macOS: Wie lange werden Intel-Macs noch unterstützt?

Durchschnittlich 6,6 Jahre lang macOS-Support

Ein halb aufgeklapptes MacBook Pro mit leuchtendem Display

Schaut man sich das neueste Mac-Betriebssystem macOS Sonoma an, das wohl voraussichtlich im Oktober dieses Jahres offiziell an den Start gehen wird, merkt man keine Unterschiede in der Unterstützung für Apples neuere Silicon-Chips auf ARM-Basis und die etwas älteren Intel-Prozessoren mit x86-64-Architektur. Offiziell ist Apples Wechsel zu den eigens entwickelten Chips mit dem Release des neuen Mac Pro samt M2 Ultra-Chip im Juni dieses Jahres abgeschlossen worden. Die Frage stellt sich nun: Wie lange werden Intel-Prozessoren noch von Apple unterstützt werden?

Gegenwärtig ist die Zweigleisigkeit mit Intel- und Apple-Silicon-Chips vor allem für Entwickler und Entwicklerinnen ein Problem: Wer Anwendung für den Mac erstellt, muss sowohl für die Intel-Architektur, als auch für die ARM-Basis der Silicon-Chips Versionen bereitstellen. Und auch wenn die Umstellung von Intel auf Apple Silicon nun erfolgreich vollzogen ist, gibt es in der freien Wildbahn noch immer zahlreiche Apple-User, die einen Intel-Mac zuhause haben und sich nun berechtigerweise fragen, wann sie zum Umstieg genötigt werden.


Schon jetzt zeigt sich bei den aktuellen macOS-Versionen, dass Intel-User nicht mehr alle Funktionen spendiert bekommen, die für Apple Silicon-Modelle zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt sowohl für das aktuelle macOS 13 Ventura als auch die Vorgängerversionen macOS 12 Monterey und macOS 11 Big Sur. Zwar hat Apple angekündigt, dass auch macOS 14 Sonoma für Intel-Maschinen nutzbar sei, allerdings müssen Intel-User erneut auf einige Funktionen verzichten. Dies sind bei Sonoma unter anderem KI-Features, der neue Spielemodus und eine Presenter-Ansicht. Apple begründet dies mit der fehlenden Leistungsfähigkeit der Intel-Chips sowie fehlenden Komponenten wie der Neural Engine, die für KI-Aufgaben zuständig ist.

Der Apple-Journalist Andrew Cunningham vom bekannten US-Tech-Magazin Ars Technica hat sich nun mit der Frage beschäftigt, die viele Intel-Mac-User beschäftigen dürfte: Wann ist Schluss mit Intel-Support? Cunningham beruft sich dabei auf das Vorgehen Apples in der Vergangenheit. So unterstützt Apple laut seinen Datenerhebungen einen Mac im Durchschnitt 6,6 Jahre mit macOS-Updates, manchmal sind es allerdings nur 6,3 Jahre, beispielsweise bei den Modellen aus dem Jahr 2017. Wird ein Mac eingestellt, kann man noch mit rund 5,5 Jahren des Supports rechnen. Am längsten wurden die MacBook Pro-Modelle von Mitte 2007 noch mit Updates versorgt, nämlich ganze neun Jahre lang, zudem gab es für elf Jahre lang Sicherheitsupdates.

Grafik zum macOS-Support über die Jahre

Das sind die spannenden Daten von Andrew Cunningham:

  • Für alle erfassten Mac-Modelle erhält der durchschnittliche Mac etwa 6,6 Jahre lang macOS-Updates, die neue Funktionen hinzufügen, sowie weitere zwei Jahre lang reine Sicherheitsupdates. Die Macs des Jahrgangs 2017 werden etwa 6,3 Jahre lang macOS-Updates erhalten, also etwas weniger als der historische Durchschnitt.
  • Der durchschnittliche Mac erhält etwa 5,5 Jahre lang Updates, nachdem Apple ihn nicht mehr verkauft. Wer einen Mac gegen Ende seines Lebenszyklus kauft, erhält deutlich weniger Updates.
  • Die drei langlebigsten Macs sind nach wie vor die 15- und 17-Zoll MacBook Pros von Mitte 2007, der Mac Pro von Mitte 2010 und der iMac von Mitte 2007, die etwa neun Jahre lang nach ihrer Einführung neue macOS Updates erhielten (und etwa 11 Jahre lang Sicherheitsupdates).
  • Der Mac mit der kürzesten Lebensdauer ist nach wie vor das weiße MacBook von Ende 2008, das seit seiner Einführung nur 2,7 Jahre lang neue macOS Updates und weitere 3,3 Jahre lang Sicherheitsupdates erhalten hat.

Cunningham stellte fest, dass neuere Intel-Macs weniger Updates erhalten als ältere Intel-Macs:

„[So] stellt sich die Frage, ob es sich hierbei um einen weiteren Rückgang des Supports handelt, der zur Sieben- oder Acht-Jahres-Norm zurückkehren wird, sobald alle Intel-Macs verschwunden sind, oder ob dies eine neue Normalität ist und wir erwarten können, dass Apple Silicon-Macs in Zukunft weniger Jahre an Updates erhalten werden (sechs Jahre an Funktions-Updates waren die Norm für iPhone-Modelle, die Apple in den letzten paar Versionen eingestellt hat, einschließlich des iPhone 6S von 2015 und des iPhone 8 von 2017).“

Vor 2026 oder 2027 wird man nicht mit Sicherheit wissen, wann die ersten M1-Macs auf einen möglichen Support-Stopp treffen. „Apple verkauft M1-Macs wie das MacBook Air und den iMac schon seit langem, daher hoffe ich natürlich, dass diese Systeme noch viele Jahre lang aktualisiert werden können. Aber die Daten zeigen, dass dies nicht selbstverständlich ist“, resümmiert Cunningham.

Der Ars Technica-Redakteur stellt daher auch Szenarien auf, wann die Unterstützung für Intel-Macs aufgegeben werden könnte. Apple könnte macOS 15, das wohl im nächsten Jahr erscheinen wird, noch für die 2019 und 2020 veröffentlichten Intel-Macs anbieten. Ab 2025 mit macOS 16 könnte es soweit sein, dass nur Apple Silicon-Macs noch unterstützt werden. Der Schritt, schon im nächsten Jahr mit macOS 15 den Support für Intel-Rechner zu kappen, erscheint als zu radikal – immerhin hat Apple auch bei der Bestandskundschaft einen Ruf zu verlieren.

Grafik: Andrew Cunningham/Ars Technica.
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Kommentare 4 Antworten

  1. Solange es keine neuen Geräte z.B. vom iMac Pro oder iMac 27″ gibt, wäre es unfair jetzt schon vom Einstellen der Updates zu sprechen für deren Vorgänger.

  2. Es gibt noch si viele Ottos die laufen mit MacBooks von 2012 (über 11 Jahren) Dann wird es egal sein sein die werden noch Sicherheitspatches bekommen weil falls doch was passiert könnte wird Apple mit den Finger gezeigt weil. Mein Ur altes MacBook gehackt wurde.

    1. Weil es eben auch viele Ottos gibt denen diese Geräte langen.

      Warum alle 2-3 Jahre ein neues kaufen, wenn das alte für das Usecase noch langt?

    2. Bei DER Orthografie und DEM Formulierungsvermögen frage ich mich allerdings ernsthaft, WER hier ein „Otto“ ist…! 😂

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