Netflix beginnt mit der Erprobung des eigenen Cloud-Gaming-Dienstes in den USA. Dies geschieht, nachdem zunächst begrenzte Tests in Kanada und Großbritannien gestartet wurden. Das berichtet TechCrunch.
Netflix hat sich seit dem Jahr 2021 auch auf mobile Spiele fokussiert, was dazu geführt hat, dass der Streaming-Anbieter Spielestudios übernommen und Titel von einzelnen Entwicklern lizenziert hat. Mit seinem Cloud-Gaming-Service ermöglicht Netflix den eigenen Usern nun, Spiele auf Smart TVs und mit dem Fernseher verbundenen Geräten wie Fire TV, Chromecast, Roku und mehr zu spielen, indem man das Mobiltelefon als Spiele-Controller verwendet.
Das Unternehmen hat seine Pläne, in den Cloud-Gaming-Markt einzusteigen, bereits im vergangenen Herbst angedeutet, als Mike Verdu, VP of Games bei Netflix, gegenüber TechCrunch erklärte, dass das Unternehmen ein solches Angebot prüfe. Bei der Erläuterung, wo der Dienst in den breiteren Spielemarkt passt, erklärte Verdu, dass Netflix Spiele als „Mehrwert“ betrachtet.
„Wir fordern Sie nicht auf, ein Abonnement als Konsolenersatz abzuschließen. Es ist ein völlig anderes Geschäftsmodell. Wir hoffen, dass es mit der Zeit zu einer ganz natürlichen Art wird, Spiele zu spielen, wo immer man auch ist.“
Mit diesem Schritt konkurriert Netflix mit anderen Cloud-Gaming-Diensten, darunter Xbox Cloud Gaming von Microsoft, Nvidia GeForce Now, PlayStation Plus und Amazon Luna. Im Falle von Netflix sind die Spiele jedoch kostenlos, wenn man ein Netflix-Abonnement abschließt, und viele der Titel sind an die beliebtesten Sendungen des Unternehmens angelehnt. Das Wall Street Journal berichtet, dass Netflix Spiele entwickelt, die unter anderem auf Serien wie „Squid Game“, „Wednesday“ und „Black Mirror“ basieren.
Netflix hat bereits Spiele zu beliebten Serien wie „Love Is Blind“, „The Queen’s Gambit“, „Stranger Things“, „Narcos“, „Nailed It!“ und anderen herausgebracht und sein Angebot mit allgemein beliebten Spielen wie Puzzles, Jump’n’Runs, Kartenspielen, Strategiespielen, Kinderspielen und mehr abgerundet.
Der Videostreaming-Anbieter zeigte sich auch aktiv beim Ausbau des eigenen Spielegeschäfts, indem es Studios wie Boss Fight Entertainment, Night School Studio und das finnische Next Games aufkaufte. Zusätzlich errichtete man eigene interne Spielestudios, wie das in Helsinki, das von einem ehemaligen Zynga-GM geleitet wird. Ein weiteres entstand in Südkalifornien, das von einem ehemaligen Manager von Blizzard Entertainment, Chacko Sonny, dem ausführenden Produzenten von „Overwatch“, geleitet wird.
Obwohl Netflix mit einem Fokus auf Mobile Gaming begann, hat das Unternehmen schon lange angedeutet, dass Mobile Gaming nur die Anfangsphase der eigenen Experimente war. Cloud-Gaming und eigene IP sind die nächsten Schritte.
Mal sehen wie Netflix die nächste Preiserhöhung begründet.