Softorino: Ein weiteres Entwicklerteam stellt auf Abo-Modell um

Apps nur noch im kostenpflichtigen Bundle

Vor einigen Tagen erhielt ich eine E-Mail von Softorino, dem Entwicklerteam hinter den tollen Apps wie WALTR Pro, SYC 2, iRingg und mehr, in der ein geheimnisvolles Event angekündigt wurde. Vom „größten Softorino Event“ namens Softorino_Next war die Rede, „das alles ändert, was wir in den bisherigen acht Jahren gemacht haben“.

Das etwas mehr als 16 Minuten lange Event-Video, vom Entwicklerteam als Keynote bezeichnet, brachte dann das zum Vorschein, was ich vorab schon befürchtet hatte. Auch Softorino steigt ab sofort in den Abonnement-Markt ein und wird die eigene Software nicht mehr einzeln zum Festpreis veräußern, sondern nun nur noch mittels eines kostenpflichtigen Abos.


Über diesen Schritt allein lässt sich sicherlich streiten, da die angebotenen Apps wie das Datei-Transfer-Tool WALTR Pro oder der YouTube-Downloader SYC 2 in der Regel nicht zum täglichen Gebrauch eines Mac-Users gehören. Wer alle zwei Wochen mal ein Video herunterladen oder eine Datei auf iPhones oder iPads übertragen möchte, benötigt ein kleines Tool, aber sicherlich kein Abo für diese App.

Was bei mir allerdings für großes Kopfschütteln gesorgt hat, ist die Tatsache, dass sich Softorino dazu entschlossen hat, alle Apps per Abo nur noch im Bundle anzubieten. Man zahlt also monatlich den aktuellen Preis von 2,92 USD (ca. 2,60 Euro) im Jahresabo, und bekommt dann eine Universal-Lizenz für alle elf Anwendungen des Entwicklerteams. Bei monatlicher Zahlung wird sogar 9,99 USD/Monat fällig. Als Mac-User lassen sich von den Apps allerdings nur vier verwenden (WALTR Pro, SYC 2, Folder Colorizer for Mac und iRingg), die anderen Varianten sind Windows-Versionen. Softorino bewirbt das neue Modell mit den Worten:

„Elf Apps. Ein einfaches Abonnement. Holen Sie sich alle aktuelle + zukünftige Softorino Software für macOS & Windows, mit einem einfachen Abonnement. Aktivieren Sie sie auf jedem Betriebssystem. Kostenlose Haupt-Upgrades. 24/7 Unterstützung.“

Warum hat man sich zu diesem Schritt entschlossen, auch Interessierte in ein Bundle-Abo zu drängen, die vielleicht nur eine einzige App erwerben möchten? Warum wird mit elf Apps geworben, wenn sich lediglich vier davon von Mac-Usern verwenden lassen? Warum bietet man als Alternative nicht weiterhin einen Einzelkauf der Apps bzw. kostenpflichtige Updates an, oder zumindest ein günstigeres Abo für eine Einzel-App? Schließlich möchte nicht jede Person knapp 3 USD im Monat für das Anmieten von vier Mac-Apps investieren, von denen lediglich eine benötigt wird.

Sicherlich, die 35,04 USD, die man im Jahr im Abo investiert, decken sich in etwa mit dem bisherigen Kaufpreis von einer der angebotenen Anwendungen. Und ja, auch Entwickler und Entwicklerinnen wollen von ihrer Arbeit leben, keine Frage. Trotzdem ist es für mich ein Unding, von heute auf morgen auf ein Abo-Modell umzustellen und bisherigen Nutzern und Nutzerinnen, die die Apps per Einmalkauf erworben haben, keine andere Wahl zu bieten, für weitere Updates monatlich Geld ausgeben zu müssen. Softorino bietet zwar auch alle elf Apps als Einmalkauf an – aber für sagenhafte 300 USD, „größere Updates nicht eingeschlossen“. Schade, dass auch diese bisher sehr sympathischen Entwickler auf den populären Abo-Gelddruck-Zug aufgesprungen sind.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 13 Antworten

  1. Einzig und alleine nutze ich ab und zu WALTR2 Wenns nicht mehr läuft läufts halt nicht mehr.
    Schließlich und letzt endlich wird auf Open Source umgestellt bzw. Bordmittel eingesetzt.

    Als Privatperson lohnt sich eine Abo App im seltensten Falle.

  2. Ein Abo ist ein reizvolles Modell für einen Hersteller: Regelmäßige Einnahmen, kein oder geringe Verluste, wenn eine Version mal in die Grütze geht, und man kann so nebenbei immer wieder mal die Preise erhöhen, äh, sorry, anpassen. Und warum funktioniert das Abo-Modell? Offensichtlich ist die kritische Masse der Benutzer, die ein Abo akzeptieren, groß genug. Bestes Beispiel: MAG Interactive mit dem „Neuen Quizduell“. Zuerst werden die Stammkunden, die die alte App gekauft haben, mit dem sündhaft teuren Abo vor den Kopf gestoßen, dann sorgt man dafür, dass immer mal wieder die Bewertungen im App-Store gelöscht werden, um die Zahl der negativen Einträge nicht zu groß werden zu lassen. So lässt es sich offensichtlich gut leben. Letztendlich haben es die Nutzer selbst in der Hand: Love it or leave it!

  3. macht euch doch keine Gedanken!

    Irgendwann kommt Apple Abo+ so wie bei Arcade 😉

    Dann dürfen wir alle unsere Apps aus einer Hand mieten.

    Revolution.

  4. „Trotzdem ist es für mich ein Unding, von heute auf morgen auf ein Abo-Modell umzustellen und bisherigen Nutzern und Nutzerinnen, die die Apps per Einmalkauf erworben haben, keine andere Wahl zu bieten, für weitere Updates monatlich Geld ausgeben zu müssen.“
    -> früher musste man doch auch jede Softwareversion einzeln kaufen. Dauerhaft kostenlose Updates sind nur über den AppStore erst an Menschen verteilt worden. Das Modell dahinter ist aber für ein Entwicklerteam total sinnlos, da kein kontinuierlich Geld fließt. Abos sind so gesehen eigentlich die einzige sinnvolle Wahl.
    Für die Nutzer ist das natürlich auf kurze Sicht blöd, aber auf lange Zeit gesehen ist es doch gut, wenn man darauf vertrauen kann, dass sein Lieblingsprogramm auch in ein paar Jahren noch Updates spendiert bekommt und mit dem neuesten macOS kompatibel ist und nicht das Entwicklerteam einfach Pleite geht und man dann da sitzt ohne wirklichen Ersatz für seine Software.

    1. So wäre es perfekt, wenn es SO laufen würde.

      Aber so läuft es nicht‼️

      Das Abo läuft so lange, bis sich die Entwickler (oder Apple) etwas anderes einfallen lassen, um den Nutzer zu melken.

      Zum Beispiel mit der Version 2.1 oder einer PlusPlus-Version mit Ultra Pro Möglichkeiten u.s.w.
      Wehret den Anfängen. Der „Markt“ wird es richten.

      NoAbo👎〽️

    2. mir ist das Modell Einmalkauf lieber, besser dann mal nach ein paar Jahren eine neue Version zum Kauf anbieten, da kann ich dann aktiv entscheiden wie lange ich noch mit der alten Version klar komme und ob es mir die neue Version in Abhängigkeit von meinem aktuellen Bedarf wert ist. Da Abos sowohl für die Entwickler als auch für den Shop Anbieter die lukrativere Alternative sind wird das wohl die Zukunft? Mit mir nicht solange möglich.

    3. Was spricht denn dagegen ein Update sich auch bezahlen zu lassen.

      Vorteile:
      -der Entwickler macht ein Update welches man auch als Update ansehen kann (Funktionsverbesserung) Bugs außen vor

      -der App-Käufer weiß genau was er bekommt und kann sich entscheiden ob er das kostenpflichtige Update laden möchte oder nicht?

      -Entwickler wird für seine laufenden Kosten an der App honoriert.
      Kein Abo

      Nachteile:

      -Apple bietet das bezahlen von Updates im Moment gar nicht an und Entwickler müssen immer eine komplett neue App in den Store werfen um dafür auch Geld zu bekommen. Die kommen am Abo also gar nicht vorbei.

      Abschließend würde ich für ein Softwareupdate gut und gern auch bezahlen sofern ich eine App im Einmalkauf erworben habe. Ich kann für mich dann entscheiden ob ich die beworbenen Produktverbesserungen möchte oder nicht.

      Win:Win

    4. Du hast einen Denkfehler: häufig brauche ich nicht die aktuellste Version und noch häufiger steht der (Abo-) Preis zu den neuen Funktion in absolut keinem Verhältnis.

      Ich arbeite noch immer mit der CS6, eben weil es kein Abo ist. Schau dir mal die Preise bei eBay an, was du für die letzte Disc Version bezahlst. Viele Menschen wollen sich nicht binden, viele Menschen wollen die Sicherheit des Besitzes, auch bei Programmen.

      Für die Entwickler ist das natürlich eine ordentliche Geldquelle, klarer Fall.

      Zum Artikel: tatsächlich habe auch ich die email erhalten, sie aber ûberhaupt nicht beachtet da im Spam-Ordner gelandet 😂

  5. Fachfrage: ich nutze den aktuellen YouTubeConverter 2 unter 11.6 (M1).
    Anders als der Name vermuten lässt, sollen Downloads auch von vielen anderen Plattformen möglich sein, z.B. FACEBOOK.
    funktioniert bei mir hier aber überhaupt nicht – kann das am M1 liegen ? Ich bilde mir ein, früher ging das, hab aber keinen Vergleich mehr …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de