NuraLoop: Bluetooth-InEars mit individuellem Soundprofil ausprobiert

Erhältlich für 219 Euro

Vor etwa einem halben Jahr haben wir euch bereits das erste Modell von nura, die OverEar-Kopfhörer Nuraphone, vorgestellt. Mittlerweile hat das Unternehmen auch ein zweites Modell veröffentlicht, die nura NuraLoop. Diese richten sich aufgrund ihrer InEar-Bauweise mit Ohrbügel und Nackenkabel an eine andere Nutzergruppe und eignen sich dank ihrer Schweißresistenz hervorragend für sportliche Aktivitäten.

Erhältlich ist der nura NuraLoop derzeit über Amazon zum Preis von 219 Euro, alternativ können die sportlichen InEars auch bei Cyberport für 218 Euro erworben werden. Auf der offiziellen Website von nura ist der NuraLoop für 229 Euro zu haben. Alle drei Anbieter offerieren einen kostenlosen Versand beim Kauf des InEar-Kopfhörers.


In der Box des NuraLoops befindet sich neben den Bluetooth-InEars selbst auch noch Silikon-Tips in insgesamt vier Größen, Ersatz-Mesh-Gitter für die Ohrhörer, ein USB-Ladekabel mit magnetischem Ladeadapter, ein Analogkabel mit magnetischer Verbindung und 3,5mm-Klinke sowie ein quadratisches kleines Transport-Etui mit umliegenden Reißverschluss. Der Lieferumfang kann sich also schon einmal durchaus sehen lassen.

Ohne Nura-App und Nutzer-Account geht gar nichts

 

Die Einrichtung der NuraLoop InEars erfordert den Download der Nura-App (App Store-Link), die kostenlos im deutschen App Store erhältlich ist. Die Kopfhörer schalten sich in der Regel automatisch ein, sobald sie im Ohr eingesetzt worden sind, und können dann per Bluetooth erstmals mit der App verbunden werden. Im Anschluss ist die Einrichtung eines eigenen Nutzeraccounts in der Nura-App erforderlich. Dabei werden auch Daten des Users an Nura gesendet, laut Angaben des Herstellers zur Verbesserung der eigenen Services. Eine Option ohne Account ist leider nicht vorgesehen – hier hat man sich zu entscheiden: Nutzerdaten teilen oder die Kopfhörer nicht verwenden.

Zu einer der wichtigsten Features gelangt man dann in einem weiteren Schritt innerhalb der App_ Der Erstellung des eigenen Klangprofils. Dazu müssen die NuraLoop InEars aufgesetzt werden, und man sollte sich in einer sehr ruhigen Umgebung befinden. Etwa eine Minute lang werden dann Töne über die Ohrhörer ausgegeben und so das individuelle Soundprofil erstellt. Denn: Die Ohr-Anatomie und das Hörvermögen jeder Person ist unterschiedlich, und der NuraLoop versucht mit eigenen Mitteln, auf diese persönlichen Unterschiede Rücksicht zu nehmen. In der App lassen sich insgesamt drei Hörprofile speichern.

Neue Firmware erlaubt manuelles Ausschalten

Nach der Erstellung hat der User zudem die Möglichkeit, das Immersionsniveau über einen Schieberegler und die Bassstärke individuell anzupassen, und auch weitere Einstellungen vorzunehmen. Zu letzteren gehört unter anderem die Belegung der Touch-Steuerung an beiden Ohrhörern: Lautstärke erhöhen/verringern, Abspielen, Pause, Überspringen, ANC ein/aus, Immersion ein/aus oder eine Anrufannahme lässt sich hier einrichten. Auch ein direkter Wechsel zwischen dem neutralen und dem personalisierten Klangmodus ist in der App möglich, zudem kann der sogenannte Social Mode, ein Klangmodus, bei dem Umgebungsgeräusche durchdringen, stufenlos angepasst werden. Mit der aktuellen Firmware 100254 haben die Entwickler zudem die Möglichkeit geschaffen, den NuraLoop auch manuell ausschalten zu können. Diese Option findet sich in den Geräte-Einstellungen in der Nura-App, werksseitig voreingestellt ist das automatische Ein- und Ausschalten bei Ohrerkennung.

Ist der NuraLoop erst einmal über Bluetooth 5.0 verbunden und erfolgreich eingerichtet worden, kann der Kopfhörer bei einer vollen Akkuladung etwa 12 bis maximal 16 Stunden durchhalten. Im Vergleich zu vielen True Wireless-Kopfhörern ist dies eine deutlich längere Nutzungszeit. Eine 10-minütige Schnellladung sorgt darüber hinaus für eine Nutzungsdauer von etwa zwei Stunden. Geladen wird der Kopfhörer über einen eigenen kleinen Magnetstecker, der sich mittig am Nackenkabel befindet. Dies ist über das mitgelieferte Ladekabel samt USB-Stecker kein großes Problem, verhindert aber auch unterwegs ein Aufladen per MicroUSB oder USB-C-Kabel, falls man das spezielle Ladekabel des NuraLoop einmal vergessen hat. Hier hätte zumindest ich mir eine Standard-Lösung über das eben erwähnte MicroUSB oder USB-C gewünscht.

‎nura
‎nura
Entwickler: nura
Preis: Kostenlos

Die Ohrhörer sind anatomisch geformt und werden wie klassische InEars über Silikontips in den Gehörgang eingedrückt. Ein zusätzlicher Ohrbügel, der um die Ohrmuschel gelegt wird, soll für zusätzlichen Komfort und guten Sitz sorgen. An dieser Stelle wurde aber wie so oft wohl nicht an Brillenträger gedacht. Als ich mein Nasenfahrrad, das vor allem bei der Bildschirmarbeit zum Einsatz kommt, aufgesetzt habe und dann die NuraLoops eingesetzt habe, kamen sich wie so häufig die Brillenbügel und die Ohrbügel des Kopfhörers in die Quere. Aufgrund meiner vergleichsweise kleinen Ohren hatte ich beim Tragen der verhältnismäßig großen Ohrhörer auch ein ständiges Druck- und Engegefühl im Ohr, das bei längerem Tragen zu Kopfschmerzen führte. Hier heißt es vor dem Kauf nicht nur probehören, sondern auch probetragen – gerade bei Menschen mit kleinen Ohren oder bei Brillenträgern.

Maximale Lautstärke ist vergleichsweise gering

Klanglich gehören die NuraLoop allerdings zu einem der besten InEars, die ich bisher kennenlernen durfte. Vor allem der Unterschied zwischen dem neutralen Modus ohne individuelle Anpassungen und der persönliche Klangmodus ist enorm. Erfreulicherweise lassen sich auch die Bässe vom Nutzer noch individuell einstellen, so dass man hier selbst entscheiden kann, ob man ein wummerndes Bassmonster oder ein differenzierteres, klareres Klangbild bevorzugt. Im Social Mode allerdings ist eine deutliche Lautstärkereduzierung der abgespielten Musik zu bemerken, und auch generell ist die maximale Lautstärke des NuraLoop im Vergleich zu anderen InEars deutlich niedriger angesiedelt. Anders als bei meinen Apple AirPods Pro habe ich allerdings hier ein ständiges „Etwas-im-Ohr“-Gefühl, das mich den Kopfhörer im Ohr leider nicht ganz vergessen ließ.

Das Fazit fällt zumindest für mich als Freundin von True Wireless-Kopfhörern, die komplett ohne Kabel auskommen, zwar überdurchschnittlich aus, aber aufgrund des lästigen Nackenkabels und der zumindest für mich unbequemen Ohrbügel und zu großen Ohrhörer gehört der NuraLoop nicht zu meinen persönlichen Favoriten. Klanglich allerdings ist der NuraLoop ein absolut empfehlenswertes Exemplar – das hatte auch das OverEar-Modell, der Nuraphone, schon bei unserem Test im März dieses Jahres gezeigt. Nura weiß, wie man hochwertige Kopfhörer mit individuellem Premium-Sound baut. Lediglich beim Tragekomfort muss der potentielle Nutzer selbst entscheiden, ob Design und Konstruktion mit der eigenen Ohr-Anatomie verträglich sind.

NuraLoop kabellose Kopfhörer mit Bluetooth 5.0 – personalisiertes Klangprofil,...
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Kommentare 4 Antworten

    1. Einmal eingerichtet, braucht man das als alleiniger Nutzer eigentlich gar nicht mehr, danach lassen sich die Dinger wie herkömmliche BT KHs koppeln und die Parameter Individualisierung, Immersion und ANC lassen sich über die Touch elemente steuern. Der KH begrüßt einen mit dem Profilnamen – listgerweise erst englisch („Welcome Klaus!“ dann weiter auf deutsch 🙂 )

      Wenn man damit Probleme hat , könnte man einfach frisches Google, oder Apple Konto anlegen (was sich bei konsequenter Einstellung zu dieser Probelematik Einstellug konsequenterweise aber auch verbietet – nur, womit hört man denn dann Musik? Apple Musik? Spotify? :P) einrichten und Konto wieder lahmlegen.

      Ich hab die Dinger als Vorbesteller schon länger im Betrieb, KH verwöhnt (Beyer T90, T1, Amiron Home, UE TripleFi etc.) und total begeistert von diesen meinen ersten TWLs

  1. Habe mir die nuralloops letzte Woche für 170€ bei Cyberport bestellt…

    Nuraloops sind cool:
    – Anschlüsse über den magnetischen Pin mit Ladekabel und Klinkenanschluss sind sehr praktisch.
    – Keine Schalter zum An/Aus vorhanden, dafür Touch Bedienung über Rechte und Linke Lautsprechereinheit.

    Klang : neutral Modus – top, personalisiert – geht so..
    (da Klang aber jeder persönlich anders empfindet, bleibt die Bewertung bei 5x), es gibt ja noch die Einstellmöglichkeiten über die Apple Musik-App bzw im iPod / iPhone

    App : wenig Einstellmöglichkeiten, insgesamte Bedienung und Menüführung ist verbesserungswürdig, – (was genau die Personalisierung macht, bleibt unbeantwortet), – ANC geht nur An/Aus, die Umgebungsgeräusche lassen sich in mehreren Stufen in der Intensität regeln,
    – die Servicetöne am Kopfhörer lassen sich nicht in der Lautstärke ändern (@NuraTeam – das ist ein fieses Gepiepe – bitte ändern) jedenfalls hab ich keine Regelmöglichkeit in der App gefunden

    Außerdem hab ich die Silikon Taps wegen Allergie gegen Ohradapter Comply T-400 in S getauscht, funktioniert super

    1. Irgendwo steht es, das ist jedenfalls eine fixe, personalisierte EQ Kurve, auch HRTF genannt. Die klangliche Characteristik des Ohrkanals wird hierbei automatisch eingemessen und Resonanzen unterdrückt, verschluckte Frequenzen verstärkt, praktisch ein Sonos TruePlay für das Ohr.

      Ein zusätzlicher, in der Intensität regelbarer EQ bzw. „Loudness“ Funktion, also im Grunde anpassbare Fletcher-Munson Entzerrung , verbirgt sich hinter dem Begriff „Immersion“.

      Hm, aber genau DAS ist für mich doch regelbarer ANC, oder was meinst Du genau?

      Touche!

      Was ich trotz aller Begeisterung auch noch nervig finde ist, dass die Ohrhörer unbedingt sitzen müssen, verrutschen sie, gehen sie praktisch aus, müssen neu positioniert werden, wobei man zwangsläufig die Einstellungen an den Touchflächen verkurbelt. Auch da dürften aber Complys helfen. ich lieböhrele daher mit Otoplastiken. Sind halt nur leider schweineteuer und erfordern den Gang zum Spezialisten.

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