Apple vs. Epic: „Beispiellose“ und „unbegründete“ Anschuldigungen

Apple reicht Schriftsatz beim Berufungsgericht ein

Es scheint kein Ende nehmen zu wollen, der andauernde Gerichtsstreit zwischen Apple und Epic Games. Beide Konzerne haben gegen das ursprüngliche Urteil Berufung eingelegt, da sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden waren. Epic Games verlor den Streit, Apple musste Änderungen am App Store vornehmen. Bedingt durch die Einreichung der Berufung sind die App Store-Änderungen jedoch vorerst auf Eis gelegt.

Epic Games hatte im Zuge des Berufungsverfahrens bereits im Januar einen ersten Schriftsatz eingereicht, auch Apple folgte dem nun. Dort argumentiert der Konzern aus Cupertino, dass Epic Games den Fall nicht aufgrund von Rechtsfehlern verloren habe, sondern wegen seiner „beispiellosen“ und „unbegründeten“ Anschuldigungen wettbewerbswidrigen Verhaltens. Mit einigen Zitaten aus dem ersten Urteil werden diese Aussagen von Apple untermauert. Bei Scribd kann das gesamte 135-seitige PDF eingesehen und heruntergeladen werden.


Apple argumentiert, dass Epic mit der Berufung versucht, das Blatt zu wenden, da das Unternehmen keinen Fehler in der ursprünglichen Entscheidung des Bezirksgerichts nachweisen kann. Um die Berufung zu gewinnen, muss Epic zweifelsfrei beweisen, dass die Feststellungen des ersten Gerichts fehlerhaft waren. Apple glaubt offenbar nicht, dass dies der Fall sein wird. Laut Apple habe Epic weitreichende Ansprüche am Rande des Kartellrechts geltend gemacht, die nicht erfolgreich waren, und es gibt keine Grundlage für eine Aufhebung des ursprünglichen Urteils in der Berufung.

Apple rechnet nicht vor Sommer 2023 mit einer Entscheidung

Mittlerweile haben sich mehrere Generalstaatsanwälte von US-Bundesstaaten zusammengetan, um einen Brief zur Unterstützung von Epic Games einzureichen. Apple behauptet, dies geschehe, um „es ihnen leichter zu machen, Kartellklagen zu gewinnen“. Unter anderem hat auch Microsoft Epic Games unterstützt. Laut Apple verfolge Microsoft eine eigennützige Geschäftsstrategie, um sich von anderen Plattformen abzugrenzen, während man gleichzeitig „hunderte von Millionen Dollar“ mit einer Epic-Partnerschaft verdient.

Zudem weist Apple im eingereichten Dokument darauf hin, dass sich die eigene Berufung auf rein rechtliche Fragen konzentriert – im Gegensatz zur Berufung Epics, die das Gericht auffordere, faktische Feststellungen aus dem ursprünglichen Verfahren zu überprüfen und die Rechtslage zu ändern.

Der weitere Verlauf des Berufungsverfahrens sieht vor, dass Schriftsätze zur Unterstützung von Apple eingereicht werden, danach können nochmals sowohl Epic Games als auch Apple weitere Schriftsätze einreichen, bevor das Berufungsgericht dann einen Termin zur Anhörung der Argumente festlegt. Apple rechnet angesichts dieses Zeitplans frühestens im Sommer 2023 mit einer finalen Entscheidung. Bis dahin bleibt zumindest im App Store alles beim alten und Epic Games’ Entwickler-Account weiter gesperrt.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 3 Antworten

  1. ES GEHT UM DIE SICHERHEIT!

    Das sollte jeder klar sein.

    Apple weisst was gut für uns ist und wer das nicht passt soll einfach wo anderes einkaufen.

  2. Ja, das rechtssystem der amerikaner ist schon manchesmal komisch und öfters kompliziert.
    Im rechtsstreit mit Epic wird Apple letztendlich gewinnen. In den streitigkeiten mit Holland oder anderen ländern, wird Apple aber auf dauer den kürzeren ziehen (obschon mein rechtsempfinden für Apple ist).

    Zum obigen ersten kommentar nur kurz:
    Apple weiß sicherlich was wir wollen 😬 und zieht daher den leuten, wo Apple kann, das geld aus der tasche. Da sollten wir uns nix vormachen. Die wollen geld verdienen, – sonst nichts. Und das ist kein vorwurf meinerseits.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de