Tumblr: Dienst zensiert Tags, um Apples Richtlinien zu erfüllen

Update für iOS-App

Die Blogging-Plattform Tumblr erlaubt es eigenen Usern nach Anmeldung, schnell und einfach einen eigenen Blog zu erstellen, um so verschiedene Inhalte mit der Welt teilen zu können. Nun hat der Dienst ein Update für die eigene iOS-App (App Store-Link) veröffentlicht, mit dem es einige größere Änderungen geben wird.

„Denjenigen unter euch, die über unsere iOS-App auf Tumblr zugreifen, möchten wir mitteilen, dass ihr ab heute einige Unterschiede bei Suchbegriffen und empfohlenen Inhalten sehen können, die bestimmte Arten von sensiblen Inhalten enthalten können. Um die App-Store-Richtlinien von Apple einzuhalten, müssen wir in nächster Zeit den Zugang zu potenziell sensiblen Inhalten in der iOS-App anpassen. Um weiterhin im App Store von Apple verfügbar zu sein, müssen wir die Definition von sensiblen Inhalten sowie die Art und Weise, wie ihr darauf zugreift, erweitern, um die Richtlinien von Apple einzuhalten.“

So berichtet Tumblr im eigenen Blog über die notwendigen Änderungen. Wer Tumblr über iOS verwendet, wird diese in drei Bereichen – in der Suche, im Dashboard und beim Aufrufen eines Blogs – bemerken. Potentiell sensible Inhalte werden dann ausgeblendet und User von Tumblr darüber mit einem Hinweis informiert.


Die von Tumblr als sensibel eingestuften Inhalte werden über sogenannte Tags klassifiziert: Diese erlauben es, Blogbeiträge bei Tumblr zu finden. Da Tumblr nun eine Vielzahl dieser Tags zensiert, werden Usern Posts mit unerlaubten Tags nicht mehr im Dashboard angezeigt oder in der Suche der Plattform erscheinen.

Ein Twitter-Thread zeigte auf, welche teils unsinnigen Tags vom Blogging-Dienst zensiert wurden, darunter auch das Wort „submission“. Der Begriff wird zum einen in der BDSM-Szene verwendet und kann in diesem Zusammenhang mit „Unterwerfung“ übersetzt werden, heißt aber gleichzeitig im Englischen auch „Einreichung“, „Eingabe“ oder „Unterbreitung“, zum Beispiel eines Beitrags oder eines Angebots. Weitere zensierte Tags seien „girl“, „sad“, „single dad“, „single mom“, „suicide prevention“ und „testicular cancer“. Die Zensur treibt weitere Blüten, da auch für Selfies verwendete Tags wie „me“, „my face“ oder der Begriff „selfie“ an sich gesperrt wurden. Ein Tumblr-User hat in einem Google-Doc die bisher zensierten Tags gesammelt, die alphabetisch geordnete Liste findet ihr hier.

Tumblr hatte schon seit 2018 Probleme mit Apple und dem App Store. Seinerzeit wurde die Tumblr-App aus dem App Store entfernt, da auf der Plattform kinderpornografische Inhalte gefunden wurden. Seitdem verfolgt der Blogging-Dienst eine strikte Politik und verbannte jegliche explizite Inhalte von der eigenen Plattform – was leider auch dazu führte, dass unbedenkliche Posts in den Sog dieser Maßnahme gerieten. Tumblr will laut aktuellem Blogeintrag daran arbeiten, „zusätzliche Funktionen für ein weniger eingeschränktes iOS-App-Erlebnis“ zu offerieren, aber wie diese aussehen und wann sie implementiert werden, ist bisher noch unklar. Wer Tumblr über die Webansicht oder Android verwendet, ist von den Änderungen übrigens nicht betroffen, sie gelten nur für die iOS-Version des Dienstes.

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Entwickler: Tumblr, Inc.
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