Netto testet App-gesteuerte Einkaufswagensperre

Datenschützer äußern Bedenken

16 Kommentare zu Netto testet App-gesteuerte Einkaufswagensperre

In zwei bayerischen Filialen testet der Lebensmittel-Discounter Netto Markendiscount ein neues Entsperrsystem für Einkaufswagen: Neben der Möglichkeit, die Wagen per Chip und Münzen zu entsperren, können Kundinnen und Kunden in den Filialen Burglengenfeld (Regensburger Straße) und Sünching (Bahnhofstraße) nun auch die Netto-App nutzen, um einen Einkaufswagen zu entriegeln und nach dem Einkauf zurückzugeben. Datenschützer haben Bedenken zu dem Vorstoß.

Das zugrundeliegende System hinter der hybriden Entsperrlösung nennt sich „Hybridloc“ und wurde von dem Einkaufswagenhersteller Wanzl entwickelt. Die Technologie ermöglicht es Kundinnen und Kunden, einen Einkaufswagen sowohl auf herkömmliche Weise, also per Münze oder Chip, als auch auf digitale Weise, also per App zu entsperren. Letzteres funktioniert über NFC-Kommunikation, die ausgelöst wird, wenn der Kunde sein Smartphone mit geöffneter Netto-App und zuvor erfolgter Filialauswahl über das entsprechende Feld auf dem Einkaufswagen hält.


Wie heise berichtet, wirbt Einkaufswagenhersteller Wanzl damit, dass die Rückgabe der Wagen mit einem Belohnungssystem kombiniert werden könne, das dafür sorgen soll, dass die Wagen auch tatsächlich zurückgegeben würden.

Datenschutz-Fragen ungeklärt

Mit Blick auf den Datenschutz wird das Verfahren jedoch kritisch bewertet. Da das Entsperren nur mithilfe der Netto-App möglich ist, könnte der Discounter darüber diverse persönliche Daten in Bezug auf das Einkaufsverhalten, wie die Verweildauer oder die Einkaufsgewohnheiten, sammeln und analysieren.

Netto habe sich laut heise noch nicht zu der Frage geäußert, ob das Unternehmen über Hybridloc persönliche Daten erfasse, speichere und verarbeite. So ist also auch ungeklärt, ob das Verfahren überhaupt konform ist mit der Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO. Das Magazin t3n rät aus diesem Grund in seinem Artikel zum Thema vorerst von der Nutzung der Technologie ab.

Wie seht ihr das? Sehnt ihr euch nach einer digitalen Entsperrregelung oder bleibt ihr in dieser Angelegenheit lieber analog?

‎Netto-App
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Titelbild: Wanzl GmbH & Co. KGaA
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Kommentare 16 Antworten

  1. Versteht die Aufregung nicht, wer sich die NettoAPP installiert, tut dies ja völlig freiwillig um womöglich auch etwaige Angebote und Bonuspunkte in Anspruch zu nehmen und selbstverständlich teilt man damit sein Einkaufsverhalten. Amazon treibt es hierbei besonders schlimm, wo ist da der Datenschutz?

    1. Ein wenig kurz gedacht. Das Problem, was immer häufiger zu sehen ist, – die Wagen werden auf dem Parkplatz wild abgestellt und nicht zurück gebracht.
      Das war auch der eigentliche Sinn der Wagenlöser/-klemmer.

      Es gibt einfach zu viele faule egoistische Schweine ‼️🤷‍♂️

      Deshalb alle gelösten Einkaufswagen wieder an die Kette bringen.

    1. Und dieser Edeka hat dann einen Wagenrückholer (als Arbeitsplatz). Somit hat wieder jemand einen Job, was nicht falsch sein kann, denn dann lungert er nicht beim Bürgergeld rum.

      Aber der Edekamarkt schlägt die Mehrausgaben für den Wagenrückholer selbstredend auf die Preise 💰🤷‍♂️ auf. Ist ja logisch.

      Und zum Datenschutz: wer sich die App holt, hat beim Datenschutz eben schon akzeptiert, dass anonyme Daten erhoben werden. Werden sie bereits in der App ‼️. (Werden sie bereits beim Handy…).

      1. Bei unserem Edeka sind die Einkaufswägen auch nicht gesperrt. Habe dort aber auch noch nie einen Einkaufswagen auf dem Parkplatz rumstehen sehen. Demnach brauchen die auch keinen „Wagenrückholer“.

        Alle Kundinnen und Kunden bringen ihre Wägen nach dem Einkauf wieder zurück. Das funktioniert wunderbar. Liegt aber vielleicht auch an der dort einkaufenden wohlhabenderen Zielgruppe? Auf dem Parkplatz stehen jedenfalls immer verhältnismäßig teure Fahrzeuge.

        Direkt gegenüber ist ein Discounter. Da sind die Einkaufswägen jedoch auch gesperrt.

        1. Glaube nicht dass es mit der wohlhabenden Zielgruppe was zu tun hat (egal was für Autos aufm Parkplatz so rumstehen, mit Leasing oder Finanzierung schaffen es auch genügend mit kleineren Geldbeutel teure Autos zu fahren), denn ob jemand das Einkaufswagen zurückbringt oder nicht, liegt mit Nichten am Wohlstand, eher liegt es an der Erziehung und diese ist entkoppelt vom Einkommen/Wohlstand.

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