Das deutsche Upcycling-Unternehmen Feuerwear dürfte den meisten Lesern und Leserinnen unseres Blogs mittlerweile bekannt sein. Der Hersteller aus Köln stellt seit einigen Jahren Taschen, Rucksäcke, Geldbörsen und weitere Accessoires aus gebrauchtem Feuerwehrschlauch her. Die Unikate haben bereits ein ereignis- und einsatzreiches Leben hinter sich gebracht und werden dann in den drei Hauptfarben Schwarz, Weiß und Rot für die Feuerwear-Produkte verarbeitet.
Wir hatten nun die Möglichkeit, die praktische Tasche für den Alltag, das Feuerwear Jack-Modell, genauer unter die Lupe zu nehmen. Jack gehört zur Kategorie der Umhängetaschen und wird mit einem breiten Schultergurt aus Auto-Sicherheitsgurten ausgeliefert. Größentechnisch bewegt sich Jack zwischen dem Feuerwear-Messenger Walter und den kleineren Schulter- und Handtaschen Larry bzw. Carl.
Mein rotes Unikat der Feuerwear Jack weist noch gut sichtbare Identifikationsnummern auf den roten Feuerwehrschläuchen auf, die für die Tasche verarbeitet wurden. Hier lässt sich im Webshop von Feuerwehr entsprechend des eigenen Geschmacks aus verschiedensten Modellen auswählen, die über kräftigere oder ausgeblichenere Aufdrucke oder auch über entsprechend auffallendere oder abgeschwächte Farben verfügen.
Klettverschluss für variable Höhen
Mit seinen Außenmaßen von 32 x 22,5 x 10 cm ist die Feuerwear Jack-Umhängetasche ein mittelgroßes Exemplar, das durchaus Platz bietet für ein Portemonnaie, Schlüssel, einen kleinen Schirm, ein A4-Buch, eine 0,7l-Getränkeflasche und auch ein Tablet mit bis zu 11 Zoll Größe. Mein 11″-iPad Pro 2020 konnte inklusive eines angebrachten Lederfolios, dem StilGut Couverture, bequem im Hauptfach der Jack-Tasche untergebracht werden. Zwar gibt es von Seiten des Herstellers einen eigenen Schlüssel-Karabiner, ein vorderes Reißverschlussfach unter der Klappe sowie Einsteckösen für Stifte, allerdings kein ausgewiesenes Fach für Tablets. Ein auf der Hinterseite des Hauptfachs angelegter Einschub ist nicht tief genug, um ein 11″-iPad Pro in ganzer Länge darin zu verstauen. So muss das Tablet seinen Platz im Hauptfach finden.
Besonders praktisch hingegen ist der große und breite Klettverschluss, mit dem sich die Tasche verschließen lässt. Sollte man einmal etwas transportieren, das über die normale Höhe von Jack hinausgeht, ist dies dank der variabel zu schließenden Klettfläche kein Problem. Die 850 Gramm schwere Tasche bietet insgesamt ein Volumen von fünf bis sechs Litern und erlaubt es, den Schultergurt auf eine Länge von bis zu 152 cm auszudehnen. So sollten auch größere Menschen mit breiteren Schultern Jack bequem nutzen können.
Mit optionalem Schulterpolster nutzbar
Die Verarbeitung ist, wie wir es bisher von allen Feuerwear-Produkten kennen, gewohnt gut und sehr hochwertig. Die Abschlussnähte sind verstärkt, und das robuste Schlauchmaterial ist sowieso wasserdicht und leicht zu reinigen. Einziges Manko beim Design der Jack-Tasche findet sich im Boden: Dieser ist leicht abgerundet, so dass sich die Tasche nicht sonderlich gut auf dem Boden abstellen lässt. Durch den verhältnismäßig dicken und steifen Feuerwehrschlauch fällt die Tasche aber nicht in sich zusammen, sondern behält immer ihre Form. Ansonsten bekommt man wie auch bei den anderen Modellen von Feuerwear eine tolle Verarbeitungs- und Materialqualität sowie ein durchdachtes Innenleben. Wer noch mehr Komfort wünscht, kann im Webshop von Feuerwear das optionale Schulterpolster „Tom“ für 25 Euro bestellen.
Die Feuerwear Jack Umhängetasche ist in vielen Farbabstufungen in den drei Grundfarben Schwarz, Weiß und Rot zum Preis von 98 Euro im Onlineshop von Feuerwear bestellbar. Auf der Website lassen sich alle Unikate einsehen, die dann ausgewählt und kostenfrei innerhalb Deutschlands als Paket geliefert werden.
Den Schulterposterpreis finde ich etwas dreist.
Ich hatte mir „Jack“ (in weiß) zum Transport meines 12.9 iPad bei Reisen und auf Messen gekauft. Passen tut das zwar, doch sollte man für das iPad den Boden der Tasche innen etwas polstern, damit das Gerät nicht so hart auftippt wenn man die Tasche parkt. Außerdem finde ich, dass die Tasche sehr tief ist und der Zugang aber wieder recht schmal, weil die Tasche mit einem großem iPad drinnen recht steif ist.
Das Design ist ganz ok, doch sollte man sich darüber im klaren sein, dass man solche Taschen immer im gewissen Used-Look kauft und es Flecken oder Stellen gibt, die einfach dazu gehören. In meinem Fall sah die Tasche im Online-Shop deutlich schöner und weniger used aus, als in der Realität. Wenn ich wegen der Tasche angesprochen wurde, dann wegen den Verschmutzungen oder dem „schäbigen Auftritt“ als wegen dem Design oder Recycling. Das sollte man im Hinterkopf haben.