„Ohrenbetäubend“: Familie verklagt Apple wegen zu lauter AirPods Pro

Sohn soll dauerhafte Hörschäden davongetragen haben

Apples Anwaltsteam sieht sich mit einer neuen Klage konfrontiert. Wie StreetInsider berichtet, soll eine Familie aus San Antonio in Texas, USA, behaupten, dass das Gehör ihres Sohnes dauerhaft geschädigt worden sei, als ein sogenannter Amber Alert in übermäßiger Lautstärke über seine AirPod Pro abgespielt wurde. Über die Anwaltskanzlei Paranjpe Mahadass Ruemke (PMR Law) veröffentlichten die Kläger eine Pressemitteilung, in der sie angaben, dass ihr Sohn auf seinem iPhone Netflix schaute, als ein Amber Alert in einer „ohrenbetäubenden“ Lautstärke abgespielt wurde und er nun „für den Rest seines Lebens ein Hörgerät tragen muss“.

In den USA gibt es ein Informationssystem zur Verbreitung von Vermisstenmeldungen von Kindern, den sogenannten Amber Alert. Die Suchmeldungen werden über freiwillige Kooperationen von Rundfunkbetreibern, Transportunternehmen und Telekommunikationsanbietern verbreitet und sollen die Öffentlichkeit bei der Suche nach vermissten Kindern einbeziehen. Die Amber Alert-Warnungen über entsprechende Fälle in der Umgebung können in den iOS-Einstellungen aktiviert bzw. deaktiviert werden.


Riss des Trommelfells, Übelkeit, Schwindel und Tinnitus

Die Familie verklagt nun sowohl Apple als auch den Produktionspartner Luxshare. Man werfe den Unternehmen „Fahrlässigkeit und Betrug vor, weil sie die Geräte nicht ordnungsgemäß entwickelt und getestet haben, die Nutzer nicht davor gewarnt haben, dass die Ohrstöpsel zu einem schnellen und unerwarteten Anstieg der Lautstärke neigen, und die AirPods nicht ordnungsgemäß hergestellt werden.“ Der 12-jährige Sohn hatte mit einem AirPod in seinem rechten Ohr Netflix in geringer Lautstärke geschaut, als ein Amber Alert abgespielt wurde. Die Lautstärke sei so extrem gewesen, dass sie das Trommelfell des rechten Ohrs einreißen ließ und seitdem beim Jungen zu Übelkeit, Schwindel und Tinnitus führte sowie dauerhafte Hörschäden verursache.

In der Klage heißt es weiter, Apple habe es versäumt, die AirPods so zu konstruieren, dass sie sich „selbst auf ein sicheres Niveau einstellen oder Warnungen über die Lautstärkeerhöhung in Verbindung mit Alarmen ausgeben“. Hätte Apple dies getan, „würde der Junge jetzt ein normales Leben führen“, so die Familie.

Mit der Klage fordert die Familie Schadensersatz für die körperlichen Schäden des Jungen, Schmerzen und Leiden, Behinderungen, seelische Qualen, emotionales Trauma und zukünftige medizinische Kosten sowie Strafschadensersatz gegen Apple. Die vollständige Klageschrift kann in englischer Sprache als PDF auf der Website von 9to5Mac eingesehen werden. Apple hat sich bisher zu dem Fall nicht öffentlich geäußert.

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Kommentare 14 Antworten

    1. Hier in Deutschland sind einige Leute auch nicht überlebensfähig ohne vorgeschrieben zu bekommen was sie dürfen und was nicht.

  1. Beim Titel dachte ich „schon wieder so eine verrückte Klage“ ABER wenn man den Artikel liest, oha! So was darf wirklich nicht passieren, wie zum Henker können die so laut werden? Da gibts doch eine Maximallautstärke. Außerdem sollten solche Alarme nicht so extrem laut sein wenn die eigentlich auf leise eingestellt sind. Wünsche der Familie viel Glück mit der absolut gerechtfertigten Klage.

    1. Da steht mit keinem Wort, dass es so war, sondern die Familie dies Apple vorwirft. Du kannst so eine nicht bewiesene Behauptung doch nicht als Tatsache interpretieren…

      1. Ja aber dass ist der Punkt der Klage und es sollen sich auch vorher mehrere Leute wohl über genau dieses Problem beschwert haben.
        Das Opfer hat in diesem Fall Netflix leise geschaut und der Alarm war dennoch unabhängig davon so laut, dass sein Trommelfell beschädigt wurde.
        Ich kann mir vorstellen, dass man solche Alarms immer Laut haben muss in den USA, aber genau dieses Problem hat dem Jungen den Schaden zugefügt.

  2. Es ist doch wieder typisch Amerika. Wer Geld braucht verklagt einfach jemanden. Wenn Amber Alert in den Einstellungen deaktiviert werden kann, sehe ich hier kein Verschulden seitens Apple. Könnten sich die Amis selber auf Schmerzensgeld verklagen, würden die das sicherlich auch noch machen.

    1. Sehe ich anders. Schon gibt es unterschiedliche Meinungen 🙂
      Ein Produkt muss so konstruiert werden, dass es Schäden am Menschen vermeidet. Und eventuell hat Apple hier versäumt, konzeptionell dagegenzuwirken. Eine Einstellung hilft da nicht, außer man hat den Kunden auf eine mögliche Verletzung sehr offensiv aufmerksam gemacht. Aber auch dann halte ich es für gefährlich, denn bei normalen Gebrauch darf niemals das Trommelfell reisen. Wenn man zu laut Musik hört ist das was anderes, da man selbst die Lautstärke hochstellt.
      Muss keine Absicht sein, aber darf nie und nimmer bei sachgemäßer Verwendung passieren.

  3. Ich habe denn Alarm Modus schon auf der Apple Watch gehört man erschreckt sich schon aber nen Trommelfell zu platzen bringen da brauch es schon einen schallpegel von 120db das halte ich für sehr unwahrscheinlich Standart mäßig ist der Wert von 85db von der Eu festgesetzt.

    Die AirPods können wohl Max 100db zumindest die Max die Airpots pro werden nicht mehr können.

    Der Amber alert (Diringende Mitteilung)
    Gibt es auch in Deutschland.

    Er ignoriert ja die eigenen Einstellungen (Lautstärke und Stummschaltung) und stellt die Lautstärke auf Maximum.

    Falls Apple die Lautstärke über Maximum ausgibt was ich aber nicht glaube könnte was passieren aber das halte ich für nicht so wahrscheinlich.

    1. Also falls Apple-seitig der Fehler passiert ist, sehe ich es für gerecht, das Apple die Schaden ebenfalls abdecken sollte.

  4. Mir ist schon mal was ähnliches passiert. Beim leisen Musikhören gekam ich einen Anruf und der Klingelton wurde mit der xfachen Lautstärke abgespielt, so dass ich mir die Kopfhörer vom Kopf reißen musste.
    Auch aktuell ist es noch so, dass Ansagen die z.B. beim Training die Musik unterbrechen in einer völlig unpassend Lautstärke eingespielt werden..

    Hier muss Apple dringend nachbessern

  5. Der Amber Alert ist wohl bei Apple Standard auf an und muss erst mit Knowledge ausgeschaltet werden.

    Es haben sich wohl zuvor schon viele User bei Apple beschwert, nur habe Apple dieses Problem nicht ernst genug eingestuft.
    Und in den USA kann man ja bekanntlich immer klagen, sobald ein Schaden vorliegt und ein Unternehmen diesen dann auch berechtigt abdecken muss.
    Bei den Behandlungskosten dort irgendwo verständlich.

    In Deutschland haben wir genau diese Art von Alarmsystem nicht und so muss man bei ausgeschaltetem Alarm, keiner dringenden Nachrichten Einstellungen und leiser Musik keine Angst haben, einen Hörschaden zu erleiden.
    Des weiteren soll der Alarm bei einigen sogar viel lauter abgespielt wurden sein und ähnliche Erlebnisse ausgelöst haben.
    Wenn man mit den AirPods nicht über 100dB gehen kann, dann muss das ein Fehler in den Einstellungen oder beim Produkt sein und dafür kann besonders in den USA der Hersteller haftbar gemacht werden.

    Da der Junge auch bei lauter Musik nie über 100dB gehen kann, muss Apple den Schaden, welcher erst bei 120dB möglich wäre erklären.

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