Apple kündigt umfassende Änderungen im App Store an

Nur in der EU

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Apple krempelt seinen App Store in der Europäischen Union ordentlich um – und das nicht ohne Grund: Der Digital Markets Act (DMA) zwingt den iPhone-Konzern zu mehr Offenheit und neuen Regeln. Die nun vorgestellten Änderungen betreffen vor allem Entwickler und bieten mehr Freiheiten bei Werbung, Bezahlmethoden und externen Links – allerdings nicht ohne neue Gebührenmodelle.

Mehr Freiheiten für Entwickler in der EU

Bisher mussten sich Entwickler, die Apples neue EU-Richtlinien nutzten, an strenge Regeln halten: Nur eine statische URL durfte in der App integriert werden, die lediglich auf die eigene Website verlinken durfte – ohne Tracking, ohne Weiterleitungen.


Damit ist jetzt Schluss. Apple lockert die Zügel deutlich:

  • Mehr Werbefläche: Entwickler dürfen ihre Angebote künftig nicht nur auf ihrer Website, sondern auch über andere Apps, alternative App-Stores und externe Webseiten bewerben – direkt aus ihrer App heraus.
  • Mehr Links, mehr Flexibilität: Statt nur einer URL können jetzt mehrere Links eingebaut werden, inklusive Weiterleitungen und Tracking-Parametern.
  • Freie Gestaltung: Die Nutzeroberfläche für Werbung und externe Links kann nach Belieben designt werden.
  • Info-Screens werden optional: Beim ersten Klick auf einen externen Link erscheint zwar weiterhin ein Info-Sheet, aber Nutzer können diese Warnung künftig dauerhaft deaktivieren.

Diese Änderungen sind ab sofort für Entwickler in der EU verfügbar.

Neue Gebührenmodelle: Was Entwickler jetzt wissen müssen

Neben mehr Freiheiten führt Apple auch neue Gebühren ein – abhängig davon, wie eine App vertrieben wird und welche Features sie nutzt. Diese gelten nur für Apps, die innerhalb des offiziellen App Stores angeboten werden und externe Links oder alternative Bezahlmethoden nutzen.

Einmalige Akquisitionsgebühr

  • 2  Prozent auf Verkäufe, wenn neue Nutzer innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Download Käufe tätigen.
  • Gilt nicht für Entwickler im Small Business Program oder für Bestandskunden.

Store-Services-Gebühren

Apple bietet zwei Stufen an:

  • Stufe 1 – 5 Prozent Gebühr: Beinhaltet grundlegende Services wie App-Verteilung, Sicherheitsfunktionen und App-Verwaltung. Nicht enthalten: automatische Updates, Empfehlungen, Bewertungen, Werbeflächen im App Store.
  • Stufe 2 – 13 Prozent Gebühr (bzw. 10 % für Small Business-Teilnehmer und Abos mit Laufzeit): Beinhaltet alle bekannten App-Store-Dienste.

Entwickler, die Apples alternative EU-Bedingungen nutzen, zahlen weiterhin 50 Cent pro Installation ab der 1-Millionen-Marke – pro Jahr. Entwickler, die beim Standardmodell bleiben, zahlen nun 5 Provision Provision auf Verkäufe, wenn Nutzer über In-App-Werbung auf alternative Bezahlmethoden aufmerksam werden.

Einheitliches Modell kommt 2026

Apple will die vielen Einzelregelungen bis zum 1. Januar 2026 in ein einheitliches Geschäftsmodell überführen. Dann soll die Kerntechnologie-Gebühr endgültig durch eine umsatzbasierte Provision ersetzt werden – und sich nicht mehr an App-Downloads orientieren.

Apple öffnet den App Store in der EU deutlich – Entwickler können nun einfacher externe Links setzen, mehr Werbung machen und flexibler mit Bezahlmethoden umgehen. Gleichzeitig führt Apple ein komplexeres, aber potenziell transparenteres Gebührenmodell ein. Ob das am Ende für Entwickler ein Vorteil ist, hängt stark von deren Geschäftsmodell ab.

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Seit 2010 als (Mit)-Gründer dabei, habe ich die zahlreichen Gerüchte rund um neue Apple-Produkte immer im Blick. Im Bereich Smart Home teste ich liebend gerne Saug- und Wischroboter, schaue mir HomeKit- und Matter-Gadgets an und fülle unsere Social Media-Kanäle bei Instagram, TikTok und Threads mit Leben.

Kommentare 6 Antworten

  1. Mich ärgert mehr, dass diese sh…t EU mehr anstatt weniger Tracking und Werbung bei den Wettbewerbern zulässt. Das sind u.a. doch die riesigen Vorteile von Apple. Auch die Virenprüfung und Sicherheit für den User. Dafür waren die Anbietergebühren gerechtfertigt. Bald werden die ersten Apple Getreuen kein Unterschied mehr zu Android Anbieter sehen und „billiger“ kaufen. Dann ergeht es Apple wie einst Nokia. Wobei die selbst Schuld hatten. Hier ist es EU gemacht🤮

    1. Hey, mal ein neuer Ansatz! Ansonsten lautet es immer, dass die EU an den ganzen Regulierungen (Datenschutz!) schuld ist…und nun also auch am Gegenteil (offensichtlich auch daran, dass Deiner Meinung nach Apple untergeht) 😂😂😂
      Vermutlich liegt es auch an der EU, wenn Du auf einen Phishing-Link klickst – nur weil sie es erlaubt haben, dass Du einfach so klicken darfst. Skandal! 😀

      1. Wenn Du da mal nicht irrst! Es wurde oben schon die Frage gestellt, wofür Apple „kassiert“ – zum Beispei für den Aufwand wachsenden Aufwand, den eigenen Laden weiterhin sauber zu halten. Das ist das gute Recht der Plattform.

  2. Wenn ich das richtig gelesen und interpretiert habe, dann entspricht Apple Vorgehen nicht dem DMA. Wir werden uns also meiner bescheidenen Meinung nach im Jahre 2026/27 wieder mit einer neuen Regeleung auseinandersetzen müssen. 🍎👎

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