Nachwuchs-Entwickler im Interview: Bis an den Rand der Verzweiflung

Okay, Sometimes You Die oder die neueste App Squaredance. Der junge deutsche Entwickler Philipp Stollenmayer hat schon einige Spiele im App Store veröffentlicht. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Philipp Stollenmayer Portrait

Du hast ja schon einige Spiele im App Store veröffentlicht. Wie bist du auf die Idee für Squaredance gekommen?
Philipp Stollenmayer: Zuerst war die Steuerung da, das ist finde ich das wichtigste an einem Spiel, dass der Spieler das Gefühl hat, die App im Griff zu haben. Da habe ich mich von Threes und King Rabbit inspirieren lassen. Und dann versuche ich, durch irgendwelche Aktionen dem Spieler ein befriedigendes Gefühl zu geben, das ist in dem Fall das Zusammenführen von gleichen Farben, das sich dann mit einem Swoosh auflöst.


Kannst du uns ein paar Einblicke in die Entwicklung geben? Welche Phasen sind beispielsweise besonders aufwändig? Wann zeigst du das Spiel zum ersten Mal einer anderen Person?
Philipp Stollenmayer: Das war das erste Mal, dass ich einen Editor eingebaut habe. Das war superstressig, weil ich dann schauen musste, dass alles mit allem kombinierbar ist und funktioniert. Das hat mich manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht. Wenn die erste Spielminute genau so aussieht wie ich sie mir vorstelle, zeige ich das Spiel jemand anderem, denn die ist am kritischsten. Vor allem geht es darum, das Prinzip zu verstehen, und das ist meistens nicht so einfach wie man denkt. Das „Tutorial“ sieht einfach aus, wurde aber zigfach geändert.

squaredance_ss6 squaredance_ss5 squaredance_ss4 Squaredance 1

Wie ist Squaredance bisher im App Store angekommen? Bewertungen sind im deutschen App Store ja leider noch nicht zu finden.
Philipp Stollenmayer: In Europa ist das Spiel nicht gefeatured, in den USA dagegen schon. Das mit Europa hat mich total genervt, weil ich da wirklich viel Energie reingesteckt habe. In Amerika kommt das Spiel gut an, da hat es 4 Sterne. Es gibt tatsächlich Leute, die es an Tag 1 schon perfekt durchgespielt haben.

Du hast dich erneut für ein sehr faires Bezahlmodell entschieden. Warum machst du es nicht wie viele andere Entwickler und baust Werbebanner, Bezahlschranken und zahlreiche In-App-Käufe ein?
Philipp Stollenmayer: Klar bin ich Entwickler und will Geld verdienen, und ich könnte jetzt auf die Website von dem Anbieter gehen, der die Werbevideos zeigt, wenn man sich einen Tipp geben lässt, ein paar Haken umsetzen und ab morgen viel mehr verdienen. Aber das ist wie bei einem Millionär, der nur Millionär ist weil er so viel geerbt hat, das ist irgendwie nicht fair. Das Geld, das ich haben will, will ich auch mit dem Gefühl ausgeben, dass es jemand gerne als Gegenleistung für etwas hingelegt hat, das er im Gegenzug als Mehrwert wahrnimmt. Und dann kaufe ich mir lieber eine Kugel Eis, die mein Gewissen auch genießen kann, statt die zweite mit dem Gefühl, jemanden betrogen zu haben.

Wie läuft es generell für einen freien Entwickler wie dich im App Store? Wie beurteilst du zum Beispiel die bald startenden bezahlten Suchergebnisse?
Philipp Stollenmayer: Ich glaube nicht, dass das viel Unterschied machen wird, die meisten User kommen zumindest bei mir nicht über die Suche, oder wenn sie suchen, wissen sie was sie finden wollen. Da gibt es Leute, die betreiben Search Engine Optimizing, aber ich glaube, wenn eine App gut ist setzt sie sich durch, sonst eben nicht. Ich sehe darin nur eine weitere Möglichkeit, Apps zu bewerben, und kann mir vorstellen, dass dadurch zum Beispiel die Flut an App-Werbung auf Facebook zurückgeht.

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Kommentare 7 Antworten

  1. Netter Typ und ein spaßiges Spiel aber ich verstehe nicht ganz die manuelle Level Auswahl ^^ und mir fehlen Gamecenter Achievements :/

  2. Guter Mann, die Einstellung find ich klasse. Hab sogar unbewusst viele Spiele von ihm ? bevorzuge halt Premium statt online freemiums.

  3. Immer die große Kohle machen wollen:(
    Kaum zu glauben, ich zb spiele viel Fußball,investiere viel Zeit für’s Training und trotz aller Bemühungen verdiene ich bedeutend weniger als Ronaldo und Co.

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