Qualcomm: Neuester PC-Chip schlägt Apples M1 und holt auf M2-Chip auf

Erste Benchmark-Resultate für neuen Snapdragon-Chip

Grafik eines Apple Silicon M2-Chips

Apple hat mit den hauseigenen Apple Silicon-Chips sehr gute Arbeit geleistet: Die „M“-Reihe der Prozessoren kommen mit hervorragender Leistung daher, ohne zu viel Strom zu verbrauchen. Währenddessen haben Qualcomm und Microsoft versucht, Konkurrenz-Chips zu Apples M1- und M2-Prozessoren zu entwickeln. Während die ersten Versuche erfolglos waren, scheint es, dass Qualcomms neueste CPU endlich Apples M1 geschlagen hat und in Bezug auf die Leistung mit M2 gleichzieht.

Wie Windows Latest berichtet, sind Benchmark-Ergebnisse für Qualcomms neuen Snapdragon 8cx Gen 4-Chip, intern „Hamoa“ genannt, bei Geekbech aufgetaucht. Interessant ist, dass frühere Versionen von Qualcomms ARM-Chips den M1 von Apple nicht schlagen konnten – dieser Chip hingegen hat es endlich geschafft.


Die Geekbench-Testergebnisse für Qualcomms neue CPU zeigen einen Single-Core-Wert von 1197 und einen Multi-Core-Wert von 9337. Der Snapdragon 8cx Gen 4 verfügt über acht Performance-Kerne und vier Effizienz-Kerne. Sowohl der M1 als auch der M2 haben vier Leistungskerne und vier Effizienzkerne. Apples M1 und M2 schneiden im Single-Core-Bereich noch immer viel besser ab. Da der neue Snapdragon-Chip jedoch mehr Kerne hat, konnte er die Multicore-Leistung des M1 übertreffen und kam der Leistung des M2 sehr nahe.

  • Apple M1: 2334 (Single-Core), 8316 (Multi-Core)
  • Apple M2: 2589 (Single-Core), 9742 (Multi-Core)
  • Snapdragon 8cx Gen 3: 1107 (Single-Core), 5893 (Multi-Core)
  • Snapdragon 8cx Gen 4: 1197 (Single-Core), 9337 (Multi-Core)

In dem Bericht wird auch erwähnt, dass der neue Snapdragon 8cx Gen 4 von Nuvia entwickelt wird. Das Startup wurde 2019 von ehemaligen Ingenieuren des Apple Silicon-Teams gegründet und 2021 von Qualcomm für 1,4 Milliarden US-Dollar übernommen. Es wird vermutet, dass diese Ingenieure hinter den jüngsten Fortschritten bei ARM-Prozessoren für Windows-PCs stehen.

Leistungszahlen sind nur die halbe Miete

Natürlich sind die reinen Leistungszahlen nicht alles. Es gibt noch ein paar andere Dinge zu beachten: Da der Qualcomm-Chip beispielsweise mehr Kerne hat, ist er möglicherweise nicht so energieeffizient wie die Chips von Apple. Mit anderen Worten: Er ist zwar leistungsfähiger, verbraucht aber möglicherweise auch mehr Energie – was gerade für mobile Geräte wie Laptops und Tablets nicht unbedingt von Vorteil ist. Außerdem ist zu bedenken, dass der M2 bereits seit 2022 erhältlich ist, während sich der Snapdragon 8cx Gen 4 noch in der Entwicklung befindet. Die ersten Windows-PCs mit Qualcomms neuem Chip werden voraussichtlich Ende des Jahres oder Anfang 2024 auf den Markt kommen.

In der Zwischenzeit hat sich Apple auf die Ankündigung der ersten Macs mit dem M3-Chip vorbereitet, die ebenfalls in den nächsten Monaten auf den Markt kommen sollen. Und da der M3 sicherlich einen weiteren Leistungsschub für die Apple Silicon Macs bringen wird, wird Qualcomm wohl noch länger damit beschäftigt sein, zu Apples Chips aufzuschließen.

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Kommentare 4 Antworten

  1. Dieser Benchmarkvergleich ist entweder kompletter Unsinn oder ein Fake. Während die Qualcom SoC angeblich mit Geekbench 5 gemessen wurde, stammen die M1 und M2 Werte vom Geekbench 6.
    Und die Qualcom-SoC ist keinesfalls “leistungsfähiger” als Apples M1 bzw. M2 SoCs, im Gegenteil, sie kackt im Singlecore erbärmlichst ab und kann nur im Multicore dank mehr Cores den M1 möglichweise übertreffen. Möglicherweise, weil im Geekbench 6 die Multicorewerte sinken, während die Singlecore steigen. Außerdem kommt dazu, dass es sich bei dieser Qualcomms-SoC um die höchste Ausbaustufe handelt. Die anderen geplanten Varianten werden erheblich weniger Kerne haben, sprich noch schwächer sein. Während bei Apple noch 3 Ausbaustufen obendrauf kommen. Schon der M1 Pro geht im Multicore über die 10.000 Punkte. Also, nix mit schlagen oder aufholen für Qualcoms lahme Ente.

  2. Letztendlich ist es ja auch ein ARM Chip. Während Apple konsequent sein gesamtes Betriebssystem darauf ausgerichtet hat (mit alles Nachteilen bzgl Kompatibilität), ist die ARM Version von Windows nicht zu gebrauchen. Apps gibt es nur über den Windows Store. Windows lebt halt immer noch davon, dass Software selbst vermarktet wird oder bei Freeware kostenlos im Netz steht – nicht im Store. Damit hat man dann ein superschneller Windows Tablet/Notebook, aber einfach keine Software.

    1. Also sämtliche Apps für den Mac, die ich im letzten Jahr gekauft oder geladen habe (viele, mind. 50% auch selbst vermarktet zum kaufen, als Freeware und/oder Open Source), waren sowohl für Intel als auch Apple silicon Macs zu haben. Und dann gibt’s da auch noch Rosetta.

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