Notfall-App: Wichtige Kontakte immer zur Hand

Die Gelben Seiten sind bekannt wie ein bunter Hund. Seit Anfang August hat das Unternehmen eine Notfall-App für das iPhone auf den Markt gebracht, die wir gleich getestet haben.

Die „Notfall-App von Gelbe Seiten“ (App Store-Link) ist gerade einmal 3,8 MB groß und kann kostenlos auf das iPhone geladen werden. Laut der Beschreibung soll man bei kleinen und großen Notfällen blitzschnell den passenden Helfer aus verschiedenen Bereichen finden können. Auch ohne einen entsprechenden Notfall wollten wir wissen, wie sich die App im Ernstfall schlagen würde…


Klar, 110 oder 112, diese beiden Notrufe kennt eigentlich jeder. Aber wie sieht es beispielsweise mit dem Giftnotruf aus? Hier gibt es noch keine einheitliche Kurzwahl, zudem sind die Rufnummern für jedes Bundesland anders. Vom Start der App bis zum Anruf bei der passenden Notrufzentrale vergehen in der Notfall-App wenige Sekunde und vier Klicks auf den Bildschirm.

Die App der Gelben Seiten hat natürlich noch einiges mehr zu bieten. Auf dem Home-Bildschirm findet man neben den drei schon erwähnten Notrufen beliebig viele frei wählbare Schnellwahl, auf die man zum Beispiel den Kontakt zum Hausarzt legen kann. Über einen großen SOS-Button können zuvor gespeicherte Kontakte per Mail oder SMS mit einem voreingestellten Text benachrichtigt werden.

Auf Wunsch wird bei dieser Funktion auch die aktuelle Position gesendet, die man im Menüpunkt „Wo bin ich“ auch manuell abrufen kann. Während dort auch die genaue Adresse angezeigt wird, werden über die SOS-Taste nur Positionsdaten versendet – der Kontaktperson sollte man vorher zumindest einmal kurz erklärt haben, wie man diese Daten entschlüsselt.

Über den Home-Bildschirm hat man auch Zugriff auf vier verschiedene „Notruf Themen“. Wählt man zum Beispiel den Punkt Gesundheit aus, findet man ganz oben erneut vier Schnellwahl-Notrufe – hier kann man Kontaktdaten zu Zahnarzt, Hausarzt, Kinderarzt oder der nächsten Apotheke hinterlegen – entweder manuell oder über die integrierte Suche.

Die Suche ist auch in den einzelnen Kategorien vorhanden. Man sucht entweder in einem bestimmten Ort oder in der Nähe der aktuellen Position. Aus der Liste der Suchergebnisse kann man sich seinen Favoriten heraussuchen und mit einem Klick weitere Informationen aufrufen, zum Beispiel Adresse, Telefonnummer oder Webseite – schmerzlich vermisst wird von uns eine Anzeige den Öffnungszeiten oder Sprechstunden, die leider nur bei sehr, sehr wenigen Suchergebnissen angezeigt werden. Dafür kann man bestimmte Ärzte, Anwälte oder Suchergebnisse aus anderen Branchen einfach zur Kurzwahl oder dem Merkzettel hinzufügen.

Ein großes Manko hat die App allerdings. Während man auf Schnellwahlen oder SOS-SMS auch ohne Internetverbindung zugreifen kann, funktioniert die Branchensuche nur bei aktiver Datenverbindung, alle Daten werden aus dem Internet abgerufen. Im Notfall ist das natürlich nicht gerade hilfreich, wünschenswert wäre hier zumindest ein manueller Datenspeicher für eine zuvor ausgewählte Stadt.

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Kommentare 25 Antworten

  1. Das nicht erreichbare Internet ist das geringste Problem! Wie kann ich die 112 erreichen, wenn das Vertragsnetz nicht verfügbar ist?

        1. Mit Vodafone gibt es einige Täler im Gebirge wo kein Empfang ist. Mit der Telekom gibt’s kaum tote Flecken. Aber da sind die Anbieter gefragt. Bin zur Zeit bei Kiel an der Küste… UMTS überall! Da hilft so eine APP…. Und wenn es nur eine Apotheke ist ….die man sucht!

        1. Notrufnummern sind eigentlich immer erreichbar.geh mal ins ug eines kaufhauses. Du hast zwar keinen empfang,aber da steht dann: nur notrufe

          1. Trotzdem kannst du dann nicht die Notfallnummern anrufen, wegen fehlender Verbindung zum Funkmasten!

          2. Aufgrund des großen Missbrauchs lässt sich heute nur noch mit eingelegter SIM-Karte der Notruf über ein Mobiltelefon tätigen. Dafür muss das Handy aber nicht „entsperrt“ sein, soll heißen, die PIN muss man NICHT unbedingt eingegeben haben. Dann stellt das Handy nämlich über irgendein Netz den Notruf her. Ähnliches passiert auch wenn man kein Empfang in seinem eigenen Netz hat. Die anderen Anbieter sind dazu verpflichtet Notrufe „durchzuleiten“. Wenn man also kein Empfang in seinem Heimatnetz hat, aber dafür über einen anderen Anbieter, dann steht im Telefon meist „Nur Notrufe“. Wenn über gar keinen Anbieter Empfang besteht, dann kann logischerweise auch kein Notruf abgesetzt werden.

            In U-Bahnen sind übrigens an fast allen Haltestellen kleine Funkzellen installiert worden, um auch hier Notrufe zu ermöglichen.

            Ich hoffe das bei einigen jetzt mehr Klarheit besteht und ihr so in echten Notfällen richtig reagiert. Ist ja erschreckend das so viele so wenig darüber bescheid wissen…

          3. Danke sehr für die informationen!man lernt een nie aus,aber schön wenn einer bescheid weiß!!!

          4. Wichtig zu wissen.

            Ganz ehrlich: Wenn da kein Netz angezeigt wird, jemand nach erst-Hilfe im sterben liegt, dann probiere ich Bis ich Netz hab.

            Im Falle eines Unfalls kann man so viel machen. Passanten damit beauftragen, leute zum hilfe holen per fuss losschicken, erste Hilfe leisten, schaulustige anzeigen (unterlassene Hilfeleistung ist in DE eine strafbare Handlung).

  2. Schon mal danke für das vorstellen dieser app!
    Schön wäre es zu wissen, welche Vor-/Nachteile sie im Gegensatz zu den kostenpflichtigen hat, die schon etwas länger auf dem Markt sind!

  3. Sinnvoller wäre, das die GPS Position beim wählen des Notrufs angezeigt wird! Manchmal weis man garnicht wirklich wo man ist, und im Notfall ist man dann evtl garnicht mehr in der Lage eine app zu starten sondern drückt direkt im sperrbildschirm auf die notruftaste und wählt 112… In dem Fall sollte das iPhone direkt die GPS Position im Display anzeigen, sodass sie am Telefon durchgegeben werden kann, dazu muss man das Handy garnicht am Ohr haben, das Mikro funktioniert auch so…

  4. Noch eine kurze anmerkung! Auch eine deaktivierte sim karte, nicht freigeschaltete sim karte oder schon jahrelang gekündigte karte funktioniert für notrufe! Wichtig ist nur das sie irgendwann mal auf eine person zugelassen war! So hat man bei missbrauch zumindest einen namen für die rechnung! Wegen der ortung… War letztens noch in ner leitstelle aber habe nicht mehr alles im kopf! Soweit ich weiss ist eine 100% ortung nicht möglich oder erlaubt! Darf glaub ich nur die polizei! Aber fast jeder notruf aus wäldern oder großen gebieten wo man den genauen standort nicht kennt, werden trianguliert! Allerdings kann das im schlimmsten fall auch sehr ungenau sein!

    1. Die Ortung kann nur durch Sendermasten erfolgen. In muenchen einfacher als auf dem Land. Das ist eigentlich der Hauptgrund, wieso die Ortung auf dem Land schwerfällig ist.

  5. Der kontrapunkt oeffnungszeiten ist etwas belustigend: es gibt immer einen Arzt, welcher im notfall kontaktierbar ist. Dieser sollte eher anstatt oeffnungszeiten eingetragen werden. In der Regel gilt eh: vor Termin bzw. Vor oeffnung kommen, sonst darf man lange sitzen. Bei muenchner Praxen wird ohne Termin so schnell eh nichts gehen

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