Alternative App-Marktplätze in der EU: AltStore wird über Patreon finanziert

Erster Drittanbieter-Store soll bald starten

iPhone-Mockup des AltStores von Riley Testut

Seit iOS 17.4 ist es in der Europäischen Union möglich, alternative App-Marktplätze auf dem iPhone installieren und Apps aus Drittquellen nutzen zu können. Bislang hielten sich Entwickelnde und Unternehmen jedoch noch stark zurück, was ein alternatives Angebot außerhalb Apples App Store angeht. Nun steht jedoch ein erster App-Marktplatz in den Startlöchern.

Der Entwickler Riley Testut, bekannt für den Game Boy Advance-Emulator GBA4iOS, arbeitet an AltStore, einem alternativen App-Marktplatz. Wie TechCrunch berichtet, soll der AltStore in der Lage sein, auf eine ungewöhnliche Art und Weise Geld zu verdienen: AltStore wird Zahlungen über Patreon akzeptieren, anstatt Geld durch bezahlte Apps oder Werbung zu generieren.


Um die ersten von Testut entwickelten AltStore-Apps zu nutzen, müssen die Interessierten ein bis drei US-Dollar pro Monat über Patreon spenden. Zum Start soll der AltStore in der EU lediglich zwei Apps bereitstellen: Der Videospiel-Emulator Delta wird zunächst kostenlos sein, und für den Clipboard-Manager Clip muss man einen US-Dollar spenden. Später sollen sich auch Betaversionen von Delta und Clip für 3 USD/Monat herunterladen und nutzen lassen.

Viele Vorteile durch Zahlungen per Patreon

Drei iPhone-Screenshots des AltStores von Riley Testut

Mit Patreon ist Riley Testut in der Lage, Abonnementpreise anzubieten, bei denen Apple keinen Anteil von 15 bis 30 Prozent erhält: Patreon kassiert zwischen fünf und acht Prozent der Einnahmen, je nach Beitrittsdatum zu Patreon, plus eine Zahlungsbearbeitungsgebühr, die zwischen drei und fünf Prozent liegt. Die Gebühren von Patreon liegen unter den Gebühren von Apple, aber sollte eine AltStore-App mehr als eine Million Erstinstallationen im Jahr verzeichnen, erhebt Apple eine Core Technology Fee (CTF) von 0,50 Euro für jede zusätzliche App-Installation.

Nachdem AltStore gestartet ist und Testut den Marktplatz zum Laufen gebracht hat, sollen auch andere Entwickelnde in der Lage sein, ihre Apps über AltStore zu vertreiben. Sie werden wie Testut die Möglichkeit haben, Patreon zu nutzen, oder können auf eine andere Alternative zurückgreifen. Patreon bietet den Vorteil, dass es Belohnungsstufen, exklusive Blogbeiträge für Abo-User und andere alternative Inhalte anbietet. Zudem kann bei Patreon die Abonnentenzahl begrenzt werden, um Apples Core Technology Fee zu vermeiden.

Testut plant, den AltStore zu starten, sobald er die endgültige Genehmigung von Apple erhalten hat. Wie alle alternativen App-Marktplätze wird auch dieses Angebot auf die Europäische Union beschränkt sein. Apps können auf alternativem Wege nur auf dem iPhone, und nicht auf dem iPad installiert werden, und dies nur in zugelassenen europäischen Ländern.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 9 Antworten

  1. Mir war das ganze %-Wirrwarr zu viel und ich habe demnach auch nicht verstanden wer was wann an wen zahlen muss und wo der Vorteil für Entwickler sein soll. Aber – in meinen Augen sieht die Nummer sehr wackelig aus, wenn man als Shop-Betreiber nicht in der Lage ist die Kosten selbst zu erwirtschaften.

  2. Ich sehe den allgemeinen Mehrwert einfach nicht. M.E. wird das Angebot dadurch komplexer und für den Nutzer insgesamt schwieriger die verschiedenen Transaktionen nachzuvollziehen. Ich bleibe dabei , es ist eine absolute Überregulierung , die für den Endnutzer kaum Vorteile bringt .

  3. Den AltStore gibt es ja schon länger, nur benötigte man bisher einen Entwickler-Account, um die App auf das Gerät zu laden.

    Zudem konnte man die installierten Apps nur maximal 7 Tage benutzen, dann musste man sie reaktivieren.

    Vermutlich wird dies nun alles deutlich einfacher und es gibt keine Beschränkungen mehr.

    Aber dass Delta als Emulator tatsächlich von Apple aktzeptiert wird, kann ich mir kaum vorstellen.

    Nintendo wird da auch einen Riegel vorschieben, siehe Citra.

  4. Ich habe das Sideloading bei mir und meiner Familie komplett deaktiviert. Da können noch so viele tolle alternative AppStores kommen wie sie wollen…

  5. Oh, das wusste ich auch nicht, danke für den Hinweis 👍🙏 Das erledige ich sofort, ich lasse keinen Fremden auf mein iPhone ⛔

    1. Selbst wenn du es nicht deaktivieren würdest, würde ein Hinweis kommen dass du eine App aus einen App-Marktplatz ladest und nicht aus den App Store. Einfach so installiert sich da also nichts.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de