Statt Bose QuietComfort: Mit den Libratone Track Air+ im Flieger

In-Ear gegen Over-Ear

Es ist nun einen knappen Monat her, seit ich euch die Libratone Track Air+ erstmals ein wenig ausführlicher vorgestellt habe. Für mich sind die neuen In-Ear-Kopfhörer aus Dänemark eine echte Alternative zu Apples AirPods, immerhin sind sie technisch ähnlich, bieten mit dem aktiven Noise Cancelling aber eine spannende Zusatz-Funktion. Allerdings musste ich vor drei Wochen noch eingestehen: Für ein abschließendes Urteil muss ich die Kopfhörer noch ein wenig weiter testen.

Einen echten „Ernstfall“ gab es dann in dieser Woche: Es stand ein kleiner Abstecher nach München an, inklusive Bus, Bahn und Flugzeug. Eine perfekte Möglichkeit, Kopfhörer wie die Libratone Track Air+ mal richtig auf die Probe zu stellen.


In-Ear-Kopfhörer mit praktischen Vorteilen

Normalerweise gehe ich bei solchen Reisen nicht ohne meine Bose QuietComfort Kopfhörer aus dem Haus. Mittlerweile habe ich drei Generationen der Over-Ears im Einsatz und bin schon seit Jahren nicht mehr ohne sie im Flugzeug unterwegs gewesen. Nun habe ich sie tatsächlich zuhause gelassen und war gespannt, wie sich die Libratone Track Air+ im Vergleich dazu schlagen.

Durch die zwei komplett verschiedenen Konzepte ergeben sich natürlich riesige Unterschiede. Ein großer Pluspunkt ist natürlich das kompakte Design der Libratone Track Air+, die man samt Ladecase auch problemlos in die Hosentasche stecken kann. Zudem kann man auch nur einen Ohrstecker verwenden, wenn man noch mehr von der Umwelt mitbekommen möchte.

Ein Detail hat mich mit den Bose QuietComfort 35 immer wieder genervt: Sitz man im Flugzeug an der Fensterseite, kann man seinen Kopf nicht an der Wand anlehnen, da der Bügel der Over-Ears stört. Das ist mit In-Ear-Kopfhörern natürlich kein Problem und als junger Familienvater freut man sich über jede Schlafgelegenheit, die sich bietet. Das hat mit den Libratone Track Air+ wunderbar geklappt.

Libratone Track Air+ mit Schwächen in der Steuerung

Bei der Steuerung hat dann aber wieder Bose die Nase vorn, immerhin sind am vom mir genutzten 35er-Modell gleich drei richtige Tasten zu finden. Damit kann man die Wiedergabe steuern und die Lautstärke anpassen. Bei den Libratone Track Air+ kann man nur zwei Gesten verwenden: Einen doppelten Fingertipp auf den rechten oder linken Ohrstecker. Was dann passiert, kann in der Libratone-App konfiguriert werden, für die allerdings eine Registrierung und eine aktive Internetverbindung notwendig sind.

Und um die App kommt man nicht herum, wenn man das Noise Cancelling ordentlich nutzen und einstellen möchte. Enttäuscht war ich aber vom Effekt: Zunächst habe ich noch richtig viel von der Umgebung mitbekommen. Den Fehler habe ich dann aber schnell gefunden: Einer der beiden Ohrstecker hat nicht fest im Ohr gesessen. Es hat sich nicht falsch angefühlt, mit einem passenden Stöpsel war es aber schon ein Unterschied wie Tag und Nacht. Der Klang war deutlich besser und auch die Abschirmung der Außengeräusche war viel angenehmer. In Sachen Klangqualität gibt es bei einem passenden Sitz im Ohr jedenfalls nichts zu bemängeln.

Was mir trotzdem aufgefallen ist: Die Geräuschunterdrückung der Libratone Track Air+ reicht bei weitem nicht an Over-Ear-Kopfhörer wie die QuietComfort 35 heran, bei denen man noch einmal deutlich besser von der Außenwelt abgeschnitten ist. Das Over-Ear-Konzept erlaubt hier einfach eine deutlich bessere Abschirmung, als es mit den In-Ears jemals möglich ist. Aber ein Porsche ist am Ende auch schneller als ein Golf.

Eine Entscheidung, die ich nich entscheiden kann

Aber ist es nicht praktisch, wenn man zwei Autos zur Verfügung hat? Ich habe für mich selbst das Urteil gezogen, dass ich für längere Reisen im Flugzeug oder in der Bahn weiterhin auf die Over-Ear-Kopfhörer von Bose setzen werde. Das soll die Qualität der Libratone Track Air+ nicht schmälern, auch sie werde ich weiter einsetzen, beispielsweise wenn ich morgens mal 20 Minuten mit dem Bus zur Arbeit fahre. Oder anders gesagt: Die Empfehlung zwischen dem einen oder dem anderen Kopfhörer ist von so vielen persönlichen Faktoren abhängig, dass ich hier keine klare Aussage treffen kann.

Und so müsst ihr euch am Ende entscheiden: Wollt ihr einen kompakten, immer einsatzbereiten In-Ear-Kopfhörer, den man auch mal beim Sport verwenden kann? Oder wollt ihr einen Over-Ear-Kopfhörer, mit dem man dank der besseren Geräuschunterdrückung in einer anderen Welt landet? Die Entscheidung liegt bei euch.

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Kommentare 14 Antworten

  1. Und wie sieht es mit den Latenzen bei dem Stöpseln aus? Beim QC35 nervt mich am meisten die Latenz. BT bringt ja schon eine leichte zeitliche Verschiebung mit. Aber wenn das NC aktiviert wird und auf voll steht, kann man Filme nicht mehr schauen und zoggen ist dann oft auch nur nervig.

  2. Bei gravis gibt’s die btw auch zum vorbestellen.
    Und ihr habt mir immer noch nicht beantwortet: Klappt die Nutzung mit 2 Geräten wie beim normalen Track+? Danke

  3. Auch für das NC der QC35 braucht man zwingend die App, zumindest einmalig. Im Sinne des Datenschutzes sollte man danach die App wieder deinstallieren.

  4. Für mich geht in dieser Kategorie (in ear) nichts über den Dash von Bragi: komplett kabelfrei, ohne zusätzliches Gerät (z.B. iPhone etc.) zu betreiben, mit vier internen Playlisten, schwimm- und duschtauglich.

  5. Libratone Track Air+ am 16.07.2019 bestellt (Amazon Prime), Lieferung bisher dreimal verschoben, nie angekommen. Total unprofessionell, storniert!

    Habe jetzt die Sony WF-1000XM3 und bin super zufrieden: ANC top (auf passende Ohrstöpsel achten), Sound super, hielten auch schon Regen aus, Akkulaufzeit realistisch >6h mit ANC, Steuerung funktioniert gut.

    1. Hättest die ja auch bei tink bestellen können.
      Bei Amazon und bei Gravis hätte man das erwarten können, dass die das mit dem Versand und der Lagerung der KH nicht beschissen bekommen.

  6. habe meine auch am 16. Juli bestellt und gestern vom Amazonas bekommen. Bin sehr zufrieden damit, sitzen sehr gut mit den größten Stöpseln ,obwohl ich bis jetzt immer kleinere hatte. NC mit Mikrowellenherd und Umluft und Staubsauger getestet ,hatte gerade kein Flugzeug zu Hand und finde die Unterdrückung ziemlich gut.
    Sie mit einem Overear zu vergleichen geht natürlich daneben weil die allein schon wegen ihrer Bauweise die Geräusche reduzieren . die großen Klopfer sind mir einfach zu unhandlich und störend .
    finde den Klang fast besser als bei den iPods und man kann 4 verschiedene Touchbefehle einstellen.
    die von Sony sind größer.auch besser?

  7. An Schlimmsten finde ich die App. Registrieren unumgänglich und schlecht zu bedienen ist die auch nich. Habe ein Zipp Mini die Latenz beim Lautstärke verstellen oder Lieder weiterschalten geht gar nicht. Koppeln ist ebenfalls eine mittelschwere Katastrophe. Aus diesem Grund alleine würde ich nie wieder was von denen kaufen.

    1. Das registrieren mache ich immer mit einer fakeAdresse.
      Deine anderen Probleme sind für mich weiter geheimnisvoll, die Höhrer sind für mich zur Zeit die besten ?

  8. Bei mir leider auch drei Mal schon verschoben worden.. Hab am 19.6 bestellt.

    Aber hab jetzt auch die Sony zu Hause bin aber noch zwei Wochen im Urlaub.

    Hat jemand die neuen Sony mit denen verglichen oder sogar der Autor?

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