Auch Threema kritisiert Apples EU-Pläne scharf

Stellungnahme aus der Schweiz

Messenger Threema auf einem iPhone, das von einer Hand gehalten wird

Der sichere Messenger Threema (App Store-Link) gehört zu den bekanntesten Anwendungen aus der Schweiz. Mit dem Fokus auf Datenschutz und Sicherheit hat sich die Anwendung einen Namen gemacht, sowohl auf dem iPhone als auch auf anderen Plattformen. Und obwohl die Schweiz kein Teil der EU ist und damit das Gesetz über digitale Märkte dort nicht gilt, bezieht das Team hinter Threema eine klare Stellung zur geplanten Umsetzung von Apple.

„Der präsentierte Vorschlag ist keine echte Lösung, sondern eine unübersichtliche Verkomplizierung, welche einzig zum Ziel haben kann, dass Apple de facto seine Monopolstellung beibehält“, so Martin Blatter, CEO von Threema. Eine Kernaussage, die wir so unterschreiben können.


In einer Pressemitteilung unterstreicht Threema seine Meinung noch etwas genauer. Hier die wesentlichen Auszüge:

Letzte Woche hat Apple nun einen Vorschlag präsentiert, wie das Unternehmen in der EU den Anforderungen des DMA gerecht werden möchte. Leider ist dieser Vorschlag, was „alternative App-Marktplätze“ betrifft, eine einzige Enttäuschung, um nicht zu sagen eine Farce. Er ist wohl kaum im Sinne der Erfinder des DMA und schon gar nicht im Interesse von iOS-Nutzern und App-Entwicklern.

Wir hatten damit gerechnet, dass iOS-Nutzer endlich frei entscheiden können, wo sie welche Apps beziehen, und dass wir unsere iOS-App im Threema Shop anbieten können, wo Android-Nutzer die App seit Jahr und Tag ohne Einschränkungen herunterladen.

Dabei wäre eine echte Lösung so einfach: Wie sich Apps unter macOS direkt bei Entwicklern beziehen lassen, sollte das auch unter iOS möglich sein. Der Umstand, dass diese Möglichkeit unter macOS seit jeher besteht, zeigt in aller Deutlichkeit, dass jegliche Argumente, weshalb das unter iOS nicht möglich sein soll, bloß vorgeschoben sind.

Threema appelliert mit Nachdruck an die EU-Kommission, die Scheinlösung nicht zu akzeptieren. Apple soll in die Pflicht genommen werden, einen ernstzunehmenden und praxistauglichen Vorschlag zu präsentieren.

‎Threema. Sicherer Messenger
‎Threema. Sicherer Messenger
Entwickler: Threema GmbH
Preis: 2,49 €

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Kommentare 20 Antworten

  1. Bin da anderer Meinung. Ich werde mit Sicherheit keine apps laden von einem Drittanbieter Shop.

    Man sieht es ja bei Google wieviel Mist sich sich im app store befindet

    1. Niemand zwingt dich, den Appstore zu nutzen. Das ist nicht der Kern des Problems.

      Vor allem kleine Entwickler fürchten, dass Apple plötzlich mit einer Rechnung von 500.000 Euro und mehr winken könnte, selbst für kostenfreie Apps, nur weil diese plötzlich erfolgreich werden.

    2. Threema ist ja nicht nur in Threema Shop, sondern auch in PlayStore. Du hast bei Android nur die Wahl ob du Threema über den PlayStore (5,99€) dir holst oder über den Threema Shop (4,99€).

  2. Vielleicht lösche ich meinen Threema-Account demnächst, 95% meiner Kontakte nutzen eh WhatsApp und iMessage.

    Mit der nächsten großen Änderung, „alle“ Messanger kommunizieren untereinander, wird Threema eh überflüssig…

    1. Wenn iMessage schon zu klein ist damit diese Regelung greif, glaube ich nicht dass diese Regelung bei Threema greift. Maximal bauen sie es freiwillig ein, nur ob sie das wirklich dann machen bin ich mir Unschlüssig.

  3. Naja, wenn ich Threema in Zukunft nur noch über den „Threema Shop“ runterladen kann, dann nutze ich halt kein Threema mehr. So sehr ich die App auch mag, aber ich möchte nicht jedem Wald- und Wiesen App Store Betreiber meine Kreditkartendaten übermitteln.

  4. Ja,- es ist eine Frechheit gegen die Entwickler was Apple da auf den Weg gebracht hat. MacOS gibt den Weg vor.
    Ich bin mit der Regelung seitens der EU nicht einverstanden,- aber wenn es Gesetz wird, sollte man sich auch vernünftig daran halten und nicht herumtricksen. Apple verspielt hier das bisken Ruf, was sie noch haben, wenn es um Abzocke geht. 💰

    Die Entwickler sollten sich ALLE von Apple zurück ziehen. Das so etwas möglich ist, wurde bewiesen u.a. In der Filmbranche oder bei den Autoren.
    Wie bereits erwähnt: Sicherheit gibt es auch auf dem Mac. Es ist also möglich. Vernünftig möglich. ‼️

  5. Das Problem ist ja ganz offensichtlich auch hier: Threema möchte dem AppStore den Rücken zukehren. Es gibt keine Stimmen, die im Ökosystem bleiben wollen, aber die Regelungen kritisieren, oder? Außer appgefahren vielleicht hier. Dabei gibt es jeden Grund, die Neuerungen zu kritisieren! Denn Apple versucht tatsächlich, seine Marktstellung beizubehalten, statt mit realistischen Lösungen zu kommen. Eine Option wäre, Downloads zu erlauben und diese dann zu überprüfen, wie es bei macOS der Fall ist. Von mir aus auch ohne Option, „unsichere“ Apps zu akzeptieren. macOS zeigt, dass es möglich wäre und viele werden sicherlich beim AppStore bleiben. Problematisch ist nur, wenn sich sehr viele Entwickler*innen vom App Store abdrehen. Denn dann werden kaum noch Nutzer*innen für den App Store entscheiden und das Angebot somit radikal ausdünnen. Besser fände ich, wenn Apps außerhalb des App Stores es schwieriger haben, Nutzer*innen zu haben. Dafür könnte Apple sogar die Bedingungen im App Store verbessern. Und nach der EU könnte man es mit iOS 18 auch auf andere Märkte ausweiten

    1. Woher hast du dass den? Threema hat nicht mal den PlayStore den Rückengekehrt, obwohl es unter Android auch den ThreemaShop gibt. Warum sollten sie dann also den AppStore den Rückenkehren?

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