Belkin schaltet Wemo NetCams ab: Überwachungskamera nur noch Elektroschrott

Geräte ab 29. Mai 2020 unbenutzbar

Es ist leider mittlerweile gängige Praxis geworden, dass Hersteller von Elektrogeräten diese so konzipieren, dass sie nach einer bestimmten Zeit nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funktionstüchtig sind – und damit ihre Besitzer zu Neukäufen animiert werden sollen. „Geplante Obsoleszenz“ heißt hier das Stichwort. Erst im Sommer 2019 erntete das Audio-Unternehmen Sonos Kritik, als man ältere Multiroom-Lautsprecher nicht mit AirPlay 2-Funktionalität ausstatten wollte.

Ein ganz neuer und zudem besonders dreister Fall ist nun von Belkin bekannt geworden: Der Hersteller bietet ab dem 29. Mai 2020 die Software für die hauseigenen Wemo NetCams nicht mehr an. Damit werden die ansonsten noch immer funktionstüchtigen Überwachungskameras zu Elektroschrott. In einem Support-Dokument auf der Belkin-Website äußert man sich dazu wie folgt:


„Nach 7 Jahren Betriebszeit wird die Video-Service-Plattform, die wir zur Unterstützung dieser Produkte verwendet haben, abgeschaltet. Am 29. Mai 2020 werden die Wemo NetCam Server außer Betrieb genommen. Obwohl Ihre Wemo NetCam weiterhin eine Verbindung zu Ihrem Wi-Fi-Netzwerk herstellt, können Sie ohne diese Server weder den Video-Feed ansehen noch auf die Sicherheitsfunktionen Ihrer Wemo NetCam, wie z.B. Bewegungs-Klipps und Bewegungs-Benachrichtigungen, zugreifen. Zusätzlich, wenn Sie Ihre Wemo NetCam als Bewegungsmelder für Ihre Wemo Produktlinie verwenden, bietet sie diese Funktionalität nicht mehr und wird als Option aus Ihrer Wemo App entfernt.  Bitte speichern Sie alle Dateien/Videos vor dem 29. Mai.“

Wie Belkin außerdem berichtet, kann die Wemo NetCam auch nicht mit einer Anwendung eines Drittanbieters weiter verwendet werden, da das System die hauseigene iSecurity+ Videodienstplattform für alle Videoaufzeichnungs- und Bewegungsmeldungsfuntionen nutzt. Nutzer, die noch über ein bestehendes iSecurity+-Jahresabo verfügen, das nach dem 29. Mai 2020 noch aktiv ist, erhalten von Belkin eine Rückerstattung „für jeden nicht genutzten Teil Ihres Abonnements im Wert von 9,99 USD [bzw. in der jeweiligen Landeswährung, Anm. d. Red.] für jeden verbleibenden Monat“.

Wer nun hofft, seine nicht mehr nutzbare Überwachungskamera erstattet zu bekommen, liegt leider falsch. Lediglich Kunden, dessen Kamera sich noch in der zweijährigen Produktgarantie-Phase befindet, können eine Rückerstattung über ein Webformular auf der Support-Seite anfordern. Wer seine Kamera vor dem 1. April 2018 erworben hat, geht leer aus. Rückerstattungen für die Kamera oder das Abonnement können bis zum 30. Juli 2020 beantragt werden und erfordern entsprechende Kaufbelege.

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Kommentare 9 Antworten

  1. Frechheit! Als Konsequenz werden keine Belkin-Produkte mehr gekauft ?
    Ich hoffe, ich bin nicht der Einzige, der so handelt

  2. Super die machen das so wie Sonos meine Play 1 ist auch nur Schrott.
    Ich hoffe das alle Belkin Benutzer den so kräftig in der Hinter treten das die Laden dicht manchen können

  3. Man kann nur möglichst alles meiden, was auf einen externen Server angewiesen ist.
    Solche Methoden sind definitiv geplante Obsoleszenz, denn es wäre mit Sicherheit möglich , solche System auch offline zu betreiben, wenn es der Hersteller nur wollen würde.

    Belkin – schämt euch!

  4. Das Gejammer ist amüsant. Vielleicht kapieren jetzt wieder ein paar mehr, dass man kein Abo auf solche Hardwareprodukte und Hersteller abschließt, noch dafür für Funktionen, die von vornherein lokal funktionieren könnten.

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