VanMoof: E-Bike-Hersteller steht zum Verkauf – schon mehrere Interessenten

Trek und Giant sollen zu möglichen Käufern gehören

Gelbes VanMoof S4 vor gelbem Hintergrund

Der E-Bike-Hersteller VanMoof aus Amsterdam ist bankrott – zumindest in den Niederlanden. Hatte man sich ehemals noch als „bestfinanziertes E-Bike-Unternehmen der Welt“ bezeichnet, hat man kürzlich in den Niederlanden Insolvenz anmelden müssen. Zuvor hatte VanMoof ein sogenanntes Zahlungsaufschubverfahren mit gerichtlich bestellten Verwaltern eingeleitet.

Wie es mit dem E-Bike Anbieter weitergeht, ist bisher noch nicht geklärt. Zumindest heißt es, dass in Deutschland und weiteren Ländern alles normal weitergeht, obwohl der Verkauf von neuen Räder derzeit eingestellt ist. Gute Nachrichte gab es zumindest Ende Juli aus dem App Store: Die VanMoof-App wurde aktualisiert und um eine wichtige Funktion, die Kalibrierung des E-Shifters, ergänzt.


Nun steht VanMoof zum Verkauf – und es sollen bereits einige namhafte potentielle Käufer im Gespräch sein, die beliebte niederländische Marke übernehmen zu wollen. Laut The Verge hätten die beiden Verwalter, die vom niederländischen Gericht als Treuhänder für VanMoof ausgewählt worden sind, der lokalen Presse wie Bright mitgeteilt, dass mehrere Angebote eingegangen seien. „In den kommenden Tagen werden die Angebote miteinander verglichen und mit den Beteiligten besprochen“, so die Kuratoren Jan Padberg und Robin de Wit. Das Ziel sei es, innerhalb weniger Tage eine endgültige Einigung zu erzielen. The Verge berichtet weiter:

„Die Kuratoren geben keine Namen bekannt, aber zu den angeblichen Bietern gehören laut Bright KKR, eine US-amerikanische Investmentgruppe, der auch das niederländische Fahrradkonglomerat Accell Group gehört, sowie Fahrradriesen wie Trek und Giant. Es gibt auch Gerüchte über ein Interesse aus Deutschland, wobei unklar ist, um welches Unternehmen es sich handelt.“

Dunkelgrünes VanMoof X4 E-Bike vor dunklem Hintergrund

Bislang ist nur ein Bieter namentlich bekannt, micromobility.com, das vorher als Helbiz bekannt war und ein unverbindliches Angebot abgegeben hat. 2021 ging das Unternehmen an die Börse und gab nach einer Fusion die eigene Bewertung mit 408 Millionen USD an. Die Aktien des Unternehmens sind allerdings seitdem stark gefallen, so dass die Marktkapitalisierung derzeit bei etwa 8,75 Millionen USD liegt. Es ist daher fraglich, ob micromobility.com überhaupt über genügend Mittel verfügt, um eine Übernahme VanMoofs abzuschließen.

„Das ist eine nette Geste, aber die Treuhänder werden wahrscheinlich nach Käufern suchen, die tatsächlich in der Lage sind, eine Übernahme durchzuführen. Und VanMoof wird nicht billig sein. Wie Bright feststellte, werden zweistellige Millionenbeträge erforderlich sein. Das Unternehmen soll in den Jahren 2021 und 2022 jeweils rund 80 Millionen Euro verloren haben. Insgesamt wurden fast 200 Millionen Euro in VanMoof investiert.“

Wer auch immer das insolvente niederländische E-Bike-Unternehmen übernehmen wird, wird langfristig für sicherstellen müssen, dass die VanMoof-Kundschaft ihre Fahrräder nutzen können. Anders als bei vielen anderen E-Bike-Herstellern werden für Reparaturen und Service spezielle Bauteile benötigt, zudem sind einige Features wie die Diebstahlsicherung von Servern abhängig. Sollte VanMoof keinen Käufer finden, würden diese vermutlich abgeschaltet werden.

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Kommentare 1 Antwort

  1. Nachdem immer mehr E-Bikes-Anbieter auf den Markt kommen bereinigt sich der Markt irgendwann. Bei unserem 1. Ebikekauf(richtiger Pedelec) 2007 gab es 2 europäische Anbieter und der Rest aus China.

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