NuDock: Crowdfunding-Kampagne endet in Erpressungsversuch

Auch wir haben lange an dieses Projekt geglaubt, doch nun scheint das NuDock endgültig Geschichte zu sein – der Hersteller legt noch einmal mit einer versuchten Erpressung nach.

MiTagg NuDock

Dass es bei Crowdfundinng-Kampagnen auch mal ein wenig länger dauert, ist keine große Überraschung: Die Firmen starten mit einem kleinen Kapital, haben kaum Erfahrung und müssen oft einen große Ansturm bewältigen. Daher haben wir auch kein Problem damit, wenn sich die Auslieferung der Produkte um ein paar Wochen oder Monate verzögert. Nach der letzten Mail des NuDock-Teams ist aber auch bei uns der Geduldsfaden gerissen, zumal man jetzt sogar schon von einer versuchten Erpressung sprechen kann.


Bevor wir zu den aktuellen Geschehnissen kommen, werfen wir kurz einen Blick zurück: Das NuDock (zur Kampagne auf Indiegogo) wurde am 5. Juni 2015 erfolgreich finanziert. Es handelt sich um ein praktisches Dock für den Nachttisch, auf dem neben Ladestationen für iPhone und Apple Watch auch eine Lampe integriert ist. Das hat der Internet-Gemeinschaft so gut gefallen, dass insgesamt 788.371 US-Dollar auf Indiegogo gesammelt wurden, um das NuDock möglich zu machen.

Nachdem zahlreiche Unterstützer, zu großen Teilen aus den USA, ihre NuDocks bereits Ende 2015 erhalten haben, ging das Warten gerade in Europa lange weiter. Immer wieder wurde man vertröstet, aber auch wir haben dem Hersteller noch eine zweite und dritte Chance gegeben. Unterstützt wurden wir bei diesem Vorhaben vor allem durch die Tatsache, dass uns regelmäßig Nutzer davon berichtet haben, ihr NuDock endlich erhalten zu haben, etwa bei uns im Forum.

Wartende Besteller sollen noch einmal 59 US-Dollar zahlen

Nun hat das NuDock-Team den Vogel aber endgültig abgeschossen: In einer E-Mail an alle Unterstützer teilte man am Sonntag mit, dass man den Hersteller wechseln und die Produktion überarbeiten musste, was zu 300.000 US-Dollar zusätzlichen Kosten geführt hätte. Man habe schon das Büro wechseln und einige Mitarbeiter entlassen müssen, um Kosten zu sparen, aber das würde noch nicht reichen.

Obwohl die restlichen NuDocks mittlerweile schon hergestellt und bereit für den Versand seien, will man noch einmal abkassieren: Alle Personen, die ihre NuDocks bisher nicht erhalten haben, sollen noch einmal 59 US-Dollar via PayPal bezahlen, um die Bestellung zu komplettieren. Wenn man diese 59 US-Dollar nicht bezahlt, soll man dagegen weder ein Produkt noch eine Rückzahlung erhalten – der zuvor gezahlte Beitrag ist weg. Mittlerweile sind wir uns aber auch nicht mehr sicher, ob diese 59 US-Dollar überhaupt etwas bewirken werden – und das sehen auch viele andere Betroffene in den Kommentaren auf Indiegogo ähnlich.

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Kommentare 44 Antworten

  1. War gestern Abend stink sauer und bin es immer noch, eine bodenlose Frechheit das Benehmen.
    Weiß einer von Euch ob man nach so langer Zeit noch das Geld von der Kreditkarte zurück holen kann ?

    Das Freche ist ja nicht nur die 59$, sondern das man die Lampe ja im Handel kaufen konnte. Sie aber nicht in der Lage sind Ihre Unterstützer zu bedienen.

  2. Hatte auch schon vor laaanger Zeit, bevor ihr das erste mal berichtet hatte unterstützt. Aber die E-Mail übertrifft alles!
    Schade um den Ruf der Kickstarter Aktionen, wegen solchen Pfosten.
    Überlegr ob ich damit zum Rechtsanwalt gehe, da eine Rückzahlung ja aussichtslos scheint.

  3. Das ist leider nicht das erste Mal.. Und da Gerichtsort meistens im Ausland ist, sehen alle Unterstützer alt aus die nicht ihren Wohnort in den USA (zb) haben. Ist mir auch schon passiert. Glücklicherweise waren es nur 30$. Die Plattformen tun gar nichts (Blick in die AGBs sagen einem dass sie sich generell davon distanzieren) und rechtlich könnte man was tun, muss aber erstmal viel Geld in einen US-Anwalt stecken um dann 30$ wiederzubekommen.

  4. tja das schaedlich für crowdfunding,hatte mit indiegogo schon mal schlechte erfahrungen….nie wieder indiegogo,bis die nicht mehr sicherungen einbauen gegen abzocke,so einfach ist das;-(

  5. Bei manchen Kreditkartengesellschaften kann man das Geld zurückerhalten, wenn man nachweist, dass man die bezahlte Ware aufgrund von Vertragsbruch nicht erhalten hat. Etwas problematisch ist es, wenn die Firma Insolvenz anmeldet, denn dann ist man aufgrund der rechtlichen Situation bei Crowdfunding noch nicht einmal Gläubiger (siehe das Kickstarter-Desaster um die Drohne Zano). Und wenn das Geld dann zurückgebucht wird, kommt es theoretisch von der Crowdfunding-Plattform selbst, die es ja eigentlich an den Vertragspartner weitergereicht hat und daher kategorisch unter Verweis auf die AGB (Hopp oder Top) ablehnt, also schwierig. Aber bei manchen Kreditkarten ist mit dem Kauf eine Versicherung verbunden – und der Versicherungsfall trifft hier mit der dreisten Mail erst ein, also kein Fristversäumnis!
    Dennoch: Lieber die Finger von Crowdfunding-Kampagnen lassen, die von euch dreistellige Beträge fordern. Ihr seid im Zweifel völlig rechtlos!

  6. Die Mail habe ich auch gestern erhalten, hatte aber das Glück die Ware schon vorher erhalten zu haben. Die Qualität ist aber für den Preis auch nichts besonderes. Habe sie jetzt ca. 3 Wochen im Einsatz, optisch sehr hübsch, der Dimmer ist murks, noch viel zu hell für den Nachttisch und die LED des Akkus viel zu hell beim laden. Aber so etwas dreistes habe ich bisher noch nicht erlebt und ich habe bestimmt schon 20 Kampagnen unterstützt. Die Zeit wurde von keiner Kampagne eingehalten, aber zumindest hat man eine ordentliche Wäre erhalten.

  7. Am 26.2 habe ich eine Email von Mitagg Europe erhalten: EUSt zahlen, entweder 26,33 € per Vorkasse oder 31,93 €per Nachnahme. Grad eben erhielt ich die Email von Indiegogo bzgl. der weiteren Zahlung von 59 $. Ich werde garnichts zahlen und meine Investition in den Wind schreiben. Für mich eine Lehre: es war das erste Kickstarter-Projekt, das ich unterstützt habe und auch das letzte. Bin sehr enttäuscht.

      1. rechtlich mag das ja so sein,aber die und andere platformen machen sich einfach einen schlanken fuß bei schwarzen schafen,was sich dann eben auch zurecht gegen die plattform richtet…….

    1. Wenn du diese Mail bekommen hast, sind deine Sachen zumindest versandfertig. Um diesen Betrag wirst du eh nicht herum kommen (Einfuhrumsatzsteuer). Eine Nutzerin im Forum hat ähnliches berichtet und ihr Dock war ein paar Tage später da.

  8. Tja, ich habe damals auch bei dem kickstarter Projekt mit dem eZelleron Kraftwerk mitgemacht, dies sollte im Dezember 2015 ausgeliefert werden und ist bis heute noch nicht da. Bei denen scheint irgendwie ne Maschine kaputt gegangen zu sein.

  9. Blöd gelaufen. Ich bin momentan auch an drei Kampagnen beteiligt und alle drei verzögern sich. Ich gehe aber immer mit der Sichtweise ran, dass das Geld von vornherein weg ist.
    In eurem Fall ist halt ärgerlich, dass das Produkt im Handel erhältlich ist und ihr leer ausgehen sollt.

    1. Genau das ist der Punkt. Wenn ein Produkt insgesamt scheitert, ist das einfach Pech. Wenn es aber den Durchbruch schafft und regulär im Handel erhältlich ist, dann ist das betrug

    2. Jupp, im Handel gibt es halt höhere Margen und die Vorfinanzierer können ja warten, zumal es keine rechtsverbindliche Zusage gibt wer zuerst beliefert wird…

  10. @Kraudi: Vergiss es, du bekommst dann eine Antwort wie diese:

    „Die Finanzierung auf Kickstarter basiert auf dem Prinzip „Alles oder nichts”. Das bedeutet, der Finanzierungsbeitrag eines Unterstützers wird nicht sofort bei Abgabe berechnet, sondern erst, wenn das Projekt erfolgreich finanziert wird. Wenn das Projekt nicht das Finanzierungsziel erreicht, wird Unterstützern nichts berechnet.

    Wir von Kickstarter erwarten von unseren Projektgründern, dass sie Belohnung aushändigen, und Rückerstattungen anbieten wenn ein Projekt nicht erfolgreich zu Ende gebracht werden kann. Projektgründer sollten stets mit ihren Unterstützer kommunizieren, um sie auf dem Laufenden zu halten. Kickstarter ist zwar eine Plattform, auf der Verträge abgeschlossen werden, ist aber selbst keine Vertragspartei. Wir überprüfen nicht, ob ein Projektgründer in der Lage ist sein Projekt zu vollenden, und wir können auch keine Rückerstattungen anbieten oder beim Aushändigen der Belohnungen unterstützen. In den meisten Fällen werden Belohnungen wie versprochen geliefert, aber es ist wichtig zu verstehen, dass manche Projekte vielleicht nicht wie versprochen umgesetzt werden.“

  11. Moment, Moment … Kickstarter ist keine Vorbesteller-Plattform (bis auf wenige Ausnahmen wie bspw. Pebble Time) und somit sollte man nicht damit rechnen überhaupt etwas als gegenleistung zurück zu bekommen – das ist ein Geschenk für das Vertrauen, mit eigenem Kapital etwas zum Projekt beizusteuern.
    Abgesehen davon: wer sich ein iPhone leistet und die überteurte Gadget-Uhr Aplle Watch UND dann auch noch bereit ist, so enorm viel Kohle für nen blödes Dock auszugeben… da trifft es doch die richtigen – im Sinne von: das dürfte den Unterstützern nicht weh tun.
    Wer hier mit Gericht und anwalt um sich wirft: ihr habt keine Chance, ihr habt bloß das Prinzip nicht gerallt. Verletzter Stolz ist kein Grund. 😛

  12. Hat aber nichts mit Ausland zu tun: Betrüger gibt es auch im Inland!!! Es hat etwas mit den Geschäftsbedingungen von Crowdfunding-Plattformen zu tun! Die muss man lesen um zu wissen, ob man dieses Risiko eingeht!

    1. Also dieser Fall ist echt ganz schön dreist, denn sie sind ja alles andere als insolvent und machen im Handel auch noch fett Geld mit dem Produkt. Klar gibt es auch bei uns Betrüger, jedoch ist es nicht ohne Grund das die Amis ihre Wahre bekommen haben die Europäer jedoch durch die Finger schauen, denn von hier aus ist es um einiges schwieriger zu klagen, in Amerika hätte sich nur all zu schnell ein Anwalt gefunden der schon alleine seinem Ruf zu liebe eine Sammelklage eingereicht hätte.

  13. Habe als Unterstützer die EMail bezüglich der Einfuhrumsatzsteuer bekommen und bezahlt. Wenige Tage danach erhielt ich meine Ware. Da das Produkt aus dem Drittland kommt war die Tatsache noch Steuern zahlen zu müssen klar. Eine weitere EMail habe ich bis jetzt nicht erhalten. Ein ungutes Bauchgefühl auf Grund der Verzögerungen ohne konkrete Info, auch nicht auf Nachfrage.

  14. Deshalb bin ich bei solchen Sachen sehr vorsichtig. Hätte gerne das Nuki-Schloss gehabt, aber auch das war mir zu unsicher…

  15. An Leute wie @Raub, @moniduse, @Ipapa: was sollen diese unqualifizierten Äußerungen? Dadurch verlieren Foren wie dieses nur an Niveau und der sachlich interessierte Leser verliert die Lust, sich überhaupt noch an Diskussionen zu beteiligen. Aber es ist ja soo einfach, anonym mit Beleidigungen um sich zu werfen. Ich persönlich bin sehr an Erfahrungen anderer Leser interessiert, aber langsam macht es keinen Spaß mehr, die Kommentare zu lesen, geschweige denn selbst einen zu verfassen.

  16. Ich finde es auch äußerst armselig sich daran zu Erfreuen, dass einige Leute ihre Ware nicht erhalten haben.
    Ich habe bei diesen Aktionen meine Ware zum Glück immer bekommen werde aber in Zukunft keine Projekte mehr unterstützen.

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