Das Phänomen Snapchat: Eine App, die eigentlich keiner braucht – aber doch erfolgreich ist

Sucht man im App Store nach der App Snapchat, wird diese von Apple bereits mit dem Zusatz „Essentials“ betitelt.

Snapchat

Und das wohl nicht ohne Grund: Immerhin verzeichnet die App, die im September 2011 erstmals zum Download bereit stand, bereits im letzten Sommer über 100 Millionen tägliche User, die pro Sekunde 9.000 Bilder teilen. Einige Quellen prophezeien bereits, dass Snapchat (App Store-Link) in der Lage ist, gerade bei jüngeren Usern Facebook den Rang abzulaufen. In Deutschland nutzen mittlerweile 35 Prozent der Nutzer zwischen 10 und 19 Jahren Snapchat – Facebook kommt in dieser Gruppe auf 32 Prozent.


Der Online-Dienst ermöglicht es seinen Nutzern, schnell und einfach Fotos an Freunde zu versenden. Die Bilder sind nur für eine begrenzte Zeit beim Gegenüber sichtbar, bevor sie gelöscht werden, und können wiederum vom Empfänger mit einem Foto beantwortet werden. Wurden zu Beginn von Snapchat häufig auch Nacktbilder über den Dienst verschickt, nutzen mittlerweile auch seriöse Nachrichtenportale wie die Washington Post den Kanal, um politische Nachrichten zu übermitteln. Und auch die US-Präsidentschafts-Kandidaten Hillary Clinton und Bernie Sanders nutzen die Plattform für ihren Wahlkampf.

Vergänglichkeit als Erfolgsmodell von Snapchat

Dies hängt vor allem auch mit dem stetig erweiterten Funktionsumfang von Snapchat zusammen. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, auch Videos mit einer Länge von bis zu 10 Sekunden hochzuladen, oder ein virtuelles Tagebuch mit Momentaufnahmen, die bis zu 24 Stunden lang gespeichert werden, zu erstellen. Bedingt durch die Kurzlebigkeit der Inhalte ist der Nutzer daher fast schon gezwungen, täglich oder gleich mehrmals täglich die Snapchat-App zu öffnen, um nichts Wichtiges zu verpassen – und gleichzeitig auch dazu verleitet zu werden, verrückte oder peinliche Fotos zu teilen. Sie werden ja eh binnen kürzester Zeit wieder gelöscht: Vergänglichkeit als Erfolgsmodell.

Vergessen sollte man trotzdem nicht, dass es Usern möglich ist, versendete Bilder über einen Screenshot oder eine andere Kamera trotzdem zu sichern. Die Entwickler weisen auf diesen Umstand auch in ihrer ansonsten sehr spärlich gehaltenen App Store-Beschreibung zu Snapchat hin. Mir persönlich hat sich der Mehrwert von Snapchat noch nicht erschlossen – aber vielleicht bin ich mit einem Alter von über 30 Jahren auch schon zu alt für diese kleinen Späße des Alltags.

Nutzt ihr Snapchat, und wenn ja, wie oft kommt die App bei euch zum Einsatz? Was macht für euch den Reiz dieser Social Media-Anwendung aus? Wir sind sehr gespannt auf eure Meinungen zu diesem Thema.

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Kommentare 26 Antworten

  1. „…täglich oder gleich mehrmals täglich die Snapchat-App zu öffnen, um nichts Wichtiges zu verpassen…“

    Das war der beste Witz im Bericht.

    1. Wo ist jetzt der Witz bei Mels Aussage? Deinen Denkfehler allerdings habe ich gefunden! Das ist doch wohl um einiges witziger, …nein peinlicher!

        1. Ich fand den Witz noch viel besser: „Sie werden ja eh binnen kürzester Zeit wieder gelöscht: Vergänglichkeit als Erfolgsmodell.“ Was ausdrücklich kein Vorwurf an Mel ist (sie hat ja drauf hingewiesen, dass daran zu Glauben totaler Blödsinn ist).

  2. Ich sehe auch keinen Sinn darin, diese App jemals zu verwenden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Daten vollständig gelöscht werden.

  3. Ich dachte mir anfangs auch diese App könnte mich in irgend einer Weise bereichern. Habe dann krampfhaft versucht irgendwie ein paar Snaps zu verschicken aber war davon selbst nicht wirklich überzeugt.
    Die Kurzlebigkeit des Ganzen macht mir keinen Spaß. Wenn ich ein schönes Foto gemacht habe dann verschicke ich es für die Öffentlichkeit lieber über Twitter und oder Instagram.
    Peinliche Sauf-Escapaden muss ich nicht mittels Snapchat im WWW verteilen. Gelöscht habe ich die App noch nicht weil man dort ja auch anderen Snappern folgen kann und sich dort doch ab und zu was ansehen kann. Konsumieren ja selber produzieren eher nicht.

  4. vor ein oder zwei Jahren gab es doch den Skandal, dass alle snapchat Fotos online aufgetaucht sind, für jedermann ersichtlich. leider findet man dazu keine News mehr. merkwürdig. ich vertraue dem ganzen nicht. wie viele Social Apps brauchen wir denn noch?!

  5. Sinnvoller wäre es all diese Grundelementaten Sachen in einer App zu integrieren. Wegen mir whatsapp , Facebook auch wenn ich es nicht nutze und Instagram… Gehört doch sowieso alles Zuckerberg. Man könnte ja ne Einstellung machen wo man sich aussuchen kann welche Apps dann in der all in One App angezeigt werden sollen. Snapchat finde ich persönlich bisschen sinnlos und mir hat sich auch noch nicht erschlossen wer und warum man es braucht oder brauchen sollte aber das muss ja jeder für sich selber wissen wie er seinen Alltag gestalten wil.

  6. Ich find die App ganz cool, um seinen Freunden mitzuteilen, was man gerade macht, ohne sich aufzudringen. Wer sehen will, was ich mache, öffnet den Snap/meine Geschichte, sonst halt nicht.

  7. Installiert, den Sinn nicht verstanden, mich über die unübersichtliche Menüführung geärgert, gelöscht! Eine weitere Messenger-App die man nicht unbedingt braucht, wenns Spaß macht!? Die Funktion, Nachrichten in ihrer Zeit zu begrenzen, wird nach und nach auch in andere Messenger eingebaut, wenn das der einzige Sinn ist, brauche ich es nicht! Ist halt so ein Jugendding um sich von den Erwachsenen abzugrenzen!

  8. Ich hab von dieser App noch nichts gehört. Ich habe sie also auch nicht vermisst.
    Und nun, nach dem Lesen, brauche ich sie garantiert auch nicht.

  9. Ich hab mich mal da rein gequält in die Bedingung. Folge mittlerweile ein paar Leuten und gucke was die so treiben. Ist teilweise sehr witzig. Selbst Snappe ich aber nix.

  10. mir ist snapchat aufgrund ihrer windows phone politik derart unsympatisch, dass ich denen nur die pleite wünschen kann!

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