Anker SoundBuds Digital IE10: InEars mit Lightning-Anschluss haben noch einige Makel

Mit dem Wegfall der Klinkenbuchse beim iPhone 7 wird Kopfhörer-Herstellern ein neuer Markt geboten. Mit den Anker SoundBuds Digital IE10 gibt es auch vom mittlerweile bekannten Unternehmen ein neues Produkt.

Anker SoundBuds Digital IE10 1

Eines muss gleich vorweg genommen werden: Mit einem Kaufpreis von aktuell 79,95 Euro reihen sich die Anker SoundBuds Digital IE10 definitiv nicht in das bisherige Low Budget-Segment des beliebten Zubehör-Herstellers ein. Sind andere Kopfhörer von Anker sonst zu Preisen zwischen 20 und 30 Euro zu haben, spielt dieses neue Modell in einer ganz anderen Liga.


  • Anker SoundBuds Lightning für 79,95 Euro (Amazon-Link)

Wir hatten bereits die Möglichkeit, die Anker SoundBuds Digital IE10 genauer unter die Lupe zu nehmen und wollen euch unsere ersten Eindrücke schildern. Bereits beim Auspacken der kabelgebundenen InEars samt Lightning-Anschluss wird klar: Anker setzt schon bei der Produktpräsentation auf einen Premium-Faktor. Mit einem matt-schwarzen Karton, den ansehnlich im Inneren aufgereihten InEars und einem großen Zubehörpaket hat der Käufer gleich das Gefühl, etwas Hochwertiges gekauft zu haben. Neben drei verschiedenen großen Silikonstöpseln finden sich auch EarWings für besseren Halt im Ohr in drei Größen, ein Paar Memory-Foam-Stöpsel sowie ein ovales schwarzes Hardcase zum Transport und für die Aufbewahrung der Kopfhörer.

Designtechnisch allerdings fällt bei der ersten Betrachtung gleich die überdimensioniert wirkende Drei-Tasten-Fernbedienung der InEars auf, die zudem relativ weit unten am Kabel an der Y-Verbindung angebracht ist. Die ansonsten eher filigran wirkende Verarbeitung bekommt durch dieses Element einen großen Dämpfer und trägt nicht unbedingt zur Ästhetik bei. Für etwas Unbehagen sorgt auch das matte, leicht angeraute Kopfhörerkabel, das ein Kandidat für störende Kabelgeräusche ist – dazu aber im Folgenden mehr.

Anker gibt neben einer MFi-Zertifizierung als Produktspezifikation auch einen „Premium-DAC-Prozessor und 10 mm-Treiber“ sowie eine Impedanz von 32 Ohm an, die für einen „unverfälschten Klang in Digital High Resolution“ sorgen sollen. Zudem wird der 15 Gramm leichte Kopfhörer mit einem IPX5-Standard für Wasserdichtigkeit ausgeliefert und kommt mit verstärkten Kabeln, einem integrierten Mikrofon zum Tätigen von Anrufen sowie drei EQ-Modi (Balance, klare Stimme und Super Bass) daher, zwischen denen per Knopfdruck gewechselt werden kann. Auch eine Aktivierung von Siri ist über die Fernbedienung der SoundBuds Digital IE10 möglich.

Störende Geräusche durch fehlende Kabelabschirmung

Im ersten Praxistest sorgen die Anker SoundBuds IE10 dann allerdings für einige Enttäuschungen. Wie bereits erwähnt, habe ich anhand der Kabel-Beschaffenheit bereits störende Geräusche beim Tragen durch Reibung an der Kleidung oder Kopf befürchtet – und dies tritt leider auch bei der Nutzung im Alltag ein. Die Abschirmung der Kabel ist gelinde gesagt ein Graus und sorgt nicht unbedingt dafür, dass sich die eigene Musik genießen lässt: Kratzende, scharrende Geräusche bei jeder kleinen Berührung der Kabel an der Kleidung sind leider an der Tagesordnung.

Anker SoundBuds Digital IE 10 2

Ein weiteres Manko stellte ich bei der Musikwiedergabe über den Lightning-Port meines iPhone 6s fest: Nachdem der Kopfhörer bei der Nutzung von Spotify oft erst nach mehrmaligem Ein- und Ausstecken erkannt wurde, sorgte auch eine Tendenz zum rechten Ohrhörer für einigen Unmut beim Musik hören. Sämtliche Versuche meinerseits, mit verschiedenen Silikonbuds und EarWings zu hantieren, schlugen fehl. Durch etwas Drehen und Ziehen konnte ich kurzzeitig den gewünschten ausgeglichenen Stereoeffekt erzielen, doch dieser hielt nicht lange an. Lediglich mit den mitgelieferten Memory Foam-Buds war es mir möglich, wirklich in Stereo zu hören. Ein Vergleichstest mit anderen InEars, namentlich den Creative Outlier Sports und den Jabra Sport Pulse Wireless, bestätigten mir, dass nicht mein Gehörgang das Problem ist.

Aber die Anker SoundBuds Digital IE10 haben durchaus auch ihre Vorteile: So sorgen bereits die einfachen Silikonstöpsel nebst EarWings für eine hervorragende Abschirmung von der Außenwelt. Nahezu unheimlich still wird es dann mit den Memory Foam-Stöpseln, die nicht nur besonders bequem im Ohr sitzen, sondern auch die Umwelt komplett außen vor lassen – in bestimmten Situationen kann dies gewünscht sein, im Straßenverkehr sollte man aber Vorsicht walten lassen.

Auch klangtechnisch bietet Anker mit diesen digitalen InEars eine gewohnt solide Qualität. HiFi-Kopfhörer sind die SoundBuds Digital IE10 aber definitiv nicht. Auch die drei Equalizer-Modi sind gewöhnungsbedürftig und bedurften zumindest in meinem Fall einen häufigen Wechsel, je nach gewähltem musikalischem Genre und Abmischung des jeweiligen Stückes. Insgesamt jedoch gibt es einen in dieser Preisklasse durchaus konkurrenzfähigen, ausgeglichenen Klang, der manchmal etwas an Knackigkeit und Volumen vermissen lässt, aber ansonsten keine Beanstandungen nötig hat.

Das Fazit für die neuen Anker SoundBuds Digital IE10 fällt aber insgesamt durchwachsen aus: Trotz des grundsoliden Klangbilds und drei verschiedenen EQ-Optionen sowie einer guten Abschirmung vor äußeren Einflüssen sorgt vor allem die mangelnde Kabelabschirmung und dadurch entstehende Störgeräusche für Unmut. Auch die Handhabung der beiliegenden Silikonstöpsel erwies sich zumindest in meinem persönlichen Fall als problematisch – das muss aber nicht bei jedem Nutzer so sein. Eine uneingeschränkte Empfehlung können wir für dieses neue Anker-Lightning-Modell daher nicht aussprechen.

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Kommentare 6 Antworten

  1. 80,-€ für Anker? Was da los? Dazu noch Lightning, wo eh bald auf USB-C umgestellt wird.
    Das wird nix Anker, Anker steht für gut und günstig und das trifft bei diesen Kopfhörern gar nicht zu:(

    1. Es gibt so manche Dinge, da kann sich auch Anker nicht gegenstellen:
      1. die Mfi Zertifizierung für den Lightninganschluss bei Apple kostet im Verhältnis einfach enorm viel Geld in den Entwicklungskosten. Das ist ein sehr großer Baustein.
      2. durch den Lightninganschluss habe ich einfach nicht die Absatzmenge, die ich brauche, um das Ding günstig zu verkaufen. Es kann ja nur von Apple Nutzer gekauft werden, die Geräte mit Lightning Anschluss haben.

      Daher der hohe Preis. Relativ einfach, nicht?

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