Chillingo: Ein Blick auf den erfolgreichen Publisher

Chillingo überrascht uns immer wieder mit neuen Spielen für iPhone und iPad. Aber was hat es eigentlich mit dem Unternehmen auf sich? Wir haben Antworten gesammelt.

Ein Spiel, das von Chillingo in den App Store gebracht wurde, hat eigentlich jeder von uns auf seinem iPhone oder iPad. Allein für das Apple-Handy bietet Chillingo derzeit knapp 300 Apps an, dazu kommt noch ein ganzer Haufen an HD-Umsetzungen für das iPad. Selbst entwickelt hat Chillingo dagegen kaum eines der Spiele. Warum das so ist, wollten wir herausfinden.


„Wir sind der führende Publisher (dt. Herausgeber) für Spiele von kleinen Entwicklern“, berichtet Joe Wee, einer der Mitbegründer von Chillingo. Mit Titeln wie Angry Birds, Cut the Rope oder Draw Race 2 hat das Unternehmen schon einige große Erfolge gelandet, aber auch Titel wie Contre Jour, Anomaly Warzone Earth oder Sticky Sheep konnten sich zweifelsohne sehen lassen.

„Für uns ist der App Store der effektivste Kanal, um Spiele direkt zu den Verbrauchern zu bringen“, sagt Wee. Natürlich will man in Zukunft auch die anderen Plattformen nicht außer Acht lassen, darunter Android und Windows. Das große Geld durch den Verkauf von Apps, so sagen es auch andere Unternehmen, macht man aber im App Store.

Die Leidenschaft zählt
Bei hunderten von Spielen, pro Woche erscheinen im Schnitt zwei neue Titel, stellt sich natürlich die Frage: Wie schafft man es als kleiner Entwickler, die Jungs bei Chillingo von seinem Spiel zu überzeugen? „Natürlich ist der Markt sehr umkämpft. Man muss einfach die gewisse Leidenschaft mitbringen und der Rest kommt von allein. Wir sind in dieser Hinsicht sehr offen.“

Wichtig sei es laut Joe Wee lediglich, dass das Spiel Spaß macht – worauf sollte es auch sonst ankommen. „Wir schauen uns jeden Titel ganz genau an, schließlich wollen wir die Herzen der Spieler entscheiden. Danach arbeitet unser Team ganz eng mit den Entwickler zusammen, um dem Spiel den letzten Schliff zu verleihen.“

Genau darin liegen die Stärken von Chillingo. Eine neue App darf nicht einfach so in den App Store geworfen werden, sondern will auch gut vermarktet werden – hier konzentriert man sich mit gezielter Werbe-Schaltung auf populären Portalen aber vor allem auf den amerikanischen Markt. Die eigenen Entwickler mit einem neuen Spiel zu beauftragen, kommt daher nicht in Frage. „Wir konzentrieren uns darauf, was wir am besten können – tolle Indie-Games zu veröffentlichen.“

Viele Entwickler nutzen Chillingo für ihren Einstieg in die mobile Spiele-Plattform. Die Macher von Angry Birds und Cut the Rope konnten sich in der Szene so einen Namen verschaffen und brachten wenig später Nachfolger heraus – auf eigene Faust. Ohne die Kenntnisse von Chillingo hätte es aber auch durchaus ganz anders laufen können, „denn der App Store ist hart umkämpft und entwickelt sich ständig weiter.“

Alle Freiheiten auch nach Übernahme
Im vergangenen Jahr wurde Chillingo von Electronic Arts übernommen. Viel verändert hat sich dadurch nicht, wie Joe Wee zu berichten weiß: „Chillingo genießt weiterhin alle Freiheiten, auch ein Jahr nach der Übernahme. Als Teil von EA haben wir allerdings die Möglichkeit, ihre globalen Verknüpfungen zu nutzen und unsere Spiele noch bekannter zu machen.“

Für das kommende Jahr hat Chillingo sicher viele spannende Titel im Aufgebot, zu sehr in die Karten will man sich natürlich nicht schauen lassen. In einer Sache kann man sich schon jetzt sicher sein: Qualitativ werden auch die kommenden Spiele in der ersten Liga des App Stores mitmischen.

Besonders erfolgreiche Chillingo-Spiele:

Hinweis: Dieser Artikel stammt ursprünglich aus der vierten Ausgabe des appMagazins, das leider nicht mehr fortgesetzt werden konnte.
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Kommentare 13 Antworten

  1. Wisst ihr vielleicht auch wieviel vom Kuchen Chillingo mitnascht, wenn man seine App von ihnen publishen lässt? Wäre mal interessant zu wissen!

    1. Entweder hast du den Artikel nicht gelesen, oder du hast ihn nicht Verstanden. Angry Birds wurde von Chillingo herausgegeben, also die haben die App bekannt gemacht, Entwickelt wurde sie aber von einem anderem Entwickler, der sich durch diesen großen Erfolg mit dem Spiel selbst einen Namen gemacht hat. Jetzt ist Rovio selbst ein großes Entwicklerteam.

  2. Mit dem Hinweis am Ende haben sich zwei meiner fragen beantwortet. Aber Wieso kann das appMagazin nicht fortgesetzt werden? Das ist wirklich ziemlich schade…:(

    1. Ja, dass ist schade, es wird aber auch hier der gleiche Grund sein, wie bei der Android Version von Appgefahren.
      Appgefahren ist eine sehr große Sache geworden und dann muss man sich halt entscheiden, welche Projekte man weiterführt und welche nicht.

  3. Wenn Chillingo Betrugsgames wie Iron Force vermarktet, dann verdienen sie am Betrug der Spieler genauso wie der Hersteller. Das der Playstore sowas nicht unterbindet ist unverständlich. Vielleicht halten die ja auch noch die Hände auf.

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