden sind.
Selbst die öffentlich-rechtlichen Kanäle senden noch bis zum Abendprogramm fleißig ihre Werbeblöcke, von den privaten Sendern einmal ganz zu schweigen. Damit man künftig diese nervtötenden Unterbrechungen vielleicht für etwas sinnvolleres nutzen kann, gibt es seit kurzem adno (App Store-Link) im deutschen Store, eine für 89 Cent erhältliche App fürs iPhone und den iPod Touch. Dank kleiner 3,4 MB ist adno auch schnell heruntergeladen, selbst aus einem mobilen Datennetzwerk.
Nach dem Download stehen dem User acht verschiedene Sender zur Verfügung: ARD, ZDF, RTL, Sat1, Pro7, RTL 2, KabelEins und VOX. Die Reihenfolge der Liste lässt sich leider nicht beliebig festlegen, dafür können aber für jeden Sender einzeln die Benachrichtigungen beim Ende der Werbepausen aktiviert werden. Natürlich funktioniert diesbezüglich nichts ohne aktivierte Push-Meldungen. Adno weist beim ersten Start darauf ausdrücklich hin, und beendet die App sofort, sollte man die Benachrichtigungen in den Einstellungen nicht aktiviert haben.
Schaut man nun einen bestimmten Sender, und hat die Pushs dafür auch aktiviert, wird man zuverlässig informiert, sobald eine Werbepause beendet ist. Mit ganzen acht Kanälen ist adno natürlich noch nicht komplett – immerhin gibt es im Optionsmenü die Möglichkeit, eigene Lieblingssender vorzuschlagen. Dort kann man auch die eigene Stimmwertung erhöhen: Stellt man diese Anfrage an die Entwickler, wird man quasi zum „Premium-Melder“ hochgestuft, der als besonders vertrauenswürdig gilt. Was man aber selbst von diesem Status hat, wird in der App leider nicht gesagt.
Merkwürdiges Meldeprinzip
Anders als die wohl bereits bekannte Applikation Z.app (App Store-Link,1,79 Euro), bei der man ohne eigenes Zutun über Werbepausen im TV informiert wird, basiert adno auf einer eigenen Community, bei der man selbst von Benachrichtigungen anderer Nutzer profitiert. Auf der Website des Entwicklers steht dazu folgendes: „[…] von allen Nutzern wird eine passende Anzahl von Benutzern als s.g. ,Meldepflichtpersonen‘ ermittelt. Diese Personen haben die Aufgabe, die Werbeenden an die App zu melden. Wenn du keine Zeit mehr hast, kannst du dich ganz bequem abmelden. Hier gilt das Prinzip: Wer länger als Meldepflichtperson tätig ist, wird seltener als eine solche Person bestimmt. Und umgekehrt.“
In meinem Fall trat dieser „Meldepflichtstatus“ bereits etwa 10 Minuten nach Download und Einrichtung von adno auf. Ich sollte ab diesem Zeitpunkt alle beendeten Werbepausen von RTL an die App melden. Über einen „abmelden“-Button hatte ich allerdings auch die Möglichkeit, diese Aufsehertätigkeit abzugeben, beispielsweise, wenn ich keine Zeit mehr gehabt hätte. Wenn man sowieso vor dem Fernseher sitzt und einen Film mit vielen Werbepausen ansieht, sollte dieser Umstand kein Problem darstellen. Allerdings empfinde ich persönlich es lästig, von einer App, für die ich bereits gezahlt habe, eigenmächtig aufgefordert zu werden, Werbeunterbrechungen zu melden – auch wenn adno eine communitybasierte Applikation ist, die von solchen Meldungen lebt. Eine freiere und vor allem freiwilligere Handhabung dieser Pflichten würde ich als angenehmer empfinden.
Schon komisch das man dafür zahlen muss obwohl die Entwickler nichts machen.
Ja, außer halt ne App programmieren 😉
… und so eine Server-Infrastruktur läuft zum Glück ganz alleine für Hunderte gleichzeitiger Nutzer. 🙂
Die App ist ja wirklich auch so schwer zu programmieren..
Dann bin ich gespannt auf deine kostenfreie Variante. Wann dürfen wir diese testen?
Ich finde es schon komisch das die App verhindern soll das man Werbung gucken muss, sie dann aber auffordern das Ende zu melden. Wenn ich dafür Zahlen soll dann will ich auch keine Werbung gucken müssen… Schlechte Idee find ich
Ich wurde auch schon gesperrt, weil ich nichts gemeldet habe 🙁 Support ist allerdings sehr schnell und ich wurde wieder freigeschaltet. Irgendwie dennoch komisch !?
No Future!
Hallo,
so etwas haben wir uns für Z.app auch überlegt… allerdings würde dieses Szenario wohl nur kostenlos funktionieren – und ohne allzuviel Gängelei… Aber da wir es nun auch geschafft haben den Betrieb 24h relativ störungsfrei zu realisieren, sind diese Pläne wieder aufgegeben worden.
Ich denke, wenn man zahlt kann man auch einen zuverlässigen Service erwarten – den bekommt man bei Z.app. 🙂
Grüße