Silvercrest Smart XL: Heißluftfritteuse mit 5,5l Fassungsvolumen ausprobiert

Leider keine Empfehlung wert

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Kollegin Marlene bereits ein smartes Gerät aus der Silvercrest-Riege vom Discounter Lidl für euch getestet, die Silvercrest WLAN-Kaffeemaschine mit App-Anbindung. Auch bei mir im Haushalt war nun für einige Zeit ein smartes Haushaltsgerät der Lidl-Eigenmarke eingezogen, und zwar die Silvercrest Smart XL Heißluftfritteuse mit der Produktbezeichnung „SHFS 2150 A1“.

Über die praktischen Heißluftfritteusen haben wir hier im Blog schon mehrfach berichtet. Auch in meinem Haushalt kam erst lange Zeit ein kleines Einstiegsmodell von Philips zum Einsatz, ehe ich dann auf den Xiaomi Mi Smart Air Fryer (Amazon-Link) samt smarter Features umgestiegen bin. Ich möchte das Gerät nicht mehr missen: Gerade zum schnellen Aufbacken von Brötchen, für die knusprige Portion Pommes oder die Zubereitung von Fleisch und Fisch ist ein Airfryer eine großartige Sache.


Für meinen Haushalt reicht das kleine Xiaomi-Modell mit rund 3,5l Fassungsvermögen, das für zwei Personen mit einem Durchgang genügend Brötchen oder Pommes bereitstellen kann. Wer aber eine ganze Familie sattmachen möchte, greift zu größeren Heißluftfritteusen mit 5 bis 6l Fassungsvermögen. In diese Kategorie fällt auch die Silvercrest Smart XL, die zum Preis von 99,99 Euro im Lidl-Onlineshop bestellt werden kann und ein Korbvolumen von 5,2l bereitstellt.

Mit dem oben erwähnten Fassungsvermögen kann man so gleich eine ganze Tüte Pommes oder ein ganzes Hähnchen einlegen, um hungrige Mäuler zu stopfen. Das Volumen reicht laut Angaben von Lidl für rund 5 bis 6 Portionen. Neben der Frittierfunktion kann die Silvercrest Smart XL auch zum Grillen, Backen und Braten genutzt werden und hält dazu ingesamt zehn verschiedene Voreinstellungen bzw. Programme bereit, unter anderem für Brot, Pommes, Fleisch, Fisch und Gemüse. Das Gerät verfügt zudem über eine Warmhalte- und Delay-Funktion (max. 180 Minuten), um zeitgenau Gerichte fertigstellen zu können. Wer keines der bereitgestellten Programme nutzen möchte, kann auch individuell die Temperatur zwischen 60 und 200 Grad sowie den Timer auf bis zu 60 Minuten einstellen.

50 integrierte Rezepte über die Lidl Home-App

Im Lieferumfang enthalten ist neben dem Gerät selbst auch die Pfanne samt Tragekorb, die aus antihaftbeschichtetem Material bestehen und nach der Zubereitung auch in der Spülmaschine gereinigt werden können. Weiteres Zubehör wie eine Backform gibt es nicht. Auf der Rückseite der Heißluftfritteuse befindet sich eine Kabelaufwicklung für das rund 1,20 m lange Stromkabel, das den Transport und die Lagerung des mit 29,4 x 32 x 40 cm und 5,5 kg Gewicht zu den größeren Geräten des Genres gehörenden Modells deutlich erleichtert.

Nach dem ersten Reinigen der Pfanne und des Korbs befindet sich das Gerät nach Einstecken des Netzsteckers gleich im Standby-Zustand und kann über das Touchpanel auf der Vorderseite in Betrieb genommen werden. Ein LED-Display oder ähnliche technische Finessen gibt es nicht, lediglich eine simple Anzeige für Temperatur und/oder Garzeit wurde verbaut. Entscheidet man sich gegen eines der per Symbol deklarierten Programme, kann die Temperatur und der Timer über Pfeiltasten nach oben und unten angepasst werden. Dabei wird jede Berührung des Touchpanels mit einem „Pling“-Geräusch quittiert. Mich hat das ständige Gepiepe bereits nach kurzer Zeit gestört, allerdings habe ich keine Möglichkeit gefunden, dies irgendwo abzustellen.

Wer möchte, kann die Silvercrest Smart XL auch mit der kostenlosen Lidl Home-App (App Store-Link) verbinden und das Gerät so im eigenen WLAN ansteuern. Dies funktioniert ohne weitere Hubs oder Gateways und funktionierte in meinem Netzwerk ohne Probleme. Einmal eingebunden, kann der Airfryer über die App gestartet, gestoppt, Temperatur und Timer eingestellt sowie aus verschiedenen Rezepten speziell für die Heißluftfritteuse ausgewählt werden. Lidl stellt hier ganze 50 Rezepte zur Verfügung und ermöglicht es auch, Benachrichtigungen auf das iPhone zu senden, wenn beispielsweise der Timer abgelaufen ist oder die eingelegten Lebensmittel im Korb gewendet bzw. aufgeschüttelt werden müssen.

Der Geruch von heißem Plastik

Soweit so gut. Was bei einem Gerät wie einer Heißluftfritteuse jedoch schlussendlich zählt, ist nicht nur die Verarbeitung, sondern auch das Handling und die Ergebnisse. An dieser Stelle gibt es trotz aller guter Voraussetzungen große Punktabzüge für die Silvercrest Smart XL. Die Verarbeitung des Airfryers gleicht eines großen schwarzen Plastikbombers mit teils scharfen und nicht bündig abschließenden Kanten und einem nur schwer zu schließenden Korb.

Was für mich persönlich aber ein absolutes Ausschlusskriterium für dieses Gerät darstellt, ist die Geruchsentwicklung der Heißluftfritteuse. Bei jedem Zubereitungsvorgang sonderte der Airfryer einen sehr unangenehmen Gestank von heißem Plastik ab, und auch der Korb und die Pfanne im Inneren wiesen noch nach mehrmaligem Reinigen einen chemischen Geruch auf. Ich habe die Silvercrest Smart XL nur noch unter meiner Dunstabzugshaube verwendet und nach viermaligem Brötchenaufbacken mit entsprechender Geruchsentwicklung und anschließendem Querlüften meiner Küche den Stecker gezogen und keine weiteren Experimente mit der Heißluftfritteuse mehr gemacht.

Ein Gerät, das frische Lebensmittel verarbeitet, sollte niemals solche Gerüche ausstoßen – vielleicht noch ansatzweise bei einer allerersten Erhitzung, aber danach nicht mehr. Mit meinen bisherigen Airfryern von Philips und Xiaomi habe ich solche chemischen Plastikgerüche niemals erlebt, auch Fabian bestätigte dies für seinen Philips AirFryer. Interessant ist, dass Marlene beim Testen der Silvercrest WLAN-Kaffeemaschine ähnliche olfaktorische Erfahrungen gemacht hat – es scheint also definitiv am verwendeten Kunststoffmaterial zu liegen, dass hier solche Gerüche entstehen. Man möge es mir daher verzeihen, dass ich keinen Langzeittest der Silvercrest Smart XL Heißluftfritteuse liefern kann, aber ein solches Gerät möchte ich meinen Lebensmitteln und mir nicht länger zumuten.

Sicherlich, Markenprodukte von Philips und Co. sind etwas teurer, allerdings gibt es für rund 160 Euro mit dem Philips Essential Airfryer XL (Amazon-Link) auch ein vergleichbares Gerät mit 6,2l Fassungsvermögen. Ich persönlich würde lieber 60 Euro mehr investieren und auf einen renommierten Hersteller setzen, dessen Geräte ohne störende Geruchsentwicklung auskommen.

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Kommentare 10 Antworten

  1. Bin eigentlich sehr zufrieden damit ,pommes Brötchen usw ok sehr knusprig.habe aber hähnchenschenkel orobiert!Das Ding hat gequält wie eine Dampflok sämtliche feuermelder der Wohnung sind angesprungen..hat das schon mal jemand gehabt?????

  2. Habe locker zehn Jahre eines der ersten Airfryer Modelle genutzt, das Teil wollte einfach nicht kaputt gehen. Nun habe ich mir das Airfryer XXL HD9867/90 zu Weihnachten gekauft, mit Pizza Zubehör. Das neue Teil ist schon ein Riesen Sprung nach vorne. Alles ein wenig besser als beim Alten Modell und Standard Pizza ist nach 8-9Min. bei ~ 175-180° fertig. Sie lässt sich auch nochmals besser reinigen. Mama bekam das Einsteiger Modell und ist nach anfänglichen Zögern total Happy damit. Ob Brötchen, Eier „ kochen „ Pommes oder kleine Kuchen backen klappt alles prima bei Ihr.

  3. Guter, ehrlicher Test, damit ist alles gesagt. Wie stark heißer (und vor allem billiger) Kunststoff Chemikalien in Lebensmittel abgeben ist lange bekannt. Von daher ist das wichtigste Kriterium in den Vordergrund getreten, gut so, vielen Dank! Das Ding können die behalten.

  4. So einen Gestank hatte ich beim Dyson luftreiniger auch, über mehrere Wochen und bin täglich mit Kopfschmerzen aufgestanden. Irgendwann hab ich in dann zurück geschickt und es kam ein Austauschgerät, was genauso gerochen hat. Teilweise sogar bei Ikea Möbel, über 1 Jahr. Leider wird alles nur noch billig hergestellt. Qualität wird hier vernachlässigt, schade.

  5. Ich kann die negative Bewertung nicht verstehen.
    Laut Bedienungsanleitung soll man das Gerät bei der Erstinbetriebnahme 10 Minuten leer bei 200 Grad laufen lassen um Produktionsrückstände zu entfernen.
    Gut da riecht es etwas.
    Hab anschließend den Korb mit Wanne in die Spülmaschine und seitdem ist mir kein Geruch, es sei dem nach dem gekochten Essen,aufgefallen 😉
    Ich kann das Gerät nur weiterempfehlen!

    1. Bei mir lief der Airfryer in Summe bestimmt 45 Minuten, und sonderte auch dann immer noch Gerüche nach heißem Plastik ab. Auch der Korb wurde mit heißem Wasser und Reinigungsmittel gründlich gesäubert.

  6. Für mich klingt dieser Beitrag nicht objektiv.
    Wir haben dieses Gerät seit einigen Wochen und kann diesem Bericht nicht zu stimmen.
    Wer eine Bedienungsanleitung lesen kann, ist klar im Vorteil.
    Und dort steht ganz klar geschrieben „Gerät vor Erstinbetriebnahme für eine gewisse Zeit bei einer bestimmten laufen lassen“ damit Produktionsrückstände verdampfen.
    Das ist absolut normal das solche Geräte bei Erstinbetriebnahme Gerüche entwickeln, sogar bei den teureren Geräten ist dies üblich.

    Wir haben das Gerät ausheizen lassen und können uns nicht beschweren.
    Keine Gerüche.
    Gerichte klappen wunderbar.
    Leistung ist ordentlich.
    Die Steuerung mit der App ist ein lustiges Gimmick, braucht man aber nicht.
    Leider keine Möglichkeit das Gerät von außerhalb anzusteuern, hierfür würde ich einen Punktabzug geben.

    Meine Empfehlung:

    Zuerst die Bedienungsanleitung lesen, dann das Gerät ordentlich und vorbehaltlos testen, bevor man so einen Schwachsinn verbreitet…..
    Dann klappt es auch mit der objektiven Rezession.

    Naja, solange die Konkurrenz gut zählt um andere gute Produkte negativ zu bewerten, wird es solche Seiten auch geben

    1. Kann man in der App auch Timer stellen, so das man zum Beispiel nach Hause kommt und Essen ist fertig?

      Sparen solche Geräte eigentlich Strom zur einer normalen Fritteuse? Laut Handbuch 20 bis 30 Minuten für Pommes, normale Fritteuse einige Minuten?

  7. So ein Quatsch ,haben auch diese Heissluftfritteuse und keinen Plastik Geruch.
    Wir sind absolut zufrieden und würden sie jederzeit wieder kaufen.

  8. Ich meine auch: das Gerät ist okay. Bei der Erstinbetriebnahme nach Anleitung hat es *etwas* nach Neugerät gerochen – danach nicht mehr. Was man nicht unterschätzen darf: prinzipbedingt wird in dem Gerät *sehr* heiße Luft umgewälzt; damit das zum überwiegendem Teil aus Kunststoff bestehende Gerät dabei nicht schmilzt, muss es sich permanent mit ausreichend Luft zum Kühlen versorgen – daher muss im Betrieb unbedingt viel Platz um das Gerät herum sein. Selbst dann wird die Arbeitsplatte, auf der das Gerät steht, um das Gerät herum ziemlich warm. Ich könnte mir daher vorstellen, das beim o.g. Test die Abstände nicht eingehalten wurden oder Luftschlitze blockiert waren. Wahrscheinlich hat da was angefangen zu schmoren.
    Aus genau diesem Grund würde ich so ein Gerät auch niemals vorprogrammieren oder aus der Ferne bedienen – unüberwacht bietet sich hier ein zu großes Katastrophenpotential!
    Ich fand die Rezepte und Ergebnisse, die ich mit dem Gerät bisher erzielt habe, sehr überzeugend – erst recht für den Preis. Natürlich gibt es auch Nachteile: die Software-Einrichtung ist ziemlich hakelig, die Anleitung hierzu an der Grenze zur Unverständlichkeit.
    Echt nerviges Manko: das Gerät kann immer nur mit *genau einem* Smartphone verbunden sein. D.h. versucht man es auf einem zweiten Handy hinzuzufügen, verschwindet es vom ersten Handy. Da ist Streit vorprogrammiert. Auch blöd: ist einmal ein Garvorgang gestartet, kann man nicht mehr ins Rezept gucken, was dann nochmal der nächste Schritt war. Das ist nicht durchdacht.

    Ich hoffe dieses Feedback hilft potentiellen Kunden und Produktmanagern 😉

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