Vorwerk Kobold VR200 im Test: Der Saugroboter aus Wuppertal hat jetzt auch eine App

Seit einigen Wochen sorgt der Kobold VR200 von Vorwerk in Verbindung mit einer App für Unterstützung im Haushalt. Wir haben den Saugroboter für euch ausprobiert.

Vorwerk Kobold VR200 1

Es ist wohl der große Traum aller Hausfrauen und Hausmänner: Nie wieder staubsaugen. Mit einem Saugroboter wird dieser Wunsch zwar nicht in Erfüllung gehen, immerhin kann ich nach einem ausgiebigen Test des Vorwerk Kobold VR200 aber behaupten: Auch mit ein wenig Unterstützung im Haushalt kann man sehr gut leben. Allerdings gibt es beim Einsatz eines Saugroboters einige Details zu beachten, wie ich in den letzten Wochen herausgefunden habe.


Mein Testbericht zum Kobold VR200 ist möglicherweise gar kein richtiger Testbericht, sondern viel mehr ein Erfahrungsbericht. Bislang habe ich keine Vergleiche mit Saugrobotern von anderen Herstellern sammeln dürfen und ich möchte euch an dieser Stelle auch nicht mit vielen Details langweilen. Dass die Rundbürste mit Gummilamellen und Borstenstreifen bis zu 30 Mal pro Sekunde dreht und der Saugroboter sich im Raum mittels einer Laser-Navigation orientiert, könnt ihr auf der ziemlich übersichtliche Info-Webseite nachlesen, die Vorwerk für den Kobold VR200 erstellt hat. Stattdessen ist es mein Ziel, euch möglichst genau zu schildern, wie sich der Saugroboter in meinen Alltag integriert hat.

Dank Software-Update verfügt der Kobold VR200 jetzt auch über eine App

Dass der Kobold VR200 für uns interessant geworden ist, ist einem Software-Update zu verdanken, das im Rahmen der IFA in Berlin offiziell vorgestellt wurde: Der Saugroboter kann ab sofort auch mit einer App gesteuert werden. Das dafür notwendige Software-Update ist auf neuen Geräten automatisch installiert und kann bei bereits gekauften Saugrobotern einfach nachgerüstet werden.

Kobold VR200 Einrichtung

Die Einrichtung und Installation gestaltet sich auch dank der sehr guten deutschsprachigen Anleitung mehr als einfach. Die Basis ist genau wie der Roboter selbst in wenigen Minuten aufgebaut. Während der Einrichtung baut der Kobold VR200 zunächst ein eigenes WiFi-Netzwerk auf, über das man mit Hilfe der Universal-App für iPhone und iPad weitere Einstellungen vornimmt und dem Roboter beispielsweise verrät, mit welchen Netzwerk er sich verbinden soll. Nach der Einrichtung kann er dann auch von außerhalb gesteuert werden, gleichzeitig bleibt er über das integrierte Display und die Fernbedienung auch ganz gewöhnlich bedienbar.

Im Mittelpunkt unseres Tests soll aber natürlich die App stehen, denn damit kennen wir uns ja bekanntlich sehr gut aus. Kobold Roboter (App Store-Link) ist ganz im weiß-grünen Stil von Vorwerk gehalten und mehr als übersichtlich gestaltet. Nach der notwendigen Registrierung können einer oder mehrere Roboter hinzugefügt und unabhängig voneinander gesteuert werden. Aber was kann man aktuell alles mit der App anstellen?

Zeitpläne können individuell für alle Wochentage eingestellt werden

Besonders einfach ist die Erstellung von Zeitplänen. Dazu bietet Vorwerk unbegrenzt viele „Ereignisse“, die quasi den Startzeiten des Roboters entsprechen. Diese lassen sich jeweils für einen oder mehrere Wochentage festlegen, optional lässt sich der Eco-Modus aktivieren, in dem der Roboter mit leicht verringerter Saugkraft leiser und länger unterwegs ist als im normalen Modus.

Leider gibt es keine Möglichkeit einzelne Ereignisse aus dem Zeitplan manuell zu löschen, man kann lediglich den kompletten Zeitplan deaktivieren. Mich persönlich stört das nicht, wer allerdings im Schichtdienst arbeitet, würde sich hier sicherlich etwas mehr individuelle Einstellmöglichkeiten wünschen. Selbstverständlich lässt sich die Reinigung aber auch manuell starten – egal wo man sich gerade befindet.

Kobold VR200 App

Neben der gewöhnlichen Reinigung aller Räume bietet der Kobold VR200 eine Spot-Reinigung eines 1×1 Meter oder 2×2 Meter großen Bereiches an, um lokale Verschmutzungen reinigen zu können. Und falls eure Kinder Spaß an dem Teil gefunden haben: Es lässt sich per Fernsteuerung und App auch manuell steuern. Mit zwei weiteren Optionen innerhalb der App kann die Reinigung jederzeit unterbrochen werden und der Roboter automatisch zur Basis zurückkehren.

Ein praktisches Extra der App sind die Push-Benachrichtigungen. So meldet sich der Kobold VR200 beispielsweise, wenn die Reinigung erfolgreich beendet wurde, allerdings auch, wenn er irgendwo festhängt oder die Bürsten verstopft sind. So kann man, sollte man sich in der Nähe befinden, direkt eingreifen. Das ist während meiner Testphase durchaus vorgekommen, aber dazu später mehr.

Software wird zukünftig hoffentlich noch weiter verbessert

Allerdings merkt man auch, dass Vorwerk bei der Entwicklung der App noch relativ am Anfang steht, einige Funktionen werden aber hoffentlich noch mit Software-Updates nachgereicht. So wünscht sich ein Nutzer im App Store beispielsweise eine Anzeige der Restzeit für die aktuelle Reinigung. Klasse wäre auch eine Option, die grüne LED deaktivieren zu können, die den Ladestatus anzeigt, denn nachts leuchtet sie schon relativ hell (Update: Das Licht kann in den Einstellungen direkt am Roboter deaktiviert werden). Zudem würde ich mich über eine Karte freuen, in der man sehen kann, welche Räume der Kobold VR200 schon gereinigt hat. Im besten Fall sogar mit einer Option, die Reihenfolge der Räume festzulegen oder bestimmte Räume oder Stellen auszuschließen.

Letzteres ist bei mir zwingend für die Essecke notwendig. Dort stehen sechs Schwingstühle mit rund zwei Zentimeter hohen Schwingen, die den Saugroboter vor ein Hindernis stellen. Eine einzelne Hürde in dieser Höhe, beispielsweise die Streben eines Wäscheständers, sind für ihn kein Problem, im Labyrinth von sechs Stühlen und einem Tisch gerät er dann aber doch an seine Grenzen. Vorwerk liefert für diese Fälle zwar einen anpassbaren Begrenzungsstreifen mit, auf Dauer möchte ich den aber nicht quer durch mein Wohnzimmer legen.

Kobold VR200 Hindernis

Während meiner Testphase ist mir sonst eigentlich nur noch ein zweites Problem aufgefallen: Meine bessere Hälfte lässt ab und zu benutzte Taschentücher neben das Bett fallen, die dann auch mal unter dem Bett landen. Nicht weggeräumt, sorgen sie stets für einen „Papierstau“, so dass manuelles Eingreifen erforderlich ist. Generell gilt: Vor dem Saugen muss aufgeräumt werden, um das bestmögliche Resultat zu erzielen.

Der Kobold VR200 ist eine tolle Unterstützung im Haushalt

Insgesamt macht der Kobold VR200 von Vorwerk aber eine gute Figur, nicht umsonst ist er Testsieger bei der Stiftung Warentest geworden. Die Saugleistung ist auf diversen Untergründen sehr gut, dank der kleinen Seitenbürste reinigt der Saugroboter auch die meisten Ecken gut aus. Dank der Höhe von nur 9 Zentimetern passt er auch unter unser Sofa und unser Bett – zwei Orte, an denen wir sonst eher unregelmäßig gesaugt haben. Montag, Mittwoch und Freitag im Einsatz, sorgt er dafür, dass ich mich am Wochenende mit dem normalen Handstaubsauger nur noch um kleine Details, wie etwa die beschriebene Essecke, kümmern muss und diese Gelegenheit dafür nutze, den Staubbehälter leer zu saugen.

Vorwerk Kobold VR200 2

In keinem Fall darf man erwarten, dass ein Saugroboter – egal von welchem Hersteller – eine Wohnung bis auf den letzten Zentimeter alleine sauber hält. Es ist ganz klar eine nur Unterstützung für alle, die sich etwas Luxus gönnen möchten und Spaß an Technik haben. Hoffentlich bleibt Vorwerk auch in Sachen App am Ball – hier bin ich mir sicher, dass noch viel Potenzial im Kobold VR200 steckt.

Günstig ist die Sache auf keinen Fall, hier tut sich zwischen den Top-Geräten der verschiedenen Hersteller aber nicht viel. Der Vorwerk Kobold VR200 kann auf der Hersteller-Webseite für 749 Euro bestellt werden. Andere offizielle Bezugsquellen gibt es nicht, immer mal wieder wird aber auch Neuware bei eBay angeboten.

Falls ich in diesem Erfahrungsbericht ausgerechnet den Punkt, der euch brennend interessiert, vergessen habe, schreibt eure Frage einfach in die Kommentare, damit ich sie beantworten kann.

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Kommentare 27 Antworten

  1. Die App halte ich für ziemlich sinnlos. Denn, wie ihr schon richtig schreibt, sollte man den Bereich vor dem saugen einigermaßen barrierefrei räumen.
    Dem Vorwerk liegt ein Saugroboter von Neato zugrunde. Wir haben uns so einen zugelegt und sind ohne App, dafür aber mit nur 450€ rundum glücklich. Das baugleiche Modell hat zwar nur NiMh Akkus, aber das ist verschmerzbar. Für die Ersparnis kann man reichlich Akkus nachkaufen.

    Der Sauger selbst ist sensationell gut. Die Reinigungsleistung ist in jedem Fall besser wie eine durchschnittliche Reinigung von Hand. Und die Gegenstände, die man vorher aus dem Weg räumen muss, müsste man auch beiseite räumen, wenn man von Hand saugt.

  2. Ich hab meinen Roboter seit anderthalb Monaten und gebe ihn nicht mehr her. Sonst hab ich eigentlich nur am Wochenende gesaugt, da ich nach der Arbeit oft spät zu Hause war, bzw teilweise noch in der Uni oder beim Sport war. Bei zwei Katzen würde es dann schnell schmuddelig. Ich hab ebenso wie Fabian jetzt Montag, Mittwoch und Freitag während ich weg bin den Roboter laufen und es ist viel sauberer jetzt. Meine Katzen haben sich auch schnell dran gewöhnt.

  3. Wir haben seit drei Jahren einen Saugroboter von Samsung im Einsatz. Dieser leistet gute Arbeit und war damals das Spitzenmodell und bei unserem eigenen Vergleich von Neato (1. Generation), Roomba und Samsung der Favorit.
    Er war am leisesten, am niedrigsten und von der Gründlichkeit auf Platz zwei.
    Da war der Neato schon besser aber von der Lautstärke her eher ein Düsenjäger und zu hoch für unsere Möbel.
    Unsre Wohnung wurde beim Einrichten schon dahingehend an die zukünftige Anwesenheit eines Saugroboters ausgestattet, das Möbel genug Platz unten hatten und es keine Kabel gibt, die rumliegen.
    Lange Rede kurzer Sinn, bei täglicher Fahrt (Mo-Fr) sind die Böden sauber und es muss auch sehr selten Staub gewischt werden, da dieser ja kaum noch aufgewirbelt wird.
    Aber unser Modell musste kurz vor Garantieablauf schon wegen Motorschaden einen der beiden Antriebe zur Reparatur.
    Wenn er das zeitliche segnet, wird er durch den Kobold ersetzt. Da dieser jetzt auch flacher und leiser ist als früher.

    1. Beim Neato kommt es stark darauf an, welche Bürste man eingebaut hat. Die Bürste, welche nur aus Gummilamellen besteht, ist deutlich lauter wie die anderen.

      1. Das lauteste war meines Erachtens der Saugmotor. Als der hochfuhr, klang das wie ein startendes Düsenflugzeug. Mein Samsung dagegen ist so leise, das er mich nicht einmal bei Unterhaltungen stört.

  4. Vorwerk-Banner hier, Vorwerk-Banner dort. Da muss doch der Beitrag nicht weit sein. … Und richtig.

    Sorry, aber ich kann euch absolut nicht ernst nehmen, wenn solche schmieren Aktionen laufen. Bei der nächst größeren Anzeige von Mc Donald werdet ihr und etwas über deren Mehrwert in Sachen Ernährung erzählen.

    1. Hallo Apfelcookie,

      ich verstehe nicht, was hier eine geschmierte Aktion sein soll. Ich habe genau so bei Dyson und Neato angefragt, Vorwerk hat uns am schnellsten von allen drei Firmen einen Saugroboter für einen Test zur Verfügung gestellt. Übrigens das erste Modell in meinem Haushalt, weshalb ich auch sehr gespannt darauf war, wie es mit so einem Teil läuft. Ich hoffe, dass ich das in diesem Artikel gut rüberbringen konnte.

      Übrigens, haben wir auch schon mal über die App von McDonalds berichtet. Und auch über Burger King 😉

    2. @Apfelcookie: Ich glaube, Du bist da einem ganz großen Ding auf der Spur – Watergate lässt grüßen.

      (Ne, war nur ein Scherz – ich kann Dich nur absolut nicht ernst nehmen. Sorry.)

      Tipp: Eine „schmieren Aktion“ ist entweder eine „Schmierenaktion“ oder eine „Schmieren-Aktion“ – nicht zu verwechseln mit (umgangssprachlich) „jemandem eine schmieren“ – so viel Schreibfähigkeit kann man bei einer anständigen Beleidigung schon erwarten!

  5. Hallo, wir haben seit Juli den Neato connected im Einsatz. Der Kobold und Neato sind ja Brüder, welche von der gleichen Mutter aus Amerika stammen. Die App Steuerung war für uns damals der Grund sich für den Neato zu entscheiden. Es ist sehr gut, dass Vorwerk diese Funktion nunmehr nach 2 Jahren nachliefern konnte. Nur so kann man früh aufräumen, auf Arbeit gehen und den Sauger von Arbeit aus starten. Und dann kommt man nach Hause und muss wieder aufräumen ?

  6. Mich würde ja mal interessieren, wann die Stiftung Warentest den/die Saugroboter getestet hat.
    Vielleicht den Text mit dem Test verlinken?

  7. Unser Kobold ist am dritten Tag das komplette Treppenhaus runter gestürzt – und hat gottseidank keines unserer Kinder erschlagen. Kobold selbst völlig uneinsichtig. Auf jeden Fall musste das Teil Türlich zurück, was sich auch als sehr schwierig gestaltet hat. Unsere Enttäuschung könnte größer nicht sein. ???

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