Ember: Überteuertes Sammelalbum für Ideen, Fotos, Websites und Feeds

Die Macher von RealMac haben schon mit ihrer durchdachten To-Do-Liste Clear unter iOS überzeugt – auch Ember für den Mac soll Menschen helfen, ihren Alltag zu verwalten.

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Ember (Mac Store-Link) ist allerdings keine To-Do-Liste, sondern bezeichnet sich in der App-Beschreibung selbst als „digitales Sammelalbum für Dinge, die Sie inspirieren – seien es Webseiten, Fotos, Apps oder andere Sachen“. Wir hatten bereits die Vorgängerversion auf unserem Mac, und haben mit diesem Artikel bis nach dem erfolgten Update auf die Version 1.1 vom gestrigen 13.8. gewartet. Für die Installation muss mindestens OS X 10.8.3 und ein 64-Bit-Prozessor vorhanden sein.


Das Prinzip von Ember ist im Grunde genommen genial: Der Nutzer kann eigene Inspirationen, die er im Netz findet – Bilder, Websites und andere Infos – bequem in dieser App sammeln und verwalten. Neben festgelegten Kategorien wie Bildschirm, Web, Foto, Tablet und Telefon lassen sich auch eigene Sammlungen anlegen. So können Screenshots, RSS-Feeds oder geschossene Fotos übersichtlich aufgeteilt und abgelegt werden. Ein integrierter Browser erlaubt es dem User, das Web zu durchforsten und ganze Websites als einzigen Screenshot zu sichern. 

Ember arbeitet zudem mit dem Safari- und Chrome-Browser zusammen: Über einen kostenlosen Download einer Browser-Erweiterung von der RealMac-Website lassen sich Fotos von Websites direkt in die App importieren. Weiterhin kann Ember auch Bilder von LittleSnapper, einem Programm für Screenshots, das ebenfalls aus der RealMac-Schmiede stammt, verwerten und integrieren. Alle im Programm gespeicherten Informationen und Dokumente lassen sich über verschiedene Kanäle mit Freunden, Familie und Kollegen teilen. Neben einer Weiterleitung per E-Mail gibt es einen AirDrop-, iMessage, Twitter-, Facebook-, Tumblr- und Flicker-Support sowie eine Anbindung an Cloud-Apps.

Neue Smart Drawing-Funktion

Mit dem Update auf die Version 1.1 haben die RealMac-Entwickler nun auch eine oft gewünschte Funktion hinzugefügt, die sie „Smart Drawing“ nennen. Beim Hinzufügen von Anmerkungen zu bestehenden Bildern erkennt Ember automatisch, wenn ein Pfeil, Kreis oder Quadrat gezeichnet wurde, und wandelt dieses direkt in eine ansprechende Form um.

Weiterhin ist es mit Ember 1.1 möglich, Bilder aus dem Finder über Drag-and-Drop direkt in die Bibliothek zu integrieren, gif-Formate zu verwalten und zu teilen, den Dateityp jedes Bildes anzeigen zu lassen, sowie die Breiten-Einstellungen im integrierten Browser individuell anzupassen. Und wie es sich für ein Update gehört, wurden viele kleine Bugfixes und Verbesserungen eingefügt, damit die Applikation runder läuft.

Trotzdem stellt man sich auch nach dem erfolgten Update und den kleinen Neuerungen in Ember die berechtigte Frage, ob die 21,8 MB große Applikation ihren Preis wert ist. Mit einem Kaufpreis von sagenhaften 44,99 Euro im deutschen Mac App Store wird wohl jeder Interessierte mehr als nur einmal schlucken müssen. Um wirklich ein „digitales Sammelalbum für Dinge, die Sie inspirieren“ zu sein, bedarf es noch einiger Funktionen mehr, als nur Fotos und Screenshots zu sammeln und mit Anmerkungen zu versehen. Ich persönlich hätte beispielsweise einen kleinen Texteditor für Notizen, eine Zeichenfunktion bei angeschlossenem Grafiktablet für eigene Skizzen, sowie einen geräteübergreifenden iCloud-Sync sehr praktisch gefunden.

Gegenwärtig bietet Ember in seiner aktuellen Form daher einfach zu wenig für das investierte Geld. Zwar betonen die Entwickler, dass sie noch am Anfang stehen und schon bald weitere Updates folgen lassen wollen, aber trotz alledem wirkt ein Kaufpreis von 44,99 Euro nicht leistungsgerecht – hier hätten es meiner Meinung nach auch 19,99 oder 25,99 Euro getan.

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Kommentare 8 Antworten

  1. Optisch ansprechend umgesetzt, für mich persönlich ist der Nutzen dabei allerdings kaum ersichtlich.
    DEVONthink ermöglicht einem das Sammeln von Dokumenten ebenfalls. Zugegeben es sieht nicht so schön aus, bietet dafür allerdings einen erheblichen Mehrwert.
    Ich fände es wünschenswert, wenn hier öfter mal ein solch bewährtes Programm vorgestellt werden würde.

    1. Kann ich nur voll umfänglich zustimmen! Mir erschließt sich der Zweck dieser sagenhaft überteuerten App nicht, wenn ich bereits alles was die App kann, bisher auch schon tun konnte mit DEVONthink, Instapaper, etc. Nicht dass ich knausrig wäre, DEVONthink Pro Office kostet das Vierfache, aber ist wohl zu exotisch für ein Review?

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