Filmic: Ehemals beste Video-Kamera-App entlässt gesamtes Personal

Nach Wechsel auf Abo-Modell

Vor ziemlich genau einem Jahr mussten wir berichten, dass die beliebte Video-Kamera-App Filmic Pro (App Store-Link) auf ein Abo-Modell wechselt. Nachdem die App zuvor 16,99 Euro gekostet hatte, sollte man plötzlich 3,49 Euro pro Woche oder 59,99 Euro pro Jahr bezahlen. Besonder die Nutzerinnen und Nutzer, die Filmic Pro erst kurz vor der Umstellung gekauft hatten, schauten in die Röhre.

Nun scheint sich die Sache endgültig erledigt zu haben. Wie der Blog PetaPixel berichtet, wurde das gesamte Personal entlassen. Darunter auch der langjährige Gründer und Geschäftsführer. Wie genau kann das sein?


Mit dem neuen Besitzer geht es bergab

Erst im September 2022, also zwei Monate vor dem Wechsel auf das Abo-Modell, wurde Filmic Pro von Bending Spoons übernommen, einem größeren App-Anbieter aus Italien, der sich auf die Nachbearbeitung von Videos spezialisiert hatte. Damals eigentlich ein durchaus logischer Schritt, um die Weiterentwicklung von Filmic Pro zu beschleunigen.

Ohnehin liefen die letzten Monate für Filmic Pro schon sehr schleppend. Das letzte große Update liegt bereits über ein Jahr zurück, die neuen iPhone-Funktionen für Video-Aufzeichnungen auf externem Speicher wurden noch gar nicht umgesetzt. Jetzt ist es ohnehin sehr unwahrscheinlich, dass so etwas noch passiert.

Mit Blackmagic Camera gibt es mittlerweile ohnehin einen neuen Favoriten aus dem App Store. Auf diese App hat sogar das Apple-Team bei der Produktion der Mac-Keynote Ende Oktober gesetzt, die ja komplett mit iPhones aufgezeichnet wurde.

‎FiLMiC Pro-Profi Video Kamera
‎FiLMiC Pro-Profi Video Kamera
Entwickler: FiLMiC Inc
Preis: 16,99 €+
‎Blackmagic Camera
‎Blackmagic Camera
Entwickler: Blackmagic Design Inc
Preis: Kostenlos
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Kommentare 20 Antworten

    1. Das kann ich nicht nachvollziehen. Wie glaubst du sollte sich der Aufwand einer Appentwicklung, Wartung und Weiterentwicklung refinanzieren?

      1. Monetarisierung-Modelle für Ihre App
        In-App Werbung (kostenfreie Apps, die Werbung anzeigen) …
        In-App-Kauf (Verkauf von virtuellen oder physischen Produkten) …
        Freemium (Basisprodukt gratis) …
        Paywall (Bezahlschranke mit angebotenem Abonement) …
        Kostenpflichtige Apps (Download gegen Zahlung)

          1. Ist das nun ernst gemeint @powdermaniac? deepsea hat dir aufgezählt wie die Entwickler Ihre Apps finanzieren können ohne einfach Sinnlos auf den Abo-Zug auf zuspringen.

          2. Ja, weil ein Unternehmen planbare Einkünfte benötigt. Wie soll man bei den unzähligen Möglichkeiten, „kauft jemand die neue Version oder nicht“ finanziell planen? Versetzt euch einfach mal auf die andere Seite. Wie würdet ihr eure App vermarkten?

          3. Diese „Problem“ hatten die ganzen Entwickler auch vor der Smartphone und AppStore Zeit. Geschafft haben sie es damals auch, sie mussten nur eben deutlich besser kalkulieren als heutzutage mit den Abo.

            Und ob die neue Version gekauft wird oder nicht, liegt vor allem an den Funktionen. Einfach nur auf V2 hochsetzten brachte damals halt nichts, es mussten entweder notwendig sein, da die Programme entsprechend angepasst werden mussten für das neue Betriebssystem (lief zum Beispiel auf den neuen nicht mehr) oder V2 hat entsprechend gute neuen Funktionen, die die Nutzer auch wollten (nicht wie heutzutage oft wo der Entwickler an den Usern vorbei Entwickelt und Wünsche oder Probleme oft mehrere Versionen komplett unberücksichtigt bleiben).

            Das es sich so hin entwickelt hat wie es ist, sind die Entwickler zum größtenteils selber Schuld. Da sie Ihre Software verramscht haben in den AppStores, für Anfangs 0,79€ später mal 0,89€ und dann 0,99€. Auch damals hätten sie für Ihre Software entsprechend Preise verlangen können, die sie Wert ist.

            Hinzu kommt dass sie nicht auf Ihre Bewertungen verzichten wollen, die sie mit V1 mal bekommen haben aber schon längst bei V10 oder höher sind. Niemanden Interessiert die Bewertung von V1 wenn die App selbst bei V10 ist. Das sie so dann Probleme haben wieder Geld zu verlangen für eine V2 ist leider klar, denn der AppStore sieht das so nicht vor, dafür muss die App komplett neu rein und nicht als Update über die alte drüber gebügelt werden.

      2. powdermaniac, genau wie es früher am PC und Mac möglich war.

        Eine Version, bsp. V1, wird gekauft für Betrag X und es gibt dann kostenlose Updates (.1, .1.1, .2, .2.2 usw. usw.) für Fehlernehebungen.

        Sowie eine V2 erscheint, weil zum Beispiel diverse neue Features rein gekommen sind, so hat der Kunde Entschieden ob in diese neuen Features ein Upgrade Wert sind oder nicht. Wenn „Ja“, so hat der Kunde ein Upgradepreis bezahlt oder den Vollpreis wieder (je nachdem wie der Entwickler es angeboten hat). War die Antwort „Nein“ vom Kunden, so hat er halt kein V2 gehabt sondern ist weiterhin bei V1, mit den letzten Updates bsp. 1.9.8 geblieben.

        „Bräuchte“ der Kunde V2, weil es dass OS erfordert, so hat der Kunde überlegt ob er das Programm überhaupt noch benötigt. Gerade im Privaten Sektor ändern sich die Anforderungen ja mal gern, dieses Jahr macht man viel mit Videos, nächstes Jahr nicht mehr dafür mit Fotos.

  1. Na also ehemaliger Käufer muss ich sagen – selber Schuld.

    Und nach dem release der kostenfreien Blackmagic Cam war ihr Untergang sowieso garantiert – diese macht grundsätzlich alles viel besser.

    1. Ich habe Filmic ende 2021 gekauft. Später wurde es in einem Abo geändert. Die App funktioniert aber weiterhin. Wieso bin ich jetzt selber schuld?

      1. Sie funktioniert ja auch weiterhin. Allerdings benutze ich sie seit der Umstellung auf Abo nicht mehr – da Blackmagic die App in der Luft zerreißt.

      2. (Falls das wegen dem auto Tippfehler nicht klar war – ich bin selber Käufer und Nutzer.
        Der Entwickler ist jedoch selbst schuld bei der Bepreisung und Fehleinschätzung des Marktes.)

        1. @Reg – das sehe ich ganz genauso. Solche Abo Modelle braucht kein Mensch, aber Entwickler und Apple können sich in der Hängematte ausruhen und Geld scheffeln. Ne ne… Freue mich auch über das Ende. Wer den Markt falsch einschätzt und ggf. falsch kalkuliert, der hat eben am Markt nichts mehr verloren. So war es schon immer. Gut so😊

  2. Na also…solche Meldung brauchen wir öfter, damit die Abo-Seuche verschwindet. Bezeichnend auch: „… seit über einem Jahr keine Updates…“. Es fehlt der Nebensatz: „…. aber schön weiter kassiert…“

    1. Abo’s sind ja nicht grundsätzlich schlecht. Wenn ich aber eine App entwickle, deren Userschaft schon begrenzt ist, dann sollte ich doch wissen, dass die Anzahl der Nutzer und damit die zahlende Kundschaft zurückgehen wird.

      Die Firma hat es einfach nicht drauf gehabt – weder in Sachen Entwicklung und Service noch im Umgang mit den Finanzen. Ergo: Der Nächste bitte.

      Und ja, ich habe auch damals gekauft.

    1. Die Gründer der Apps haben also die Apps Filmic , Evernote etc a den Resteverweter verschenkt , nicht wirklich oder?
      Leider war nichts von den Kaufpreisen öffentlich, ganz abgesehen von der Anzahl der verkauften Abos.

  3. Blah-blah…
    Affinity und Procreate sind sicher schon seit Jahren pleite, weil sie nicht auf den Abozug aufspringen. Procreate ist die am meisten heruntergeladene Kaufapp überhaupt.
    Warum? Weil es verdammt gute Apps sind und sie sich vom Einheitsbrei unterscheiden.
    Blackmagic hat den Untergang von Flimic Pro beschleunigt.
    Wie Bambu Lab Ankermake das Wasser abgegraben hat.

  4. Auch ich hatte rund ein Jahr zuvor die App gekauft und mich dann über das Abonnement sehr geärgert. Der Preis war unverschämt hoch, weil ich die App nur ca. 2 Stunden je Jahr nutze. Die Entwickler müssen von den Einnahmen leben können, das war aber in meinen Augen pure Abzocke.

    Ich bin gerne bereit für gute Apps zu zahlen und ich spende auch regelmäßig, wenn es die App erlaubt und wenn ich mit der App zufrieden bin. Für QuickScan habe ich im letzten Jahr schon 2 mal für in Summe rund 22€ gespendet. Die Scanner-App ist super und sammelt keine Daten. Zudem nutze ich sie relativ regelmäßig. Auch bei der App iCatcher (unterschätzter Podcastplayer) spende ich jährlich. Das ist kein so hoher Betrag aber ich mache das von der Nutzung abhängig. Gute und werbefreie Apps dürfen gerne etwas kosten, wenn das Bezahlmodell ausgewogen und fair bleibt.

    Auf dem Mac nutze ich Lightroom, wegen dem Abozwang, nicht mehr, sondern ich habe mir Luminar Neo als Einmalkauf zugelegt. Genau so habe ich mir Affinity Foto gekauft. Nach rund 3 Jahren sind dann, bei Bedarf, neue Versionen fällig, was absolut ok ist.

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