Entwickler: Premium-Apps funktionieren nicht mehr

Immer mehr Entwickler setzen auf kostenlose Apps mit In-App-Käufen. Wir haben uns mit den Jungs von Nature Mobile unterhalten, die ihre Produkte bisher stets als Premium-Apps verkauft haben.

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Egal ob Vogelführer, Baumführer oder wissenswerte Lexika über Kräuter, Beeren und Gewürze: Die Jungs und Mädels von Alphablind bringen mit Nature Mobile die Natur auf iPhone und iPad. Mit dem in dieser Woche erschienenen Update für den Vogelführer gibt es zum ersten Mal auch In-App-Käufe in einem der Naturführer. Die Hintergründe haben uns natürlich brennend interessiert.


„Bisher haben wir weitgehend auf das Premium-Modell gesetzt, weil das die einfachste und verständlichste Art ist ein Produkt zu verkaufen“, berichtet uns Philipp Held aus dem Entwicklerteam. „Wir merken aber zunehmend, dass dieses Modell nicht mehr funktioniert.“ Vor allem aufgrund der Tatsache, dass man immer und immer wieder neue Inhalte und Funktionen nachreichen würde, macht die spätere Finanzierung nicht einfach.

Einfach erklären lässt sich das am Beispiel des Vogelführers: „Dort haben wir mit 230 Arten angefangen, inzwischen haben wir 304 Arten.“ Seit dem letzten Update haben Vogel-Freunde die Möglichkeit, für 5,99 Euro noch mehr hochauflösende Fotos freizuschalten – Inhalte, für die die Entwickler der App zum Teil selbst bezahlen müssen, denn „wir beziehen einen Teil unserer Inhalte von renommierten Autoren; einen anderen Teil stellen wir selbst her in dem wir in die Natur gehen; einen weiteren Teil bekommen wir von naturbegeisterten Fachleuten und Nutzern, die uns Ihre Inhalte zur Verfügung stellen.“

Auch wenn man mittlerweile schon viele tausende Downloads auf dem Konto hat, musste das Team feststellen: „Geld lässt sich mit dieser Art von Apps sowieso nur sehr schwer verdienen.“ Besonders dürftig sieht es in Sachen Verkaufszahlen übrigens auf das Android-Plattform aus, die man aber trotzdem nicht fallen lassen will: „Auf iOS verkaufen wir ein vielfaches im Vergleich zu Andoid, obwohl die Anzahl der Android Geräte viel größer ist. Bei iOS ist die Bereitschaft Geld für Software auszugeben höher.“

Zusätzliche Inhalte und Funktionen wie in den Naturführern und keine Schatztruhen voller Gold oder Schubkarren voller Donuts, das geht völlig in Ordnung, wie wir finden. Daher freuen wir uns, Nature Mobile auch in Zukunft zu unterstützen. Neues Futter ist jedenfalls schon in der Pipeline: „Eine App über Fische in Binnengewässern und Meeren kommt in Kürze. Des Weiteren wird es neues im Bereich der Früchte, Beeren und Pilze geben. Für Hunde- und Katzenliebhaber ist eine neue App mit vielen praktischen Funktionen für den Alltag in der Entwicklung.“

Ausgewählte Apps – Nature Mobile

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Kommentare 32 Antworten

  1. Die Aussage find ich gut: “Auf iOS verkaufen wir ein vielfaches im Vergleich zu Andoid, obwohl die Anzahl der Android Geräte viel größer ist. Bei iOS ist die Bereitschaft Geld für Software auszugeben höher.”

    Einige Bekannte die Apple nie anrühren würden und Android nutzen, wollen nicht mal die 89 €ent für whatsapp ausgeben. Black market ist auf dem „homescreen“ und ich werde ausgelacht weil ich trotz Jailbreaks offiziell apps kaufe. Ich hab damals auch gelegentlich dezentrale Sicherheitskopien genutzt, das hat jeder mal, aber inzwischen bin ich an einem Punkt angelangt wo ich gern etwas Geld für eine gute Idee und Umsetzung ausgebe. Zudem sind es meist nur geringe Beträge und auch ich weiss, das mich sogar sowas irgendwann mal meinen Arbeitsplatz kosten kann. Die Bereitschaft Geld auszugeben ist bei iOS wirklich höher. Ornithologie ftw 🙂

    1. Dem kann ich zustimmen, ich arbeitete für 3 Wochen bei einem Routenplaner-Unternehmen. Sie bieten Apps an, um zB Fahrradtouren auf seinem Handy zu betrachten. Die Verkäufe lagen bei iOS bei einem Vielfachen im vgl zu Android. Und ich denke das wird sich so schnell auch nicht ändern.

    2. Dein Kommentar spricht mir aus der Seele, auch ich habe im Freundes- und Bekanntenkreis einen klaren Unterschied zwischen Nutzern von iOS und Android feststellen können. Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, aber die Leute, die sich lieber für ein Plastiktelefon, daß sich bei einen Sturz vom Schreibtisch in seine Einzelteile auflöst (Samsung Galaxy S3 Mini), entscheiden, bezeugen in der Regel damit ihre „Geiz ist Geil“-Mentalität. Natürlich trifft dies nicht auf jeden zu, und auch unter iOS-Nutzern gibt es die Billigheimer, die nur nach kostenlosem Inhalt suchen, aber im Verhältnis ist das eine kleinere Gruppe.
      Wer kein Geld hat, was nicht schlimm ist, man muß im Leben ja erst einmal anfangen, Geld zu verdienen, kann ja auch keinen Porsche fahren, nur weil er/sie es unbedingt will, also muß man darauf hinsparen oder es sein lassen.

  2. Ich finde die Kundenmentalität im Bereich von Software ist sehr geprägt von „alles muss kostenlos sein“.
    Die Bereitschaft 89Ct. für eine App zu zahlen ist wesentlich geringer als 2 EUR für eine Pommes oder 2’50 für ein Bier! Selbst die Pizza für 5 EUR finden alle gerechtfertigt.
    Die Nahrung ist in wenigen Stunden verdaut, eine App aber bleibt…

      1. Ja stimmt … aber auch Softwareentwickler wollen nicht nur von Wasser und Brot leben und gerne mal Pizza essen. 🙂

    1. Eine App. bleibt…., naja bis auf die Tatsache das Apple mir schon 2 x gekaufte Apps aus dem store genommen hat !!! Die ich dank Backup dann noch auf dem Rechner hatte …und somit weiter nutzen kann … 🙂

      1. Apple nimmt fast keine Apps aus dem Store. Was du sicherlich bemerkt hattest (was mir schon ca. 7 Mal passiert ist), dess der Entwickler der App die App nicht mehr verkaufen, weiterentwickeln und unterstützen wollte. Die haben es aus dem App Store entfernt und NICHT Apple.

        1. …wie war das nochmal mit Appgratis?! 😉
          Sollen ja gegen die Appregeln verstoßen, aber dann frage ich mich was prüfen die bei Apple?!
          Liegt wohl eher daran, dass die Regeln einer neuen Interpretation unterliegen…
          Vielleicht ist das ja genau eine der beiden Apps von teddy2001?!

          1. Ich wieder hole für dich: Fast keine Apps.
            Sagt ich damit etwa keine Apps? Lies bitte genauer!

          2. Also ich hab Deinen Kommentar wohl gelesen und daher ja auch der Smiley am Ende des ersten Satzes…
            Wollte halt nur mal sagen, dass die App ja zunächst recht erfolgreich die Prüfung durchlaufen hat und von Beginn an genau das getan hat was sie nach wie vor versucht zu tun(ohne Push)…
            Und keine neuen Nutzer bekommt…

            Also ich sag es nochmal für Dich: Du hast recht und ich habe nur mal anhand einer App versucht zu verdeutlichen, dass Apple offensichtlich andere Maßstäbe anlegt bzw die Toleranzschwelle sinkt…
            Um auch das deutlich zu sagen: AppGratis ist überflüssig, da oftmals eh kostenlose Apps nur nochmal hervorgehoben werden…
            Die restriktivere Auslegung im AppStore führt also früher oder später zu besserer Qualität…

    1. Wenn man sich mal mit dem Thema App-Programmierung auseinandergesetzt hat, dann macht man nicht mehr so dumme Sprüche!
      Hunderte Stunden Programmierarbeit für mal gerade 1000 verkaufte Apps macht keinen Spass…

      1. Wenn es denn mal so wäre … 100 Stunden Arbeit für 1000 verkaufte Apps wäre gar nicht so schlecht … die Realität ist oft sehr viel finsterer.

        1. 1000 App’s je 89Ct = 890 EUR abzgl. 30% an Apple = 623 EUR (Brutto).
          Würde einen Stundenlohn von etwa 6 EUR (Brutto) bedeuten.
          Abzüglich Steuern, Kranken und Rentenversicherung bleibt nichts mehr übrig..
          Währen da nicht auch noch die sonstigen Kosten wie die Entwicklerlizenz und Hardwarekosten für Testgeräte…

          Eigentlich lohnt es sich kaum es professionell zu betreiben.

        2. Da hast du sicher recht, bei einer 89 cent App könnte man davon sicher nicht leben. Die meisten Apps von Nature Mobile kosten aber bedeutend mehr als 89 cent. Da kann es dann schon zum Überleben reichen wenn man für 100 Stunden investierter Arbeit eine App 1000 mal verkauft … toll ist es aber nicht.

          Bleibt auch noch die Frage was für eine App man in 100 Stunden, also grob zwei Wochen, überhaupt entwickeln kann … sonderlich komplex oder umfangreich darf die nicht sein.

          1. Das stimmt, vielleicht eine Taschenlampen App oder einen Taschenrechner.
            Wenn man sich Templates und eine Menge Codesnippets angeeignet hat, kann man sicherlich effektiver werden.

  3. Ich finde gegen ein solches Modell ist an sich auch nix einzuwenden, solange man mit den in-App-Käufen weitere Features/mehr Inhalt freischalten kann. Auch Entwickler müssen essen 😉
    Wenn man sich aber in Spielen einen Vorteil erkaufen kann finde ich das nicht gut. Dinge wie neue Maps/mehr Level sind völlig okay, da hatten die Entwickler Arbeit das zu entwickeln, aber solche Dinge wie Level-ups/XP-Boni will ich nicht unterstützen.

    Auf die Diskussion mit der Geldausgebebereitschaft von iOS-usern vs. Android-usern will ich mich hier nicht einlassen. Ich glaube wir wissen alle wie es ist, auch wenn unsere open-Source Kollegen das nicht gerne hören 😉

    In dem Sinne wünsch ich Alphablind noch viel Erfolg!

  4. Auch wenn man mittlerweile schon viele tausende Downloads auf dem Konto hat, musste das Team feststellen: “Geld lässt sich mit dieser Art von Apps sowieso nur sehr schwer verdienen.”

    versus

    Neues Futter ist jedenfalls schon in der Pipeline:
    1. App über Fische in Binnengewässern und Meeren
    2. (3. 4.) Früchte, Beeren und Pilze geben.
    5. + 6. Für Hunde- und Katzenliebhaber ist eine neue App mit vielen praktischen Funktionen für den Alltag in der Entwicklung.”

    = Widerspruch

  5. Tja, wer will es den Billigheimern unter Android verdenken, Google stellt doch alle Services „kostenlos“ zur Verfügung, da empfindet man natürlich 0,89 Cent als Provokation. Wobei, hier (unter iOS) füttern ja auch nicht wenige die Datenkrake…

  6. Also ich zahle gerne für gute Produkte.

    Ich habe mir zum Beispiel verschiedene Aufgabenplaner und Kalendern gekauft…wie Omnifocus, Pocket Informant Pro, Things, Todo, Weekkalender, MiCal usw…sowohl als iPhone wie auch als iPad Version.

    Das ist einiges an Geld, aber ich muss sagen, egal wie ich sie auch teste, ich lande immer wieder bei Ominfocus.

    Es hat einiges gekostet, aber solche Apps erleichtern meinen Alltag sehr.

    Auch bei einigen Spielen würde ich Geld ausgeben, wenn diese gut sind.

    Ich verstehe auch, das mittlerweile In-App Kauf für die Entwicklern mehr Einnahmen bringen als beim Premium Kauf und ich gönne es ihnen auch.

    Was mich nur ein wenig aufstößt ist es, wenn manche durch dieses Verfahren vom In-App Kauf versuchen Usern abzuzocken.
    Es gibt Spiele, besonders bei Strategiespiele, da verlangen sie fast 90 Euro für gewissen Menge an Goldmünzen usw…

    Ich weiß noch, wie die Meldung aufkam, das bei Android Whatsapp nun kostenpflichtig wird und dies nun 89 Cent pro Jahr kosten wird….
    Was gab es da für einen Aufschrei…..und das verstehe ich nicht.

    Wenn man sich mal ein wenig in die Entwickler hineinversetzt, dann würde man auch verstehen, das ein App zu erstellen sehr viel arbeit kostet und diese müssen auch immer wieder gepflegt werden.

    Gruß Jörg

    1. Jedenfalls sind die hier vorgestellten Apps wirklich Super ich habe schon einige von ihnen und gerade beim Geocaching kann man im Wald mal gut ein Nachschlagewerk gebrauchen 🙂

  7. Man muss aber auch bedenken, dass man bei Android nur per Kreditkarte zahlen kann und nicht jeder hat eine Kreditkarte. Ja… Es gibt Prepaid Kreditkarten aber das wissen nicht alle und nicht jeder will das. Was mich bei Android aber am meisten stört sind die Berechtigungen, denen man bei einer App Installation zustimmen muss. Da fühle ich mich dann irgendwie ausspioniert. Ansonsten… wenn eine Android App gut ist, dann gebe ich dafür genauso gerne Geld aus, wie bei IOS 🙂

    1. Ja, wobei es langsam mit Amazon und AndroidPit auch Möglichkeiten ohne Kreditkarte gibt. Immerhin…da kann ich Google aber wirklich nicht verstehen.

    2. Es gibt aber auch von vielen Mobilfunkbetreibern Android-Geräte, bei denen du über die Mobilfunkrechnung Apps kaufen kannst. Dadurch ist keine (Prepaid-)Kreditkarte und auch kein unsicheres Click&Buy nötig.

  8. Ich muss sagen, dass ich es bei Apps die durch InApp Verkäufe einen wirklich Mehrwert anbieten auch OK finde wenn sie dieses Finanzierungsmodell nutzen. Oft ist es sogar gut, wenn ich dadurch mir die App erstmal günstig/gratis genau ansehen kann und sie dann mit InApp Käufen erweiteren kann.

    Bei Spielen nervt mich dieses Vorgehen aber inzwischen oft gewaltig. Wenn zusätzliche Levelpacket per InApp Sale angeboten werden; Super!!!. Bei den meisten Spiele Apps geht es aber nur noch darum überhaupt ein flüssiges spielen zu ermöglichen. Da werden überall künstliche Wartezeiten und Hürden eingebaut um die Leute dazu zu bringen diese per InApp Sale zu überwinden oder zu verkürzen.

    Ich bin durchaus bereit für ein gutes Spiel auch 10 Euro zu bezahlen wenn ich es dann auch wirklich richtig spielen kann. Auf dem PC bezahle ich ja oft sogar ein vielfaches davon. „FREE“ Games schaue ich mir meist gar nicht mehr an, weil ich schon weiß, dass man das dann eh nur für 10 Minuten in der U-Bahn spielen kann und dann muss man 5 Stunden warten bis irgendein Timer abgelaufen ist oder sich irgendeine Ressource wieder aufgefüllt hat.

  9. Mir ist auch aufgefallen, dass iOS-Nutzer eher bereit sind, Geld für Apps zu zahlen.
    Das liegt vielleicht auch daran, dass es hierzulande einfach noch keine Guthabenkarten im Sinne von iTunes-Karten gibt. Eine Zusammenarbeit von Click & Buy und Google wäre auch nicht verkehrt. Ich frage mich, wieso Google da immer noch so sehr hinterherhinkt.

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