Zu Strategiespielen, die an Kriegsschauplätzen stattfinden, mag man stehen, wie man möchte. Fakt ist, dass sich Games wie Wars and Battles weiter großer Beliebtheit im App Store erfreuen.
Die Developer von Kermorio haben ihre seit dem 19. November dieses Jahres im deutschen App Store bereitstehende Anwendung nun zum ersten Mal auf Version 1.2 geupdated und dabei auch kleinere Bugs eliminiert sowie Optimierungen realisiert. Wars and Battles (App Store-Link) ist ein klassisches, rundenbasiertes Taktik-Spiel, das sich derzeit zum Preis von 5,99 Euro aus dem Store laden lässt und knapp 250 MB an Speicherplatz auf dem iPad benötigt.
Ein wirklich großes Manko vieler Strategie-Spiele, die berühmte Schlachten der Geschichte nachspielen lassen, ist die Tatsache, dass trotz des relativ komplizierten Gameplays keine deutsche Lokalisierung vorhanden ist. In letzter Zeit habe ich diese Tatsache bei vielen neuen Games dieses Genres beobachten müssen, und auch Wars und Battles ist da keine Ausnahme. Allerdings stellen die Developer von Kermorio diese Aktion in Aussicht, „wenn wir von Apple gefeatured werden – was sicherlich passieren wird, wenn weiterhin gute Bewertungen für das Spiel eingehen.“
Das Spiel verzichtet leider auf hochauflösende Retina-Grafiken
Trotz dieses kleinen Hinweises haben wir uns objektiv mit Wars and Battles beschäftigt und stellen gleich beim ersten Start fest: Auf einem iPad Air 2 mit Retina Display wirken die Grafiken doch leider etwas verwaschen und unscharf, insbesondere die Menüs sind von diesem Weichspülergang betroffen. Warum es einigen Developern nicht möglich ist, bei der Neuentwicklung eines Spiels gleich passende Umgebungen in der aktuellen Auflösung einzubinden, ist mir ein ums andere Mal unbegreiflich.
Nichts desto trotz findet sich in Wars and Battles ein großer Kriegsschauplatz des Zweiten Weltkriegs, und zwar Omaha Beach in der französischen Normandie, in der es 1944 zur Landung der alliierten Truppen kam. Dort gibt es derzeit insgesamt 10 Missionen an unterschiedlichen Orten zu absolvieren, entweder auf Seiten der Alliierten oder der deutschen Wehrmacht. Drei verschiedene Spielmodi stehen dazu bereit: Eine taktische Kampagne, ein fortgeschrittenes strategisches Szenario, sowie ein Kampf, bei dem der Spieler als Eisenhower oder Rommel die Geschichte des oft als D-Days bezeichneten Angriffs neu schreiben kann. Für die letzteren beiden Spielmodi ist allerdings ein zusätzlicher In-App-Kauf von 8,99 Euro notwendig.
Wars and Battles kann auch asynchron online gespielt werden
Das Gameplay selbst unterscheidet sich nicht sonderlich von vielen anderen taktischen rundenbasierten Kriegsspielen. In einer 2D- oder 3D-Ansicht kann das jeweilige Spielfeld, das in sogenannte Hex-Felder eingeteilt ist, Zug um Zug mit vorhandenen Truppen belegt werden. Neben 317 Truppen, 31 Szenarien und vier Wetterlagen gibt es neun Terrain-Typen zu überwinden, die alle Auswirkungen auf das Kampfgeschehen haben. Abwechselnd kommen dabei die eigenen Truppen sowie die der gewählten Gegner zum Zug, bis der Sieger der jeweiligen Mission gefunden wurde. Wer statt gegen Computergegner lieber gegen reale Menschen bestehen will, findet zudem einen asynchronen Online-Multiplayer-Modus, mit dem nach Erstellung eines Accounts gegen Gamer auf der ganzen Welt gespielt werden kann.
Für das Jahr 2015 sind noch weitere sechs Kriegsschauplätze in Wars and Battles geplant, darunter die Schlacht bei Austerlitz 1805 im Rahmen der Napoleonischen Kriege, der Koreakrieg 1950/51 oder die Schlacht von Gettysburg während des Amerikanischen Bürgerkriegs 1863. Zu einem Preismodell für diese zusätzlichen Inhalte ist bisher noch nichts bekannt – ich persönlich kann jedenfalls gut und gerne auf das Nachspielen von Kriegen, und sei es auch nur auf einer taktischen Basis, verzichten.
„ich persönlich kann jedenfalls gut und gerne auf das Nachspielen von Kriegen, und sei es auch nur auf einer taktischen Basis, verzichten.“
Da sprichst Du mir aus dem Herzen, Mel 🙂
Allerdings Spiele ich gerne Strategiespiele…nicht einfach, das. Meine Grundregel: Abstrakt soll es sein – bis hin zum Schach. Ein paar Fantasy- Figuren dürfen schon sein.
Ich sehe es eben nicht gerne, wenn die Kameraden meines Großvaters im Krieg dahingeschlachtet werden – auch virtuell nicht. Ein „oh-Geil!“ „juhu“ oder „Hurra“ Gefühl kommt bei mir da nicht auf. Dazu ist die Kriegsgefahr und das damit verbundene Leid einfach zu real.
Ja, wenn Veganer ein Steaklokal beurteilen…
Inhalt des Textes? iTunes Infotext, Grafikkritik und Themenbemängelung.
Ich persönlich seh keinen Wert in Reviews von Leuten, die das Genre weder kennen oder gar ablehnen.