Dass der App Store auf den Mac kommt, war wohl eine der interessantesten Meldungen der letzten Apple-Keynote. Aber was sagen eigentlich die Entwickler dazu?
Wir haben mit Alexander Blach gesprochen, der nicht nur die beiden Koch-Apps Rezepte und das Foto-Kochbuch entwickelt, sondern mit Textastic auch einen Text-Editor in den App Store gebracht hat. Auch er hat sich schon einige Gedanken über die neueste Idee Apples gemacht – und vermutet eine interessante Zukunft.
Schließlich sei es bisher so gewesen, dass man sich neue Software für den Mac hauptsächlich durch News-Meldungen, über die Google-Suche oder durch Empfehlungen und Bundles zugelegt hat. „Bald wird es endlich eine zentrale Anlaufstelle geben“, freut sich Blach. Außerdem könne man durch die strengen Richtlinien als Kunde einigermaßen sicher sein, dass die Anwendungen auch stabil laufen und nichts tun, was sie nicht tun sollen.
Der Verkauf von Software wird leichter
„Wie schon bei iTunes für Musik und dem App Store für iOS-Apps wird es Top-Charts und Rezensionen von Usern geben. Apple wird herausragende Apps featuren. Das alles wird zu einem stärkeren Wettbewerb führen und zu mehr Mac-Apps“, glaubt Blach. Und Apps, die tiefer in das System eingreifen und nicht von Apple zugelassen werden, könnte man schließlich auch über die alten Vertriebswege finden.
Eben diese Vertriebswege sind ein Grund, warum der Entwickler bisher nicht daran gedacht hat, Desktop-Software zu entwickeln. Das ändert sich nun: „Ich selbst hatte bisher noch nicht ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, Anwendungen für den Mac zu entwickeln. Der Grund ist ganz einfach: der Aufwand, der mit der Bezahlabwicklung verbunden ist. Web-Shop betreiben, Rechnungen schreiben, weltweit Steuern korrekt abführen. Das übernimmt jetzt Apple. Dafür gebe ich gern 30 Prozent ab.“
„Ob es jetzt sinnvoll ist, iOS-Apps eins-zu-eins zu portieren sei dahingestellt. Bei manchen Apps: ja, bei vielen: nein. Für Spiele ist es sicher eine tolle Sache. Für Produktiv-Apps gibt es meist bereits bessere Mac-Anwendungen. Aber so ein Foto-Kochbuch auf dem Mac hätte was…“
Foto: Apple