Ingress: Augmented-Reality-Spiel von Google jetzt auch im App Store

Da ich mich mit dem Android-System nicht beschäftige, wusste ich bis dato nicht, dass Ingress dort große Erfolge feiert. Nun gibt es das Spiel auch für iOS.

Ingress 1 Ingress 2 Ingress 3 Ingress 4

Bisher war das Augmented-Reality-Spiel, das aus der Feder von Google stammt, nur für das eigene Betriebssystem Android zu haben. Nun hat sich der Konzern jedoch entschlossen, auch iOS-Nutzer an diesem äußerst erfolgreichen Titel, der im Android-System mehr als vier Millionen Downloads zählte, teilhaben zu lassen. Ingress (App Store-Link) lässt sich als kostenlose Universal-App auf alle iPhones, iPod Touch und iPads laden, die mindestens iOS 5.0 installiert sowie knapp 44 MB an freiem Speicherplatz bereithalten. Alle Inhalte von Ingress stehen bisher nur in englischer Sprache bereit.


Das umfassende Universum von Ingress in Kürze zu beschreiben, ist nicht gerade einfach. In der aktuellen Pressemitteilung heißt es daher, „Ingress nutzt die Geo-Lokalisierungstechnologie mobiler Geräte, um die Welt in ein virtuelles Spiel zu verwandeln. Orte in der realen Welt – darunter auch historische Schauplätze, Wahrzeichen, Parks und Kunstwerke – werden zu „Portalen“, die die Agenten einnehmen und verteidigen müssen. Dazu muss man sich natürlich aus der Couch herausbequemen und zu Fuß ins Abenteuer stürzen.“ Mit dem Titel „können sich nun auch Spieler mit iOS-Geräten der weltumspannenden Community von Ingress-Agenten in einem plattformübergreifenden Spiel anschließen.“

Die Spieler, im Game als Agenten bezeichnet, schließen sich in Ingress entweder der Fraktion der Erleuchteten (Englightened, grüne Farbe) oder auch dem Widerstand (Resistance, blaue Farbe) an, und versuchen für ihre Gruppe möglichst viel Gebiet einzunehmen. Ingress errechnet dabei anhand des eigenen Gebiets, in dem man sich aufhält, wie viele Menschen, auch als Mind Units bezeichnet, statistisch in diesem Bezirk wohnen.

Alles dreht sich in Ingress um eine neue Energie, die auf der Welt entdeckt wurde, vor allem in Bereichen der sogenannten Portale. Die Fraktion der Erleuchteten versucht, diese Energie, genannt Exotic Matter, für sich auf der Erde zu beanspruchen – die Widerstands-Gruppe arbeitet wiederum hart daran, diese Entwicklung zu verhindern, da sie die Energie als schädlich für den Menschen erachten. Im Laufe des Spiels wird diese Geschichte weiterentwickelt – doch zunächst heißt es, sich einer der Gruppen anzuschließen.

Ingress lässt sich nur mit Google-Account spielen

Zum Spielen ist außerdem ein Google-Account erforderlich, ohne diesen lässt sich das Game gar nicht erst ausprobieren. Ebenfalls müssen der App der Zugriff auf die Ortungsdienste gewährt werden, um sich auf die Suche nach Portalen zu machen. Der Gamer wird dann mit seinem aktuellen Standort auf einer dunklen Karte angezeigt und bekommt über einen Scanner Portale, Resonatoren und Exotic Matter (XM) in seiner näheren Umgebung angezeigt. Und nun geht es erst richtig los: Es heißt, zu dem nächstgelegenen Portal zu gehen oder fahren, um dort entsprechende Aktionen auszuführen, beispielsweise, es zu hacken, einzunehmen, auszubauen, verlinken oder angreifen.

Die Energie XM ist in größerer Konzentration insbesondere um die Portale herum zu finden und wird in der Regel automatisch eingesammelt, sofern der Spieler noch über entsprechende Kapazitäten verfügt. Wichtig an alle Couchpotatoes, die meinen, XM bequem vom Auto aus einsammeln zu können: Bei zu schneller eigener Geschwindigkeit, etwa ab 50 km/h, ist das Sammeln von XM nicht möglich. Auch an meinem Standort, etwa 3 km vom Stadtzentrum entfernt, konnte ich gleich zwei Portale in jeweils etwa 600 m Entfernung sowie einiges an XM ausmachen.

Große Community und die Frage nach dem Datenschutz

Im Grunde genommen ist Ingress damit eine Verknüpfung von Augmented Reality- und Geocaching-Elementen, bei denen der Gamer hinaus in die Welt gehen muss, um entsprechende Aktionen für die eigene Fraktion ausführen zu können. Die Ingress-Community ist mittlerweile riesengroß und haben bereits im Jahr 2014 mehr als 22,4 Millionen In-Game-Aktionen an Portalen, die oft als reale Kunstwerke, Gebäude und Wahrzeichen „getarnt“ sind, ausgeführt.

Kritisch beäugen sollte man trotz dieses wirklich genialen Spielprinzips die Aspekte des Datenschutzes. Nicht nur, dass jeder Spieler zwingend ein Google-Konto besitzen oder erstellen muss, um das Spiel spielen zu können, auch die ständig aktivierten Ortungsdienste dürften dem eh schon für seine Neugier hinsichtlich Nutzerdaten bekannten amerikanischen Konzern noch einmal ordentlich in die Karten spielen. Mit Ingress bekommt Google im besten Fall ausgeprägte Bewegungsprofile seiner User und kann diese gleich mit anderen eigenen Diensten verknüpfen – dafür wird im Spiel auf In-App-Käufe verzichtet. Ein teurer Preis. Ob ihr Ingress trotzdem ausprobieren wollt, bleibt daher euch überlassen.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 10 Antworten

  1. Hab mich super gefreut, als ich heute morgen die Nachricht las. Hab’s nie vorher gespielt, aber Bilder und Konzept hörten sich immer so cool an. Da war ich wirklich mal neidisch auf Android-User.

    Das erste Portal war – sogar hier auf dem Land wo ich lebe – nur 70m entfernt! Das wird noch ein Spaß. App erscheint mir nur noch etwas zäh, was aber ja verständlich ist.

  2. Endlich auf iOS :D! Wirklich das Einzige was ich von meinem einjährigen Ausflug in die Android-Welt verwmisst habe! Da die Daten alle Anonymisiert sind würd ich mir da wenig Gedanken um den Datenschutz machen. Aber ausgewertet werden die Daten wohl, sonst wärs nicht umdonst. Apple weiss allerdings auch immer wo ich bin…

  3. Meckert hier nicht herum, auch als chronischer Applenutzer muss ich sagen, nen Googleaccount hat doch heutzutage fast jeder. Und 95 von 100 Personen geben ihre Daten mehrmals täglich durch eingeben einer Suchanfrage preis! Meckert nicht herum!

  4. Ich finds ooooober geil das es endlich für ios verfügbar ist … Spielte es dir ganze zeit auf meinem Freund seinem Tablet, jetz kann er es wieder haben 😀

  5. Endlich nicht mehr ein Antrohid Handy mitschleppen 🙂
    Wenn mir jetzt noch jemand verrät, wie man bei iOS ein Portal einreicht, wäre alles so wie bei Antrohid…

  6. Ist ein wahnsinniger Akkufresser auf meinem iPhone 5. Habs nach 30 min. wieder gelöscht. Google Account anlegen nervt auch. Aber sonst ein super Konzept. Vor allem um mal mit dem Fahrrad oder joggender Weise die Portale abzulaufen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert