Narwal Freo X Ultra im Test: Eine Empfehlung fällt mir schwer

Zu teuer, zu wenig Premium

Narwal Freo X Ultra steht vor der Station

Auf der CES in Las Vegas hat Narwal seinen neusten Saug- und Wischroboter Narwal Freo X Ultra vorgestellt, eine Weiterentwicklung des schon bekannten Narwal Freo. Die Saukraft wurde mehr als verdoppelt und beträgt jetzt sehr gute 8.200 Pascal, zudem gibt erstmals die Möglichkeit einen Beutel direkt im Roboter statt der allseits bekannten Staubbox zu nutzen. Welche Vor- und Nachteile dieser Umstand mit sich bringt, klären wir folgend.

Der Narwal Freo X Ultra ist schnell einsatzbereit und die Station ist mit 37 x 41,5 x 43,5 Zentimeter nicht ganz so klobig. Der Roboter parkt in dieser komplett ein und steht demnach nicht vorne raus. Die Station integriert einen 4,5 Liter großen Frischwassertank sowie einen 4,1 Liter großen Schmutzwassertank. Mich hat etwas irritiert, dass der Tank für Schmutzwasser in durchsichtigem Plastik gefertigt ist und der Tank für Frischwasser lila ist. Aus der Erfahrung heraus habe ich auch zuerst den hellen Tank mit Frischwasser aufgefüllt und war erstaunt, warum der Roboter nicht arbeiten wollte. Ein kleines Problem, was eigentlich kein Problem sein sollte


Reinigungsmittel in der Basisstation

In der Station selbst findet ihr keinen zusätzlichen Staubbeutel, in dem der Dreck aus dem Roboter abgesaugt werden kann. Das bedeutet auch, dass ihr die Staubbox im Freo manuell entleeren müsst, wobei das neuartige System mit einem Beutel im Roboter die Zeitspanne etwas erhöht. Warum ich davon kein Fan bin, sage ich euch gleich. Gut hingegen ist die Tatsache, dass die Hersteller ein Reinigungsmittel mitliefern, das ihr als Flasche in die Station einsetzen könnt. Heißt im Umkehrschluss aber auch: Ihr könnt nur die passende Flasche von Narwal nutzen.

Narwal Freo X Ultra navigiert gut, hat aber Schwächen

Der Freo-Roboter wird in der Narwal-App (App Store-Link) eingerichtet und mit dem WLAN verbunden. Die erste Fahrt dient zur Orientierung und zur Erstellung der Karte und geht recht schnell vonstatten. Der Roboter fährt die Räume grob ab und erstellt die Karte. Bei der Reinigung fährt der Narwal Freo erst an den Kanten entlang und reinigt danach Bahn für Bahn euer Zuhause.

iPhone Screenshots der Narwal-App

Mit 8.200 Pascal könnt ihr auch Teppiche mit voller Power reinigen – das ist schon ein sehr hoher Wert. Für Hartböden reicht aber auch die Hälfte aus, denn dann arbeitet der Roboter deutlich leiser. Insgesamt finde ich, dass sich der Narwal Freo X Ultra leise bewegt und nicht ganz so laut ist wie andere Geräte.

Die Reinigungsleistung ist top und auch die Wischfunktion ist weiterhin klasse. Narwal setzt auf dreieckige Wischmopps, die mit 12N Druck auf den Boden gepresst werden und mit 180 Umdrehungen pro Minute arbeiten. Mit der EdgeSwing-Technolgie wird die Kantenreinigung optimiert, in dem der Roboter seinen „Popo“ Richtung Wand dreht. Dadurch wird die Reinigungsdauer verlängert, da mehr Bewegungen nötig sind. Ausfahrbare Wischpads gibt es hier nicht. Das Ergebnis selbst ist hingegen sehr gut; besonders hartnäckige Flecken benötigen aber wie bei fast allen Robotern noch etwas Handarbeit.

Narwal Freo X Ultra von unten

Die Navigation ist ingesamt als gut zu bezeichnen, allerdings kann der Laser kleinere Objekte nicht erkennen und nimmt diese mit. Geräte mit Kamera sind da besser und umfahren auch kleine Gegenstände. Der Narwal Freo X Ultra hat sich mehrfach festgefahren, manchmal auch an Stellen, an denen kein Hindernis erkennbar war. Nachdem ich ein paar NoGo-Zonen eingerichtet habe, fährt der Roboter aber zuverlässig durch die Wohnung. Wie immer gilt: Je weniger Hindernisse auf dem Boden liegen, desto besser und zuverlässiger erfolgt die Navigation und letztendlich auch die Reinigung.

Saugbeutel oder Staubbox

Die Station verzichtet auf einen Staubbeutel, dafür bietet Narwal aber die Möglichkeit, einen 1 Liter großen Staubbeutel direkt in den Roboter einzusetzen. Die Staubbox müsst ihr entnehmen und könnt dann den Einweg-Beutel nutzen. Und hier ist mein Problem: Es handelt sich nicht nur um einen Beutel, sondern um eine Kombination aus HEPA-Filter und Plastikbeutel. Der Beutel ist fest mit dem Filter verschweißt und ist der Filter voll, wird dieser weggeworfen.

Einmal Staubsaugerbeutel auf einem Roboter

Staubsaugerbeutel im Narwal Roboter eingesetzt

Durch die hohe Saugkraft wird der Schmutz in dem Beutel stark komprimiert und eine Leerung ist erst nach rund sieben Wochen erforderlich. Im Lieferumfang sind drei solcher Beutel enthalten, danach müsst ihr erneut zum Portmonee greifen. Der Vorteil ist laut Narwal, dass der Beutel dichter abgeschlossen und so antiallergen-hygienisch ist. Ich finde die Entscheidung hingegen nicht gut, da so Müll produziert wird, den man ganz einfach vermeiden kann, da der Roboter auch eine klassischen Staubbox bietet, die allerdings händisch entleert werden muss.

Die neue Zero-Tangling Aerodynamics Bürste sorgt dafür, dass Haare und Tierhaare nicht aufgedreht werden. Im Test hat das gut funktioniert, dafür sorgen die kegelförmigen Spiralgummistreifen sowie die um 50 Grad geneigten Borsten.

Narwal Freo X Ultra: Station bietet Heißlufttrocknung

Basisstation des neuen Narwal Freo X Ultra

Der Freo Roboter reinigt seine Wischmopps in der Station immer wieder zwischendurch sowie nach Beendigung der kompletten Reinigungsaufgabe. Per Zeitplan legt ihr fest, wann, wo und wie oft der Roboter fahren und reinigen soll. Damit die nassen Wischmopps keine Gerüche entwickeln, werden diese mit heißer Luft getrocknet. Leider gibt es keine Heißwasserreingung, beim Narwal Freo X Ultra wird lediglich mit Wasser in Zimmertemperatur gearbeitet.

Mein Fazit: Narwal Freo X Ultra macht zu viele Abstriche

Mit einem Preis von 1.299 Euro sortiert sich der Narwal Freo X Ultra im Premium-Bereich ein. Mir persönlich macht der Roboter aber zu viele Abstriche. Die Einmal-Wegwerf-Beutel finde ich überflüssig und unnötig, die Navigation ist gut, aber nicht so gut wie bei Geräten mit Kamera. Auch wenn es zum Start einen Rabatt gibt, ist mir der Narwal Freo X Ultra etwas zu teuer.

Wir haben erst vor wenigen Tagen den neuen Eufy X10 Pro Omni getestet. Im direkten Vergleich konnte der Eufy-Sauger mit der deutlich besseren Navigation überzeugen. Und zum Start gibt es den Eufy X10 Pro Omni für nur 599 Euro statt 799 Euro. Für die Hälfte des Preises gibt es einen besseren Roboter! Daher kann ich für den Narwal Freo X Ultra nur eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen, letztendlich ist Narwal für das Gebotene einfach zu teuer.

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Kommentare 3 Antworten

  1. Sorry, aber das kann ich absolut nicht nachvollziehen.

    1) Die Einwegbeutel sind optional und eine konventionelle Staubkammer befindet sich natürlich im Lieferumfang. Vom reinen Kostenfaktor sind die Einwegbeutel auf’s Jahr gerechnet nicht teurer als die Luftfilter, die man im selben Zeitraum als Ersatz erwerben müsste, da die Luftfilter bei den Beutel fest implementiert sind. Auch der Müll fällt geringer aus als bei einer Absaugstation mit Beuteln (Modelle, die beutellos arbeiten, kann man an einer Hand abzählen).
    Aus der Sicht eines Allergikers sind die Einwegbeutel super, man kommt Null mit dem Inhalt in Berührung.

    2) Im Vergleich zum Eufy punktet der Freo X Ultra mit einer deutlich höheren Performance bei der Saugleistung, der zuverlässigen Anti-Tangle Rollbürste (Null Haare bleiben zurück) und beim Thema Wischen liegt der Freo X Ultra um mehrere Klassen über dem Eufy.

    Alleine die Ausdauer und Zuverlässigkeit des Freo X Ultra liegt auf einem ganz anderen Niveau, als man es bei dem erwähnten Eufy geboten bekommt, das sind Äpfel mit Birnen vergleichen.

    1. Hast du beide Geräte ausprobiert? Oder worauf beruhen deine Aussagen?

      1) Ja, steht auch im Text, dass sie optional sind. Dennoch fällt mehr Müll an, da man die Teile nur komplett wegschmeißen kann. Ein großer Beutel in der Station wäre die bessere Wahl. Ich habe zB bei meiner Station EINEN Beutel mehr als 1 Jahr genutzt (zeitweise den Dreck ausgeklopft) bis ich mal getauscht habe. Den HEPA-Filter habe ich ausgeklopft und gewaschen – habe noch nie einen neuen gekauft. Für Allergiker mag die Variante mit dem Beutel besser sein.

      2)

      → Eufy bietet 8.000 Pa und Narwal 8.200 Pa – das soll deutlich sein? Die hohen Werte sind fürs Teppichsaugen gut, auf Hartböden kommst du auch mit 3.000 bis 4.000 Pascal locker aus.

      → Die Bürste im Narwal mag marginal besser sein.

      → Wischleistung: Woran machst du das fest? Beide können die Kantenreinigung durch eine seitliche Bewegung zur Wand. Die Pads beim Narwal drücken etwas fester auf den Boden.

      3) Eufy navigiert um Klassen besser. Während der Narwal kleine Kabel, Bonbons und Co einfach eingesaugt und mitgeschleift hat, hat der Eufy diese gekonnt umfahren.

      Woran machst du Ausdauer und Zuverlässigkeit fest? Zuverlässiger navigiert zB der Eufy..

      Letztendlich finde ich das Preis-Leistungverhältnis bei Eufy halt viel besser.

      1. Zu deinem Punkt 1: Für dich mag das funktionieren, aber beim Staubbeutel sind einfach irgendwann die Zwischenräume, wo die Luft hindurchgeht, einfach dicht. Die Station kann dann nicht mehr mit voller Kraft absaugen und der Motor altert schneller, weil er schleichend überlastet ist.

        Ähnliches gilt auch für den HEPA-Filter. Selbstverständlich muss man den regelmäßig reinigen! Aber wenn du den dauerhaft benutzt, kannst du auch gleich den Feinstaub wieder auf den Boden kippen. Die Filter sind für die Filterung feinster Partikel nämlich beschichtet und diese Schicht löst sich mit der Zeit ab. Der HEPA-Filter ist dann nur noch ein normaler Staubfilter und lässt die gefährlichen Feinstäube durch und der Roboter bläst sie hinten wieder raus. Nicht gut für die Turbine und noch schlechter für dich und deine Familie. 😏

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