Netflix beklagt über 100 Millionen Fälle von Account-Sharing

Werbefinanziertes Abo soll kommen

Das hat sich Netflix sicherlich etwas anders vorgestellt. Bei der Verkündung der Quartalszahlen musste man eingestehen, dass man erstmals seit über zehn Jahren nicht gewachsen ist. Zwar soll man im ersten Quartal des Jahres nur rund 200.000 Nutzerinnen und Nutzer verloren haben, was bei einem Kundenstamm von mehr als 200 Millionen Nutzer wahrlich nicht viel ist. Alleine in den USA und Kanada, dort wurden die Preise leicht angehoben, hat man allerdings rund 600.000 Accounts weniger. Zudem rechnet man im kommenden Quartal mit einem weiteren Verlust.

Bei den Anlegern ist das nicht unbedingt gut angekommen. Nach Börsenschluss ist die Netflix-Aktie um rund 20 Prozent gefallen, wobei man hier den heutigen Tag abwarten muss, um ein endgültiges Fazit zu ziehen.


Das abgebremste Wachstum schiebt Netflix unter anderem auf Account-Sharing. Nach Informationen des Anbieters soll ein Teil der 222 Millionen zahlenden Kundinnen und Kunden ihre Zugangsdaten an über 100 Millionen andere Haushalte weitergeben, was laut den allgemeinen Geschäftsbedingungen natürlich nicht zulässig ist.

Offizielles Account-Sharing und Werbung als Lösung?

Welche Maßnahmen ergreift Netflix, damit es wieder aufwärts geht? Unter anderem wird ein neues Add-On getestet, das für einen kleinen Preiszuschlag das Account-Sharing offiziell erlaubt – in Deutschland ist diese Option allerdings noch nicht verfügbar.

Eine weitere Option für Netflix scheint ein werbefinanziertes, günstigeres Abo zu sein. Zusätzlich zum bestehenden Angebot will man eine günstige Alternative für alle Nutzerinnen und Nutzer schaffen, die kein Problem damit haben, zwischendurch ein wenig Werbung zu sehen. Wie genau diese Abo aussehen könnte und wann es startet, ist allerdings noch nicht bekannt.

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Entwickler: Netflix, Inc.
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Kommentare 5 Antworten

  1. Was erwarten die, wenn man ein 4K Abo NUR abschließen kann wenn man die Option für 4 Nutzer mitbucht?

    4K standardmäßig freigeben, auch für Einzelnutzer zum Einstiegspreis und man müsste nicht sharen.

  2. Dazu kommt, ob Netflix tatsächlich 600K mehr Nutzer hätte, wenn es dieses Account Sharing nicht gäbe. Eher nicht. Wahrscheinlicher ist, dass deren Abozahlen überhaupt diese Dimension erreicht hat, weil es Account Sharing gibt, denn damit sinken in der Tat die Kosten für den Einzelnen.
    Diese Aktionärspolitik ätzt tatsächlich, denn eigentlich geht es garnicht darum, ob Netflix wirtschaftlich positiv handelt oder nicht, sondern nur einem Versprechen nach Wachstum dem anderen hinterherzurennen.
    Aber die Unternehmen werden auch sehen, dass das Volk am Ende doch nicht so dumm ist wie der geneigte Vorstandsvorsitzende denkt.
    Auch DAZN wird richtig bluten, wenn die Karenzzeit mit den „günstigen“ Abos mal vorbei ist. Das Einzige was DAZN am Leben hält ist lächerlicherweise unser Kartellamt, was so unglücklich dämlich ist und uns verkauft, dass das Mehr-Abo System Monopole verhindert und dem Endkunden damit zu Gute kommt. 🤦‍♂️
    STR

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