Unser erster Eindruck des Mac mini mit M4 Pro

Ein Blick zurück und ein Blick nach vorn

11 Kommentare zu Unser erster Eindruck des Mac mini mit M4 Pro

Wir haben lange auf diesen kleinen Super-Rechner gewartet, seit heute Morgen halten wir ihn endlich in den Händen: Den neuen Mac mini. Oder ist es vielleicht sogar ein kleiner Mac Studio? Vielleicht hätte ihn Apple auch einfach Mac nano nennen können? Es ist auf jeden Fall ein super spannender neuer Desktop-Rechner von Apple, zu dem es einiges zu erzählen gibt. Dafür werfen wir auch einen Blick zurück auf die erste Generation des Mac mini.

Ein kleiner Blick auf die Geschichte des Mac mini

Die Geschichte startet bereits vor knapp 20 Jahren, als im Januar 2005 der erste Mac mini vorgestellt wurde. Damals hat Steve Jobs einen günstigen Mac ohne Tastatur, Maus und Display präsentiert – und daran hat sich in all den Jahren nichts verändert.


Verkauft wurde das erste Modell damals für 489 Euro. Inflationsbereinigt würde das heute einem Preis von rund 770 Euro entsprechen. Letztlich kann man sogar sagen, dass Apple den Mac mini in all den Jahren nicht nur besser, sondern auch noch günstiger gemacht hat. Das neue Basis-Modell kostet jetzt 699 Euro.

Aber auch Hardware-technisch hat sich einiges getan. Der Mac mini war 2005 mit einem Apple-eigenen PowerPC G4 mit 1,25 GHz ausgestattet. Dazu gesellte sich maximal 1 GB Arbeitsspeicher und eine ATI Radeon 9200 mit 32 MB Grafikspeicher. Die Leistung damals? Die ist heute kaum noch messbar.

Es ist erst das dritte neue Design für den Mac mini.
Auch auf der Rückseite hat sich in all den Jahren viel getan.

Erste belegbare Ergebnisse haben wir auf Geekbench vom Mac mini aus 2009 gefunden, der damals mit einem Intel Core 2 Duo mit 2,2 GHz ausgestattet war. 297 Punkte im Single-Core-Test und 519 Punkte im Multi-Core-Test konnten mit dieser Konfiguration erzielt werden. Der neue Mac mini mit dem schnellen M4 Pro Chip erzielt und 22.000 Punkte im Multi-Core-Test von Geekbench. Er ist also rund 43 Mal so schnell.

Falls ihr Lust auf eine kleine Zeitreise habt, findet ihr auf YouTube noch ein Video der Apple-Keynote, auf der der erste Mac mini vorgestellt wurde. Aber Achtung: Die Auflösung ist ziemlich überschaubar.

Mac mini mit M4 Pro: Das ist unsere Konfiguration

Bisher haben wir bei uns im Büro den Mac mini mit M1 aus 2020 genutzt. Hier haben wir damals das Upgrade auf den etwas besseren Basis-Chip sowie 512 GB SSD Speicher gewählt. Das würde heute dem zweitbesten Modell entsprechen, das Apple für 929 Euro verkauft. Keine Frage: Auch damit wären wir in den kommenden Jahren absolut glücklich geworden.

Neben dem M1 haben wir aber auch Praxis-Erfahrungen mit dem MacBook Pro mit M1 Pro und der Performance-Unterschied ist wirklich eklatant. Daher haben wir das 600 Euro teure Upgrade auf den M1 Pro gewählt und erhoffen uns so in einigen Jahren „nach hinten raus“ noch ein wenig mehr Luft. Gleichzeitig gibt es so auch noch mal 8 GB mehr Arbeitsspeicher, insgesamt also 24 GB.

Der erste Start ist dank Time Machine kein Problem

Das Unboxing des neuen Mac mini ist ohne Zweifel eine beeindruckende Sache. Das Ding ist wirklich klein. Auf dem Schreibtisch nimmt der Mac mini so viel weniger Platz ein als das bisherige Modell. Und letztlich hätte Apple gar keinen Grund gehabt, den Mac mini so kompakt zu gestalten. Niemand hätte über zwei oder drei zusätzliche Zentimeter gemeckert. Trotzdem ist der Mac mini zum Mac nano geworden.

Das Setup ist natürlich keine Hürde, vor allem wenn man schon zuvor in der Apple-Welt zu Hause war. Strom und Display anschließen, schon kann der neue Mac mini gestartet werden. Die Verbindung zur Bluetooth-Maus und -Tastatur von Logitech ist binnen weniger Sekunden hergestellt. Danach geht es auch schon los: Die Daten vom bisherigen Mac mini werden von der Time Machine Festplatte übertragen. Glücklicherweise habe ich hier mittlerweile eine externe SSD von Samsung in Verwendung, so dass die gesamte Migration weniger als 25 Minuten in Anspruch genommen hat. Nach dem ersten Start müssen dann noch ein paar Accounts verknüpft werden, aber auch das ist eine Sache von wenigen Minuten.

Das neue Design erspart mir ein zusätzliches Dock

Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass auf meinem Schreibtisch jetzt bedeutend mehr Platz ist. Und das nicht nur aufgrund der viel kleineren Grundfläche des Mac. Sondern auch, da ich meine bisherige Docking-Station nun endlich in Rente schicken kann.

Der bisherige Mac hatte auf der Rückseite nur zwei USB-C bzw. Thunderbolt-Ports. Einer wird vom 5K-Display in Beschlag genommen, der andere von der externen Festplatte für Time Machine und Video-Dateien. Allerdings schließe ich ab und an auch noch mal USB-C-Geräte wie etwa eine Webcam, mein iPhone oder auch ein Mikrofon an den Mac mini an. Ich benötige also mindestens drei Anschlüsse, die alten USB-A-Ports des vorherigen Mac mini haben mir da nicht viel gebracht.

Die zwei USB-C-Ports auf der Vorderseite sind super praktisch.

Die beiden neuen USB-C-Ports an der Vorderseite des Mac mini haben mir schon beim Mac Studio richtig gut gefallen. Sie sind super praktisch, wenn man mal eben ein externes Gerät anschließen möchte. Den Kopfhörer-Anschluss an der Front benötige ich dagegen nicht. Ich hätte ihn sogar hinten praktischer gefunden, wenn man doch mal „klassische“ Lautsprecher mit auf den Schreibtisch stellen möchte. Zulegen werde ich mir wohl auch einen kleinen Speicherkarten-Leser, denn dann brauche ich das große Dock wirklich nicht mehr.

Ich habe meinen Mac mini bisher immer ausgeschaltet

Und dann wäre da ja noch eine andere Design-Entscheidung, über die bereits wild diskutiert wurde. Apple hat den seit 2005 auf der Rückseite und eigentlich recht gut erreichbaren Power-Knopf an die Unterseite des Mac mini verbannt. Und genau diesen Knopf habe ich bisher zwei Mal pro Tag genutzt: Morgens zum Starten des Mac mini und nachmittags zum Ausschalten. Während ich mein MacBook Pro einfach zur zuklappe, habe ich meinen Mac mini bisher nach getaner Arbeit tatsächlich ausgeschaltet.

Nach den ersten Praxis-Eindrücken muss ich sagen: Es ist wirklich kein sonderlich komplizierter Handgriff, den super leichten Mac mini mit einer Hand anzugeben und gleichzeitig den Power-Knopf zu drücken. Vielleicht stelle ich meine Gewohnheiten ja auch einfach um, der Stromverbrauch im Standby ist beim Mac mini ja tatsächlich kaum messbar. Hier werde ich euch einfach noch mal Anfang 2025 ein wenig Feedback liefern.

Die Unterseite ist ziemlich anfällig für Fingerabdrücke. #fingerprintgate

Und wie sieht es mit der Leistung aus?

Mir war ja schon vor der Bestellung klar, dass der Mac mini mit M4 Pro für 95 Prozent meiner täglichen Aufgaben einfach viel zu überdimensioniert ist. Für das Schreiben von Texten und Mails, das Recherchieren im Web und die Bearbeitung von ein paar Fotos hat der M1 ja auch noch mehr als locker gereicht. Und klar: Der M4 Pro exportiert ein Video ein Final Cut Pro bedeutend schneller als zuvor. Aber ob ich auf ein Video nun 10 oder nur noch 4 Minuten warten muss, das hat für mich keine wirkliche Relevanz.

Eine Sache habe ich aber bereits kurz nach dem Start gemerkt: Die Programme öffnen auf dem neuen Mac mini unglaublich schnell. Es fühlt sich ein wenig so an, als wüsste der Computer schon, was ich gleich für eine App starten werde. Das ist schon ziemlich beeindruckend.

Vom alten Mac mini war war es für mich ein großer Sprung.

Auch einen ersten richtigen Leistungstest wollte ich am ersten Tag mit dem Mac mini nicht auslassen. Grid Legends, jetzt nicht unbedingt das neueste Spiel überhaupt, war ohnehin noch installiert. Auf dem Mac mini mit M1 war das Spiel mit meinem 5K-Display nur in geringer Auflösung und mit wenigen Details ordentlich spielbar, auf dem MacBook Pro mit M1 Pro lief es schon merklich besser. Und auf dem Mac mini mit M4 Pro?

Ich bin ja nur kein Hardcore-Zocker, habe keinen Windows-PC und spiele auch nicht auf der Konsole. Aber auf meinem Ultra-Wide-Monitor sieht Grid Legends meiner Meinung nach schon richtig klasse aus, wenn man die maximale Auflösung und alle Details auswählen kann. Schon bei dem ersten Rennen sind mir etliche Dinge wie Rauch, Funken und hochgewirbelter Schmutz aufgefallen, die ich so zuvor nicht gesehen habe.

Ich bin jedenfalls schon gespant, wie sich zukünftige und aktuelle Titel auf dem Mac mini mit M4 Pro schlagen werden. Wird der Mac doch noch mal zur Gaming-Machine? Immerhin sind schon einige spannende Titel angekündigt, ich persönlich bin gespannt auf Cyberpunk 2077, Prince of Persia: The Lost Crown und auch Assassin’s Creed Shadows. Gerade das letztgenannte Spiel dürfte ein echter Gradmesser für den M4 Pro Chip werden, bei dem er sein Können im Alltag mal so richtig unter Beweis stellen darf.

Das sind einige Top-Titel, die für den Mac erscheinen

Uns stehen viele tolle Jahre bevor

Ich bin mir bereits jetzt sicher: Meinem neuen Mac mini und mir stehen viele tolle Jahre bevor. Ein Mac ist ja durchaus so etwas wie eine Langzeitinvestition, der Vorgänger wird ja auch nicht irgendwo in der Schublade landen, sondern weiterhin auf einem anderen Schreibtisch seine Arbeit verrichten. Das Design des neuen Modells mit den zusätzlichen Anschlüssen an der Front gefällt mir richtig gut, die Kompaktheit ist einfach nur beeindruckend. Die Performance ist für meine Zwecke mehr als grandios. Hier hat Apple wirklich ein kleines Meisterwerk erschaffen. Und das gilt ausdrücklich auch für das Basis-Modell mit M4 und 16 GB Arbeitsspeicher.

Es ist ja schon bezeichnend, dass in vielen Testberichten, die in dieser Woche schon veröffentlicht wurden, der Power-Knopf an der Unterseite als einer der großen Kritikpunkte angeführt wird. Apple verfolgt hier mutmaßlich eine recht eindeutige Philosophie: Die Leute sollen lernen, dass man einen Mac nicht ausschalten muss, sondern viel besser in den Standby schickt. Schließlich ist er so viel schneller einsatzbereit (auch wenn der Kaltstart wirklich nicht viel Zeit in Anspruch nimmmt).

Mein einziger Wunsch: USB-C statt klassisches Stromkabel.

Einen Verbesserungswunsch hätte ich aber tatsächlich. Oder mehr eine Idee, schließlich ist das mit Nylon umflochtene Stromkabel mit Euro-Stecker wirklich nichts, über das man meckern kann. Aber wie wäre es denn, wenn ein zukünftiger Mac mini per USB-C mit Strom versorgt werden könnte? Mittlerweile sind hier ja locker 140 Watt möglich und so viel benötigt der Mac mini selbst unter Volllast nicht annähernd. Man könnte ihn dann ja sogar direkt über den Monitor mit Strom versorgen. Aber irgendwas muss ich Apple ja auch noch für das nächste Update aufsparen…

Apple Mac Mini Desktop-Computer mit M4 Chip mit 10 Core CPU und 10 Core GPU: 16 GB...
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Kommentare 11 Antworten

  1. Danke für den Ersteindruck. Ihr habt somit 24 GB RAM genommen? Ich bin da noch am Überlegen ob ich mir 48 RAM (mit einer 512 GB SSD) nehmen soll resp. nur 24 GB und allenfalls eine 1 TB SSD. Brauche vor allem Lightroom und Photoshop und allenfalls ein wenig Videoschnitt (nichts Grobes).

  2. Das Netzkabel hat ja die Farbe geändert, vorher war es immer weiß. 🙂

    Zum Standby-Verbrauch.
    Mein mini M1 16/512 verbrau ht alleine im Standby auch nur wenig, aber durch die ganze angeschlossene Peripherie (CalDigit Thunderbolt 4 Dock, USB 3 Hub mit Stromversorgung und zwei 2,5“ Platten und drei SSD) liegt der Standby-Verbrauch bei 10W (den Monitor habe ich jetzt einmal nicht betrachtet, da ch den normalerweise getrennt ausschalte).
    Das würde ich nicht ständig laufen lassen.

    Da mit der M1 mini aber noch hoffentlich viele Jahre gute Dienste leisten wird, muß ich mir die Einschalter Gedanken nicht machen.

    Aber das Ausschalten funktioniert beim mini ja auch glücklicherweise mit Control-Option-Command-Auswurftaste (Touch-ID-Taste).

    1. Weil der einfach alles besser gemacht hätte!? Woher willst du wissen, dass er Apple nicht in den Ruin getrieben hätte? Tim Cook hat Apple so profitabel wie noch nie gemacht!

  3. Der Mac Mini M1 braucht genau 2W im Standby-Modus. In den letzten 4 Jahren habe ich den power button eine Handvoll mal berührt. Das wären theoretisch ca. 20 € in 4 Jahren für den reinen Betrieb im Standby.
    Da würde sich doch so ein „on deck“ power button aus dem 3D-Drucker schon lohnen!? 😉

  4. Kannst du das mit Timemachine genauer erklären? Was wird genau auf den neuen Mac übertragen?
    Funktioniert das Standby wirklich gut, oder gehen Netzwerk Laufwerke (NAS) verloren? Was genau ist eigentlich Standby? Kann es sein, dass der Mac mini M1 dauernd aus dem Standby aufwacht?

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