AlphaESS VitaPower ausprobiert: Balkonkraftwerk mit Speicher ist auch eine tragbare Powerstation

Jetzt Strom auf dem Balkon produzieren

AlphaESS VitaPower Balkonkraftwerk aktiv in Benutzung

Anzeige. Balkonkraftwerke sind im Trend, und mit dem Stichtag 2. Oktober 2024 verzeichnet das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur 706.509 „steckerfertige Solaranlagen“. Das sind doppelt so viele Anlagen wie noch zu Beginn des Jahres. Es gibt sicherlich noch zahlreiche Anlagen, die im Betrieb, aber nicht angemeldet sind. Daher kann man davon ausgehen, dass noch mehr Balkonkraftwerke installiert sind und Solarenergie erzeugen.

Pro

  • All-In-One
  • hochwertige Verarbeitung
  • dient auch als Powerstation
  • steckerfertig

Kontra

  • Akku nicht auf der Station stapelbar
  • App sehr einfach
  • nur zwei MPP-Tracker

Der Anstieg kommt nicht von ungefähr, denn die steckerfertigen Balkonkraftwerke sind so einfach wie nie zuvor. Die All-in-One-Lösungen sind blitzschnell installiert und können sofort euren Haushalt mit Solarstrom versorgen.


Heute möchte ich das System von AlphaESS vorstellen, namentlich das Balkonkraftwerk mit Speicher AlphaESS VitaPower. Ein passender Wechselrichter ist integriert, der bis zu 2.000 Watt unterstützt, jedoch nur 800 Watt einspeisen kann, wenn Solarstrom erzeugt wird. Da man den Speicher auch als reine Powerstation nutzen kann, sind die 2.000 Watt Output hilfreich, wenn man große Verbraucher anschließt.

AlphaESS VitaPower Station mit Akku

Mit Abmessungen von 430 x 210 x 323 Millimetern und einem Gewicht von 19,1 Kilogramm ist AlphaESS VitaPower als kompakt zu bezeichnen. Mit den Handgriffen lässt sich die Station auch tragen, um sie optional als Powerstation mitnehmen zu können. Generell gehe ich aber davon aus, dass die Station vorwiegend als Balkonkraftwerkspeicher genutzt wird. Ihr solltet wissen, dass der Speicher nur geschützt aufgestellt werden kann, da er nicht für den Außeneinsatz geeignet ist.

AlphaESS VitaPower ist hochwertig verarbeitet

Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, da das Gehäuse aus Aluminium gefertigt ist. Auf der Rückseite findet ihr zwei Solareingänge mit Anderson-Anschluss, wobei im Lieferumfang zwei Kabel mit klassischen MC4-Steckern enthalten sind. VitaPower wird ohne Solarmodule ausgeliefert; hier müsst ihr entweder anderweitig einkaufen, vorhandene nutzen oder direkt bei AlphaESS Module mitbestellen.

Insgesamt werden bis zu 1.200 Watt Solar-Input unterstützt, wobei an jedem Anschluss 600 Watt möglich sind. Mit zwei MPP-Trackern könnt ihr mehrere Solarmodule unabhängig voneinander betreiben und so zum Beispiel die Morgen- und Abendsonne einfangen. Mit entsprechenden Adaptern könnt ihr auch vier Module betreiben, um das Maximum herauszuholen.

Auf der Rückseite der Station befinden sich drei klassische Steckdosen, die jeweils 1.000 Watt bieten. Da VitaPower maximal 2.000 Watt unterstützt, könnt ihr zwei Steckdosen mit voller Leistung betreiben. Wenn ihr Geräte anschließt, die weniger Leistung benötigen, teilt sich diese über alle Steckdosen auf.

 

Rückseitig befinden sich zudem der Stromanschluss sowie der Port, um weitere Speichermodule anzuschließen – dazu gleich mehr. Den integrierten, 1.024 Wattstunden großen LifePO4-Akku könnt ihr nicht nur über die Sonne, sondern auch über die Steckdose im Haushalt aufladen. Umweltfreundlicher ist natürlich das Aufladen mit Solarstrom.

Mit USB-C und USB-A Kleingeräte mit Strom versorgen

Auf der anderen Seite befinden sich nicht nur der Ein-/Ausschalter, sondern auch zwei USB-C- sowie zwei USB-A-Ports. Die USB-C-Buchsen sind mit 100 Watt besonders leistungsstark und können auch ein MacBook Pro schnell aufladen. Für Smartphones und Tablets ist das ohnehin zu viel Leistung, wobei die beiden USB-A-Ports mit 18 Watt deutlich weniger Power liefern.

Direkt darüber befindet sich das praktische Display, das eine Vielzahl an Informationen liefert. Unter anderem könnt ihr die Eingangs- und Ausgangsleistung überwachen, den Akkustand einsehen, mögliche Fehler ablesen, die Netzwerkverbindung prüfen und mehr. Für einen schnellen Überblick ist das Display gut; ansonsten könnt ihr in der verbundenen App weitere Werte ablesen und Einstellungen für den Betrieb als Balkonkraftwerk vornehmen.

AlphaESS VitaPower als Balkonkraftwerk einrichten

Ladet euch einfach die kostenlose iPhone-App Alpha Lite herunter, um das Balkonkraftwerk in der App hinzufügen zu können. Dazu ist eine WLAN-Verbindung notwendig, der Rest erfolgt Schritt für Schritt in der App. Nachdem alles eingerichtet ist, könnt ihr übersichtlich erkennen, wie viel PV-Strom die Anlage erzeugt, wie viel Watt ins Hausnetz abgegeben werden und wie viel Watt in den Speicher fließen.

Darüber hinaus könnt ihr den Modus anpassen und bestimmen, wie der Strom verteilt werden soll. Mit dem AlphaESS Smart Plug, einem smarten Zwischenstecker, lassen sich Haushaltsgeräte intelligent anbinden. Ihr könnt so steuern, dass zum Beispiel die Waschmaschine startet, wenn genügend PV-Strom erzeugt wird oder der Speicher voll ist.

Die App ist solide und bietet Zugriff auf die wichtigsten Daten, jedoch sind die Optionen eher begrenzt, was aber auch bedeutet, dass man nichts falsch machen kann.

‎AlphaLite
‎AlphaLite
Entwickler: Alpha ESS Co., Ltd.
Preis: Kostenlos

Zusatzakku für 100 Euro ist ein Schnäppchen

Wenn ihr euch für das System von AlphaESS entscheidet, solltet ihr definitiv das Paket zusammen mit einem zusätzlichen Speichermodul wählen. AlphaESS VitaPower kostet 999 Euro, während das Set mit einem Zusatzakku nur 100 Euro mehr kostet, nämlich 1.099 Euro. Insgesamt habt ihr dann einen Speicher mit 2.048 Wattstunden, wobei ihr maximal auf 6.144 Wattstunden upgraden könnt – was für die Größe eines Balkonkraftwerks allerdings wenig Sinn macht.

Auch ich habe ein zusätzliches Speichermodul und musste feststellen, dass sich dieses leider nicht mit VitaPower stapeln lässt. Die Batterien könnt ihr nur mit dem Anschlusskabel daneben stellen, wobei ihr mehrere Speichermodule dann stapeln könnt.

Die Station erkennt die angeschlossenen Module automatisch und zeigt diese auf dem Display und in der App an. Mit 2.048 Wattstunden Speicher, den ihr natürlich auch voll aufladen müsst, könnt ihr definitiv euren Haushaltsverbrauch decken und abends noch einige Stunden vom Akku zehren.

AlphaESS VitaPower: Mein Fazit zum All-in-One-Balkonkraftwerk

Optisch ist das AlphaESS VitaPower schlicht gehalten, dennoch kommen hochwertige Materialien zum Einsatz. Als Akku-Technologie setzt man auf LifePO4, ein Wechselrichter ist integriert, und zudem lässt sich der Speicher auch als tragbare Powerstation verwenden. Die Installation ist sehr simpel: Ihr müsst nur die Module verkabeln und die Station mit einem Kabel an einer Steckdose anschließen. Die zugehörige App ist einfach gestaltet und verzichtet auf unnötige Extras.

Insgesamt ist das AlphaESS VitaPower ein tolles System, wenn man auf dem eigenen Balkon Strom erzeugen möchte. Ich empfehle das Set mit einem zusätzlichen Akku-Modul, da dieses mit 100 Euro Aufpreis ein echtes Schnäppchen ist.

AlphaESS VitaPower Station mit Akku
Tolles Balkonkraftwerk: AlphaESS VitaPower
Mein Fazit
Das AlphaESS VitaPower Balkonkraftwerk ist eine steckerfertige tolle All-in-One-Lösung, die außerdem als Powerstations fungiert.
Design
90
Handhabung
85
Preis
75
App
70
Pro
All-In-One-System
hochwertige Verarbeitung
dient auch als Powerstation
steckerfertig
Kontra
Akku nicht auf der Station stapelbar
App sehr einfach
nur zwei MPP-Tracker
80
Testergebnis
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Kommentare 5 Antworten

  1. So ganz verstehe ich nicht, daß ihr gleich 2 x den Zusatzakku erwähnt und empfehlt. Es hat sich doch mittlerweile rum gesprochen, daß sich Speicher beim Balkonkraftwerk nur in den seltensten Fällen amortisiert. Wobei ich ja verstehe, daß ihr auch Produkte mit Speicher testet. Aber doppelt betonen, daß man das Verhältnis Preis-/ Leistung noch weiter verschlechtern kann, und da sind auch 100 € zuviel, fand ich überflüssig. Interessant wird‘s erst, wenn die Speicherpreise drastisch fallen – mindestens um die Hälfte – und das ist nicht in Sicht.

    1. Gerade weil der Aufpreis nur 100 Euro beträgt, ist der Zusatzakku eine Empfehlung. Und die 100 Euro amortisieren sich halt auch schnell, wenn du Abends dann Strom aus dem Akku holst und nicht aus dem Netz.

      1. AIO-Systeme mit einem echten Hybridwechselrichter mit AC-Kopplung und Notstromfunktion (siehe auch Anker Solix 2 AC und Jackery Navi 2000) kauft man sich allerdings auch nicht aus reinen Wirtschaftlichkeitsaspekten heraus (da wäre sicher aktuell der Growatt Noah 2000 zielführender), sondern eben weil man sich diese Zusatzfunktionen wünscht, oder diese sogar benötigt. Und schließlich kosten auch reine Powerstations dieser Größen- und Leistungsklasse, jedoch ohne echte, skalierbare Akku-Erweiterbarkeit, ohne Netzeinspeisefunktion und mit je nur 1x MPPT nicht gerade weniger, wenn man mal die Ecoflow Delta 2, die Bluetti AC180 oder die Anker Solix C1000 betrachtet. Mit einer VitaPower kann man sich also zumindest schonmal den Kauf einer solchen ersparen und abseits von mobilen Einsätzen als BKW mit Speicher zuhause dienen, weil ja „eh da“.

  2. Dass die Akkus der VitaPower nicht einander steckbar sind und deswegen dafür Anschlusskabel notwendig sind, mag nicht so schön und aufgeräumt aussehen, hat aber auch Vorteile. Je nach tatsächlichen Platzverhältnissen lassen sie sich so (und mit den jeweils 2 unterschiedlich langen mitgelieferten Anschlusskabeln) nicht nur übereinander, sondern auch neben und/oder hintereinander anordnen. Zudem sind die Akkus so auch mit ganz anderen Systemen kompatibel und damit m.E. zukunftsfähiger, nämlich z.B. mit dem EZHI Hybrid-Mikrowechselrichter von APSystems, dem sie so als Batteriespeicher dienen können.

    Und „nur zwei MPPT-Tracker“, naja: mehr als zwei sind immer noch die absolute Ausnahme bei BKW-Speichern.

    1. Btw gibt’s die VitaPower aktuell gerade auch ab 599,- Euro ohne Zusatzakku, ab 850,- Euro mit einem Zusatzakku und ab 970,- Euro mit gleich zwei Zusatzakkus.

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