EU will einheitliche Ladegeräte: Apple hat was dagegen

Eigene Studie in Auftrag gegeben

Die Diskussion um einheitliche Ladekabel/stecker ist nicht neu. Schon seit rund elf Jahren verfolgt die EU-Kommision dieses Zeil. Im Januar dieses Jahres hatte Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission, angekündigt, eine Studie zu veröffentlichen. Doch bevor diese online geht, hat Apple eine eigene Studie und eine Stellungnahme veröffentlicht:

Apple steht für Innovation und legt großen Wert auf das Kundenerlebnis. Wir glauben, dass Vorschriften, die die Konformität des in allen Smartphones eingebauten Steckertyps erzwingen, die Innovation eher ersticken als fördern und den Verbrauchern in Europa und der Wirtschaft insgesamt schaden würden.

Mehr als 1 Milliarde Apple-Geräte wurden mit einem Lightning-Stecker ausgeliefert, zusätzlich zu einem ganzen Ökosystem von Zubehör- und Geräteherstellern, die Lightning im Dienste unserer gemeinsamen Kunden einsetzen. Die Gesetzgebung würde sich direkt negativ auswirken, indem sie die Hunderte von Millionen aktiver Geräte und Zubehörteile, die von unseren europäischen Kunden und noch mehr Apple-Kunden weltweit verwendet werden, stören würde, was zu einer beispiellosen Menge an Elektronikschrott führen und die Benutzer stark belästigen würde.

Wir glauben nicht, dass es einen Grund für eine Regulierung gibt, da die Industrie bereits auf die Verwendung von USB Typ-C über einen Stecker oder eine Kabelbaugruppe umgestellt hat. Dazu gehört auch der USB-C-Netzadapter von Apple, der mit allen iPhone- und iPad-Geräten kompatibel ist. Dieser Ansatz ist für die Verbraucher erschwinglicher und bequemer, ermöglicht das Aufladen einer breiten Palette von tragbaren elektronischen Produkten, ermutigt die Menschen, ihr Ladegerät wieder zu verwenden und ermöglicht Innovationen.

Vor 2009 hat die Kommission erwogen, allen Smartphones vorzuschreiben, dass sie nur USB-Mikro-B-Stecker verwenden dürfen, was die Weiterentwicklung zu Lightning und USB Typ-C eingeschränkt hätte. Stattdessen legte die Kommission einen freiwilligen, auf Industriestandards basierenden Ansatz fest, durch den sich der Markt von 30 Ladegeräten auf drei, bald zwei – Lightning und USB-C – verlagerte, was zeigt, dass dieser Ansatz funktioniert.

Wir hoffen, dass die Kommission weiterhin nach einer Lösung sucht, die die Fähigkeit der Industrie zur Innovation und zur Einführung aufregender neuer Technologien für die Kunden nicht einschränkt.

Gleichzeitig hat Apple eine eigene Studie in Auftrag gegeben, die von Copenhagen Economics durchgeführt wurde. Schnell zusammengefasst: Die Studie sieht eine Regulierung der Steckertypen als nicht gerechtfertigt.


Bleibt abzuwarten, wann Apple die bisher verfügbaren Lightning-Kabel nutzlos macht. Wenn das iPhone auf USB-C umstellt, fällt dennoch eine Menge Elektroschrott an. Allerdings werden dann weiterhin zahlreiche Altgeräte im Einsatz sein, die immer noch über Lightning verfügen.

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Kommentare 40 Antworten

    1. Also mir ist das klar, deshalb wünsche ich Apple einen Sieg. Und das sage ich nicht weil ich verblendet bin von Apple, sondern weil ich das auch jedem anderen Hersteller wünschen würde, der dagegen vorgeht.

  1. Ich nicht.
    Warum kann man nicht neben den USB-C bei den andren Geräten den Lightning lassen?
    Ich besitze seit Jahren eine Vielzahl an Apple Produkten mit Lightning-Kabel (wie viele andere bestimmt auch).
    Wir müssten dann alle Kabel wegschmeissen und andere kaufen.
    Sehe ich (für mich) als Nonsens an.
    Sollte Apple irgendwann einen Umstieg auf einen anderen Stecker planen (wie damals vom breiten Stecker auf Lightning), da wäre es ein möglicher Schritt, aber nicht zum derzeitigen Zeitpunkt.
    Wer sagt darüber hinaus nicht, dass der Lightning-Stecker der bessere ist statt USB-C?

    1. Warum musst du neue kaufen und wegwerfen? Deine alten Geräte funktionieren doch noch weiter…
      Und irgendwann kommt der Generationentausch, dann hast halt solange man im Besitz beider Generationen ist, zwei Steckertypen. Und einen plus Adapter. Es war doch beim Umstieg auf Lightning genau gleich. Und irgendwann wird das letzte Gerät verschwinden und du hast nur noch einen Stecker. Und das Herstellerunabhängig.

      1. Leider sehe ich das nicht so.
        Das hiesse bis ich komplett umgestiegen bin muss ich wieder 2 Kabel für alles haben, bzw Adapter.
        Mittlerweile habe ich an allen Plätzen an denen ich arbeite ein Lightning-Kabel (zum Laden vom iPhone und iPad) da müsste dann überall ein zweites hin.
        Die einzigen Gewinner dabei sind die Ersatzteilzulieferer.
        Das Spiel kann man beliebig weiterführen …

        1. Nun na, – und was ändert sich dann FÜR DICH UND DIE DAMIT VERBUNDENEN GERÄTE, wenn sich die komission durchsetzt?

          Genau: nichts‼️

          Und das argument seitens Apple ist ja: man bleibt innovativ… Und entwickelt eigene stecker, die dann neben lightning-alt, usb-c und lightning-neu auf den markt kommen.

  2. Apple will seinen Stecker verkaufen, weil sie damit Geld verdienen. Sei es über den eigenen Shop oder über Lizenzen.
    Man hat doch Typ C schon im eigenem Portfolio. Also könnte man doch in Zukunft auf diesen bauen.
    Das Elektroschrottargument kann nicht deren Ernst sein. Packen sie doch selbst zu jedem Gerät ein Kabel mit rein. Und was für eins. Minderwertige Qualität, ergo von Anfang an Elektroschrott. Und selbst hat man von 30 Pol auf Lightning gewechselt. Dann ist es natürlich kein Elektroschrott, wenn man selber den Standard wechselt. Die Geräte sind bei einem neuen Standard ja nicht gleich unbrauchbar. Nich dazu gibt es die Möglichkeit der Adapter. Zubehör gibt es auch immer weniger, die eine mechanische Verbindung benötigen. Geht doch mittlerweile das meiste über Blauzahn oder W-LAN.

  3. Lightning ist robust, aber nicht mehr zeitgemäß. 2012 sah das anders aus. Apple weiß das. Daher hat man sich 2019 beim iPad Pro bereits von Lightning verabschiedet.

    Die Datenübertragung läuft bei Lightning überwiegend auf USB 2.0-Niveau (480 Mbit/s), zum Vergleich USB 3.2 mit 20 Gbit/s, das kommende USB 4.0 mit 40 Gbit/s (Apple gehört übrigens zum USB-Konsortium).

    Der USB-Typ-C-Stecker ist kompatibel mit Apples geliebtem Thunderbolt 3 und HDMI, Lightning nicht.

    USB-Typ-C unterstützt laden mit bis zu 100 Watt, Lightning 87 Watt.

    Der einzige Vorteil ist eine mechanisch belastbarere Buchse. Allerdings kenne ich keinen, dem mal eine USB-C-Buchse kaputt gegangen ist.

    Apple hätte 2012 die Chance gehabt, Lightning zum weltweiten Standard zu machen. Sie hätten Lightning lediglich lizenzfrei machen brauchen. Ich glaube, es gibt einen Hauptgrund für Lightning: Gewinn. Das kann Apple natürlich so nicht sagen.

    1. Lightning ist alt, und usb-c ist Schrott im Dauer Einsatz. Schuld sind aber auch diverse billig Kabel… Tja Pest und Cholera würde ich sagen.

      1. Nur das die User mit dem iPhone keine Daten übertragen wollen, also warum zwingend mehr als „USB 2.0-Niveau“?

        Das iPad Pro ist eine ganz andere Zielgruppe, da macht eine höhere Datenübertragung natürlich Sinn. Muss ich dir das erklären oder kommst du selbst drauf?

        Vorher ein bisschen Nachdenken.

    2. Es ist zwar korrekt in dem Sinne, was derzeit verbaut wird. Es ist jedoch nicht korrekt dies als eine physikalische Begrenzung des Ports zu beschreiben.
      Lightning könnte ohne Probleme USB3.2 Geschwindigkeiten und höher unterstützen ohne die Form verändern zu müssen.

      1. Trotzdem wäre es schon praktisch, das iPhone am Netzteil vom MacBook oder iPad Pro aufladen zu können. Ach nee, geht ja nicht. Da muss ich ja erst nach dem Lightning-Kabel Ausschau halten.

        Selbst wenn Lightning aktualisiert werden würde, erschließt sich mir nicht der Mehrwert von Lightning. Robustheit fällt mir einzig ein. Aber das hielt Apple nicht ab, beim iPad Pro USB-Typ-C zu verbauen. Scheint kein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

        1. iPads werden normalerweise nicht in Stand-Stecker angeschlossen, wo die Scherkräfte aufkommen.

          Man kann ein iPhone direkt am Stecker festhalten, da die innere Verstärkung dick genug ist. Zudem verbraucht ein Lightning minimal weniger Platz und ist weniger Staubanfällig.

          Es gibt Vorteile. Die muss man abwägen.

          Ich möchte nicht so klingen, als ob ich hier für proprietäre Lösungen werben würde – im Gegenteil liebe ich ebenfalls Standards. Ich bin nur eher skeptisch gegenüber politisch festgelegten Standards – Industrien sollten Anreize haben dies selbstständig zu regeln und keine Verbote kassieren.

    3. Für wie doof hält Apple die Kunden? Habe die 30-poligen Stecker/Kabel allle entsorgen dürfen weil Lightning kam. Ist das kein Elektroschrott. Umweltfreundlich geht anders. Jedenfalls nicht bei Apple.

  4. Ich finde das kabellose Laden bei den neueren Geräten reicht doch vollkommen aus als geräte-und herstellerübergreifender Standard.

    1. Aber Qi Speicherkarten gibt es noch nicht. Somit würde ich nie ein gerät ohne Steckmöglichkeit kaufen. Wie sollen Bilder meiner Drohne, GoPro aufs Smartphone unterwegs?!

      1. Obwohl ich das Qi Ladesystem eher noch als Mangelhaft ansehe, wären zumindest die Speicherkarten kein Problem.
        Es gibt bereits Wifi Kartenleser auf dem Markt.

  5. Ich hoffe, die EU setzt sich da bald durch und nicht Apple in dieser Sache.
    Bei jeden Kauf von Apple Geräten ist doch das passende Ladekabel dabei.
    Ich habe ein iPhone, da war ein Lightning-Kabel dabei und beim MacBook ein USB C.
    Wieso wird es weniger Kabelschrott, wenn doch bei jeden Kauf ein Kabel dabei ist?
    Alles auf USB C umstellen ist doch für den Verbraucher einfacher, dazu noch die Wahl beim Kauf, ob man ein Ladekabel dazu haben möchte oder nicht.

    Übrigens auch ein Thema bei den elektrischen Zahnbürsten, da ist auch Kraut und Rüben bei den Ladestationen. Hoffe, die EU geht das auch an, eine Ladestation für alle und beim Kauf die Option, keins nehmen zu müssen.

    Solange man beim Kauf keine Option hat, auf ein Ladekabel zu verzichten, wirds doch nicht weniger!

    1. Elektrische Zahnbürsten laden kabellos. Die Form des kabellosen Ladens, ist da stark an die Ansprüche geknüpft (ich zB würde nicht mehr auf die alten Stecktypen wechseln wollen, nachdem es bequeme Ladegläser gibt).

      Die Anbindung des Ladekabels ist aber bis heute meistens microUSB.

  6. Man sollte bei der ganzen Diskussion die technischen Hintergründe nicht vergessen. Sowohl lightning als auch usb-c haben Ihre Daseinsberechtigung. Ich bin für einen offenen Markt, in dem Verbraucher selbst entscheiden können, welche Entscheidung sie treffen möchten.
    In der heutigen Zeit scheint es modern zu sein, auf den Greta-Zug aufzuspringen und alles zu verdammen, was irgendwie Müll produziert. Es ist sicherlich gut, das Bewusstsein der Bevölkerung auf das Umwelt-Thema zu lenken, aber hier wird meiner Ansicht nach maßlos übertrieben, wie so oft in Deutschland.

    1. „Ich bin für einen offenen Markt, in dem Verbraucher selbst entscheiden können, welche Entscheidung sie treffen möchten.“

      Ich hätte gern ein iPhone mit USB-C (wie beim iPad Pro). Und nu? Es gibt Dinge, die der Markt nicht regelt. An der Stelle kann der Gesetzgeber eingreifen.

      Wenn Apple auf dem europäischen Markt Geld verdienen möchte, müssen sie sich eben nach den dortigen Spielregeln richten. Wo ist das Problem? Klappt doch in China auch (siehe iPhones mit Dual-SIM).

      1. Willst du also, dass Apple hier ein Sondermodel rausbringt und Unmengen mehr Abfall und Effizienzverluste erzeugt?
        Oder war der Sinn der Aktion eine Recoursenschohnung?

        Das Problem bei solchen Alleingängen ist, dass sie mehr schaden als helfen. Es bringt ausschließlich eine Einigung auf weltweiter Ebene etwas – und das wurde durch die Absprache der Industrien angesprochen.

        Wenn dich Mehrfachstandards nerven, warum gehst du nicht gegen die unsinnig vielen Wand-Steckertypen der Länder vor?
        Das ist der größte Müllberg von allen.

        1. Stimmt, der Lightning-Alleingang war zumindest nicht ressourcenschonend (auch wenn du das anders gemeint hattest).

          Ein Schritt wäre zuzugeben, dass Lightning inzwischen eine Sachgasse ist, weil es sich nicht als Standard durchgesetzt hat. Aber etwas zugeben, damit tat sich Apple immer schwer.

          Noch ressourcenschonender wäre es, zukünftig Netzteil und Kabel bei Neugerät einzusparen. Wer beides von Apple haben möchte, der könnte dies wie bisher bei Apple für 50 Euro kaufen.

          Und was Schuko-/Euro-Stecker angeht, da wäre auch weltweit ein Modell sinnvoll (muss ja nicht CEE 7/4 und CEE 7/16 sein, aber wäre praktisch).

          1. Die Lightningeinführung war tatsächlich enorm ressourcenschonend.
            Es ermöglichte den anfälligen 30-poligen zu ersetzen und erlaubte die langfristige Entwicklung neuer Geräte (an dieser Stelle möchte ich erinnern, dass es zu der Zeit noch immer überall proprietäre Stecker an der Tagesordnung waren, die sich alle paar Modelle änderten).

            Zusätzlich musst du in die Geschichte reinschauen – Apple hat maßgeblich zur USB-C Entwicklung beigetragen. Im Gegenteil ging es ihnen nicht schnell genug, weshalb sie eine der alternativen Prototypen des C Standards als eine eigene Marke herausbrachten – den Lightning. Die Stabilität und Beidseitigkeit des Anschluss war ihnen da von Anfang an wichtig.

            Es ist nicht Apple, die bei USB-C gebremst haben – alle anderen hielten an ihren Anschlüssen fest. Jetzt hat Apple aber eine ganze lizensierte Industrie aufgebaut und die Einigung ist nicht mehr eine Modell-für-Modell Entscheidung mehr.

            Ich denke es muss gewisse Freiheiten geben – jedoch müssen politische Anreize für industrielle Einigungen untereinander gemacht werden.

            Als Standard selbst ist Lightning jetzt noch nicht obsolet und micro Adapter gibt es in der Tat auch für beide Kabeltypen.

  7. Also ich habe für mein iPhone mindestens fünf Ladekabel eins im Büro als im Auto eins im Schlafzimmer eins beim Arbeitstisch müsste ich mindestens fünf neue Kabel kaufen wenn ich ein neues Gerät mit USB C kaufe

    1. „Ich bin für einen offenen Markt, in dem Verbraucher selbst entscheiden können, welche Entscheidung sie treffen möchten.“

      Ich hätte gern ein iPhone mit USB-C (wie beim iPad Pro). Und nu? Es gibt Dinge, die der Markt nicht regelt. An der Stelle kann der Gesetzgeber eingreifen.

      Wenn Apple auf dem europäischen Markt Geld verdienen möchte, müssen sie sich eben nach den dortigen Spielregeln richten. Wo ist das Problem? Klappt doch in China auch (siehe iPhones mit Dual-SIM).

  8. Ich kaufe jedes Jahr neue ladekabel durch Sicherheit Gründe vor Stromschlag und Brand Gefahr. Aber meine Mutter und Bruder nehmen die alten Kabel bis es durch sind. Von daher ist mir egal ob es neue Anschluss gibt oder nicht.

  9. Da war doch mal was mit dem Cinch-Stecker für Kopfhörer am iPhone? Egal!
    Es geht nur um die F*Kohle, unter zwei Prämissen:
    1.) nix mit nix kompatibel
    2.) Zubehör = Mehrwertverkauf
    Der Platzhirsch bestimmt die Regel, heißt dann „abhängige“ Innovation. Sony hat‘s vorgemacht.
    Und der Kunde ist das einzige was stört. Und bei G100 spätestens müssen die Linksverkehrfahrer zu Rechtsverkehrfahrer werden, jede Wette!

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