Amazon hat mit dem Echo Show 8 und Echo Show 11 zwei neue Modelle des Alexa-Lautsprechers mit Display auf den Markt gebracht, die zahlreiche Neuerungen an Bord haben. Da ich den Echo Show 11 schon ein paar Wochen eingerichtet habe, gibt es jetzt meine Testeindrücke und Erfahrungen sowie ein Video-Review auf YouTube.
Was ist neu?
Der Echo Show hat schon immer den Fokus auf das Display gelegt, das in der 2025er-Generation einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht hat. Die Displayränder sind deutlich kleiner, sodass mehr Inhalt auf dem Display angezeigt werden kann. Während der Echo Show 11 ein Full-HD-Display mit 1920 × 1200 Pixeln bietet, muss der kleinere Show 8 sich mit einem HD-Display mit 1340 × 800 Pixeln zufriedengeben. Da ich nur den Echo Show 11 vorliegend habe, kann ich keine Vergleiche ziehen.

Insgesamt bin ich mit dem optimierten Display aber sehr zufrieden, auch wenn es keine 4K-Auflösung gibt. Da man den Echo Show ohnehin meist aus etwas mehr Distanz anschaut oder bedient, ist das kein echter Kritikpunkt. Positiv ist auf jeden Fall, dass die Reaktion und die Bedienung des Bildschirms ruckelfrei und flüssig funktionieren. Das „Tablet“, das vorne am Lautsprecher hängt, ist zwar nicht ganz so intuitiv wie ein iPad, aber die Qualität ist im Vergleich zu den Vorgängern deutlich spürbar.
Dafür sorgt auch Amazons erster eigener AZ3-Pro-Prozessor, der auch die Erkennung des Aktivierungsworts merklich verbessert. Die neue 13-Megapixel-Kamera hat sich Apples Center-Stage-Funktion zum Vorbild genommen, denn auch hier gibt es eine Art Follow-Modus, sodass Personen und Gesichter immer zentriert im Bild zu sehen sind – das funktioniert gut.
Die Startseite beim Echo Show
Der Echo Show steht tagsüber oftmals mehrere Stunden arbeitslos rum, allerdings gibt es smarte Sensoren und eine schöne Startseite, damit sich ein Blick auf das Display lohnt. Die neue Omnisense-Technologie, die Daten des WLAN-Radars, Ultraschalls, der Kamera und Temperatur kombiniert, erkennt, ob jemand im Raum ist und kann entsprechend das Display aktivieren oder Routinen ausführen.

Auf der Startseite kannst du einfache Hintergrundbilder anzeigen, aber auch aus Gemälden und weiteren Wallpapern wählen. Mit Zugriff auf Amazon Fotos lassen sich aber auch eigene Fotos auf dem Display abspielen, indem man entweder alle Fotos bei Amazon hochlädt oder einen neuen Ordner mit ausgewählten Bildern anlegt. Das bietet einen persönlichen Touch und die Funktion ist schnell eingerichtet.
Darüber hinaus stehen zahlreiche Widgets bereit, die man mit einem Wisch vom rechten Rand öffnet. Unter anderem kannst du Wetter, Erinnerungen, Fotos, Kalender, Smart-Home-Steuerung und mehr als Widgets definieren, um so einen Schnellzugriff zu ermöglichen. Gut ist auch, dass sich zum Beispiel der Apple-Kalender verknüpfen lässt, sodass alle Termine aus iCloud-Kalendern synchronisiert werden.
Die Widgets kannst du sortieren, wobei pro Seite maximal drei Platz finden. Je nach installierten Apps und Skills kannst du die Widgets um praktische Schnellzugriffe erweitern.
Echo Show ist bereit für Alexa+
Die neue Oberfläche fühlt sich nach Alexa+ an, allerdings steckt die erweiterte Sprachassistentin hierzulande noch nicht im Show drin. Das ist wirklich schade, allerdings merkt man, dass die Software noch nicht ganz fertig ist. Lediglich eine App ist für den neuen Echo Show optimiert: Amazon Prime Video.

Alle anderen Apps und Skills müssen im integrierten Browser geöffnet werden, zum Beispiel YouTube, Mediatheken und mehr. Das ist unschön, denn optimierte Apps sehen besser aus und lassen sich einfacher bedienen. Hier muss Amazon schleunigst nachbessern.

Insgesamt ist die neue Oberfläche aber reaktionsfreudiger, moderner und intuitiver.
Werbung auf der Startseite trübt das Show-Erlebnis
Der wohl größte Kritikpunkt ist die Anzeige von Werbung direkt auf der Startseite. Wie bei den Vorgängern blendet Amazon auch auf den neuen Shows gesponserte Beiträge ein – also Werbung. Es gibt keine Möglichkeit, die Werbung zu deaktivieren oder sich freizukaufen. Werbung kannst du lediglich wegwischen oder eine bestimmte Anzeige für 30 Tage ausblenden. Bei einem Premium-Gerät, das sonst wirklich positiv überzeugt, ist das schon sehr ärgerlich und für viele ein Ausschlusskriterium.

Neben Werbung spielt der Echo Show auch Empfehlungen aus, die deutlich von bezahlten Beiträgen abzugrenzen sind. Anhand des Kaufverhaltens erinnert der Echo Show an möglicherweise leere Vorräte oder Batterien. Ebenso zeigt das smarte Display an, wenn zum Beispiel eine Lieferung ins Haus steht. Ist man im Amazon-Kosmos unterwegs, können die Empfehlungen durchaus nützlich sein.
Kräftiger Klang überzeugt

Des Weiteren hat Amazon an der Akustik geschraubt und die beiden Breitbandlautsprecher nach vorne ausgerichtet, wobei der 2,8-Zoll-Woofer für eine gute Portion Bass sorgt. Im Alltag ist das neue Akustiksystem spürbar besser, zum Beschallen einer Party reicht der Lautsprecher aber nicht aus. Dennoch kann der Echo Show größere Räume bespielen und hört sich dabei richtig gut an.
Es gibt kein Kamera-Cover mehr

Seitlich am Display gibt es drei Tasten: Zum einen kannst du die Lautstärke mit Plus und Minus steuern, zum anderen kannst du den Zugriff auf Kamera und Mikrofon deaktivieren. Während die Vorgänger noch ein physisches Kamera-Cover anboten, muss man sich bei den neuen Show-Modellen auf die Software verlassen. Ein roter Streifen am unteren Displayrand gibt dabei an, dass der Zugriff gerade deaktiviert ist.
Echo Show ist ein Smart-Home-Hub

Beide Geräte sind als Smart-Home-Zentrale einsetzbar, da es Support für Matter, Thread und Zigbee gibt. Ohne Umwege lassen sich smarte Komponenten direkt über den Echo Show anbinden, zum Beispiel Lampen, Kameras und mehr. In meinem Test habe ich Kameras und die Videotürklingel von Ring ausprobiert, die wirklich nahtlos mit dem Echo Show funktionieren. Das Zusammenspiel ist hervorragend und Reaktionszeiten richtig schnell. Die Anzeige des Live-Bilds einer Kamera kann auch im Multi-View erfolgen, wenn mehrere im Einsatz sind. Klingelt jemand an der Tür, wird das Live-Video innerhalb von zwei Sekunden angezeigt. Mir ist jedoch aufgefallen, dass das Live-Video der Ring-Türklingel schon nach wenigen Sekunden wieder ausgeblendet wird, wenn man nichts macht. Auch hier sollte Amazon softwareseitig nachbessern, damit das Bild länger angezeigt wird. Immerhin steht man nicht sofort vor dem Display, wenn jemand an der Tür klingelt.
Der Echo Show ist ständig in Bewegung
Ob Vorteil oder Nachteil, musst du selbst beurteilen: Die Anzeige auf dem Echo Show wechselt rund alle 20 Sekunden. So zieht der Echo Show die Blicke auf sich, obwohl überhaupt nichts Spannendes passiert. Schön wäre es, wenn man hier die Rotationszeit selbst einstellen oder ganz deaktivieren könnte. Mehr Spielraum für erweiterte Einstellungen ist wünschenswert.
Was kann Alexa eigentlich?
Hierzulande müssen wir uns immer noch mit Alexa zufriedengeben, die im Vergleich zu Alexa+ deutlich eingeschränkter ist. Die Funktionen von Alexa muss ich hier sicherlich nicht noch einmal breit treten, aber du kannst Fragen stellen, Aufgaben delegieren, das Smart Home steuern, Nachrichten abrufen, nach dem Wetter fragen, Restaurant-Empfehlungen einholen und vieles mehr.
Der Ständer ist für mich Pflicht

Unverständlich finde ich, dass der separat erhältliche Ständer, den ich als Pflicht-Zubehör einstufe, nicht zum Standardlieferumfang gehört. Der kleine Ständer, der magnetisch hält, kann den Show um 360 Grad drehen sowie nach unten und oben neigen. Und das funktioniert wunderbar und mit nur einem Finger, ohne dass sich der Show von Ort und Stelle bewegt. Obwohl für den Ständer ein Aufpreis fällig wird, sollte man das Geld investieren, da er im Alltag wirklich Gold wert ist.
Fazit zum neuen Echo Show 2025

Das neue Design und das neue Display sind gelungen. Die Reaktionszeiten sind schnell und die Bedienung sehr flüssig. Schade ist, dass es bisher nur eine native App gibt und alle anderen Aktionen über den Browser ausgeführt werden. Dahingegen gefällt mir das Soundsystem gut, da der Klang klar und ausgewogen ist. Für das Smart Home ist die Integration der neuesten Standards toll, aber es wird Zeit, dass Alexa+ endlich nach Deutschland kommt. Allerdings gibt es letztendlich immer einen faden Nachgeschmack, denn die Werbung auf dem Echo Show stößt vielen sauer auf.
Im Black-Friday-Sale günstiger kaufen
Amazon nutzt den Black Friday, um die neuen Show-Geräte nur wenige Wochen nach dem Marktstart schon etwas günstiger anzubieten.
- Echo Show 8: 199,99 Euro → 179,99 Euro (Amazon-Link)
- Echo Show 11: 239,99 Euro → 214,99 Euro (Amazon-Link)
- Echo Show 8 mit Ständer: 239,98 Euro → 219,98 Euro (Amazon-Link)
- Echo Show 11 mit Ständer: 279,98 Euro → 254,98 Euro (Amazon-Link)


Ich bin im Amazon-Kosmos zuhause und habe diverse Geräte für Alexa, auch mit Display.
Man hat mich nicht gefragt, ob ich die Kiste mit Werbung wollte, denn anfangs gab es keine Werbung. Amazon hat diese ohne Frage einfach zugeklatscht. Und die Werbung, wie Freddy schon schrieb, nervt.
Heute würde ich nur noch -wenn überhaupt- die displaylosen Geräte kaufen.
Neben den Hinweisen seitens Freddy im Artikel wundert es mich, dass Amazon noch nicht auf die Idee gekommen ist, ein Tablet mit Lademöglichkeiten anzubieten. Ähnlich dem Google Tablet. Ja, ich glaube, dann würde ich mir den Kauf eines Displays noch mal überlegen…