Anker Solix RS40P: Erste Eindrücke des neuen Balkonkraftwerks

Ab 989 Euro erhältlich

Zumindest hier bei uns in Bochum regnet es heute den ganzen Tag. Eine perfekte Gelegenheit also, einen ersten ausführlicheren Blick auf die neuen Balkonkraftwerke von Anker zu werfen. Diese können seit rund zwei Wochen direkt beim Hersteller bestellt werden und sind ab 989 Euro (zum Shop) erhältlich.

Zur Auswahl stehen zwei verschiedene Modelle. Der Lieferumfang ist im Prinzip identisch, Unterschiede gibt es nur bei den jeweils zwei Solar-Panelen. Das günstigere Set Solix RS40 kostet 989 Euro und kommt mit klassischen PERC Modul und einer Effizienz von 21,3 Prozent. Für 1.389 Euro bekommt ihr das Solix RS40P Balkonkraftwerk. Hier verspricht Anker eine Effizienz von 22,7 Prozent und eine auf den Produktfotos komplett schwarze Front – die einzelnen kleinen Solarmodule sind dann aber doch deutlich zu erkennen.


Beide Modelle sind mit Halterungen zur Montage an einer Balkonbrüstung oder flach auf dem Boden ausgestattet, enthalten einen Wechselrichter mit einer maximalen Leistung von 600 Watt sowie die für die Installation notwendigen Kabel. Außerdem ist die Lieferung per Spedition zu euch nach Hause im Kaufpreis enthalten und ein Ladegerät oder eine Powerbank von Anker gibt es als Geschenk dazu.

So viel kostet ein Balkonkraft anderer Hersteller

Klar ist: Macht ihr euch selbstständig auf die Suche nach den benötigten Teilen, nehmt möglicherweise sogar das eine oder andere Angebot mit, dann kommt ihr sicherlich deutlich günstiger davon. Auch Komplett-Pakete anderer Hersteller sind preislich etwas unter der Lösung von Anker angesiedelt. Für eine selfPV-Anlage bei GreenAkku.de werden mit dem Montagepaket Aufständerung und Versand rund 850 Euro fällig.

Neben der Gewinnung von grünem Strom dürfte es am Ende ja auch das Ziel sein, Geld zu sparen. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde und einem zu erwartenden Ertrag des Balkonkraftwerks von rund 500 Kilowattstunden im Jahr habt ihr die Kosten bei der Lösung von Anker innerhalb der nächsten 5 bis 6 Jahre wieder reingeholt.

Spannend in dieser Hinsicht: Anker bietet euch je nach Modell mindestens 12 Jahre Herstellergarantie und eine Leistungsgarantie von mindestens 25 Jahren. Die Nutzungsdauer ist also wirklich recht lang.

Die Installation des Anker Solix RS40P Balkonkraftwerks

Die Lieferung per Spedition hat bei mir in Bochum reibungslos funktioniert. Terminabsprache und Lieferung durch den Fahrer waren absolut vorbildlich. Einstellen müsst ihr euch auf insgesamt vier Pakete: Die zwei riesigen Solar-Panele (rund 170 x 113 x 3 Zentimeter) sowie zwei eher üblichere Pakete mit den Halterungen und dem Wechselrichter samt Kabeln.

Die Montage ist entweder an einer Balkonbrüstung oder flach auf dem Boden möglich, letztgenannte Variante wurde von mir gewählt. Immerhin hat sich das Flachdach auf meinem Reihenhaus dazu wunderbar angeboten. Da ich hier aber nicht in die Dachpappe bohren kann, mussten wir zusätzliches Material zur Befestigung heranschaffen. Jedes Solar-Panel sollte mit mindestens 70 Kilogramm beschwert werden. Wir haben uns für vier große Randsteine mit einem Gewicht von jeweils 50 Kilogramm entschieden, um die Halterungen festzuschrauben.

Auch wenn die Übersetzung an der einen oder anderen Stelle vielleicht nicht ganz perfekt ist, ist der Aufbau keine große Hürde – wobei man schon mindestens zu zweit sein sollte. Alle wichtigen Schrauben und sogar das passende Werkzeug sind im Lieferumfang enthalten. Wir haben lediglich die zusätzlichen Schrauben und Dübel zur Montage auf den Randsteinen besorgen müssen.

Die Halterung ist schnell zusammengesetzt und erlaubt einen Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad. Und auch beim Anschließen des Wechselrichters mit den vier langen Kabeln kann man nichts falsch machen: Sämtliche Anschlüsse sind so gestaltet, dass man sie nur richtig einstecken kann. Vom Wechselrichter aus führt dann ein fünf Meter langes Schuko-Kabel bis zu eurer Steckdose. Selbst mit wenig handwerklichem Geschick bekommt man das alles selbst hin.

So kommt der Wechselrichter von Anker in euer WLAN

Ist alles angeschlossen und die Sonne zeigt sich ein wenig, nimmt das Anker Solix RS40 Balkonkraftwerk sofort den Betrieb auf und erzeugt Strom. Wie viel genau, das könnt ihr zum Beispiel mit der Anker-App herausfinden. Über sie kann der Wechselrichter mit dem heimischen WLAN verbunden werden. Hier bin ich nur bei einem Menü etwas ins Straucheln geraten, als ich nicht direkt erkannt habe, dass man die einzelnen Punkte einer Checkliste manuell abhaken muss.

In der Anker-App können dann verschiedene Daten abgelesen werden. Ganz oben seht ihr den aktuell gewonnenen Strom, darunter die Daten über die komplette Lebensdauer hinweg. Detaillierter wird es in der Grafik darunter, denn hier kann zwischen Tag, Woche, Monat und Jahr gewechselt werden. Tragt ihr euren aktuellen Strompreis ein, zeigt die Anker-App euch sogar den (theoretischen) Gewinn an.

Viel mehr gibt es in der Anker-App bisher nicht zu entdecken. Ich hoffe allerdings sehr, dass sich daran noch etwas ändern wird. In meinem Kopf schwirren jedenfalls schon zahlreiche Ideen umher. Angefangen von einem Export der Daten per CSV-Datei bis an die Anbindung an andere Smart Home Systeme. Fantastisch wäre es, wenn Anker noch weiteres Zubehör anbieten würde. Etwa eine smarte Steckdose, die automatisch aktiviert wird, wenn genug Solarenergie erzeugt wird. Oder vielleicht sogar einen großen PowerHouse-Akku, der die gewonnene Energie speichern kann.

‎Anker
‎Anker
Entwickler: Power Mobile Life LLC
Preis: Kostenlos

Dieses Problem haben aktuell noch alle Balkonkraftwerke

Im Gegensatz zu großen PV-Anlagen mit Akku haben die Balkonkraftwerke auf dem Markt nämlich noch ein Problem: Nutzt ihr den aktuell gewonnenen Strom nicht selbst, wird er in das öffentliche Stromnetz eingespeist und eurem Netzbetreiber geschenkt.

Bei mir Zuhause liegt der Basis-Verbrauch, also beispielsweise nachts oder wenn wir unterwegs sind, bei rund 250 Watt – dem großen Kühlschrank oder zahlreichen Smart Home Geräten sei dank. Generiert das Anker Solix Balkonkraftwerk mehr Strom, bringt mir das aktuell nur etwas, wenn weitere Verbraucher laufen.

Aus diesem Grund habe ich eines der beiden Module auch nicht nach Süden ausgerichtet und mit 30 Grad auch den geringsten Winkel eingestellt. Auf dem Flachdach konnte ich ein Solar-Panel etwas nach Westen ausrichten, um mehr von der Sonne am Nachmittag und Abend einfangen zu können. So entgeht mir vielleicht die maximale Leistung am Mittag, dafür liefert das Balkonkraftwerk zu späterer Stunde noch etwas mehr Energie – die wir dann im besten Fall selbst verbrauchen.

Wie groß die Einsparung am Ende wirklich sein wird, kann ich aktuell noch nicht sagen. Nach ein paar sonnigen Tagen in der vergangenen Woche war es nun äußerst trist. Ich bleibe beim Thema Balkonkraftwerk aber auf jeden Fall am Ball – ich bin schon gespannt, welche Daten ich euch im Herbst liefern kann.

Anker Solix Balkonkraftwerk

ab 989 EUR

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Kommentare 33 Antworten

  1. Super, Interessiert mich auch sehr.
    Ist die Balkonhalterung auch für eine dicke Brüstung ausgelegt?
    Da ich als Brüstung eine Mauer habe.
    Beste Grüße

  2. Als jemand der sich selbst gerade eine größere PV Anlage auf’s Flachdach montiert hat würde ich Dir noch zu ein paar Sachen raten:

    – Die Module sind aktuell ja nicht beschwert – sind sie mit den Steinen verschlraubt? Wenn nein, würde ich Dir raten lieber die Steine oben drauf zu legen bzw. noch zusätzliche Steine aufzulegen. Wenn mal ein richtiger Sturm kommt sind die Module sonst vielleicht Weg – das Risiko solltest Du auf keinen Fall eingehen!
    – Kabelführung: Ich würde die Kabel so legen, dass die Stecker nicht am Boden liegen. Die sind zwar grundsätzlich wasserabweisend aber sollten aus nachvollziehbaren Gründen niemals in Wasser liegen. Ich habe sie mit Kabelbindern an meinem Modulrahmen befestigt unter dem Modul, da sind sie ja regengeschützt

    1. Natürlich sind die Module mit den Steinen verschraubt. Mit Dübeln und Kleber.

      Das mit den Kabeln ist eine gute Idee, werde ich die Tage noch mal machen. Danke 🙂

      1. Die Kabel und Stecker am besten so befestigen, dass sie auch nicht bei Wind rumflattern und sich irgendwo aufscheuern können und die Stecker so verlegen, dass sie im Winter auch nicht im/unterm Schnee liegen.
        Da fließen DC-seitig nämlich mächtig hohe Ströme, die nicht zu unterschätzen sind. Und bei den aktuellen Stürmen, die wir hier haben, wäre ich mit den paar Kilo Beschwerung nicht so wirklich glücklich, zumal die Gestelle von oben in die Randsteine geschraubt und geklebt sind. Über die Monate/Jahre KÖNNEN sich diese nämlich losrütteln, deswegen wäre es durchaus noch möglich und sinnvoll, quer über die Halterungen noch mal was schweres zu legen – bspw. Säcke voll Bleischrot 🙂 (Witterungsgeschützt natürlich.

      2. Bei der Beschwerung der Module wäre ich aktuell vielleicht auch noch etwas skeptisch. Ich könnte mir schon vorstellen, dass ein kräftiger Sturm aus Nord/Nord-Ost von hinten in die Panele weht und die ca 110kg umkippt? Die haben halt echt ne ziemlich große Fläche und ne richtige Windböe viel Kraft

      3. Hallo Fabian,

        hast Du dazu Schwerlastanker verwendet, um Module und Betonborde zu verschrauben? Welchen Kleber hast Du benutzt und hast Du die Löcher komplett durch die Betonborde durchgebohrt?

        Besten Dank für Deine Mühe

  3. Der nicht verbrauchte Strom wird nicht ins öffentliche Netz eingespeist. Außer der Zähler ist so alt, das er rückwärts läuft. Das ist aber verboten!

    1. Ich bin da kein Experte, meine Recherche sagt aber: Doch, der Strom geht ins Netz. Man muss nur einen Zähler mit Rücklaufsperre haben. Alles andere ist verboten.

      1. Auch dann wird der Strom eingespeist – der Zähler läuft nur eben nicht rückwärts.
        Bringt dann zwar finanziell nichts, aber die Nachbarn bekommen dann grünen Strom.

    2. Maximaler Quatsch. Natürlich wird der überschüssige, nicht verbrauchte Strom ins Netz eingespeist. Das hat auch Null mit dem Zähler zu tun.
      Und: lt. Habeck sollen rückwärtslaufende Zähler eigentlich auch kein Problem sein! Aktuell zwar noch verboten, ein BKW so zu betreiben, aber wer weiß, was in ein paar Monaten/Jahren mal ist.

    1. Alleine die große Kühl- und Gefrierkombi verbraucht doch schon 120 Watt. Dazu u.a. 80 Hue-Lampen a 0,5 Watt. Dazu noch ca. 10 Sonos-Speaker, die laut Webseite auch jeweils 3-4 Watt ziehen. Dann hast du die 200 Watt mal eben voll.

  4. Was mir bei dem Testbericht mal wieder fehlt, ist die Information, wie die Appanbindung funktioniert. Nur über Cloud und braucht die Anlage Zugang zum Internet oder läuft in dem Wechselrichter ein autarker Server?

    1. Deswegen steht es ja jedem frei, konkrete Fragen zu stellen 🙂

      Über Cloud und der Wechselrichter muss WLAN haben. Prinzipiell funktioniert das System aber auch komplett ohne eingerichtet zu werden – dann natürlich nur ohne App.

  5. Moin,
    weiss jemand die exakten Abmessungen der Schienen? In der online Beschreibung ist zwar die Länge angegeben aber nicht die Breite & Höhe der Schiene für die Bodenaufstellung.
    Danke vorab für die Info.
    Gruß
    Jens

  6. Werden die beiden Panele über den Wechselrichter einheitlich verwaltet? Oder werden beide Panele separat angesprochen?

    Hintergrund der Frage:
    Ich kann nur ein Panel in Richtung Süden und ein Panel Richtung Westen anbringen. Somit würde jeweils das eine Panel das andere in der Leistung „ausbremsen“

  7. Hallo, vielen Dank für die ganzen Infos !

    Ich habe eine Frage zu den Steinen . Wie schwer sind diese und wie hast du sie aufs Dach bekommen ?

  8. Hallo Fabian
    Wenn ich mir die Aufbauanleitung ansehe oder die montagevideos von Anker,dann würde ich sagen du hast falsch montiert so das der Winkel nicht mehr stimmt oder war es Absicht ?

  9. Bei der App habe ich riesen Probleme mit der Installation. Die WLAN-Verbindung kann ich zwar immer einrichten aber dann kommt die App nicht weiter. Habt ihr da einen Tipp? Ich habe wie beschrieben auch wieder die gesamten Kabel entfernt, dann gewartet. Nachdem dann der inversa wieder Strom hatte habe ich versucht die App zu installieren. Die App sucht dann und sucht. Danach komme ich einfach nicht weiter. Strom produziert die Anlage, nur die App will weder auf einem Apple noch auf einem Samsung Galaxy Smartphone Verbindung bekommen.

    1. Hallo Chris das selbe Problem habe ich auch , die App und die Verbindung zu MI60 funktioniert nicht richtig. Ich mache es so wie es beschrieben ist. Aber wenn ich so ca. 15-20 min abwarte das ist die Verbindung zu MI6o in der App als offline. Ich muss mal denn Support von Anker kontaktieren um Hilfe zu bekommen . Wenn die weiter gekommen bist wäre dankbar für die Hilfe. Gruß

      1. Hallo zusammen ich habe ein Video angeschaut auf YouTube wo gezeigt wird was man machen muss um das Problem zu lösen: schaut auf dessen YouTube Kanal: Toni Outdoor Gear Anker Solix RS40P

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