Luca App vor dem Aus? Weitere Bundesländer lassen Verträge auslaufen

Da hilft auch kein Preisnachlass

Die Luca App (App Store-Link), die unter anderem vom Musiker Smudo unterstützt wird, könnte vor dem Aus stehen. Nachdem Schleswig-Holstein den Vertrag nicht verlängert hat, lassen jetzt weitere Bundesländer die Verträge auslaufen. Brandenburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern verzichten auf eine Verlängerung.

Die Begründung? Datenschutzprobleme und die Tatsache, dass die Luca App von immer weniger Leuten genutzt wird. Zudem haben zu wenig Gesundheitsämter die Luca App genutzt. Bremen kündigt den Vertrag, da die Kontaktnachverfolgung keinen großen Mehrwert hat, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard gegenüber dem NDR. Mecklenburg-Vorpommern hatte bisher 440.000 Euro für die Lizenz ausgegeben und lässt den Vertrag am 12. März ebenfalls auslaufen.


Durch die neue Corona-Landesverordnung gibt es keine Pflicht mehr zur Erhebung von Kontaktdaten. Während schon zahlreiche Bundesländer die Nutzung von Luca ablehnen, fällt die Entscheidung anderer Bundesländer in den kommenden Wochen und Monaten. 

Luca stand häufig in der Kritik

Es gab nicht nur Datenschutzbedenken, auch die Polizei hat auf Daten zugegriffen ohne eine ausreichende Rechtsgrundlage. Bleibt offen, wie die Zukunft von Luca aussehen wird. Wenn weitere Länder die Lizenz nicht verlängern, könnte Luca vor dem Aus stehen. Um das zu verhindern, bieten die Arbeiter ihre Lizenz aktuell zum stark vergünstigten Preis an. Dabei müssen sich die Bundesländer nicht mehr ein volles Jahr binden, sondern können auch pro Monat abonnieren. Statt wie bisher 18.000 Euro werden dann nur noch 9000 Euro im Jahr fällig.

‎luca app
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Entwickler: culture4life GmbH
Preis: Kostenlos
(via Heise & Tagesschau)
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Kommentare 27 Antworten

  1. Super! Das Unvermögen der Behörden, sich vernünftig aufzustellen, wird jetzt der Luca-App angelastet. Und der Bürger steht demnächst wieder mit Kugelschreiber und Papier da und füllt seine Kontaktdaten auf. Datenschutz ist da noch schlechter…

      1. @tim: Zettel und Stift sind definitiv datenschutzfreundlicher. Wird 4 Wochen lang aufbewahrt und dann entsorgt. Im Gegensatz zur Luca-App wird an das Gesundheitsamt nur übertragen, wenn das GA entsprechend anfragt.
        Habe dafür gesorgt, dass bei uns im Verein die Luca-App NICHT eingesetzt wird. CWA hatten wir in Erwägung gezogen, sind dann aber doch bei Papier und Kuli geblieben. Das GA hat seit Anfang Corona noch nie angefragt, wir hatten allerdings auch noch keinen Fall von Anwesend und Corona-Positiv.
        Habe ebenfalls dafür gesorgt, dass die (von der Verordnung vorgeschriebene) Einlasskontrolle wegen 2G die Mitglieder per CovPass Check App und Lichtbild-Ausweis kontrolliert.

        1. @Zero: nur mal so gefragt: „Wird 4 Wochen lang aufbewahrt und dann entsorgt.“ Siehst Du und damit hatte ich von Anfang an ein persönliches Problem. Geschäfte und Kneipen sind keine Behörden, deshalb müssen die auch nicht fachgerecht entsorgen, was Behörden aber müssen. Woher will man wissen,dass nicht einfach die nächste gelbe Tonne genutzt wird? Ist schließlich nur Papier und der moderne Mensch ist manchmal extremst dusselig. Dann liegt da ne hübsche Datensammlung zu aller Verfügung. (Das hat jetzt direkt keinen Bezug zur Luca-App)

          1. @hape: Hör mir bloß auf. Menschen sind generell nachlässig mit ihren Daten, nicht nur bei der Entsorgung. Diese Ignoranz geht mir täglich auf den Sack. Wohne in einem 9-Parteien-Haus und die lieben Nachbarn entsorgen alles durcheinander. Plastikmüll im Restmüll, Altglas im Plastikmüll, Altgeräte und Altpapier im Restmüll, Essensreste in der Altpapiertonne. 🤮
            Aber immer schön die Versandetiketten drauf lassen, damit man das auch gut nachvollziehen kann, wer es war.

            Ich sammle seit Jahrzehnten Altpapier und Papier mit unseren Daten drauf getrennt. Altpapier ist klar. ALLES, was unseren Namen, Anschrift oder sonstige Informationen mit Personenbezug enthält, wird extra gesammelt und entweder geschreddert oder im Kamin verbrannt.
            Wer Spaß daran hat, unsere Tonnen zu durchsuchen, wird viel finden. Nur nicht unsere Daten. 😉

          2. Wir schreddern auch alles (wirklich alles) wo persönliche Daten draufstehen. Ich dachte schon, wir wären die einzigen die das so machen 😄

          3. Mal davon ab, muss ich Hape Recht geben, ich fühle mich auch nicht wohl dabei, überall meinen Namen zur Kontakvervolgung hinzuschreiben. Oft genug hab ich schon gesehen wie die Zettel einfach offen rumliegen oder Zettel auf dem Boden wiedergefunden wurden. Und auch was die Entsorgung betrifft, die wenigsten Restaurants werden die Zettel schreddern bevor sie die in den Müll werfen. Also anders als wir Zuhause. Luca nutze ich auch nicht. Also bleibt nur noch die eine Alternative. Leider.

          4. @kaix: Das stimmt leider, wie gesagt, die Menschen sind schon mit den eigenen Daten nachlässig, geschweige denn mit snderer Leute Daten.
            Nicht nur für diesen Zweck (Kontaktdaten in der Gastronomie hinterlassen) verwenden meine Frau und ich ein Pseudonym. Echt aussehender Name und eine eigene, funktionierende Mailadresse. Ich weiß dass das gegen die Verordnung verstößt, aber das ist die einzige Lösung die mir eingefallen ist gegen die Nachlässigkeit mit den Zetteln. Falls das Gesundheitsamt uns kontaktieren möchte, sind wir dennoch erreichbar und ich würde das mit dem Pseudonym aufklären. Kam aber nicht vor bisher.

    1. @reg: Dito.
      Dafür habe ich sie 2 Mal DE-installiert. Von den iPhones meiner Eltern, die sich eigenständig Luca neben der CWA installiert hatten.

  2. Allein der öffentlich kommunizierte Preisnachlass ist Ausdruck von größter Verzweiflung…als ob der Preis das einzige Kriterium bei der Bewertung ist..und selbst wenn,dann sollte jetzt bei jedem Finanzausschuss und/oder -Minister:in die Alarmglocken schrillen…

    1. Das sehe ich allerdings genau so. Es hat ja auch nicht wirklich lange gedauert bis die damit ums Eck kamen. Spricht m.E. nicht für die App

  3. Finally. Nie benutzt und nie verstanden, warum die ganzen Veranstalter immer die Luca App vorgezogen haben.
    Aber das langfristige und durchaus absehbare Ziel ist, vollständig auf sämtliche Apps solcher Art verzichten zu können 👏

    1. Weil am Anfang keine Alternative vorhanden war, zumindest keine die einen bekannten Lobbyisten hatte und man in Restaurants seine Kontaktdaten hinterlegen musste. Das war der Eintritt für Luca. Man musste nix mehr schreiben. Und nun hat man den Gastroverband als Lobbyisten gewonnen, der darauf pocht den Rotz weiter zu verwenden. Und weil man gar keine Kontaktverfolgung mehr betreibt, ist die App schon 10x sinnlos

      1. Das ist soweit schon richtig und nachvollziehbar. Aber ich bin auch durch die Zeit gekommen und habe die App noch nicht mal aus dem App Store jemals geladen.

        1. @str: Das musst Du verstehen. Ohne Loca müssten die Leute ihren Namen und Adresse auf Papier schreiben oder in einem Web-Formular eintragen. Das kann man doch WIRKLICH niemandem zumuten. Ironie off.

          Habe, genau wie Du, die Luca-App nie installiert.

          1. Weder noch, man „könnte“ auch CWA nehmen. Die gilt auch, ist anonym. Dazu muss man aber die luca QR-Codes gegen die der CWA tauschen. Das wird nie passieren, solange der Gastroverband nicht dahintersteht oder es durch eine Verordnung oder Gesetz nicht vorgeschrieben wird. Keiner tauscht oder aktualisiert den luca QR-Code zu einem kompatiblen. Und ich denke mal, die meisten Gastronomen wissen gar nicht, das man luca gar nicht nutzen muss, sondern stattdessen auch die CWA nehmen dürfte. Sind wir wieder beim Gastroverband…

          2. @googie: MIR ist das klar 😉 Ich bin derjenige, der denen, die ein Luca-QR-Code anbieten, erklärt, dass man dafür die Luca-App nicht braucht, sondern auch mit der CWA einchecken kann. Die sind dann immer ganz erstaunt.
            Hier geht es aber um die Entstehung bzw. wie Luca so schnell Fuß fassen konntest, was Du in Deinem vorherigen Beitrag geschrieben hast. „Am Anfang“ war keine Alternative, schriebst Du, was ja auch richtig ist. Am Anfang konnte man mit der CWA nicht einchecken. Damals konnte man entweder Papier und Kuli nehmen oder, wie hier bei meinem Bäcker an der Ecke, einen QR-Code scannen, der einen auf ein Webformular umgeleitet hat, wo man seine Daten eingibt. Das war den Leuten aber zu viel bzw. dazu waren sie zu bequem. Daher Luca 🤦🏼‍♂️

  4. Gut so. Wird doch ohnehin nicht mehr benötigt, da die Corona Warn App mittlerweile ebenfalls die Check-In Funktion bietet und diese sogar datenschutzkonformer umgesetzt ist.

  5. Warum auch niemand die hohen Lizenzgebühren in Frage stellte….. die Corona WarnApp, hätten wir auch für weniger als 1/4 gemacht. Wenn es um den Staat und Steuergelder geht, kann man ordentlich etwas draufschlagen.

  6. Das Glück für die Luca-App ist,dass die wenigstens Gesundheitsämter die Daten versucht haben zu nutzen…
    Denn in jedem der Restaurants wurde man zwar aufgefordert sich zu registrieren,aber ob das wirklich passiert ist,hat niemand kontrolliert…
    Ähnliches konnte man auch bei den Listen sehen,dass sich eben nicht jeder eingetragen hat&es auch niemand kontrolliert hat…

  7. Wie kommst Du darauf, dass man Google, Instagram, TikTok überhaupt benutzt? 🤣😂🤣 Sorry, aber manche Dinge weiß man von ganz allein – oder eher nicht. Ob und was man privat damit macht, ist das Eine, aber wenn der Staat Behördenaufgaben mit allen rechtlichen Folgen (Datenschutz) an Privatpersonen ausgelagert, ist das eine ganz andere Geschichte. Schon deshalb ist diese Sache ziemlich fragwürdig. Ich muss auch nicht jedem Olaf, der mal eben vorbeikommt, meinen Perso zeigen, außer Olaf wäre Polizist oder Richter (Amtsperson), bzw. sitzt in einer Behörde (Zulassungsstelle, Personenstandswesen) Was die Behörden nicht dürfen, ist dem Geschäftsinhaber Kraft Wassersuppe des Staates keine verbindliche Verpflichtung in der Handhabe und mal ehrlich: wäre ich ein Frisör oder kleiner Kneiper… würde ich mir jetzt echt deswegen extra nen Schredder in den Laden stellen, zumal das gar keiner irgendwo für mich vorgesehen hat? Vermutlich eher nicht. Ich hätte schon wegen dieser Zwangsverpflichtung die Nase voll. Wer hat sich denn „ausgesucht“, den Staat zu vertreten? Niemand gibt dem Ladeninhaber die Schuld! Die werden auch an erster Stelle von jedem ganz direkt angezählt und können gar nix dafür.

  8. @mister: Die (völlig berechtigte) Frage von HaPe möchte ich gerne erweitern:
    „Wie kommst Du darauf, dass jemand, der SÄMTLICHES Papier mit personenbezogenen Daten schreddert, überhaupt Google, Instagram und TikTok nutzt?“

    Merkste selbst, oder? 😉

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