Koogeek Luftqualitätsmonitor: Neues HomeKit-Produkt ist keine Empfehlung

Lauter Lüfter & begrenzet Funktionen

Eine kleine Indoor-Wetterstation, die nicht nur die aktuelle Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit und Luftqualität anzeigt und an HomeKit übermittelt. So etwas kannten wir zumindest im HomeKit-Umfeld bisher nur von Eve Systems. Der Münchner Hersteller hat vor etwas mehr als einem halben Jahr den neuen Eve Room auf den Markt gebracht, der mit einem eInk-Display für eine dauerhafte Anzeige der Daten auch im Akkubetrieb sorgt.

Umso gespannter waren wir, wie sich der neue Luftqualitätsmonitor von Koogeek schlagen würde, dem asiatischen Hersteller für HomeKit-Zubehör, der uns bereits mit seiner smarten Steckdose und dem Fenstersensor viel Freude gemacht hat. Der neue Koogeek Air Smart Environment-Monitor ist das bisher teuerste Produkt des Herstellers: 119,99 Euro werden gefordert, eine Rabatt-Aktion hat es bislang nicht gegeben.


Auf dem Papier sieht der Koogeek Luftqualitätsmonitor jedenfalls sehr vielversprechend aus. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Partikel (PM2.5 und PM10), Lichtintensität, Geräuschpegel, aktuelle Uhrzeit und Batteriestand werden direkt auf dem Gerät angezeigt, während in HomeKit der Bewegungsmelder, das Nachtlicht sowie Daten zur Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtintensität und Luftqualität landen.

Die Einrichtung des Produkts ist dank HomeKit keine große Hürde. Man schließt den Monitor mit dem mitgelieferten Micro-USB-Kabel und dem Netzteil an eine Steckdose an und scannt den Code auf der Rückseite des Geräts mit der Home-App. Danach verbindet sich der Luftqualitätsmonitor mit einem 2,4 GHz WLAN und stellt die Daten der sechs Sensoren in der HomeKit-App bereit. Die gemessenen Daten können dann per App ausgelesen oder per Siri abgefragt werden.

Für Automationen stehen in der Home-App leider nur begrenzte Möglichkeiten zur Verfügung, so könnte man beispielsweise Aktionen ausführen, wenn der Bewegungsmelder des Koogeek-Geräts etwas entdeckt. Um auch Automationen oder Szenen mit anderen Messwerten durchzuführen, wie etwa beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur, muss man auf Drittanbieter-Apps setzen.

Bis hier hin klingt das alles nicht schlecht, doch der Koogeek Air Smart Environment-Monitor hat eklatante Schwächen, die man nicht unter den Tisch kehren kann. Besonders nervig ist beispielsweise der integrierte Lüfter des Geräts, der zur Partikelmessung erforderlich ist. Er läuft dauerhaft und Hochfrequent, in leisen Umgebungen ist das mehr als nervig. Ein Einsatz auf dem Schreibtisch oder im Schlafzimmer ist damit quasi ausgeschlossen.

Ebenso sollte man beachten, dass sich das Display selbst im Strombetrieb nach einigen Minuten abschaltet und entweder per Knopfdruck direkt am Gerät oder per Bewegungsmelder wieder aktiviert werden muss, um Daten direkt auf dem Bildschirm ablesen zu können. Immerhin: Nimmt die Luftqualität rapide ab, wird das über einen kleinen LED-Ring farblich signalisiert.

Ebenfalls negativ bemerkenswert: Obwohl der Akku mit 2.200 mAh nicht unbedingt klein ist, fällt die Akkulaufzeit sehr knapp aus. Bereits nach einem Tag muss der Koogeek Luftqualitätsmonitor wieder an die Steckdose. Ein kabelloser Betrieb ist da quasi unmöglich. Auch die Einstellungen direkt am Gerät sind über einen einzigen Button und ohne Touchscreen mehr als umständlich. Zudem hätten wir uns eine einfache Möglichkeit gewünscht, verschiedene Designs mit unterschiedlichen Daten anzeigen zu lassen.

Auch wenn das Gerät am Ende viele Daten misst und der aktuell noch hohe Preis früher oder später sicherlich fallen wird, können wir für den Luftqualitätsmonitor von Koogeek keine Empfehlung aussprechen. Das hat vor allem einen Grund: Der nervige und hochfrequente Lüfter, der nicht deaktiviert werden kann.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Sieht auch optisch alles andere als ansprechend aus mit der Art der Display Integration. Auch für 19,90 würd ich‘s nicht kaufen.
    Ja schade.

  2. Der „Test“ reduziert das Gerät auf Nebensächlichkeiten, die zur Abwertung führen. Nun gibt es aber auch Umgebungen, wo ständig Strom verfügbar ist und die Nebengeräusche (offenes Fenster, laufender Ventilator, Büro-Atmo, etc.) das Gerät locker überdecken. Wie gut ist aber nun die Messung der Luftqualität? Taugt sie überhaupt etwas? Sind die Angaben korrekt? Davon liest man in dem Beitrag nix. Ganz schlechte Arbeit.

    1. Das ist kein Luftqualitäts-blog, sondern ein sehr allgemeiner Blog über Apps und Apple Sachen wozu auch Homekit gehört. Sensor Messwerte zu überprüfen ist auch gar nicht so einfach wenn man kein geeichtes profi Messgerät in der Ecke stehen hat. Und die Lüfter bei den Partikel Sensoren sind Herstellerübergreifend laut und das sollte man wirklich beachten bevor man sich so ein Gerät kauf ( bei Awair springt der Lüfter zumindest nur alle 30min kurz an um die Messung vor zu nehmen und geht dann wieder aus…). Und der Akku bringt halt nix wenn man das Gerät damit nur 24 Stunden betreiben kann, dass es Umgebungen gibt wo immer Strom verfügbar ist, wird den Authoren auch bewußt sein, ändert aber nix an der Unsinnigkeit des Akkus in diesem Gerät. Ich finde den Artikel echt in Ordnung.

    2. Du selbst hast „Test“ in Anführungszeichen geschrieben, was sicherlich daran liegt, dass du selbst erkannt hast, dass es kein Test ist! Ich habe auf die Schnelle auch kein einziges Mal das Wort „Test“ gefunden. In der Überschrift steht aber schon um was es sich handelt, nämlich um eine Empfehlung (oder eben keine Empfehlung). Ben hat zudem schon recht, es wäre aufwändig und teuer die Qualität der Messungen zu prüfen. In diesem Blog reiht mir aber mehr als aus was ich gelesen habe über das Teil und ich finde es glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt. Also: Daumen hoch für den appgefahren-Artikel, nicht jeder schreibt kritisch bzw. listet die Negativa auf. Das verdient Anerkennung und Respekt in einer Zeit wo man Kreuz und quer jeden Tag in der Werbung belogen wird. Gruß Thomas

  3. Gut, dass ich dieses „unschöne“ Teil nicht blind gekauft habe!

    Ich weiß nicht, wie lange ich schon auf ein simples Display zB für die Anzeige von netatmo Daten warte.. ohne einen kindle umzuprogrammieren oder einen Raspberry zu nutzen. iPad an die Wand hängen is auch quatsch. iPhone hat die „ältere Generation“, für welche diese Anzeige sein soll, auch nicht. Habt ihr andere Ideen.

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