Facebook, WhatsApp und Instagram: Für sieben Stunden stand die Welt still

…oder zumindest die der sozialen Netzwerke

Da wirft man heute morgen nichtsahnend einen Blick in die aktuellen Nachrichten der Technologie-Welt – und wird prompt mit einem einzigen Thema überflutet: Blackout beim Facebook-Konzern, soziale Netzwerke und Messenger für sieben Stunden nicht erreichbar, WhatsApp, Facebook und Instagram weltweit down. Oha.

Als offenbar am gestrigen Abend ab etwa 18 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei Facebook, WhatsApp und Instagram gar nichts mehr ging, stand ich gerade in der Küche und bereitete leckere Pfannkuchen vor. Auch für den Rest des Abends war ich in Gesellschaft beschäftigt, so dass ich schlussendlich nichts davon mitbekommen habe, wie die Informations- und Kommunikationsblase der gesamten zivilisierten Welt für ein paar Stunden still stand.


Als ich heute morgen kurz Instagram, meine einzige Plattform des Facebook-Konzerns, öffnete, war alles wie immer. Bis auf die zahlreichen sich überschlagenden Nachrichten zu diesem offenbar weltbewegenden Thema, die sich auch dort zuhauf fanden. Beim Gang ins Bad und dem damit verbundenen Anschalten des Radios auch dort: Facebook, Instagram und WhatsApp waren gestern für etwa sieben Stunden offline!

Mehr als noch der Blackout der drei Dienste selbst ist die öffentliche Bedeutsamkeit, die diese siebenstündige Auszeit ausgelöst hat, in meinen Augen erschreckend. Überregionale Radiosender berichten vom Ausfall, weltweit überschlagen sich die Medien mit ihrer Berichterstattung, Mutmaßungen zu Hackerangriffen werden in den Raum gestellt. Von den ganzen panischen Facebook-Junkies, die sieben (!!!) Stunden eine andere Beschäftigung finden mussten, mal ganz abgesehen. Die Welt stand still – zumindest im Facebook-Universum.

Wie abhängig sind wir von Facebook und Google?

Ein solches Ereignis führt uns allerdings gleichermaßen auch vor Augen, wie abhängig die Menschheit mittlerweile von großen Internetkonzernen geworden ist. Neben dem Zuckerberg-Imperium mit den Plattformen Facebook, WhatsApp und Instagram ist es auch Google mit YouTube und der Google-Suche, die unsere Aufenthalte im World Wide Web zunehmend unter ihre Fittiche genommen haben. Ohne größere Bedenken vertrauen wir zwei großen Tech-Riesen, beide nicht unbedingt bekannt für ihren umfassenden Datenschutz, unsere privaten Chats, Urlaubsbilder, Surfhistorien und zahlreiche andere persönliche Daten an.

Stellen wir uns den Worst Case vor: Hacker legen den Facebook-Konzern und alle Google-Dienste für eine Woche lang lahm – welche gravierenden Auswirkungen hätte dieses Ereignis für uns alle, wenn offenbar schon sieben Stunden ohne Facebook, WhatsApp und Instagram die Welt ins Wanken geraten lassen? Diesen paradiesischen Zustand, quasi eine Woche verordneter Digital Detox, werden wir wohl so schnell nicht erleben.

Nach einigen Stunden der Nichterreichbarkeit waren die sozialen Netzwerke und Messenger von Mark Zuckerberg übrigens dann doch wieder online. Facebook teilte in der Nacht auf der eigenen Website mit, dass „Konfigurationsänderungen an den Backbone-Routern, die den Netzwerkverkehr zwischen unseren Rechenzentren koordinieren“, zu den Problemen führten. Familienstreits, Beziehungskrisen und toxische Online-Diskussionen konnten also fortgeführt, Hassrede veröffentlicht, nutzlose Kettenbriefe weitergeleitet und das 3.495ste Selfie hochgeladen werden. Hurra!

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Kommentare 28 Antworten

  1. Naja die Messenger waren mir egal, aber ein Spiel von mir ging schon 2 Stunden vorher offline. Als dieses wieder online war musste ich mich neu einloggen, natürlich mit Facebook, welches dann offline war. Somit waren es hier 9 Stunden. Aber anschließend gab es eine Entschädigung im Spiel, welche man free to Play erst in 20 Stunden verdient hätte. Also für mich ging die Welt nicht unter 😅

      1. Ich freu mich nur! So konnten sich die Menschen mal wieder richtig umarmen und sich keine Emojis zusenden. 😇

        Naja und ich freu mich dass ich mich nicht auf WhatsApp stütze sondern Alternativen nutze. Gleiches gilt für Facebook. Da fühle ich mich bestätigt.

  2. Schon verblüffend, wie viele Leute, die man bislang für relativ normal gehalten hatte, auf einmal Entzugs-Erscheinungen offenbarten…

    1. Ich habe mal einen Typen von Mitte 30, der 4 Wochen unter WoW-Entzug litt, auf der Straße ausflippen sehen, weil sein DSL nicht funzte. Schreiend, fluchend ja sogar den pösen Poller hat er mehrfach getreten bis er dann auf den Knien heulend zusammenbrach. Das war einer und bei dem FB-Aussetzer waren wieviele betroffen? Weia

    1. Ich habs auch nicht mitbekommen
      Nein nicht alt sondern anders als die Masse.
      Ich bin froh dass ich nichts vom Zuckerberg habe. Schlupp einfach so weiter machen 👍

  3. Sehr gut geschriebener Artikel!

    Es ist verrückt, wie viele Leute von Facebook und Co. abhängig sind. Wenn man mal ein paar Stunden keine Facebook- und Instagram-Posts (und Unmengen von Werbung) konsumieren kann, sollte man die digitale Auszeit genießen. Als Alternative zu WhatsApp gibt es immer noch die gute alte SMS oder einen altmodischen Telefonanruf.

    Ich persönlich habe mich schon vor Monaten von allen Facebook-Diensten (inklusive WhatsApp) verabschiedet und festgestellt, dass diese Apps ganz schöne Zeitfresser waren.

    1. Schöner Artikel, schade nur das man ausschließlich über den Tellerrand blickt. Was wenn die Apple-Server still stehen? Nicht nur das manche Blogs solange arbeitslos wären, aber wie erginge es dann wohl den Apple-Jüngern hier?
      P.S.: nutze selber iPhone und iPad

    1. Schließe mich vollkommen an.
      Die Abhängigkeit ist vielen nicht bewusst.
      Ein Blick auf die Bildschirmzeit wäre da mal ein Anfang.
      😉

  4. Um es ganz ehrlich zu sagen, von mir aus kann dieser Zuckerberg Dreck für immer abgeschaltet werden. Weder bei Instagram noch bei Facebook bin ich angemeldet. Whatsapp nutze ich nur noch weil ein paar wenige Kontakte sich leider zu bequem sind Signal oder Telegramm zu installieren. Würden die das tun, wäre Whatsapp bei mir auch Geschichte. Kein Verlust für die Welt wenn das Zeug weg wäre.

      1. Threema benutze ich selbst auch, aber leider die wenigsten Kontakte. Von 252 Kontakten im Telefonbuch benutzen ganze 7 Leute Threema. Diese widerrum haben in Threema aber auch nur sehr wenige andere Kontakte. Geiz ist halt geil….leider

  5. War was?
    Die Geschäftsbedingungen von WhatsApp habe ich nie akzeptiert, konnte den Messanger aber weiter nutzen. Das Problem ist nur, dass man beim Wechsel die Bedingungen akzeptieren muss. Mit anderen Worten, ich bin seit 24.09.2021 ohne WhatsApp. Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden.

  6. Ich nutze Facebook sehr wenig. Vieleicht komme ich im Durchschnitt auf eine halbe Stunde Nutzung in der Woche. WhatsApp nutze ich etwas mehr, vielleicht anderthalb oder zwei Stunden die Woche. Google nutze ich nur die Maps; als Suchmaschine nutze ich duckduckgo. Google Maps ließe sich auch ersetzen aber nicht so gut.

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