Mac Mini mit M1-Prozessor: Meine ersten Eindrücke

Leise, kalt und schnell

19 Kommentare zu Mac Mini mit M1-Prozessor: Meine ersten Eindrücke

Am Dienstag hat Apple die ersten Computer mit M1-Prozessor an seine Kunden ausgeliefert und auch bei uns sind zwei Neuankömmlinge eingetroffen. Der für unsere Bedürfnisse eigentlich absolut ausreichend ausgestatteten Mac Mini aus 2018 wurden durch das neue Modell mit M1-Prozessor ausgetauscht. Im Prinzip also ein 1-zu-1-Ersatz des alten Modells durch den neuen Mac Mini.

Für die Zahlenliebhaber unter euch wollen wir erst einmal kurz auf die nackten Zahlen blicken. Der alte Mac Mini war mit einem 3,0 GHz Intel Core i5 6-Core Prozessor mit 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet. Für die Variante mit 256 GB SSD Speicher lag der ehemalige Apple-Preis bei 1.249 Euro.


Nun ist der neue Mac Mini mit M1-Prozessor im Einsatz. Hier gibt es ebenfalls 8 GB Arbeitsspeicher und sogar 512 GB SSD-Speicherplatz, dafür muss man aber nur 1.003,05 Euro bezahlen. Mit regulärer Mehrwertsteuer bezahlen wir ab Januar wieder 1.029 Euro. Das sind also mal eben 200 Euro weniger als, als Ende 2018 für das neue Modell fällig wurden. Es wird aber noch besser: Den neuen Mac Mini gibt es bereits für 778,85 Euro, wenn euch 256 GB interner Speicherplatz reichen.

Mac Mini kommt wie immer ohne Maus und Tastatur

Verschickt wird der Mac Mini wie seit jeher komplett ohne Zubehör, lediglich ein Netzkabel liegt bei. Und hier muss man Apple loben: Das Port ist komplett im Aluminium-Unibody verbaut, das Netzkabel mit dem bekannten Euro-Stecker lässt sich also problemlos tauschen. Das sorgt für Ordnung auf bzw. hinter dem Schreibtisch. Das das 19,7 Zentimeter breite und 3,6 Zentimeter hohe Gehäuse, das beim neuen Mac Mini in Silber gehalten ist, dort eine ausdrückliche gute Figur macht, das muss ich wohl nicht extra erwähnen.

Kritik kann ich im Prinzip nur an der Rückseite des Mac Mini äußern. Die Variante mit M1-Prozessor bietet dort lediglich zwei USB-C respektive Thunderbolt-Anschlüsse, die bei mir beispielsweise schon mit Monitor und externer SSD belegt sind. Der vorherige Mac Mini bot noch vier Anschlüsse dieser Art. Unverändert sind LAN-Anschluss, HDMI, Kopfhörer-Ausgang und zwei USB-A-Anschlüsse. Schade, dass Apple ausgerechnet an den vielseitigen und zukunftsweisenden Ports gespart hat – aber aktuell scheint es technisch nicht möglich zu sein, vier Ports mit dem neuen M1 zu betreiben. Über den unverändert schlechten Lautsprecher sprechen wir an dieser Stelle übrigens besser nicht.

Gedanken machen sollte man sich vor dem Kauf über den Arbeitsspeicher. 8 GB sind mit an Board, im Gegensatz zum Vorgänger kann der RAM aber nicht mehr erweitert werden. Logisch, denn immerhin gibt es keine einzelne Module mehr, stattdessen ist der Arbeitsspeicher direkt auf dem Prozessor verbaut. Das Upgrade von 8 auf 16 GB ist also nur bei der Bestellung möglich und muss mit über 220 Euro bezahlt werden.

Aber wie sieht es mit der Performance aus, über die in den vergangenen Tagen so viel diskutiert wurde? Ich muss an dieser Stelle gestehen: Die meisten der Aufgaben, die ich mit dem neuen Mac Mini erledige, kann ich mit dem alten genau so gut erledigen. Allerdings merkt man doch, dass für den M1-Prozessor optimierte Apps deutlich flotter starten und arbeiten.

So schlägt sich der neue Mac Mini im Alltag

Wirklich bemerkt habe ich den Performance-Boost bisher bei zwei bestimmten Aufgaben. So hat der Export eines rund vier Minuten langen 4K-Videos mit 24 Bildern pro Sekunde mit dem Intel-Mini in Final Cut Pro stolze 4:30 Minuten gedauert, während der M1-Mini bereits in 2:52 Minuten fertig war. Zum Vergleich: Das mehr als doppelt so teure MacBook Pro 16 Zoll mit i7 6-Core Prozessor, 16 GB RAM und einer dedizierten Grafikeinheit hat die Aufgabe in 2:10 Minuten erledigt.

Ebenso konnte der neue Mac Mini mit den über 50.000 Zeilen langen Excel-Tabellen, mit denen ich ab und an hantiere, deutlich besser umgehen als sein Vorgänger. Und das, obwohl die Excel-App von Microsoft noch nicht für den M1-Prozessor optimiert ist. Hier ist also noch etwas Luft nach oben – und Microsoft hat bereits angekündigt, liefern zu wollen.

Auf meinem Mac Mini sind noch einige Apps nicht optimiert. Und bis auf einen etwas langsamen ersten Start – hier übersetzt Apples Tool Rosetta 2 die Anwendung für den neuen Prozessor – habe ich keine ernsten Probleme feststellen können. Nur einige wenige Apps musste ich händisch aktualisieren, das war aber nicht der Rede wert. Das soll aber am Ende nicht heißen, dass es nicht doch die eine oder andere App gibt, die mit macOS Big Sur oder dem M1-Prozessor eben doch nicht zurecht kommt.

Wirklich beeindruckend fand ich dabei ein Detail: Während der Intel-Mini im Office-Betrieb zwar nicht heiß, aber doch spürbar warm wurde, bleibt die Aluminium-Außenhaut des neuen Mac Mini mit M1-Prozessor nicht nur kühl, sondern sogar kalt. Den Lüfter habe ich bisher keine einzige Sekunde gehört.

Und was soll ich daher am Ende groß sagen? Apple hat auf der Keynote viel versprochen und beim neuen Mac Mini definitiv geliefert. Die kleine Kiste ist ein wunderbar leiser und schneller Office-Rechner, mit dem man auch mal ein aufwendiges 4K-Video schneiden oder ein 3D-Spiel spielen kann. Und bei einem Blick in die nahe Zukunft frage ich mich: Wenn Apple mit seinem ersten Mac-Prozessor schon so loslegt, was wird dann erst aus dem großen MacBook Pro, dem iMac und dem Mac Pro?

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Kommentare 19 Antworten

  1. Und?Schon mal zurückgesetzt??
    Ihr nutzt wenn wahrscheinlich das normale PhotoShop und nicht Photoshop Elements, oder? Es soll ja angeblich nicht unterstützt werden, aber vielleicht hat ja doch der ein oder andere eigene Erfahrung gemacht…

  2. Ich überlege meinen MacMini aus 2011 durch einen neuen zu ersetzen. Ich benutze den Mac nur
    um die iPhones und ipads zu sichern, Mails abrufen, surfen und zum Fernsehen. Backups der iphones
    dauern undendlich lange. Darum muss hier etwas neues her.
    Und ich habe daran einen EyeTV Sat Free Receiver (auch schon alt) laufen. Mir würde der neue Mac mit
    M1 eigentlich völlig reichen. Aber wird der EyeTV Sat Receiver daran wohl noch laufen oder muss die
    Hardware auch auf den neuen CHip agestimmt sein? Ist mir nicht ganz klar. Wenn ich es richtig verstehe
    gibt es für alte Software/Programme (z.B. EyeTV) einen Emulator, richtig?

    1. Normalerweise sollte es laufen. Die Software muss aber für 64-bit Prozessoren geeignet sein, das solle ma vorher auf jeden Fall checken. Da kann ich dir leider keine genaue Auskunft geben in diesem konkreten Fall.

      1. Auch wenn ich begeistert bin von dem Architekturwechsel würde ich hier zur Vorsicht raten: Hört sich für mich so an als bräuchte man hier einen kompatiblen Treiber (ist doch so ein USB-DVB-Stick oder?).
        Und die kann man nicht Rosetta 2 zum Übersetzen hinwerfen.

  3. Die Begeisterung über den neuen Mac Mini hält sich in Grenzen, wenn man erst im Sommer das Vorgängermodell gekauft hat, welches ja im März 2020 ein „Update“ erfahren hat. Diese Kunden sind echt gekniffen.

    1. Sei doch froh noch einen Mac Mini mit Intel Prozessor bekommen zu haben. Ich würde nicht der Erste sein wollen, der den neuen M1 Prozessor ausprobiert. Mal abgesehen davon, dass es wohl auch noch etwas Zeit benötigen wird, bis alle Programme angepasst sind und man wirklich einen Nutzen aus dem neuen Prozessor zieht.

      1. Also meiner Meinung nach zieht man schon jetzt einen Nutzen aus dem neuen Prozessor.

        Ich habe bei mir keine App, die langsamer läuft, als auf dem vorherigen Mini.

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