Aus für Erotik-Apps wirklich gerechtfertigt?

Apple duldet keine erotischen Inhalte mehr im App Store. Diese Meldung erwischte einige iPhone-Entwickler zu Beginn der Woche – und tausende Apps wurden aus dem Store geworfen. Nun hat sich Apples Marketing-Manager Phil Schiller in den New York Times zum Thema geäußert.

Sicherlich schadet es nur wenigen iPhone-Besitzern, wenn hunderte der Apps mit dem Motto „Sexy Japanese Girls 123“ nicht mehr verfügbar sind. Ob Apple mit dem Jugendschutz nun einen Schritt zu weit geht, bleibt zu bezweifeln – schließlich gibt es auch hochqualitative Apps mit erotischen Inhalten und etwas Haut.


„Es kam zu einem Punkt, an dem wir Kundenbeschwerden von Frauen und Eltern bekamen, die die Inhalte, auf die teilweise auch ihre Kinder Zugriff hätten, zu anstößig und entwürdigend fanden“, wird Schiller in den Staaten zitiert. „Und letztlich hat Apple einen Markennamen zu pflegen.“

Ob es wirklich eine sinnvolle Entscheidung gewesen ist, gleich alle Apps aus dem Store zu nehmen, wo ein bisschen Haut oder erotischen Konturen zu erkennen waren, bleibt weiterhin zweifelhaft. Gerade für Entwickler, die sich bisher mit solchen Apps über Wasser gehalten haben, ist die Entscheidung von Apple ein Schlag ins Gesicht – schließlich wurden die Apps zuvor bereits zugelassen.

Eine weitere pikante Frage ist, was in Zukunft mit den Nachrichten-Apps passieren mag. Gibt es dank der neuen Regelung ab sofort keine Meldungen mit Fotos mehr von den weltweiten Mode-Shows? Finden Bilder von der Londoner Fashion Week oder aus Mailand und Paris keinen Weg mehr auf das iPhone? Und was ist mit Michael Schumacher, wenn dieser sich beim Saisonstart der Formel 1 mit einem leichtbekleideten Boxenluder zeigt? Dürfen Apps, die diese Themen aufgreifen, dannnoch im Store verbleiben?

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Kommentare 3 Antworten

  1. Nun, ich denke bei Letzterem handelt es sich um Presse bzw. Berichterstattung des öffentlichen Lebens.

    Ich weiß ja nicht, ob es in den Staaten (wo man solche Dinge enger zu sehen pflegt) üblich ist vergleichbare Fotos von „Rennfahrer + Boxenluder“ zu drucken bzw. in Magazinen zu bringen.

    Ich bezweifle aber, dass apple sich da einmischen wird – vgl. Bild-Zeitungs-App.

  2. Die entfernten Apps dürfte wohl kaum jemand vermissen. Aber ich halte diese Vorgehensweise für sehr bedenklich. Kinder und Jugendschutz sollte auch zu realisieren sein ohne dass man Zensur betreibt.

    Allerdings nutzt Apple die Zensur ja nicht „nur“ zum Kinderschutz, sondern auch um unliebsame Konkurrenten von ihrer Plattform fernzuhalten. Daher kann ich zu Apple nur sagen: Daumen runter! 

  3. Eben: „vgl. Bild-Zeitungs-App.“ Da hat sich Apple doch eingemischt und in der App sind nicht dieselben Bilder zu sehen wie in der Zeitung. Also doch ganz klar eine ZENSUR.
    Mal davon abgesehen, dass ich mit Sicherheit keine der nun gelöschten Apps vermissen werde, so stinkt mir doch die gewaltige Doppel-Moral von Apple. Große Namen (Playboy) läßt man weiterhin gewähren, kleine Entwickler werden abgestraft. Außerdem ist Gewalt jeder Art erlaubt, Bikini-Models werden dagegen schon zu Pornigraphie! Das ist doch mal Bigotterie!
    Ich will keine Zensur von Apple!!! Die amerikanische Moral ist im Rest der Welt nicht erwünscht.
    Oder sei bitte konsequent, Apple und lösche ALLE Programme, die sexuellen Inhalt darstellen können, auch die EIGENEN!
    Mal sehen, wer dann noch ein iPhone kauft, wenn die Apps KALENDER (wegen versauten Terminen!), FOTOS, KAMERA, MAIL (sexy eMails), NACHRICHTEN (anstößige SMS), Safari (reinste Pornographie), KARTEN (alleine schon wegen dem Tittikakasee) und RECHNER (man kann „Boobies“ damit schreiben) gelöscht werden.

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