Abschwung auf dem PC-Markt: Erstes Quartal 2023 mit herben Verlusten für Apple

Auslieferungen um über 40 Prozent gesunken

Der PC-Markt hatte zu Beginn des neuen Jahres ein schwieriges erstes Quartal. Die beiden Markforschungsinstitute IDC und Canalys berichten, dass die weltweiten Auslieferungen von Desktops und Laptops im ersten Quartal 2023 gegenüber dem gleichen Quartal 2022 um rund 30 Prozent gesunken sind. IDC meldet einen Rückgang um 29 Prozent auf 56,9 Millionen Einheiten, während Canalys einen Rückgang um 32,6 Prozent auf 54 Millionen Einheiten meldet. So berichtet The Verge.

Obwohl alle fünf größten Hersteller zweistellige Rückgänge hinnehmen mussten, scheint Apple am stärksten betroffen zu sein. IDC berichtet, dass die Auslieferungen um 40,5 Prozent gesunken sind, während Canalys einen Rückgang von 45,5 Prozent meldet. Beide Forschungsinstitute gehen davon aus, dass auch der Marktanteil des Mac-Herstellers um ein bis zwei Prozentpunkte gesunken ist.


Eine wirkliche Überraschung ist der Rückgang der Mac-Verkaufszahlen aber nicht wirklich: Apple übermittelte bereits in den letzten Quartalsergebnissen für die drei Monate bis zum 31. Dezember 2022 einen Rückgang von 29 Prozent. Seinerzeit hatte der Konzern bereits gewarnt, dass die Mac-Verkäufe „erheblich zurückgehen“ würden. Die neuen Berichte stellen Apples Rückgang in den Kontext einer ganzen Branche, die nun schon seit mehreren Quartalen unter Druck steht: Canalys beispielsweise stellt fest, dass das erste Quartal 2023 das vierte Quartal in Folge mit zweistelligen jährlichen Rückgängen für PC-Hersteller im Allgemeinen war.

Mehrere Gründe für den Rückgang der Verkaufszahlen

Für diesen Rückgang scheint es mehrere miteinander verbundene Gründe zu geben. Einer davon ist das Ende der Nachfrageexplosion der letzten Jahre, als sich viele Personen im Zuge der Coronavirus-Pandemie mit Computer-Hardware eindeckten, um das Lernen und Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen. IDC stellt fest, dass die Auslieferungen in diesem Quartal „merklich“ unter dem Niveau vor der Pandemie lagen. Wahrscheinlich spielt auch die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit eine Rolle, wobei Ishan Dutt von Canalys die Zinserhöhungen in den USA und Europa als weiteren Grund für die geringere Nachfrage nennt.

Sowohl IDC als auch Canalys gehen davon aus, dass die Nachfrage in der zweiten Hälfte der Jahre 2023 und 2024 wieder anziehen wird. „Ab 2024 wird eine alternde installierte Basis zur Erneuerung anstehen“, sagte Linn Huang von IDC. „Wenn die Wirtschaft bis dahin einen Aufwärtstrend zeigt, erwarten wir ein deutliches Marktwachstum, da Verbraucher ihre Geräte auffrischen, Schulen abgenutzte Chromebooks ersetzen und Unternehmen auf Windows 11 umsteigen wollen.“ Huang warnt jedoch auch: „Wenn sich die Rezession in den Schlüsselmärkten bis ins nächste Jahr hinzieht, könnte sich die Erholung als mühsam erweisen.“ Laut IDC hat dieser Nachfragerückgang zumindest eine positive Seite: Die Lieferketten erhalten eine Atempause, um sich zu erholen, was es den PC-Herstellern ermöglicht, Optionen außerhalb Chinas zu prüfen.

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Kommentare 16 Antworten

  1. Ein weiterer Grund: viele greifen mittlerweile lieber zum iPad als zum MacBook. Mit dem iPad bist du vielseitiger (Stichwort Apple Pencil) und mit einem Pro-Modell hast du keine Einbußen gegenüber einem Mac.

    1. Wundert mich auch nicht, sowie man nur surfen und bissal Content konsumieren will, ist ein Tablet schon die bessere Wahl. Ich selbst hab auch mein MBA durch ein iPad ersetzt, da ich Privat einfach kein MacBook (egal welches) mehr benötige.

      Für das bissal Bildbearbeitung nach einen Urlaub tut es da auch das iPad.

      Und selbst beruflich habe ich kein klassischen Tower oder Laptop mehr. Sondern ein Surface Pro (in der Firma haben wir keine Macs/iPads da es unsere Software dafür nicht gibt), im HomeOffice kann es ohne Probleme an den 32″ 21:9 Curved angeschlossen werden (der eh daheim ist aus Zeiten des Gaming PCs, der bei mir durch ein SteamDeck ersetzt wurde und das hoffentlich im Oktober durch das Asus Rog Ally) und im Firmen Büro ist hängt es an 2×24″.

      Und das SurfacePro ist ja auch mehr Tablet als ein klassisches Notebook.

      1. Bin ich voll dabei. Obwohl wir ja eigentlich ziemlich dumm sind – also aus preislicher Sicht. So ein deutlich flotteres MBA mit M2, größeren Screen und Speicher kostet deutlich weniger als ein iPad Pro. Was mich mal wieder zu dem Thema bringt: Apple mach dem iPad endlich ein größeres Display.

        1. Stimmt vollkommen, so ein iPad Pro ist eigentlich viel zu teuer, im Vergleich zu dem was ein MacBook (egal welches) so alles mehr kann und was es kostet.

          Aber wenn damit halt nicht wirklich viel mehr gemacht wird als Surfen und ab und zu Content konsumieren ist halt wie mit Kanonen auf Spatzen schießen.

        2. Es ist wohl richtig, dass ein MBA mit M2 und einen größeren Screen und Speicher weniger kostet wie ein iPad Pro. Aber bei mir ist es zumindest so, wenn ich auf der Couch liege und bisschen surfen will, finde ich es am Tablet mittlerweile angenehmer als mit einen MacBook. Denn da haut das liegen nicht wirklich hin, es muss da eher gesessen werden.

          Was das größere Display angeht, als Option wäre das sicherlich nicht verkehrt, wobei mir persönlich die aktuelle Auswahl da langt, ein größeres Display möchte ich persönlich da nicht haben.

    2. Mit dem Pro Modell hab ich keine Einbußen gegenüber dem Mac? Bei allem Respekt – dem ist sicherlich nicht so. Ich benutze mittlerweile immer weniger das iPad. Teilweise seeeehr umständliche Bedienung durch das grottenschlechte OS. Richtiges Arbeiten ist das für mich nicht. Selbst in der Firma sind Ipads nur nette Spielzeuge und jeder bleibt beim Laptop. Und zum Surfen sowie Content konsumieren sind die Dinger mittlerweile viel zu teuer. Lächerliches P/L. Dann lieber für den fast gleichen Preis ein MacBook.

  2. Denke auch die Preisentwicklung hinterlässt ihre Spuren und viele nutzen ihre Geräte weitaus länger als zuvor. Für mein MB Pro musste ich vor 10 Jahren 3.800€ hinblättern und jetzt wären es 6.000€ – das ist verrückt.

    1. Die 3800€ vor 10 Jahren waren aber auch schon verrückt 😅

      Ich denke aber auch das es mit den Preisen zu tun hat.

      Ich habe mir damals ein MacBook Pro für 1200 Euro gekauft und mir hat das Gewissen geschlagen. Auch wenn man das Geld hat, steht es einfach in keinem Verhältnis für das was man bekommt.

      Zumal ich dann auch recht schnell gemerkt habe das die (einstiger) MacBook pro‘s so kleine Festplatten haben das man eigentlich schon einen teureren nehmen musste.

      Ich habe mein MacBook dann 3 Jahre später fast zu dem gleichen Preis wieder verkaufen können. (Zum Glück)

      Zwischendurch hätte ich auch gerne mal wieder eins. Aber die Preise bei denen man nun anfängt, sind es mir einfach nicht mehr wert. Und ich denke so geht es vielen

  3. Die letzte Preiserhöhung war schon heftig. Das ist vermutlich der Hauptgrund.
    Nur die Einstiegsgeräte sind preislich noch einigermaßen interessant. Aber 8 GB shared Memory sind für heute einfach lächerlich.
    Mit 8 GB RAM bin ich schon vor 10 Jahren nicht zurecht gekommen und heute wird davon sogar noch Speicher für die Grafik abgezwackt. Da wird dann schon bei aufwendigerer Photobearbeitung der RAM knapp und bei einer Videobearbeitung wird zu viel auf die SSD geswappt. Die SSD leidet darunter, altert vorschnell und die defekten Blöcke werden gesperrt. Das passiert bei einer kleinen und fast schon vollen SSD schneller, weil immer wieder die gleichen Blöcke beschrieben werden. Die kleinen SSD‘s sind übrigens meistens noch langsamer.
    Für eine größere SSD und mehr RAM wird man regelrecht abgezockt.

    Ein weiterer Grund sind teilweise länger nicht aktualisierte Geräte. Die Notebooks wurden aber schnell aktualisiert, die Auswahl ist aber relativ unübersichtlich und seit Corona ist der Markt damit gesättigt.
    Der iMac wurde zuletzt sehr vernachlässigt. Es gibt ihn nur noch mit 24“. Seit Mai 2021 hat sich da auch nichts mehr getan.
    Ich warte immer noch auf eine iMac mit dem M2, der vermutlich nie erscheinen wird. Angeblich soll er mit einem M3 kommen. Vermutlich gibt es auch nur eine 24“ Version. Das dauert vermutlich noch 1/2 bis 1 Jahr. Für 1 TB SSD und mindestens 16GB RAM rechne ich dann mit ca. 3000€.

  4. Braucht man denn überhaupt „andauernd“ neue Geräte? Vielleicht schlägt langsam im Konsumverhalten die Erkenntnis durch, dass Geräte deutlich länger halten, als einem die Hersteller vormachen wollen. Geht hier zwar nicht um iPhones, aber mein Xs Max wird bald 5 Jahre alt und ich könnte mir vorstellen es noch 1-2 Jahre zu nutzen. Es geht nicht ums Geld, aber irgendwan müsste doch auch beim letzten Konsumopfer die Erkenntnise aufkommen, dass das alles nicht glücklich macht? Mein M1 wird nicht schlechter, nur weil es bald M3-4-5 gibt. Und ja, das gilt auch für Power-User:innen, wenn man mal von Pixar absieht. Früher bin ich auch immer „was neuem“ hinterhergehechelt, aber irgendwie ist die Freude über ein neues Telefon dann auch nach 1-2 Wochen wieder vorbei und man benutzt es einfach.

    1. Es geht nicht ums Geld, aber irgendwan müsste doch auch beim letzten Konsumopfer die Erkenntnise aufkommen, dass das alles nicht glücklich macht?>
      Diese Erkenntnis werden viele nie bekommen, warum das so ist, ist sogar relativ einfach. Viele wissen gar nicht was alles einen Dopamin/Endorphine ausschütten lässt. Entsprechend wissen viele gar nicht dass sie 24/7 ein viel zu hohes Level haben und so wirkliches Glücksgefühle gar nicht mehr haben können, egal wie viel sie so Konsumieren.

        1. Ja, es ist wirklich schade dass es soweit gekommen ist und das nur sehr wenige wirklich bemerken dass der Ständige Konsum uns nicht Glücklich macht so wie wir es uns vermutlich wünschen würden. Im Gegenteil er treibt uns eigentlich immer weiter nach unten.

  5. Da es Apple nicht mehr nötig hat Geräte zum Nachrüsten, wie Speicher- u Grafikkarte oder auch den Akku, anzubieten bin ich gerade am Vergleiche zw Dell oder HP.
    Mein altes Book bleibt dann als Privatgeräte bestehen. Investiert wird jedoch bei den Nachbarn…

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