Smart Speaker: Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt Sprachanwendungen

Neue Studie weist auf Stagnation am Markt hin

Die Deutschen zeigen sich aufgeschlossen gegenüber Sprachsteuerung und Sprachassistenten: 55 Prozent der über 18-Jährigen setzen mindestens gelegentlich die Stimme ein, um Informationen abzufragen, die Navigation zu bedienen oder andere Voice Apps zu verwenden. Das ist eine der Erkenntnisse aus einer neuen und repräsentativen Smart Speaker & Voice-Studie, die von der Berliner Digitalagentur Beyto durchgeführt wurde.

Dabei ist die Nutzung der Sprachanwendungen offenbar nicht auf Smart Speaker beschränkt, denn deren Verbreitung stagniert in Deutschland bei 21 Prozent. Besonders groß ist das Interesse bei den 18-34-jährigen Deutschen: Von ihnen setzen bereits zwei Drittel für verschiedene Aktivitäten ihre Stimme ein.


An erster Stelle steht die Abfrage von Informationen (38%), gefolgt von der Navigation oder anderer Steuerungs-Apps, zum Beispiel für das Joggen oder Kochen (35%). Auf Platz drei findet sich die Aktivierung von Services per Sprachbefehl (29%) – beispielsweise das Bedienen der Suchfunktion beim TV-Gerät oder das Regulieren eines Smart Home-Heizungsthermostats. Für alle Anwendungen gilt, dass die Gruppe der über 55-Jährigen seltener zu den Nutzern gehört. Auch Frauen sind bei Voice noch etwas zögerlicher als Männer.

21 Prozent der Deutschen besitzen einen oder mehrere Smart Speaker. Damit stagniert die Verbreitung auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr. Viele Deutsche haben sich in den anderthalb Jahren der Corona-Pandemie ihren ersten oder weitere Smart Speaker angeschafft – vielleicht beeinflusst durch den erzwungenen Rückzug ins eigene Zuhause. Fest steht jedenfalls, dass das Potenzial für die smarten Lautsprecher nach wie vor groß ist, denn ein Viertel der Bevölkerung zeigt sich offen für die Anschaffung oder plant diese bereits.

Gerade Jüngere nutzen Sprachsteuerung vor allem im Auto

Nichtsdestotrotz kaufen weniger als 20 Prozent der Deutschen aktuell mit ihrer Stimme ein und auch unter den Smart Speaker-Usern ist der Anteil der Voice-Shopper nur geringfügig höher. Ob jedoch im Auto, zuhause oder unterwegs: In mindestens einem dieser Bereiche wird die Voice-Technologie zukünftig eine wichtige Rolle im Alltag spielen – davon sind zwei Drittel der Deutschen überzeugt.

Große Einigkeit besteht bei der Bewertung der Relevanz von Voice für das Auto: Dieses Szenario wird von den Befragten unabhängig von Alter oder Geschlecht an erster Stelle genannt, egal ob sie zu den Autofahrern zählen oder nicht. Von der Sprachbedienung der Navigation über die Steuerung von Musik und Telefon bis hin zum Öffnen des Smart Home-Garagentors: 38 Prozent der Deutschen nutzen zumindest gelegentlich eine dieser Möglichkeiten, und weitere 31 Prozent zeigen sich interessiert daran.

Je jünger, desto häufiger wird Voice im Auto bereits heute eingesetzt: In der Altersgruppe der 18-34-Jährigen liegt der Anteil der Nutzer mit 52 Prozent bereits bei mehr als der Hälfte, wobei Männer eine größere Affinität zur Technologie aufweisen. Bisher hat sich allerdings noch kein Sprachassistent im Auto durchgesetzt. Mehr als 40 Prozent der Nutzer von Voice im Auto haben sogar mehr als einen Assistenten im Einsatz – den im Cockpit installierten Assistenten des Wagens ebenso wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apples Siri.

Die Studie zeigt, dass die Nutzung von Sprachsteuerungen und -befehlen nicht zwangsläufig an den Besitz eines Smart Speakers gekoppelt ist. Die große Mehrheit der Befragten der Studie ist zudem überzeugt, dass die Technologie zukünftig im Alltag eine wichtige Rolle einnehmen wird, vor allem im Auto.

Wo kommt bei euch ein Smart Speaker und/oder die Sprachsteuerung zum Einsatz? Wie aufgeschlossen seid ihr für die Technologie? Wir freuen uns wie immer über eure Beiträge zu diesem spannenden Thema.

Grafiken: Beyto.
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Kommentare 11 Antworten

  1. Bei mir ist es rückläufig da Siri mit jedem Update schlechter wird.
    Die halbe Zeit macht Siri nicht dass was ich gerne hätte.
    Das war schon viel besser
    Wird das wieder so wie früher nutze ich sicher Siri wieder mehr.

  2. Siri kommt mir nicht ins haus, da es den beiden anderen (Amazon und Google) weit unterlegen ist. Und Microsoft spielt hier keine wirkliche rolle.

    Ich denke das größte hinderniss hier bei uns in Deutschland ist der datenschutz und die argumentation damit.
    Ich kenne viele, wirklich viele die mit der möglichkeit der überwachung daher kommen und angeben, dass sie kein mikrofon und keine kamera bei sich haben wollen, wobei sie vergessen, dass die größte überwachung in ihrer tasche mit mikro und kamera in form ihres handys lauert.
    Auf diese argumentation lassen sich die meisten nicht ein und sagen einfach: „dass wäre ja wohl was anderes. „🤣

    Aber es wäre ja nicht Deutschland…

    1. Ich traue Apple weniger zu mich abzuhören als Amazon und Google.
      Deswegen haben wir einen HomePod und nicht weil Siri toll ist.

      Aber am Ende sind es nur Glaubenskriege. Die USA hört Russland genauso aus, wie Russland der USA nach spioniert. Mit den Smartspeakern wird’s nicht anders sein.

      Und wie du sagst, haben wir alle den Überwachungsapparat dabei. Es müssen nur nicht noch verschiedene Parteien sein, die mithören.

      1. Just saying: Man kann es technisch ohne größeren Aufwand nachvollziehen, ob so ein Gerät einen „ausspioniert“ oder nicht. Gibts genug Videos und Erklärungen zu auf YT.
        Kann man aber auch selbst mit einigen kleinen Hilfsmitteln.
        Man kann genau nachvollziehen wann und ob welche Datenpakete verschickt werden etc.
        Fakt ist halt, selbst Alexa macht nichts davon^^
        Das ist halt recht typisch deutsches Blabla

        1. Das würde ich so nicht unterschreiben. Du wirst dadurch nicht herausfinden, ob die Daten bei denen ausgewertet oder gespeichert werden. Einzig wann welche Daten über die Leitung gehen und selbst da ist es wahrscheinlich nicht so einfach, da die Daten verschlüsselt werden. Bleibt also die Frage, ob Apple auf Public Key Pinning verzichtet und ein MitM Angriff möglich ist, würde ich sagen.

          -> wann Daten rausgehen: ja
          -> was mit den Daten passiert: nein

    2. @maucreek:
      So wie Du es darstellst, erklärst Du es ihnen aber von vornherein nicht zutreffend.

      Das Smartphone hat zwar Mikrofon und Kamera, aber man muss schon eine Verschwörungstheorie bemühen, um davon auszugehen, dass es trotz DEaktivierter Hey Siri-Funktion (bzw. Ok Google/Alexa) permanent mithört.

      Bei einem Smart Speaker ist der wesentliche Unterschied, dass das ganze Produkt nur Sinn ergibt, wenn der smarte Assistent permanent mithört.

      Das ist dann auch der Grund, warum mein Umfeld und auch ich zwar ein Smartphone habe, aber keinen Smart Speaker. Wer darüber immer noch lacht, hat diesen wesentlichen Unterschied entweder nicht verstanden, oder er ist VT-Anhänger.

    1. „Das Smartphone hat zwar Mikrofon und Kamera, aber man muss schon eine Verschwörungstheorie bemühen, um davon auszugehen, dass es trotz DEaktivierter Hey Siri-Funktion (bzw. Ok Google/Alexa) permanent mithört.“

      Richtig, wenn man glaubt, dass die Abhörtechnik von aktivierter Siri-Funktion abhängt. –
      Das ist übrigens keine Frage der Verschwörung, sondern der Geheimdienstaktivitäten im weiteren Sinne.

      1. @manno: Da wirfst Du zwei Sachen in einen Topf, die nicht zusammen gehören.
        Das Abhören des gesprochenen Wortes trotz deaktivierter Funktion durch den Betreiber selbst ist illegal. Zu glauben, dass das flächendeckend geschieht, gehört für mich in den Bereich von VT.
        Geheimdienstliche Tätigkeiten können naturgemäß nicht flächendeckend sein, sondern müssen sich aufgrund entsprechend limitierter Ressourcen auf Kriterien beschränken, die eine Mindest-Schwere an Straftaten voraussetzen. Außerdem haben die Geheimdienste eigene Rechtsgrundlagen dafür und können, sofern entsprechende Straftaten vorliegen, weit mehr als nur Deinen Echo anzapfen. 😉
        PS: Du hast auf den falschen Beitrag geantwortet.

        1. Kann es sein, dass Du von polizeilichen Tätigkeiten sprichst? Polizeiliche Organe sind für die Strafverfolgung zuständig.
          Geheimdienste spionieren abseits von Rechtsgrundlagen.
          Ich gehe z.B. eher nicht davon aus, dass die NSA Merkels Handy abgehört hat, weil ein Straftatbestand ihrerseits vorlag.

          1. @rotemütze: Nein, ich habe auf das geantwortet, was mein Vorposter geschrieben hat: „Geheimdienstaktivitäten im weiteren Sinne“. Strafverfolgung war hier nicht der Punkt. Im Übrigen ist es pauschal nicht richtig, dass Geheimdienste ohne Rechtsgrundlagen spionieren. Auch unterscheidest Du nicht zwischen inländische und ausländische Dienste. Das ist nochmal ein größeres Thema für sich, aber eben nicht das Thema dieser Diskussion hier.

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