Monster Maker von Kosmos: Können Monster zum Leben erweckt werden?

Wie gut schneidet das Spiel mit App-Anbindung ab?

Bereits im vergangenen Jahr hat uns eine Pressemitteilung von Kosmos erreicht. Dort wurde der neue Monster Maker, ein innovatives Spiel mit App-Anbindung, ausführlich vorgestellt. Wir wollten es aber ganz genau wissen und haben uns ein Exemplar zukommen lassen. Nun haben wir endlich Zeit gefunden, uns Monster Maker von Kosmos genauer anzuschauen. Aber worum geht es eigentlich? Das kann wohl niemand besser erklären als der Hersteller selbst.

Monster Maker ist ein weiterer Experimentierkasten von Kosmos, der die Elemente eines klassischen Experimentierbaukastens mit der digitalen Welt verknüpft. Aufmachung, Anleitung und vor allem die App sprechen auch Kinder für Physik an, die sonst kein Interesse daran zeigen. Trotz dessen bleibt Monster Maker dem Wesen der Kosmos Experimentierkästen treu und fördert aktiv-kognitive Fähigkeiten beim Experimentieren: beobachten, Ergebnisse bewerten, gewonnene Erkenntnisse anwenden – Mission erfüllt.

Die erste gute Nachricht gibt es gleich vorweg. Der ursprünglich angesetzte Preis von 129,99 Euro für das Set, das aus drei Sensoren für Temperatur, Lautstärke und Helligkeit sowie einer Basis-Station und der dazugehörigen App besteht, ist mittlerweile Geschichte. Aktuell bekommt ihr das Spiel, das sich laut Kosmos an Kinder ab acht Jahren richtet, für 79,99 Euro.


Monster Maker starten mit der Suche nach acht Batterien

Sofort loslegen kann man leider nicht, denn was trotz des immer noch hohen Preises nicht im Lieferumfang enthalten ist, sind die acht(!) notwendigen AAA-Batterien, die wohl nur in den wenigsten Haushalten in dieser Menge in der Schublade liegen. Wenn ihr also nicht eure Fernbedienungen plündern wollt, solltet ihr beim Kauf an die Batterien denken. Zum Einsetzen der Batterien ist zudem ein kleiner Kreuzschraubendreher erforderlich, dieser Aufwand ist aus Sicherheitsgründen bei einem Kinderspielzeug aber sicher nicht verkehrt.

Nach dem Start der Universal-App macht man sich auf die Reise in eine weit entfernte Galaxie und bekommt in einem interaktiven Tutorial alles wissenswerte rund um Monster Maker erklärt. Das Ziel des Spiels: Möglichst viel der verlassenen Inselwelten mit neuen Monster besiedeln und so wieder zu neuem Leben erwecken.

Und genau hier kommen nun die drei Sensoren ins Spiel: Mindestens zwei Messwerte sind erforderlich, um ein Ei auszubrüten. Abhängig von den Messwerten entwickeln sich aus den Eiern ganz verschiedene Monster. Doch schon hier geht es mit den Problemen von Monster Maker los.

Da wäre zum Beispiel der Temperatursensor, der stets knapp drei Grad zu viel anzeigt, was ich mit mehreren Thermometern überprüfen konnte. Ärgerlich für besonders genau arbeitende Kids, die im 7 Grad eingestellten Kühlschrank nie die entsprechende Temperatur messen können. Zudem braucht gerade der Temperatur-Sensor relativ lang, um Veränderungen der Umgebungstemperatur festzustellen.

‎Monster Maker
‎Monster Maker

Langsame und ungenaue Sensoren trüben die Freude

Immerhin: Bei zwei aufeinander folgenden Messungen liefert der Temperatur-Sensor stets die gleichen Werte. Dies ist für das Ausbrüten des Eis auch erforderlich, denn in Monster Maker müssen alle gemessenen Werte noch einmal überprüft werden. Das der Helligkeitssensor dabei trotz gleicher Position und Beleuchtung oftmals ganz unterschiedliche Messwerte zeigt, gleichzeitig aber auch Toleranzen von mehreren 100 Lux erlaubt sind, macht die ganze Sache nicht unbedingt besser.

Nun habe ich mich nach einer knappen Stunde mit dem Monster Maker gefragt, wo denn nun die Physik steckt, die von Kosmos versprochen wird? Sicherlich: Die App ist toll aufgemacht und erzählt eine witzige Geschichte, am Ende macht man aber die ganze Zeit nicht viel mehr, als mit den drei Sensoren Werte zu messen und diese in die App zu übertragen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Kinder im Alter von 8 Jahren auf Dauer beschäftigen kann – zumal sich bestimmte Interaktionen immer und immer wieder wiederholen. Die Bezeichnung „Experimentierkasten“ mag ich im Vergleich zu den vielen anderen tollen Produkten, die Kosmos in den letzten Jahrzehnten auf den Markt gebracht hat, im Fall von Monster Maker jedenfalls nicht unterschreiben.

Denn auch die von Koskos versprochenen Experimente, die man mit den Sensoren durchführen können soll, halte ich für höchst zweifelhaft. So heißt es in der Pressemitteilung: „Wer schleicht am leisesten am Sound-Sensor-Pod vorbei? Der Sensor-Pod, der die Helligkeit misst, ist auch ideal, um über die App zu überwachen, ob die Schublade mit den Süßigkeiten heimlich geöffnet wurde.“ Wie letzteres klappen soll, wenn immer nur eine Messung gespeichert wird und das auch nur, wenn man aktiv auf den Knopf drückt, erschließt sich mir nicht ganz.

Rezensionen bei Amazon leider nicht besonders wertvoll

Höchst zweifelhaft finde ich auch die bisherigen Rezensionen bei Amazon. Dort gibt es für den Monster Maker 3,5 von 5 möglichen Sternen, alle bisherigen Bewertungen stammen allerdings von Nutzern, die das Set kostenlos erhalten haben. Immerhin: Einige der Tester bestätigen meine Eindrücke.

Ich muss abschließend sagen: Die Idee des Monster Maker und den drei Sensoren ist sicherlich nicht schlecht. Die Sensoren dürften sicherlich zuverlässiger und schneller sein, viel wichtiger wäre es aber gewesen, die ganze Geschichte in der App spannender und abwechslungsreicher zu gestalten, um die jungen Physiker auch auf Dauer zu beschäftigen.

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  • Innovation: Die eigene Welt erforschen und ins digitale Spiel übertragen – so geht Experimentieren heute
  • Mit den Messwerten der Temperatur-, Sound- und Lichtsensoren, immer wieder neue Monster in der kostenlosen App zum Leben erwecken
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