Im Februar, als die Welt zumindest hier in Deutschland noch in Ordnung war, haben wir bereits einmal über Gewitter im Kopf berichtet. Der YouTube-Kanal von Tim und Jan hat einen raketenhaften Aufstieg gefeiert, mittlerweile zählt ihr Kanal mehr als 2,2 Millionen Abonnenten. Und seit einigen Tagen gibt es Gewitter im Kopf (App Store-Link) nun auch für das iPhone.
Natürlich dreht sich auch hier alles um das ziemlich ausgeprägte Tourette-Syndrom von Jan Zimmermann. Zusammen mit Tim Lehmann, den er bereits aus der Schulzeit kennt, zeigt er auf YouTube Einblicke in das alltägliche Leben mit der Krankheit. Wie macht sich Tourette am Flughafen bemerkbar? Wie kann man mit seiner Oma noch Plätzchen backen? Und wie geht eigentlich die eigene Mutter damit um?
Weniger Aufklärung, mehr Geld
Mittlerweile habe ich bei den Videos das Gefühl, dass diese weniger authentisch sind, als noch in den Anfangszeiten. Es wird immer mehr zusammengeschnitten und die Tourette-Tics werden noch mehr in der Vordergrund gerückt. Und genau das setzt sich auch in der „Gewitter-im-Kopf“-App fort.
Im Prinzip bekommt ihr nur ein kleines Soundboard, mit dem ihr per Knopfdruck mehrere hundert Sprüche von Jan Zimmermann – oder besser gesagt von Gisela, so nennt er sein zweites Ich – abspielen kann. Völlig ohne Zusammenhang und definitiv ohne den Hintergrund der Aufklärung, den man zu Beginn des YouTube-Kanals verfolgte.
Es geht aber noch schlimmer: Pro Kategorie kann man nur 10 Sounds abspielen, danach wird man zur Kasse gebeten. Wer alle Soundfiles abspielen möchte, soll dafür pro Monat 99 Cent oder pro Jahr 9,99 Euro im Abo bezahlen. Damit hat sich das Thema für mich definitiv erledigt.
Alternativ kannst du ja zu Bibi rüber switchen und die ihren Schmutz geben. Da zahlste nix für den nur schwer auszuhaltenden Brei.
Nix gegen Bibi 😀
Schade. Bin den beiden am Anfang gerne gefolgt, weil es lustig war aber eben auch die Aufklärung hatte. Irgendwann wurde es mir leider zu Influencer-mäßig und ich bin entfolgt.
?? „ich bin entfolgt“
Sorry, nicht böse verstehen. Doch die Entwicklung, die unsere Sprache nimmt, ist teilweise urkomisch!
Stimmt, „nicht böse verstehen“ gehört da auch irgendwie dazu.?
Die Macher dieser App sollten sich was schämen…
Ich finde es gut was die machen